3rd Wave Röster und Röstungen

Diskutiere 3rd Wave Röster und Röstungen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Und noch ein Guji, Eben im Büro in der Espro-Kanne: /QUOTE]

  1. #1961 bean shaped, 19.09.2018
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  2. #1962 bean shaped, 20.09.2018
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    April Coffee Roasters- Nicaragua, LIMONCILLO
    20180919_171852.jpg

    Angaben vom Röster:

    Location: Matagalpa, La Dalia
    Process Station: Finca Limoncillo
    Producer: Fausto Martinez
    Varietal: Red Pacamara, Peaberry Selection
    Growing Altitude: 850-1100 MASL
    Processing Method: Washed
    Harvest: October 2017 - January 2018
    Product: Filter and Espresso

    flavor notes: Candied Apples; Stone Fruits

    Fruitiness: 6,0/10
    Sweetness: 5,5/10
    Acidity: 6,0/10
    Body: 6,0/10
    Complexity: 6,5/10
    Balance: 7,5/10
    Roast Flavors: 2,0/10
    P/L: 7,5/10 (13,40 €/250g)

    Conclusion:
    Auch wenn mich die Versandkosten bei April Coffee immer etwas traurig machen, habe ich mal wieder direkt bestellt und u.a. mit dem Nicaragua auch einen tollen Fang gemacht. Obwohl es nunmehr keine reinen Filterröstungen bei April Coffee mehr gibt, kann das Ergebnis überzeugen. Es erwarten euch medium geröstete Bohnen, die schön gleichmäßig geröstet sind und die in der Tasse eine knackige Struktur preisgeben. Es formiert sich hier eine süß-säuerliche und fruchtbetonte Harmonie, die ich sehr schätze. Von den Noten her ist eine Sauerkirsche angenehm bestimmend. Mandarine, Limette und ein Hauch von dunklen Beeren (meist Erdbeere und Johannisbeere) konnte ich ebenfalls feststellen. Auch die versprochenen (roten) Apfelaromen waren vorhanden. Dies wird durch geißblattartige Blüten und ein wenig Pfeffer geschmacklich gut unterstützt. Ergänzend zu den v. g. Nuancen wird der Kaffee von (dunkler) Schokolade und Nussnuancen (hier: Haselnuss) unterstützt und lässt den Körper dadurch auch etwas voller wirken. Im Mund entwickelt sich hierdurch ein schön cremiges bis sirupartiges Mundgefühl. Dieses Mundgefühl wird dann durch eine gute Süße, die ich im Bereich zwischen Zuckerrohr und Melasse ansiedeln würde, verstärkt. Die Säure ist der Zitrusfraktion zuzuschreiben und im mittleren Bereich zu manifestieren. Der Abgang ist dann angenehm lang..mit zusätzlichen Noten vom typischen Cascaraaufguss und Kräutern und der Säurebegleitung. Obwohl ich liebend gerne die Aeropress vorne sehe, so hat mich dieser Roast am meisten im Cone Dripper überzeugt. Ein wirklich toller Roast, den es zu schätzen gilt. Es wird nicht jedermanns Kaffee sein, aber ich mag ihn, so dass ich gerne eine Empfehlung ausspreche.
     

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  3. #1963 Geschmackssinn, 21.09.2018
    Geschmackssinn

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    Hot Roasted Love: Kolumbien -Coocoa de Huila- Espresso

    Angaben des Rösters:
    DIRECT TRADE, SINGLE ORIGIN
    Herkunft:
    Kolumbien, Huila, Kooperative: Pitalito
    Kaffeesorte: 100% Arabica, Varietäten: Caturra, Castillo, Colombia
    Aufbereitung: gewaschen
    Anbauhöhe: ca. 1400-1850m
    Geschmacksprofil: Noten von Kakao, Orange, Butterkeks, süß-cremig, eher kräftig und langanhaltend
    Preis: 7,80€/250g

    Geröstet: 15.8.18 medium, EspressoRöstung (25.8.-19.9.18 verköstigt)

    Vorweg sei gleich gesagt, "lieber ein wenig länger liegen lassen, als zu früh anzubrechen"

    Aufgrund meiner überraschenden Erfahrung das ein Medium Roast (der Viva Nogado) mit dem Standard Rocket Sieb besser gelingt als mit meinem Acurato, habe ich sogleich mit dem Standard Rocket 2er angefangen.

