Zu kurze Durchlaufzeit trotz zu hohen Druck

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  1. Heymes

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    Hall zusammen,

    Ich bin Anfänger in der ganzen Thematik und habe mir als Einsteiger-Modell die Sage Barista express (aka. gastroback | breville) Siebträgermaschine gekauft und in jede Richtung am experimentieren.
    Ich habe schon viel gelesen und meine die Basics der Espresso Zubereitung sowie die der Maschinen grundsätzlich verstanden zu haben

    Was mir immer wieder auffällt, mir aber doch unlogisch erscheint ist, dass ich häufig nur auf Durchlaufzeiten von nur 14 Sekunden komme, obwohl der angezeigte Druck über dem auf der Maschine gekennzeichneten Espresso Bereichs liegt.

    Sollte zu hoher Druck nicht automatisch zu längeren Durchlaufzeiten führen?
    Ist die Anzeige eher zu ignorieren und ich sollte trotz des zu hohen Drucks versuchen auf eine längere Durchlaufzeit zu kommen?

    An welchem Parameter sollte ich zunächst am ehesten drehen bzw. was ist die wahrscheinlichste Fehlerquelle? Mahlgrad, Menge oder Druck?

    Ich verwende Bohnen der Rösterei Hagen aus Heilbronn mit MHD 11.2019 (ca. 20 Euro pro Kilo und angeblich immer recht frisch)

    Vielen Dank vorab und beste Grüße
    Julian
     
  2. #2 Welskador, 13.11.2018
    Welskador

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    Hallo Julian!

    Das Manometer kannst du erstmal getrost vernachlässigen. Entscheidend ist folgende Formel: Für einen Espresso sollte in 25 Sekunden ab dem ersten Tropfen die doppelte Menge Espresso entstehen, wie du als Pulver ins Sieb gefüllt hast. (Alles in Gramm)

    Wenn du also zum Beispiel ein gewöhnliches Einersieb hast, startest du mit 9g Pulver und zielst darauf ab, 16-20g Espresso zu bekommen; beim 2er Sieb nimm 16g und Ziele auf 30-36g Espresso ab.

    Einstellen tust du jetzt erstmal nur den Mahlgrad, und zwar so, dass du eben diese Menge in 25 Sekunden erreichst.
    An der Pulvermenge würde ich nur drehen wenn du:
    a) andere Siebe benutzt
    b) eine helle Röstung verwendest
    c) den Geschmack noch feineinstellen willst, aber mit der Grundeinstellung erstmal soweit zufrieden bist.

    Am Druck der Maschine brauchst du normalerweise gar nicht zu drehen.
     
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  3. joost

    joost Mitglied

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    Verwendest Du Zweiwandsiebe? Falls ja: Einwändige Siebe verwenden und ggf. eine andere Mühle. In den Zweiwandsieben bekommst Du keine Espresso-taugliche Extraktion bzw. nur eine Simulation davon.

    Bekannte haben das Vorgängermodell, bei dem mahlte das Mahlwerk schlicht zu grob/ungenau für Einwandsiebe. Während Feinteile im Mahlgut am Boden betonierten und später rissen, floss das Wasser durch die Grobteile nur so durch. Gut wurde der Espresso erst ab Verwendung von Einwandsieben in Verbindung mit einer externen Mühle.

    ________________________
    Anmerkung:
    Der Extraktionsdruck ergibt sich über den Widerstand im Sieb. Je mehr Widerstand das Sieb selbst hat (z.B. Doppelwand), desto gröber muss das Pulver sein, weil es sonst die Pumpe nicht schafft; mehr Aromen bekommst Du jedoch aus feingemahlenem Pulver.
     
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  4. #4 Dale B. Cooper, 13.11.2018
    Dale B. Cooper

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    So wie du das schreibst, macht das keinen Sinn, daher und nur pro Forma: Die Pumpe versucht immer den gleichen Druck zu erzeugen, der bei starkem Durchlauf einbricht.. das ist die Pumpenkennlinie. Der Druck ist maximal bei keinem Durchluss, den Druck kann man sehen, wenn man gegen das Blindsieb pumpt.

    Ansonsten, wie ja oben auch schon gesagt: vergiss das Manometer erst mal. :)

    Beste Grüße,
    Dale.
     
