Manches muss einfach gemeldet werden...

Diskutiere Manches muss einfach gemeldet werden... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Finde ich nicht, sie nutzen diese wie auch andere Gelegenheiten, Flagge gegen Rechts zu zeigen. Ja schon klar, dass das vermutlich die Motivation...

  1. parityB

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    Ja schon klar, dass das vermutlich die Motivation von FSF ist. Trotzdem finde ich es befremdlich, wenn man sich als radikaler Linker mit der bürgerlichen Mitte einlässt. Zumindest damals zu meiner Zeit (in den 90ern) in dieser Szene wäre das ein absolutes No Go gewesen. Andererseits spricht das ja auch dafür, das FSF tatsächlich eben wohl weniger radikal sind, als ihnen unterstellt wird.

    An einen provozierten Skandal des ZDF glaube ich aber auch nicht.
     
  2. cbr-ps

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    Eben, die Zeiten ändern sich und Haltungen manchmal auch ein bisschen mehr weg von verklärtem radikalen Weltbild Richtung Realismus und das ist auch gut so.
    btw: „zu meiner Zeit“ klingt, als hättest Du mit Deinem Leben abgeschlossen. Solche Formulierungen finde ich extrem befremdlich...
     
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  3. parityB

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    Nein, es heißt genau das , was da steht :) Nämlich, dass ich damals in dieser Szene recht aktiv war und heute (so gute 20 Jahre später) eben nicht mehr. Wie man daraus irgendwelchen Lebensverdruss lesen kann, ist mir allerdings nicht ganz klar.
     
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  4. cbr-ps

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    Diese Floskeln sind mir suspekt, erinnert mich an meinen Opa, konnte ich noch nie was mit anfangen...
     
  5. parityB

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    Klingt irgendwie traumatisch...


    ...könnte ich jetzt sagen, wenn ich zur Küchenpsychologie neigen würde ;)
     
  6. #17146 Kaffkaesk, 19.10.2018
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    Freiheit ist halt fremd und damit anstrengend. Man darf nicht dem Irrtum erliegen, in der DDR hätten 18 Millionen Widerstandskämpfer gelebt.
     
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  7. cbr-ps

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    Das ist mir klar, die Welt dort ist mir durchaus nicht fremd. Mein Eindruck ist aber schon, dass auch im Osten die Mehrheit Freiheit schätzt. Leider sind viele von den Agilen „nach Westen gemacht“ und ein überproportionaler Anteil an Menschen die das fremdbestimmt Behütete schätzen dort geblieben. Ein Teufelskreis...
     
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  8. #17148 Bohnenfreund, 19.10.2018
    Zuletzt bearbeitet: 19.10.2018
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    Was nützt die ganze Freiheit, wenn man nicht die Mittel hat, sie zu nutzen. Da ist in manchen Dingen die gute alte Zeit besser gewesen, denn es waren wenigstens die Mittel da, um am wenn auch eingeschränktem Konsum teilzuhaben, sogar weitestgehend gleichgestellt.
    Diese Menschen wurden von der neuen Staatsform eher zurückgelassen als mitgenommen und fühlen nun wieder etwas wie Gemeinschaft in der Sache. Leider sind es die falschen Propheten, die sich das zunutze machen, aber die etablierten Parteien incl. der Linken haben die "Verlierer" der Wende schlicht zurück gelassen, so wie viele sozial schwächere hier im Westen auch.
    Nährboden für die Populisten.
     
