BfR Studie zu Blei in Siebträgern nach Entkalkung

Wenn ich Deine Einlassung richtig verstehe, gilt die Bleifreiheit sehr wohl für aktuelle Produkte, die der gültigen RoHS Verordnung seit deren Einführung unterliegen. Für alte Geräte vor der Einführung nicht, was auch nicht überraschend sein dürfte. Aus dieser Bestandsschutzregelung eine generelle Aufweichung der Regel abzuleiten - so verstehe deinen ersten Satz und das dazu in Beziehung gesetzte Beispiel - finde ich schon sehr weit hergeholt. Wer sicher gehen will, kauft neue verordnungskonforme Produkte. Wo ist das Problem?

 

Ausnahmeregelung, befristet, wo wird es verwendet? (Tauchverzinnen, Transformatorenbau etc)
Sicher nicht in der Kesseltechnik von Siebträgern.

Hau doch nicht so hohle Phrasen raus, nenne in diesem Thema doch einfach mal Fakten und Quellen.
Meinst du Antimon?

edit: Überwiegend dürfte sowieso Hartlot verwendet werden
https://www.castolin.com/sites/defa...1666-1666XFC-cadmiumfrei-hartlote-hartlot.pdf

 

Hatte ähnliche Bedenken und habe das mal recherchiert; vor allem größere Hersteller sind die Sache wirklich vorbildlich angegangen.

La Cimbali wäscht das Blei in einem "Deleading-Bad" aus; die dazu verwendeten Lösungen sind unproblematisch und werden natürlich rückstandslos entfernt. Eine anschließende Beschichtung ist nicht nötig.

Denke das ist die absolut beste Lösung; wer es ganz genau wissen möchte kann das hier nachlesen (Patentanmeldung der Firma die das für La Cimbali entwickelt hat) US6284053B1 - Selective deleading process and bath for plumbing components made of a copper alloy - Google Patents

 

Warum gleich so persönlich?
Mir gings eigentlich "nur" um die RoHS-Bestimmungen. Ja, bei Kesseln wird es sicher nicht verwendet.

Hochbleihaltige Lote werden verwendet, wenn Du eine Löthierarchie aufbauen musst. Bei Elektronik heißt dass zum Beispiel, dass Du in den ICs Lote mit mehr als 85% Blei hast. Sn10Pb90 schmilzt z.B.: bei 275°C, "normales" SAC bei ca. 213°C. Die ICs kannst Du dann so auf die Leiterplatte löten ohne dass das Lot im inneren wieder aufschmilzt. Diese Bleilote werden seit Jahren regelmässig in der Ausnahmeregelung verlängert, es gibt keine bezahlbare, funktionierende Alternative.

Was da alles sonst versucht wurde mit rein zu legieren ist z.B.: Antimon, Wismut, Nickel, Indium, Kobalt, Zink, Cer, Lanthan, Neodym und anderes.
Teilweise wird das auch mit RoHS "verschleiert", dann steht da bestenfalls noch "<0,1 % Zusätze" o.ä..

Ich suche heute abend sicher nicht mehr alle Quellen raus. Aber falls Du tiefer einsteigen willst ist das hier vlt. ein brauchbarer Startpunkt:
Mikrolegierte Lote - Legierungsentwicklungen Mehrstoffsysteme – FED-Wiki

Die zwei dort genannten Weichlote (InnoLot und Flowtin) sind beide auf dem Markt und seit Jahren in diversen Großserien-Elektroniken zu finden.
Datenblatt zu einer InnoLot-Variante:
media.oem.se/Archive/FilesArchive/31389.pdf


Und vor allem:
Nein, ich halte RoHS nicht für sinnlos, und ja: ich finde es gut, dass man sich um sowas kümmert. Insbesondere auch für den Lebensmittelbereich!

 

Fast. Bestandsschutz ist das eine. Das andere sind Ausnahmeregelungen. Und das weit hergeholte Beispiel hast Du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Deinem Computer mit drin. Aber zugegeben eher nicht im Kessel eines Siebträgers.

 

Möglich, aber mit dem koche ich weder Kaffee noch andere Speisen und Getränke. Da sind sich Äpfel und Birnen noch näher...

 

Stimmt.

Obwohl....?

The Pressopump - A USB Powered Portable Espresso Machine

 

Weil ich derzeit allergisch auf Themen reagiere, die unter Überschriften und Kurzthesen laufen, da laufen dann im nächsten Thema wieder andere User mit los.....
Du kannst du viel Interessantes und Wissen beisteuern, so mag ich das viel lieber und lerne gleich noch was dazu.