    Es begann schonmal recht vielversprechend mit Schokolade, jedoch noch sehr unausgeglichen mit dominanter Säure.
    Bei weiteren Bezügen kam dann tatsächlich auch der Butterkeks, hier dann aber leider auch mit Beigeschmäckern von herben Kräutern, Säure und negativ-rauchigem Nachgeschmack.

    Also wurde kurzerhand auf das 14g Acurato umgeschwenkt und siehe da, es wurde gleich viel ausgeglichener.
    Die besten Bezüge waren meist gut balanciert, saftig/leicht fruchtig, mit Nuss und etwas Schokolade (Hier 60-70%ige Orangenschokolade!?).
    Butterkeks kam dann im Nachklang, cremig in der Nase.
    Lauwarm kam dann die, nicht zu bittere, Orange durch.
    Auch im Flat White gut zu genießen.
    Dann gabs auch mal eine Kirsche (-Kirschkern/Sauerkirsche?) und einen "Smoky" Nachgeschmack mit leichten Röstaromen (hier positiv).

    Parameter waren etwa: 1-i-AP-Sette (2Shims); 107°C R58; 14g-Acurato-Sieb; ~15,4g-->37,5g; 2Sek. PI, dann bis ~7Sek. Warten, dann bei vollem Druck bis 35Sek.

    Der vollständigkeit halber habe ich natürlich auch AP+V60 getestet.
    • In der AP kam vor allem Schokolade zum tragen, etwas rauchig, etwas Frucht/Säure (hier: rote Früchte, evtl. Orange)
    • im V60 war er auch garnicht mal so schlecht, nur etwas dünn und flach im Geschmack (nicht teeartig). Lauwarm war etwas cremige Schokolade, leicht cremige Süße im Nachgeschmack und Nuss (Karamelsirup?)
    • mit ein wenig Optimierung der Parameter bei AP/V60 geht dieser Espresso sicherlich auch als Omniroast durch

    Fazit:
    Er hält was er verspricht und die angegebenen Aromen sind reproduzierbar zu erkennen.
    Er hat mich zwar nicht aus den Socken gehauen, aber es ist mMn. Ein gutes P/L-Verhältnis.
    Zudem scheint Espresso bei HRL doch auch zu gehen, auch wenn die Stärken sicherlich eher bei den Filterröstungen liegen.

    Disclaimer:
    Dieser Beutel wurde mir zum testen kostenfrei zur Verfügung gestellt, ohne den Zwang eine gute Bewertung zu schreiben, der Roast hat mich positiv überrascht.

    Tante Edit bringt Bilder:

    20180825_125658.jpg 20180828_192206_HDR.jpg 20180829_094301_HDR.jpg
     
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  4. #1964 bean shaped, 22.09.2018
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    April Coffee Roasters- Guatemala, Los Morritas
    20180921_083311.jpg


    Angaben vom Röster:
    Location: San Antonio La Paz, El Progreso
    Process Station: Beneficio La Esperanza
    Producer: Higinio Gomez
    Varietal: Pacamara
    Growing Altitude: 17-1900 MASL
    Processing Method: Washed
    Harvest: Mars - April 2018
    Product: Filter and Espresso

    Flavour Notes: Honey, Cantelope, Florals


    Fruitiness: 6,0/10
    Sweetness: 6,5/10
    Acidity: 5,5/10
    Body: 6,5/10
    Complexity: 5,5/10
    Balance: 7,5/10
    Roast Flavors: 1,5/10
    P/L: 7,5/10 (10,99 €/250g)

