Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; ... und die Besonderheit dieser Bauweise ist meines laienhaften Erachtens, dass die Kräfte entlang der Achse, also das Auseinanderdrücken der...

  1. #381 dergitarrist, 11.09.2018
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    ... und die Besonderheit dieser Bauweise ist meines laienhaften Erachtens, dass die Kräfte entlang der Achse, also das Auseinanderdrücken der Mahlscheiben durch den Kaffee, nicht von einer Lagerung beim Motor, sondern im wesentlich starreren Gehäuse aufgefangen wird. Das Lager hinter dem Einstellknauf der EK43 dürfte deutlich weniger Spiel entlang der Welle bieten als bei anderen Mühlen. Das macht die EK43 (bzw. derart gebaute MK-Mühlen) derzeit/ auf absehbare Zeit zu so einer alternativlosen Mühle, nicht die Mahlscheiben. Meine SSP-Scheiben sind nämlich völlig anders als meine MK-Scheiben und das Ergebnis ist durchaus vergleichbar. Aber ab hier gehört's dann wieder hier her.
     
  2. #382 Burny, 13.09.2018
    Zuletzt bearbeitet: 13.09.2018
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    Ich finde diesen Post von Socratic ganz interessant. Hier wurden unterschiedliche Mahlgeschwindigkeiten und Bohnenalter auf einem Versalab M3 by Titus getestet. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die gewichtsbezogegene Darstellung der Siebanalysen genauso wie andere Methoden interpretiert werden kann, scheint es, dass das Hybridmahlwerk trimodal mahlt: ein (kleiner) Finespeak <200um, ein Peak 200um+ und ein dritter 400um+.

     
  3. #383 embrya, 13.09.2018
    Zuletzt bearbeitet: 13.09.2018
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    Für mich sind die Mahlscheiben der DRM-Hybridmühle bzw. Cimbali Alinox A (Vorläufer der Versalab und m.W. ist dasselbe Mahlwerk dort verbaut) vom Aussehen her unimodal.
    Siehe (links die alten Scheiben, rechts die neuen):
    [​IMG]

    Die Partikelverteilung ist auch eher unimodal:
    [​IMG]
    Die Siebanalysen von Socratic sind m.W. nicht vergleichbar mit den Partikekanalysen wie oben.
     
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  4. Burny

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    Das sieht in der Tat schon ganz anders aus. Aber Gewichts- oder Volumen-% sollte doch eigentlich keinen Unterschied machen. Vielleicht ist die Mühle von Socratic nur schlecht ausgerichtet.
     
  5. embrya

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    Bei ner Titus-Versalab sind die Mahlscheiben wohl perfekt ausgerichtet. Das kann kaum der Grund sein.
     
  6. mmorkel

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    Ich warte ja schon lange drauf, dass sich hier mal wer eine Mazzer ZM kauft...
     
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  7. #387 mechanist, 13.09.2018
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    Auch die Mazzer ZM ist erstmal eine für Filterkaffee konzipierte Mühle, und sie sieht der EK 43zwar mächtig ähnlich, ist aber eben nicht das Zwanger-Patent:
    Auch bei der ZM wird soweit ich weiss der Mahlgrad durch Verstellen der stehenden Scheibe eingestellt. Ob sie Espresso kann, keine Ahnung.
     
  8. brewno

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    Dann bleibt nur noch der Versuch mit Kanonen auf ... Bohnen zu schießen
    E37Z-Hero | Single-dose Grinder

    ... in der Hoffnung, dass das Mahlgut Geschmackserlebnisse a la EK43 erlaubt.

    Scheint 2 designs der burrs zu geben: https://www.ceado.com/download/91290a8_ceadoleaflete37zheroengweb.pdf
    vermute ein Design für Espresso und eines für Filter (ähnlich wie bei der ZM - prinzipiell gemeint - nicht bezogen auf die Scheiben)

    Habe auf der Internorga eine gesehen und kurz mit dem Sales Rep gesprochen. Aber so richtig Lust auf "Vorführen" hatten die nicht und dann ist mir leider die Zeit davon gerannt ... insofern kann ich wenig zur realen Mahlgutqualität sagen

    @mechanist hast Du dazu auch eine Einschätzung (Scheiben / Design etc.) ? Analog zu Deiner ZM Einschätzung oben?
    Spec: https://www.ceado.com/download/91290a8_ceadoleaflete37zheroengweb.pdf
     
  9. #389 mechanist, 13.09.2018
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    Schönes Teil, die Konstruktion wie bei den klassischen Espressomühlen: Unten Motor, drehende Scheibe starr auf der Motorwelle, feststehende von oben, Mahlwerksverstellung über die stehende Scheibe. Sozusagen der High-End-Versuch auf einer 70 Jahre alten Konstruktionsbasis. Schön gelöst finde ich die
    nochmals übersetzte, stufenlose Verstellung. Das Mahlgut ist aber von vielen Faktoren beeinflusst, nicht nur von der Konstruktion - deshalb kann auch
    so eine Mühle hervorragende Ergebnisse produzieren. Die Mahlscheiben machen auf mich aber eher einen bimodalen Eindruck. Schön auch die verstellbare Drehzahl, mit sowas wollte ich schon immer mal bei den Favorites experimentieren.
     
