Faema E61 - Edelstahlkessel - Rost? Kupferoxid? Rotes Zeugs?

Diskutiere Faema E61 - Edelstahlkessel - Rost? Kupferoxid? Rotes Zeugs? im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, nachdem ich im vergangenen Monat eine eingruppige Faema E61 aus 1967 erwerben durfte, beschäftige ich mich im Moment quasi...

  1. #1 tsp_nbg, 17.04.2017
    tsp_nbg

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    Hallo zusammen,

    nachdem ich im vergangenen Monat eine eingruppige Faema E61 aus 1967 erwerben durfte, beschäftige ich mich im Moment quasi ausschließlich mit der Restauration dieses guten Stücks ;). Vielleicht mache ich auch einen eigenen Thread als Restaurationsbericht auf, wenn die Zeit dafür reif ist.

    Aktuell beschäftigt mich der Edelstahlkessel, den ich leider nicht 100% gereinigt bekomme. Der Kessel hat jetzt schon drei heiße Bäder mit relativ stark konzentrierte Zitronensäure hinter sich - Kalk kann ich soweit ich das beurteilen kann, keinen mehr erkennen. Allerdings besteht weiterhin ein rötlicher Belag, vor allem an den Stellen, wo über die Jahre im Kessel kein Wasser stand, sondern die Luft mit etwas (?) regarieren konnte. Ich vermute der Belag lässt sich mechanisch lösen, aber da der Kessel von beiden Seiten verschweißt ist erscheint mir das aktuell etwas schwierig. Zitronensäure kann dem Belag jedenfalls nix anhaben. Seht selbst:

    https://www.dropbox.com/sh/61ob8nnssacej0m/AACeBjwFnWSqb2xXRP1nG0aia?dl=0

    Meine nächsten Versuche wären zum einen den Kessel von innen mit einem Hochdruckreiniger zu säubern (Kärcher). Falls das nicht reicht, überlege ich ob ich noch einen Versuch mit niedrig konzentrierter Salzsäure starte. Notfalls, werde ich den Belag halt drin lassen müssen... :7

    Kann sich jemand den Belag erklären und Ideen wie ich den Kessel am besten blitzeblank gereinigt bekomme? Bin für Tipps sehr dankbar :).

    Viele Grüße und frohe Ostern,
    Thomas
     
  2. Fritzz

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    Hi

    die Heizstäbe der Heizung bestanden aus Kupfer? Dann könnte (!) es sich um Kupferoxid handeln (bin mir aber nicht sicher)

    "Fritzz"
     
  3. #3 Melitta, 18.04.2017
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    Den Bildern nach besteht der Kessel nicht aus Edelstahl, sondern aus verzinntem Kupfer (rotes Material am Flansch, Bild 4). Das würde auch historisch passen, denn Edelstahl ist erst in neuerer Zeit üblich. Der rotbraune Belag könnte aus Eisen(III)oxid (aus eisernen Wasserleitungen, früher nicht unüblich) bestehen, das in Zitronensäure praktisch unlöslich ist. Eher kommt man mit einer Mischung aus 100g/L Oxalsäure* gelöst in verd. Salzsäure (5%) bei 60°C zum Zug. Ich würde es aber einfach drin lassen, weil es unschädlich ist. Die genannte Mischung dürfte auch die schwarzen Belag entfernen, der möglicherweise aus Kupferoxid besteht. Danach unbedingt gründlich doppelt mit heißem Wasser ausspülen um Korrosion zu vermeiden.

    * Oxalsäure reduziert Fe(III) zu Fe(II), welches wesentlich leichter löslich ist. Oxalsäure ist ungiftig und kommt in Rhabarber, Sauerampfer und Klee vor. Ohne Oxalsäure muss die Salzsäure höher konzentriert sein, was auch das Grundmaterial angreift.
     
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  4. Arni

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    Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Reaktion von Zitronensäure und Kupfer handelt. Aus diesem Grund benutze ich seit einiger Zeit zum Entkalken grundsätzlich Amidosulfonsäure.
     