    Conclusion:
    Guatemala!? Immer recht spannend, wie unterschiedlich die Röstungen von den Nuancen hier ausfallen können. Und ich muss dem Kaffee wirklich zugestehen, dass ich anfänglich etwas Schwierigkeiten hatte, die Nuancen auf den Punkt zu bringen. Irgendwie hat es mit dieser „Warzenmelone“ nicht so gepasst, so wie ich es mir vorgestellt habe. Also –falls jmd die Röstung nachbrüht- nicht verzweifeln ;) Der Roast ist im Bereich der blumigen und fruchtigen Aromen wirklich interessant und bietet auch den typischen Milchschokoladen(bei)geschmack. Die Zuckermelone als Nuance löst sich bei meinen Brühungen in einen Pfirsich auf. Ein Pfirsich, der durch junge (frische) Orangen begleitet wird. Dazu gibt es noch etwas Apfel und Stachelbeere. Somit wäre von meiner Seite zum Fruchtpart nichts zu ergänzen. Die floralen Noten zeichnen sich durch rosenähnlichen Blüten und Jasmin aus.
    Der Körper ist mittelkräftig und wird durch eine angenehme Süße vorangetrieben. Eine Zuckersüße, die sich im Laufe des Verkostens in köstliches Karamell auflöst; vorab konnte man leichte Nuancen um Pekannuss auf die Spur kommen. Die Säure ist eher leicht bis mittelstark in dem Gefälle zu bestaunen (hier: Zitrone). Das Mundgefühl ist beim Verkosten angenehm voll und lieblich.
    Ein –in meinen Augen- eher durchschnittlicher Roast, der mir persönlich von den Nuancen nicht ganz so gefällt. Daher gebe ich lediglich eine eingeschränkte Empfehlung, da dieser preistechnisch ganz gut liegt und Spaß beim Experimentieren bereitet. In meinen Augen aber kein „must have“, obwohl man dem Guatemala eingestehen muss, dass er schön harmonisch, balanciert und klar in der Tasse landet.

    brew-advices:
    Timemore Crystal Eye: 22g mit einer b-r von 1:16 nach Rao (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:40min, 21 Klicks bei der NB, 94 Grad

    AP: 14,0g für 220ml Wasser, Temperatur 80°, das ganze Wasser aufgießen, leichter Stir. Bis 1:45 ziehen lassen und in 25s durchdrücken, Mahlgrad 20 Klicks bei der NB.

    Chemex (3-Cup): 24g, 375ml Wasser, Bloom mit 80ml für 40s, Wassertemperatur 92°, Durchlaufzeit 3:10min (inkl. Bloom), Mahlgrad 28 Klicks bei der NB.


    Anm.: die normale Acaia App funktioniert auch mit der Cinco..nicht wirklich souverän, aber irgendwie passt es.
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  5. #1965 Rantanplan, 22.09.2018
    Rantanplan

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    Hier ein kurzer Eindruck aus meinem neuen Tim Wendelboe-Abo das ich mir mit einem Freund teile:

    [​IMG]

    In diesem Monat gab es von einer Farm aus Honduras zwei verschiedene Varietäten. Einen Catuai und einen Geisha. Beide sind washed aufbereitet, da Wendelboe kein Verfechter der Fermentation bei Kaffees ist. Es ist auf jeden Fall ein spannender Vergleich welchen Einfluss die Varietät auf den Geschmack hat, da ja sonst die Variablen so ähnlich wie selten sind.
    Ich finde es beeindruckend wie klar und definiert die Röstungen schmecken. Man bekommt wirklich gar keine Röstaromen und hat das Gefühl die pure Bohne zu verkosten.

    Die Tasting notes des Rösters kann ich allgemein gut nachvollziehen:
    Catuai: Rund, harmonisch, Milchschokolade, ein bisschen Steinobst
    Geisha: Prägnantere Säure, Zitrus, deutlich filigraner

    Die erste Lieferung hat mir auf jeden Fall sehr viel Lust auf die kommenden Monate gemacht und ich hoffe mal einen seiner "berühmten" Kenianer probieren zu können. Mal sehen wie seine "Fruchtbomben" so schmecken! Nach den Kaffeepreisen in Japan finde ich die Preise die Wendelboe aufruft (vorallem mit dem aktuellen Wechselkurs) wirklich angemessen und werde mir diesen Luxus wohl noch ein paar Monate gönnen!
     