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  5. #5 Kantenhocker, 13.11.2018
    Kantenhocker

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    Mahlgrad und Menge. Je feiner du mahlst, desto weniger Pulver kommt aus der Mühle in der gleichen Zeit. Da musst du dann entsprechend korrigieren.
     
  6. #6 Welskador, 13.11.2018
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    Mh, ich denke schon dass die Überlegung von Julian richtig ist. Wie du ja selbst schon geschrieben hast, ist der Druck umgekehrt proportional zur Durchflussrate. Wenn man also einen hohen Druck hat geht das auch mit einer langen Durchlaufzeit einher

    Was aber denke ich entscheidend ist, ist, dass das Manometer keine Druckanzeige in Bar sondern ja nur eine relative Anzeige hat und diese sich wahrscheinlich auf die Nutzung von doppelwandigen Sieben bezieht. Dort kann, wie Joost schon angerissen hat, nicht so fein gemahlen werden, da sonst das Sieb verstopfen würde - entsprechend wird hier ein Druckbereich als "optimal" angegeben, der unterhalb von dem liegt, was man für einen normalen Espresso braucht und will.
     
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  7. #7 Dale B. Cooper, 13.11.2018
    Dale B. Cooper

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  8. #8 Borboni, 14.11.2018
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    dein kaffee ist entweder ganz frisch oder ein jahr alt. das müsstest du sicher mal noch klären. ich hab nichts bezüglich MHD auf der website des rösters gefunden. was verwendest du für eine mühle?
     
  9. Heymes

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    Danke für die vielen, schnellen Antworten.


    Ich verwende die einwandigen Siebe.

    Das würde Sinn ergeben. Wenn der Espresso gut wird bin ich eigentlich immer über dem angegebenen "Optimalbereich" der Maschine.

    Laut Rösterei ist er frisch - ein Jahr ist er auf jeden Fall nicht alt. Ich verwende die integrierte Mühle mit dem Wissen, dass diese sicherlich nicht die Beste/Feinste ist
     
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  10. #10 Kaptn_Nuss, 06.01.2019
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    Moin Heymes,

    was ist aus deiner Sache hier geworden ? Ich habe genau dasselbe Problem mit der Barista Express. Komme auf Durchlaufzeiten zwischen 8 und 11 Sekunden. Erst läuft es langsam, dann wie ein Wasserfall. Keine Crema, kein Geschmack, einfach Plörre.

    Habe schon alles probiert. Zwei verschiedene Bohnensorten (gute frische Bohnen), sämtliche Mahlgrade probiert (1-15), viel Pulver, wenig Pulver, viel Tamperdruck, wenig Tamperdruck, Druck mit Personenwaage, Pulver gewogen, einfaches Sieb, doppeltes Sieb, usw.
     
  11. Heymes

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    Hi,

    Der Espresso wird bei mir ganz gut, sobald der Druck am oberen Ende bzw. schon über dem angezeigten Espresso-Bereich liegt. Ich nehme eigentlich nur das 2er Sieb (single wall) mit ca 14-15 g Mehl (Schalter auf 2 oder 3 Uhr) . Mahle die frischen Bohnen auf Stufe 7. Bei 6 läuft oft garnichts mehr, bei 8 zu schnell....
    Tampere auch relativ fest und vorallem gleichmäßig, was bei dem tamper nicht immer ganz so einfach ist.

    Hoffe das hilft.

    Lg
     
  12. #12 Kaptn_Nuss, 08.01.2019
    Kaptn_Nuss

    Kaptn_Nuss Mitglied

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    Danke dir. Ich werde noch mal ein wenig bei mir testen. Hatte das Problem, dass bei mir gar nichts an vernünftigem Espresso aus der Maschine kam (viel Pulver, wenig Pulver, viel Druck, wenig Druck, Druck mit Personenwaage, Pulver abgewogen, diverse Mahlgrade, usw.)
     
  13. clucle

    clucle Mitglied

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    Nach Preinfusion gibt es das Paradoxon, dass hoher Druck zu langsamer Flussrate führt.
     
  14. #14 Dale B. Cooper, 09.01.2019
    Dale B. Cooper

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    Andersrum wird ein Schuh draus: geringe Flussrate führt zu hohem Druck. :) Oder weniger Druckabfall..
     
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Zu kurze Durchlaufzeit trotz zu hohen Druck

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