 

habe jetzt nicht den ganzen 50 seiten thread durchgelesen, aber soweit ich das überflogen habe gibt es nur eine maschine von ascaso komplett aus edelstahl, und cimbali mit deleading bad...was ist mit der linea mini von LM, da ich die habe würde mich das persönlich sehr interessieren?

 

Kupfer geht auch. Dann sind zwar z.T. deutlich erhöhte Kupferwerte im Wasser, aber anders als bei Blei ist das kein Problem. Schau mal die Grenzwerte für Kupfer vs. Blei an - die sind um Größenordnungen höher. Der physiologische Grund ist, für Kupfer, da es ein notwendiges Spurenelement im Körper ist, hat dieser effektive Transportmechanismen, um es aufzunehmen oder rauszuschmeißen oder zwischenzulagern. Es ist also die gleiche Lage wie beim Edelstahl, der ja auch deshalb okay ist, weil der Körper Eisen ziemlich effektiv kontrollieren kann.

Ich habe meine Vibiemme Domobar gestetet, da sind sogar die Einzelteile in der E61 Brühgruppe alle aus Kupfer. Blei war Null, Kupfer war erhöht.

 

Nachdem hier im Forum noch keine Profitec Pro 300 getestet wurde und ich einfach neugierig war habe ich mal eine Wasserprobe direkt aus dem Siebträger prüfen lassen. Die Maschine ist praktisch täglich seit einem Jahr im Einsatz und wird mit Flaschenwasser befüllt. Der Test wurde von Ivario durchgeführt.

Wie vermutet stellt Blei, aber auch Kupfer, bei der kleinen Profitec trotz Messingboiler (es wird bleiarmes Messing verwendet) kein Problem dar.

 

Immer wieder lustig, was für sagen wir mal diplomatisch minder gesegnete Denker sich dem Diagramm angenommen haben. Man hätte ja irgendwie denken können, dass da auch eine korrekte Skala hätte möglich sein können..

Erheiterte Grüße,
Dale.

 

Naja beim Kupfer wäre sie auch sehr einseitig gewesen (2,0mg/l erlaubt - tatsächlich 0,007mg/l). Zum Glück gehts nicht um die maßstabsgerechte Skala sondern um die Meßwerte

 

Joh - habs tatsächlich auch gelesen.. Nichtsdestotrotz ärgern mich solche Fake-Graphen immer wieder.

 

Das Lustige ist, ich hab noch andere Werte testen lassen (z.B. Wasserhärte, Magnesium, pH-Wert, Calcium etc.) - die Optik der Graphen zieht sich eiskalt durch den ganzen Test (sogar im PDF)

 

Hallo und danke für deine Ergebnisse zur Pro 300, Rhazhel! Das ist doch erfreulich. Gibt es jemanden, der seine Profitec Pro 500 testen ließ und kann zu ihr was sagen? Auch zu den Rockets gibt’s nur einen (schlechten) Test zur R58. Also, falls jemand was zur Mozzafiato Typ V oder Appartamento hat, gerne posten. Danke vorab! Großartiges Forum übrigens, wenn auch mit teils kostspieligen Folgen

 

Es gibt auch noch die manuellen Vertreter. Bei der Cafelat Robot sind alle Teile die mit Wasser in Berührung kommen aus Edelstahl! Bei der Flair meines Wissens auch.

 

Na gut, weil du so nett gefragt hast, habe ich es getan:

Hier das Ergebnis der Appartamento, die Grafik erspare ich aufgrund der von @Dale B. Cooper angesprochenen, merkwürdigen Skalierung:
Kupfer: 0,115 mg/ltr (2,0 mg/ltr)
Blei: 0,002 mg/ltr (0,01 mg/ltr)
Nickel: 0,014 mg/ltr (0,02 mg/ltr)

Testszenario: Ich habe bewusst am Morgen getestet, damit das Wasser seit dem Vortag, ca. 16 Uhr im HX und TS Kreislauf steht. Vor der Wasserentnahme habe ich keinen Leerbezug durchgeführt.

Rocket hat scheinbar seine Hausaufgaben gemacht. Den Dampfkessel habe ich nicht getestet, da ich daraus noch keinen Schluck getrunken habe und dies vermutlich auch nie werde.

 

Vielen Dank dafür!

 

Würde mich auch interessieren.
Hat jemand mit einer LM Maschiene schonmal testen lassen ?

Bei Dalla Corte habe ich noch gefunden, das diese mit bleifreiem Messing werben.