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  6. mcrob

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    Heut mal bei Ernst in Köln gewesen. Der Laden rappelvoll mit dem anvisierten Zielpublikum ;), schnell rein und wieder raus für ausreichend Durchsatz.

    Fragen zu den Röstungen werden nicht beantwortet, auch sind alle Röstungen im Laden zwischen 3-4 Wochen alt. Auf Nachfrage nach einer frischen Röstung gibts nen merkwürdigen Blick und "noch frischer gehts ja wohl kaum". Hatten ggfs. nen schlechten Tag - oder sind derlei Nachfrage nicht gewohnt.

    Seltsamer Service, Bin mal gespannt was die Bohnen können.
     
  7. #1967 bean shaped, 23.09.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.09.2018
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    Machhörndl Kaffee- DR KONGO, Kivu
    20180922_125547.jpg


    Angaben vom Röster:
    Region: Nord Kivu
    Farm: versch. Kleinbauern, 1460 - 2000 m
    Varietät: Bourbon
    Prozess: washed
    Product: Filter (light-medium)
    Flavour Notes: Rhubarb, gooseberry, toffee

    Fruitiness: 6,5/10
    Sweetness: 5,5/10
    Acidity: 6,0/10
    Body: 4,0/10
    Complexity: 5,5/10
    Balance: 7,0/10
    Roast Flavors: 1,5/10
    P/L: 7,5/10 (9,20 €/250g)

    Conclusion:
    in German: Schon der erste Brew in der AP hinterließ einen interessanten Gesamteindruck, der sich dann auch in den späteren Brews wiederholte. Obwohl der Körper in Anbetracht der Nuancen sehr leicht ist, zeigt der Kivu reichhaltige Schokoladennoten auf. Diese Note(n) wird durch eine würzige Teenuance in einen süßlich-herben (bzw. herzhaften) Gesamteindruck des Kaffees vertieft. Hierbei wird die Struktur durch schöne Noten um Johannisbeere, Stachelbeere, roter Apfel, Pflaume und vor allem Rhabarber gestützt. Im knackigen Finish dann ebenfalls mit einer Rosinennote. Die florale Unterstützung erfolgt durch Teerosenblüten und Majoran.
    Die Säure ist angenehm begleitend, wobei sie zum Ende hin auch ein wenig an Kraft gewinnt und der Röstung etwas Zitronenflair verleiht.
    Geschmacklich interessant und irgendwie anders.. Der Kivu wirkt ein wenig wie ein komprimierter Kenya, der aber nicht die Tiefe und Breite mit bringt. Eine gewisse Harmonie, die man mögen muss. Spannend zu brühen und auch zu verkosten. Kann man durchaus leidenschaftlich testen, bei einem guten P/L :) der Daumen geht daher nach oben.

    brew-advices:
    Hario V60-01: 15g mit einer b-r von 1:15,5 (4 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:55 min, 20 Klicks bei der NB, 94 Grad

    AP: 18g für 250ml Wasser, Temperatur 89°, Bloom mit 40ml und 35s nebst Stir. Bis 1:00 (inkl. Bloom) ziehen lassen und in 20s durchdrücken, Mahlgrad 19 Klicks bei der NB.

    Chemex (3-Cup): 23g, 340ml Wasser, Bloom mit 75ml für 40s, Wassertemperatur 93°, Durchlaufzeit 3:20min (inkl. Bloom), Mahlgrad 27 Klicks bei der NB.
     

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  8. Li-Si

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    Ich liebe Rhabarber und Kaffee. Beides zusammen ist einen Test wert. Kaffee auf meine Merkliste gesetzt.
     