  9. #17149 Aeropress, 19.10.2018
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    Was war denn besser, die Industrie marode, die Umwelt verseucht, aber dafür Vollbeschäftigung, super. Nur was für ein Zukunft hätte die DDR denn haben können, die war ja aus sich heraus gar nicht mehr lebensfähig sondern wurde nur vom eisernen Vorhang, dem Tropf der Sowjets und Gefälligkeitskrediten gegen Zugeständnisse der BRD am Leben erhalten, abgehängt waren die Leute da schon zu Zeiten der DDR meilenweit. Der Honecker war ja nicht bei uns im Saarland um seinen Heimatort wiederzusehen, sondern um Gelder aufzutreiben um sich an der Macht halten zu können. Ohne den Ostblock und ohne Wiedervereinigung wäre die DDR ausgeblutet und jeder der gekonnt hätte wäre in den Westen gegangen, es hätte ja niemanden mehr davon abhalten können. Was für eine Zukunft wäre das jetzt würde es die DDR noch geben, wie abgehängt wären denn dann diejenigen die noch geblieben wären mit ihren Industrieruinen die völlig chancenlos und wettbewerbsuntauglich am Weltmarkt waren.
    Da sollte sich mancher mal überlegen was er jetzt hat und sonst gehabt hätte. Daß nicht von heute auf morgen Gleichstand zwischen Ost und West herrschen würde war klar, da hat Kohl mit seinen blühenden Landschaften auch ins Klo gegriffen. Aber blühender als zuvor sind sie allemal und die Unterschiede werden kleiner. Völlig gleich wirds nie sein, dazu ist die Industrie zu sehr im Westen konzentriert auch bei uns im Saarland ist der Lebensstandard und Löhne nicht so hoch wie in Bayern oder Baden Würtenberg, aber ein Grund radikal zu werden ist das nicht.
     
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  10. #17150 Kaffkaesk, 19.10.2018
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    Du meinst "Mittel" allein im ökonomischen Sinn? - Da müsste ich widersprechen.
     
  11. #17151 Bohnenfreund, 19.10.2018
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    Das mag ja alles stimmen, hilft nur dem Rentner oder Harz lV Empfänger auch nicht weiter, weil in deren Köpfen die "gute alte Zeit" für Ihr ganz persönliches Schiksal besser erscheint. Ob es damals wirklich oder nur gefühlt besser war, steht nochmal auf einem andere Blatt. Da braucht es nur welche, die diese gefühlte Benachteiligungen aufgreifen und aufbauen.
    Da kannst Du mit deinen Argumenten einpacken, die DDR schlecht reden zu wollen, wo kommen wir denn da hin.
    Zur Isolation wird genau diese Argumentationskette als Produkt der Lügenpresse dargestellt.
    Schluss mit Sachebene, ganz einfach.
    Die Schuldigen sind ja schließlich schon ausgemacht.
     
  12. #17152 S.Bresseau, 19.10.2018
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    Ich bin leider weder Historiker noch Soziologe, aber nach meinem (eher oberflächlichen) Verständnis macht es einen fundamentalen Unterschied, ob man ab 1933 "nur" bis 1945 oder durchgehend bis 1989 in einer Diktatur gelebt hat. Vor allem aber: Der Westen hat sich in den 60ern schmerzhaft mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen müssen, im Osten wurde der Prozess unterdrückt bzw hat man die Verantwortung für die NS-Vergangeheit erst gar nicht übernommen. Dieser Prozess wurde nie wirklich duchlaufen und es kam nie zu einer breiten innergesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Faschismus. Das ist vermutlich der Hauptgrund, warum Nazi-Ideologie und Rechtsradikalismus im Osten auf fruchtbaren Boden fallen und sich viel weniger Widerstand regt als im Westen.
     
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  13. #17153 Kaffkaesk, 19.10.2018
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    @Bohnenfreund : Das stimmt einfach nicht. Den Rentnern geht's blendend, weil in der DDR auch fast alle Frauen vollzeit berufstätig waren. Hartz-4-Abhängigkeit geht immer weiter zurück bei gleichzeitig steigenden Umfragewerten für die AfD. Materielle Armut ist nicht der Grund. Andersrum: Die Denkstrukturen, die dafür verantwortlich sind, mit der AfD zu sympathisieren, verhindern auch den ökonomischen Aufstieg: Angst, mangelnde Neugier, Bequemlichkeit, Initiativlosigkeit.
     
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  14. #17154 espressionistin, 19.10.2018
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    Interessante These, hab ich aus der Brille noch nie betrachtet. Klingt aber absolut nachvollziehbar, die Argumentation.
     