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  10. cebe

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    @mechanist: An Experimenten mit der Drehzahl hätte ich auch Interesse. Ein langsamerer Lauf, könnte in feinerem Mahlgut resultieren.
    Wie würdest du das angehen?
     
  11. #391 mechanist, 14.09.2018
    mechanist

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    Das geht eigentlich nur mit einem Frequenzumrichter, um keine grossen Drehmomentverluste zu bekommen.
     
  12. #392 macmanred, 26.09.2018
    macmanred

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    Bin ich gerade auf dem Holzweg, oder sind die Kurven der Vario mit Stahlscheiben und der Mignon ziemlich identisch, bis auf den Peak bei ca. 400µm?
    Die Vario wird ja mit den Stahlscheiben als DIE Mühle für Filter im noch akzeptablen Preisbereich angepriesen.
    Den Kurven nach zu urteilen, sagt mein ungeschultes Auge, dass die Mignon da gar nicht so weit entfernt ist, oder täusche ich mich?

     
  13. Burny

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    Der zitierte Test wurde ja mit Espressovermahlung gemacht und da sind beide Mühlen in der Tat recht ähnlich, auch geschmacklich (ich habe beide hier). Beim Test mit etwas gröberer Vermahlung (der von mir gepostete Link zum brasilianischen Forum) hatte die Eureka MCI schon mehr fines und boulders, was meiner Erfahrung entspricht, dass die Vario mit Stahlscheiben merklich besser für Filterkaffee ist.
     
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  14. #394 Pinguru, 06.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 07.06.2020
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    Dieser Thread ist viel zu interessant als das er hier in den Tiefen des Forums verschwindet.

    Theorie und anschließende Frage zur Auswirkung der Mahlscheibengeometrie auf das Mahlergebnis:

    Vorüberlegungen:
    - Fines entstehen durch das Brechen der Bohne und werden aus meiner Überlegung wissentlich gestrichen
    - Ideale Ausrichtung und Steifigkeit der Mahlscheiben vorausgesetzt
    - Konstanter Abstand der Mahlscheibenaußenkanten über den gesamten Umfang forausgesetzt
    - Folglich müssen alle Partikel des Mahlguts durch diesen Spalt passen
    - Als durchschnittliche Partikelform nehme ich jetzt mal Objekte mit geringem Oberflächen/Volumen Verhältnis an (also sphärisch oder würfelförmig)
    - Der Spalt zwischen den Mahlscheiben hat Rillen, da ideal glatte Flächen das Mahlgut nicht aus dem Spalt treiben würden
    - Durch diese Rillen können aber Partikel nach außen kommen, die größer sind als der Abstand der Planflächen (richtig soweit?)
    - Je länger die radiale Länge mit Rillen in der Planfläche desto größer ist die Chance, dass große Partikel durch die Relativbewegung aus der Rille gerissen werden und ebenfalls auf den Planflächenabstand "gestutzt" werden

    Theorie:
    1. Wie unimodal eine Mahlscheibe arbeitet entscheidet sich maßgeblich auf den letzten Millimetern der radialen Mahlscheibenerstreckung (im Bereich der Planflächen)
    2. Der Vorbrecher (alles vom Innendurchmesser bis zum Beginn der Planfläche) hat nur Auswirkungen auf die Gleichmäßigkeit der "Befütterung" des Mahlspalts und entscheidet somit über Geschwindigkeit, dynamische Belastungen und evtl. Akustik.
    3. Unimodale Mahlscheiben haben im Bereich des Mahlspalts noch weitere Zerkleinerungsprozesse der groben Partikel, diese erzeugen dann einfach gesagt zwei kleinere Partikel + Fines. Man tauscht also Boulders gegen unimodales Mahlgut + mehr Fines
    4. Die klassische, bimodale Scheibe ist fertigungstechnisch viel einfacher herzustellen, daher sind die so verbreitet.

    Bilder zur Verdeutlichung:

    Hier mal meine Ceado E37S Standardscheibe:
    [​IMG]
    Bei dieser Mahlscheibe ist die radiale Länge der Rille zwischen den Planflächen quasi 0 mm. Außerdem ist die Rille selbst ziemlich tief, was einen gewissen Anteil an groben Partikeln durchlassen müsste. Diese Scheibe müsste also (neben Fines) ein bimodales Mahlgut erzeugen.

    Im Vergleich dazu die Scheiben für die E37Z:
    [​IMG]
    Man sieht sofort, dass die Breite der Planfläche in radialer Richtung größer ist als bei der Standardscheibe. Auf den Bildern sieht es außerdem so aus, als wären die Rillen in der Planfläche nicht so tief. Beides sollte dieser Scheibe zu einem "uniformeren" Mahlgut verhelfen.

    Jetzt meine Fragen:
    1. Meint ihr ich verstehe das Thema "Mahlscheibe" richtig?
    2. Was würde passieren, wenn man meine Ceado Standardscheiben plan abschleift und so die Rillen verkleinert ohne sie ganz zu entfernen? Oder wirklich planschleift und dann leichte Rillen einschleift?
    3. Demzufolge müssten auch die Stahlscheiben der Vario eigentlich als bimodal gewertet werden. Sie werden ja eigentlich auch nur mit "erzeugen weniger Fines" beworben. Liege ich da richtig?

    Bin mal gespannt, ob ich diesen Thread wiederbeleben kann :)
     
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