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  9. #1969 Geschmackssinn, 23.09.2018
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    schmeckt sehr gut, hat mMn. aber nicht mehr viel mit 'Kaffee' zu tun. ;)
    eher mit warmer, nicht zu süßer Limo
     
  10. Li-Si

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    Ich befürchte, wenn ich den zubereite, wird es doch eher Kaffee. :D
    So ganz kriege ich es noch nicht hin, das Fruchtige rauszukitzeln. So richtig ist mir das erst bei einem von Man vs, Machine gelungen. Und genau den gibt es gerade leider nicht mehr. :(
     
  11. trapoco

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    Man vs. Machine
    Ethiopia
    Heirloom
    Washed
    IMG_2619.JPG IMG_2621.JPG

    Anfim Mühle / Vibiemme Domobar

    in 14 g /out 26 g /40 sec
    Notes: Candy, Lemon, Florals
     
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  12. #1972 bean shaped, 24.09.2018
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    Machhörndl Kaffee GmbH- Boji, Ethiopia
    20180922_173302.jpg


    Angaben vom Röster:
    Region: Yirgacheffe, Kochere
    Farm: Boji Washing Station,
    1795 - 1900 m
    Varietät: Ethiopian heirloom
    Prozess: washed
    Roast: Filter (medium-light)

    flavor notes: Apricot, jasmine, blackberry


    Conclusion:
    So, nachdem nun einige Durchläufe erfolgt sind, möchte ich den o. g. Kaffee kurz vorstellen. Wer schon einmal einen guten Boji (Kochere) verkostet hat, dürfte über das Ergebnis schmunzeln. Es ist ein typischer Kochere, der nuancierte florale Eigenschaften, artikulierte Süße und eine funkelnde bis spritzige Säure mit sich bringt, ohne unangenehm in Erscheinung zu treten. Der Kaffee harmoniert "warmherzig" und bleibt stets klar in der Tasse. Die Angaben vom Röster passen sehr gut und können auch nur bedingt erweitert werden. Auf der Fruchtseite sind Pfirsich, Brombeere, Blaubeere und etwas Erdbeere wahrzunehmen. Bei den floralen Noten wären hier vor allem Rosenblüten und Jasmin vordergründig zu benennen. Beim Verkosten verweist der Boji auf eine teeähnliche Struktur. Eine Struktur die von Schwarzteearomen in einen angenehmen Früchtetee übersiedelt/umlagert. Dabei ist der Boji angenehm süß und gut ausbalanciert. Den Körper würde ich leicht bis mittelkräftig beschreiben wollen. Und die Säure hat eine leicht säuerliche Note und ist mE den Zitrusfrüchten zuzuordnen. In der Flash-Chilled Pour Over Methode ist der Kaffee ebenfalls sehr angenehm zu verkosten; im Gesamtbild entwickelt er jedoch einen Übergang zu einem typischen „iced-tea“ mit Limonadengefühl. Ein sehr eleganter Kaffee, der mich etwas gefesselt hat. Ich mag diese Aufbereitungen ja und kann diesen Boji wirklich weiterempfehlen. Aber aufgepasst..diese floralen Noten und die teeähnliche Struktur werden nicht jedem liegen. Wer jedoch diese Nuancen favorisiert und sich einfach nur fallen lassen möchte, der kann bedenkenlos zugreifen. Bei dem aktuellen Preis kann man wirklich nichts falsch machen. Ein Kaffee zum Genießen ;* Am besten am Abend auf der Terrasse..Augen schließen und einfach nur Träumen. Mehr als nur ein Kaffee..

    brew-advices:
    Hario V60-01: 15g mit einer b-r von 1:15,5 (3 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:40min, 21 Klicks bei der NB, 91 Grad

    AP: 16g Kaffee, 220ml Wasser, Temperatur 80°, bis 110ml aufgießen und dann gently stir (cross) und auf 220ml aufgießen. Bis 1:10 ziehen lassen dann langsam 30s durchdrücken, Mahlgrad 20 Klicks bei der NB.

    Chemex (3-Cup): 22g Kaffee, 340ml Wasser, Wassertemperatur 93°, Durchlaufzeit 3:30min (inkl. Bloom).
     