  15. #17155 Aeropress, 19.10.2018
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    Der Spruch heißt ja nicht umsonst, was der Bauer nicht kennt..... Die waren ja quasi abgeschottet und das gilt für den Wert der Demokratie genauso wie für den Umgang mit fremdartigen Kulturen. Was man nicht kennt erzeugt bei vielen Angst, das ist menschlich, aber DDR ist nun schon fast 30 Jahre Geschichte und eine Anpassung könnte einem da ja schonmal eher in den Sinn kommen als ne Verweigerungshaltung und nachlaufen und nachplappern von Radikalismus der, und der Mensch hat ja Birne auch zum denken, bei Licht betrachtet völlig realitätsfern ist, und nicht den Tatsachen entspricht.
    Da wird wieder ein Klassenkampf stilisiert der so gar nicht stattfindet, und das kann man auch erkennen wenn man ne DDR Vergangenheit hat, zumal das ja mit den ehemaligen Idealen der DDR wie Sozialismus, Gleichheit, Brüderlichkeit und Völker vereinigt euch nunmal gar nichts zu tun hat. :)
    Leider verfängt die Bauernfängerei ja auch zusehends im Westen, und daran sind auch die etablierten Parteien mit ihrer zu langen Ignoranz gegenüber den Themen und echter Auseinandersetzung und bieten von Alternativen mit Schuld. Sattdessen beschäftigen die sich ja vor allem mit sich selbst. Man hat die Leute auch überfordert wir sind halt nicht so ideell human wie es die Kanzlerin für sich gerne darstellt als sie die Schleussen öffnete und ignoriert man das jahrelang braucht man sich über Zündstoff in der Gesellschaft auch nicht wundern. Man muss die Leute auch auf dem Weg den man einschlagen will mitnehmen können, sonst kann das nur schlecht ausgehen.
     
  16. #17156 Kaffkaesk, 19.10.2018
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    @espressionistin : Ja, die These ist interessant, aber es spricht doch einiges gegen sie:

    Auch wenn es offiziell so dargestellt wurde, als seien die Nazis alle im Westen gewesen, wusste doch jede Familie um ihre Vergangenheit und hat sich damit so gut oder schlecht auseinandergesetzt wie im Westen. Im Osten wurde von Anfang an hauptsächlich West-Fernsehen geschaut. Die Leute (außer in Dresden) waren also auch informiert. Und Rassismus war ähnlich stark tabuisiert wie im Westen.
     
  17. #17157 cbr-ps, 19.10.2018
    Zuletzt bearbeitet: 19.10.2018
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    Das hast Du gut zusammengefasst, mein Entwurf sah noch etwas drastischer aus, ist aber besser so;)

    Noch ein Hinweis: Bayern war in den Anfangszeiten der Bundesrepublik auch ein verhältnismässig armes Agrarland, hat aber die Transferleistungen anderer Bundesländer klug eingesetzt und gehört nun zu den erfolgreichsten Bundesländern. Die Chance haben und hatten die neuen Bundesländer auch. Thüringen und Sachsen investieren solche Mittel teilweise erfolgreich, umso verwunderlicher ist, dass gerade in diesen Ländern, insbesondere in Sachsen, die warum auch immer Unzufriedenen auf die Straße gehen und gegen „das System“ wettern, statt endlich die Chance zu ergreifen, sich ihr Leben zu gestalten.
     
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  18. turriga

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    Hab in den letzten Jahren eine ganze Weile Leipzig recht intensiv erleben können, dabei überhaupt nicht den Eindruck erhalten, diese Stadt wäre "ausgeblutet, arm, völlig überaltert, despressiv, gar lebensfeindlich".
    Ganz im Gegenteil, da herschte reges (Nacht-) Leben, wenn auch ein Teil davon sicher auch Touristen ausgemacht haben.
    Dennoch waren gerade diese großen Montags-Demos gruselig zu beobachten, dieser spürbare, tiefe Hass mehr als nur beängstigend.
     
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  19. #17159 Aeropress, 19.10.2018
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    Eben! weils eben nicht so gekommen ist und es die DDR nicht mehr gibt, aber scheinbar weiß das dort nicht jeder so zu schätzen wie DU als Besucher, vor allem wenn Du in dem Alter bist die Städte wie eben Leipzig oder Ostberlin auch mal vor der Wende erlebt und besucht zu haben.
     
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  20. #17160 cbr-ps, 19.10.2018
    Zuletzt bearbeitet: 19.10.2018
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    Das deckt sich tendenziell mit meinem Eindruck von Dresden. Wobei mir Leipzig weltoffener und progressiver erschien.
     
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