  5. #5 Melitta, 18.04.2017
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    Aha, was könnte das denn sein - außer einer haltlosen Vermutung? Kupfercitrat ist zwar schlecht löslich, aber bekanntlich blau.
     
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  6. Fritzz

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    Ich tippe auf vernickelt...

    "Fritzz"
     
  7. #7 zuerisee, 18.04.2017
    zuerisee

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    es ist ein Edelstahlkessel, der Heizungsflansch sieht nicht original aus.
     
  8. #8 Melitta, 19.04.2017
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    Dann kann der rotbraune Belag immer noch Eisenoxid sein und geht mit der beschriebenen Mischung raus. Ich kann allerdings nicht vorstellen, dass jemand einen Kupferflansch an einen Edelstahlkessel brät. Welchen Sinn hätte das?
     
  9. achmed

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    Den Kessel zu retten. Edelstahlkessel wurden von Faema seit ca. '66, '67 verbaut. also nicht erst in jüngster Zeit. Die Schwachstelle schlechthin war der Heizungsflansch, der gerne durchkorrodiert ist. Die eingelötete Messing- bzw. Rotgussbuchse (Kupfer wäre zu weich) konnte man als Ersatzteil beziehen.
    Übrigens Hut ab vor dem, der es hinbekommen hat. Der verwendete Stahl ist weder leicht zu löten noch zu schweißen.
    Gruß
    Achmed
     
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  10. #10 Melitta, 20.04.2017
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    Danke für den Hinweise, genau die Verarbeitungsprobleme und Eigenschaften von Kupfer meinte ich. Hat Faema wegen der Korrosionsprobleme die Kessel wieder auf Kupfer geändert? Wird ja noch heute von zahlreichen Herstellern verwendet, obwohl Edelstahl billiger und viel besser geworden ist (vor allem in der Verarbeitung).
     
  11. achmed

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    Das ist gut möglich, dass Faema bei den Folgemodellen aufgrund der Korrosionsprobleme wieder auf Kupferkessel zurückgegriffen hat. Definitives kann ich aber nicht dazu sagen. Was Edelstahlkessel angeht, ist m. E. die Verbindung mit Messing/Kupfer ein Problem. Und daraus sind die gängigen Fittinge bzw. auch Heizungen und Ventile. Inwiefern da Legierungen bzw. Mineralien im Wasser eine korrosionsfördernde Rolle spielen, weiß ich nicht. Mir ist es aber schon passiert, dass an einer 10mm V2A Schraube, die in einem Messingdeckel bzw. -flansch verschraubt war, nach dem Abkratzen des Kalks um ihren Kopf mir dieser mit entgegenfiel.
    Gruß
    Achmed
     
  12. #12 Melitta, 20.04.2017
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    Kannst Du hier nachlesen. An sich sollte das kein großes Problem sein. Wird in der Trinkwasserinstallation gemeinsam verbaut. Edelstahlschrauben reißen aber auch leichter ab als 8.8 oder 10.9
     
  13. #13 tsp_nbg, 23.04.2017
    tsp_nbg

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    Danke für die Hinweise! :) Ich habe den Kessel jetzt nochmal schön von innen mit einem Hochdruckreiniger gereinigt. Werde jetzt erstmal keine Versuche mit Salzsäure starten, sondern den Belag im Kessel lassen. Jetzt hoff ich erstmal dass dass gute Stück auch dicht ist ;).

    Viele Grüße,
    Thomas
     
  14. Diano

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    Hallo Achmed,

    Weißt Du wo man dieses Ersatzteil herbeiziehen kann? In meinem Kessel ist nämlich der Messingring so verformt, dass er nicht mehr abschließt.

    Danke schon im Voraus!

    Diano
     
  15. #15 achmed, 18.10.2018
    Zuletzt bearbeitet: 18.10.2018
    achmed

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