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  13. mcrob

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    Eine artikulierte Süße und eine funkelnde Säure :) ?? Vergleichbar gibts sowas nur in der Hifipresse, wo die Tester Unterschiede bei Kabeln und dergleichen funkelnder Weise im Bass und den Höhen erhören können. Am Abend wird dem Rasen beim Wachsen gelauscht :D
     
  14. #1974 bean shaped, 28.09.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28.09.2018
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Ich nenne dies "künstlerische Freiheit" :D bei Nichtgefallen einfach ein anderes "Kunstwerk" angehen :p
     
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  15. #1975 Geschmackssinn, 28.09.2018
    Geschmackssinn

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    uuuhhhh, ich dachte ja ich mach Poste das mal in den Medien-Thread, aber hier passt es irgendwie besser. :cool:

    - man spürt regelrecht die Aufregung
    - er nutzt AP+C40
    - sein Kännchen sieht irgendwie aus wie eine Bettpfanne, vor allem mit dem bisl 'Pipi' drin :eek:
    - nobody is perfect: "yea, tastes like Coffee" :D

     
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  16. #1976 bean shaped, 28.09.2018
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    Machhörndl Kaffee- GUATEMALA, El Petaton
    20180922_154951.jpg 20180922_154912.jpg

    Angaben vom Röster:
    Region: El Pajal, Huehuetenango
    Farm: Finca Petaton, 1600-1650 m
    Varietät: Bourbon, Caturra
    Prozess: washed
    Product: Filter (medium)
    Flavour Notes: Drupe, currant, sugar cane

    Conclusion:

    Bei diesem Guatemala erwartet euch ein eher typisch angelegter Charakter. Denn hier gibt es die wohlwarm angelegte Vollmilchschokolade, die sich der ausgewogenen Süße und einer leichten (Zitrus)Säure hingibt. Dabei ist der Körper angenehm geschmeidig/ cremig und wird angenehm aufgenommen. Die Süße, die teils einem Ahornsirup ähnelt, verstärkt diese Struktur. Fruchtnoten sind dieser Struktur m.E. (leider) zu sehr untergeordnet. Ab und an können aber Spitzen von Orange, grünem Apfel, Kirsche und Johannesbeere registriert werden. Im Finish erhält man ergänzend noch eine kleine Nusspraline, die den Abgang abrundet. Insgesamt leider nicht ganz so gut ausbalanciert wie die sonstigen Röstungen aus Nürnberg, so dass ich bei diesem Kaffee -trotz einer sehr guten Preisgestaltung- keine Empfehlung für den 3rd wave Bereich ausspreche. Dafür ist dieser Kaffee dann doch nicht "speziell" genug. Dafür kann man ihn aber auch als Mixgetränk mit Milch nutzen und Gästen der "2nd-wave Garnitur" anbieten ;) Und so kam es dann auch, dass dieser Kaffee auf unserer Juristentagung als Kaffee ausgeschenkt wurde und sehr gut aufgenommen wurde. Es kamen nur lobende Worte. Wer also nicht zu sehr auf ..
    Für mich kann ich lediglich sagen, dass dieser Roast -von den aktuell von mir getesteten 6 Röstungen by Machhörndl- am wenigsten beeindruckt hat. Obwohl dieser natürlich schön gleichmäßig geröstet wurde und ein tolles Bohnenbild abgibt.

    brew-advices:
    Timemore Crystal Eye: 22g mit einer b-r von 1:15 nach Rao (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:50min, 22 Klicks bei der NB, 95 Grad

    AP: 16g für 220ml Wasser, Temperatur 84°, bis 140ml aufgießen, leichter Stir (cross). Bis 1:10min ziehen lassen und in 30s durchdrücken, Mahlgrad 21 Klicks bei der NB.

    FP: 34g für 500ml Wasser, 4:00min Brühzeit; ohne Bloom, kein Stir.
     

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  17. #1977 bean shaped, 30.09.2018
    bean shaped

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    Machhörndl Kaffee- ÄTHIOPIEN, Kochere
    20180922_134830.jpg 20180922_140745.jpg

    Angaben vom Röster:

    Region: Yirgacheffe, Kochere
    Farm: versch. Kleinbauern, 1850-1950 m
    Varietät: Ethiopian heirloom
    Prozess: washed
    Product: Filter (light-medium)

    Flavour Notes: Bergamot, blackberry, jasmine

    Conclusion:

    Dieser Kaffee ist ein Traum, der geträumt werden will. Wäre ich ein Künstler, dann würde ich einen Sonnenuntergang malen, der mit einer Tasse verschmilzt. Sehr harmonisch, leicht und komplex blumig wird dieser Kaffee aufgenommen, leicht saftig und mit einer angenehmen (Schwarz)Teestruktur, die untergeordnet erfasst werden kann. Die floralen Elemente sind frisch und werden durch Jasmin, Hibiskus und Vanille geprägt. Die Fruchtnuancen -die sich der Blumenpracht geschlagen geben und unterwerfen- können durch Traube, Kirsche, Aprikose, Wildbeeren und Limette skizziert werden. Der Körper kann als mittelkräftig beschrieben werden und weist eine gewisse Seidigkeit auf. Die Säure hat einen fruchtig-sauren Geschmack; angelehnt an eine Apfelsäure.
    Insgesamt ein guter aber auch typischer Kochere, der mit Leidenschaft geröstet wurde und eine Freude im Mund verbreitet. Wer gerne auf einen Kochere zurückgreift, um mal die "anderen Noten" zu erforschen, wird hier gerne zugreifen.

    brew-advices:

    Hario V60 (02): 22g mit einer b-r von 1:16,5 nach Rao (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:40min, 22 Klicks bei der NB, 94 Grad

    AP: 16g für 220ml Wasser, Temperatur 80°, bis 140ml aufgießen, leichter Stir (cross). Bis 1:10min ziehen lassen und in 25s durchdrücken, Mahlgrad 21 Klicks bei der NB.

    Chemex (3-Cup): 23g, 330ml Wasser, Bloom mit 80ml für 40s, Wassertemperatur 93°, Durchlaufzeit 3:20min (inkl. Bloom), Mahlgrad 29 Klicks bei der NB.

    Anm.:
    Und nein, bei der Bewertung handelt es sich nicht um ein Doppel! Der Boji (der vor kurzem auch gepostet wurde) ist ebenfalls ein Kochere ;)
     

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  18. #1978 bean shaped, 30.09.2018
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    Machhörndl Kaffee- Gicherori AA Plus, Kenya
    20180924_162601.jpg


    Angaben vom Röster:
    Region: Embu, Central Province
    Farm: 1100 verschiedene Kleinbauern
    Varietät: SL28, SL34, Ruiru 11
    Prozess: washed
    Product: Filter (medium-light)

    Flavour Notes: currant, apricot, grapefruit

    Conclusion:
    Ein sehr eleganter Kenya, der vielschichtig zu überzeugen weiß. Charakteristisch sind hier die Nuancen um Orange (oder reifer Mandarine), dunklen Beeren, Granatapfel, Pfirsich und ein Hauch von Grapefruit. Unterstützt wird diese Wahrnehmung um florale Noten, die eine gewisse Kräuterummantelung vornimmt und durch eine fruchtige Vanilleschote abgerundet wird. Der Gicherori besitzt eine ausgewogene Säure und eine malzige Süße, die von einem Honig geküsst wurde. Der Körper ist mittelkräftig und hinterlässt ein recht volles Mundgefühl. Der Abgang wirkt weinartig trocken, aber angenehm lang.
    Insgesamt also ein klassischer Kenya Roast; vielschichtig mit einer gewissen Tiefe und der entsprechenden Finesse um die Balance. Hier spreche ich gerne eine Empfehlung aus.

    brew-advices:
    Hario V60 (01): 15g mit einer b-r von 1:15,5 (3 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:45min, 21 Klicks bei der NB, 94 Grad

    AP: 18g für 250ml Wasser, Temperatur 88°, bis 40ml aufgießen nebst Bloom für 30s, bis 250ml aufgießen und insgesamt 1:00min ziehen lassen und in 30s durchdrücken, Mahlgrad 19 Klicks bei der NB.

    FP: 28g für 500ml bei einer Brühdauer von 3:45min, 95 Grad, 28 Klicks bei der NB
     

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  19. #1979 bean shaped, 01.10.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 02.10.2018
    bean shaped

    bean shaped Gast

    So, machen wir das "halbe Dutzend" *Machhörndl betreffend* voll :D

    Machhörndl Kaffee GmbH- PANAMA, LA ESMERALDA
    20180923_080754.jpg 20180923_085731.jpg


    Angaben vom Röster:
    Region: Boquete
    Farm: Hacienda La Esmeralda,
    1600-1800 m
    Varietät: 100% Geisha
    Prozess: natural
    Roast: Filter (medium-light)

    flavor notes: dark berries, grapefruit, juicy

    Conclusion:

    Die (Panama)Geisha Varietät steht gerne in der Diskussion; auch hier im KN. Ich kann jedoch von meiner Seite aus sagen, dass sie mir dem Grunde nach liegen. Die Aromen sind einem äthiopischen Yirgacheffe doch sehr ähnlich: sie sind meist tief, blumig und mit sättigen Nuancen..sehr elegant in der (Tee)Struktur und stellenweise auch intensiv. So ist es auch bei diesem vorliegenden Roast von Machhörndl.
    Die floralen Elemente kann man bei dieser Röstung wunderbar und komplex wahrnehmen. Die Zunge wird hier u.a. mit Lavendel, Veilchen und einem kleinen Gänseblümchen (milde Note) verwöhnt. Als Nebenbegleiter würde ich an dieser Stelle noch auf leichte Einflüsse von Papaya und Rosinen aufführen. Die Fruchtnoten zeichnen sich dezent durch die Darstellung von Waldbeeren, Blutorange, einem Hauch von Aprikose und Grapefruit aus. Der Körper ist hier mittelkräftig einzuordnen und gibt einen schönen seidigen Ton im Mundbereich zur Resonanz frei ;) Die Säure ist stets begleitend und äußert eine frei säuerliche und saftige Erfassung. Der Nachgeschmack ist bei dieser Röstung angenehm lang und wird durch eine leichte Kakaonote begleitet. Insgesamt eine überzeugende und gut saftige Vorstellung einer Geisha Variante, die ich gerne weiterempfehle. Diese Röstung ist sehr unproblematisch in der Zubereitung und weiß einfach geschmacklich zu überzeugen. Ob der Brewer diesem Erlebnis eine Chance gibt, steht jedem frei..kein must have..aber ein nice to have ;) Und leggah ist er auf jeden Fall. Da lohnt sich m.E. der leichte Aufpreis bei 12,60 € für 125g.
    Entgegen der Meinung anderer Mitglieder bin ich jedoch der Auffassung, dass man kein sensorisches Genie sein muss, um diesen Kaffee/Geisha genießen zu können. Da es ja einige KNler gibt, die aktuell Machhörndl Röstungen testen, würde ich mich über entsprechende Zweitanalysen der Machhörndl Röstungen freuen. Wer will? @Wrestler , @espressoking @Aeropress @Chefkoch874 ..*isch weiß nicht mehr, wer es war*..

    brew-advices:
    Timemore Crystal Eye: 21g nach Rao mit einer b-r von 1:15,5 (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 3:05min, 21 Klicks bei der NB, 95 Grad

    AP: 18g Kaffee, 250ml Wasser, Temperatur 85°, Bloom mit 33ml bei 30s, dann komplett aufgießen. Bis 1:05min (inkl. Bloom) ziehen lassen dann in 25s durchdrücken, Mahlgrad 22 Klicks bei der NB.

    French Press: 31g Kaffee, 500ml Wasser, Wassertemperatur 96°, Brühzeit von 4:00min (kein Bloom, kein Stir).
     

    Anhänge:

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  20. #1980 bean shaped, 04.10.2018
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Und? Hast du den Kivu schon testen können? Ich frage nur, da ich eben 6 Tassen von diesem "aufgetischt" habe. Und er hat mich wieder umgehauen!! Mein absoluter Favorit aktuell! Super leckerer "Tee" bei einer b-r von 1:15 und 93 Grad. Schöner clean cup mit unheimlich "spitzen" Nuancen und herausragender Säure!
    @Geschmackssinn der müsste etwas für dich sein! Unbedingt testen :)
    Habt beide keine Scheu..bei Nichtgefallen verspreche ich euch "eine Geld zurück Garantie"!
    @Li-Si und du bekommst ihn sicher gut hin! Im Cone Dripper herausragend. Und einen V60 hattest du ja, oder?
     
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