3rd Wave Röster und Röstungen

na da hab ich ja was angestoßen

ja, die Sterne sind vom Röster und sowas habe ich auch schon öfters gesehen.
- manch einer nimmt Zahlen (z.B. Fruit 6/10, Balance 5/10, Body 3/10, usw.)
- hier wäre auch Hermetic Coffee zu nennen
- das 5Sterne-Systhem ist zwar optisch eingangig, mMn. aber nicht sooooo gut geeignet (wer will schon etwas kaufen was 3Sterne, oder weniger hat )
- dieses Problem kenne ich von diversen Online Bewertungen....ob jetzt Amazon, oder Google, oder, oder, oder...
- somit fände ich eine Bewertung der angegebenen Attribute mit Zahlen x/10 am besten, dass hat mMn. nicht so eine negative Botschaft.

 

Die top-Röstung des Jahres...

 

The most floral coffee I have ever got. Fragile, hard to extract even with unlimited preassure profiling, i am missing badly the grinder to get the max out of it. Next month I will have it ready: Mahlkonig Guatemala modified with SSP burrs.

HAYB- Burundi Sehe Shade - filter roast - this is like a delicate flower, abit to much temp and the flavours are burned. The max I get in V60 with unimodal burrs. I am modifiyng the preassure on the go, the drop aswell.

 

Evtl. wäre das Abo von AromaSunrise etwas für dich. Entdecke mit Aroma Sunrise die welt von specialty coffee
Gibt ein paar Möglichkeiten der Individualisierung. Kontakt und Service ist stets vorbildlich. Bin da selbst seit ner ganzen Weile schon zufriedener Kunde.

 

nice, danke für den tip!

 

Schön Spezialitätenrösterei (EST 2017) - Haro Wachu, Ethiopia


Angaben vom Röster:
Varietäten: Bourbon
Farm: verschiedene Kleinbauern
Region: Haro Wachu, Uraga, Oromia, Guji
Anbauhöhe: 1950m bis 2000m
Ernte: 2017 / 2018
Aufbereitung: Natural
Importeur: Cafe Imports
Roast: Omniroast

tasting notes: Forest/wild berries, blueberry, cherry, milk chocolate

Geschmack:
Der neue Omni-Roast aus dem Hause Schön Kaffee wurde von mir lediglich im Filterbereich getestet und konnte hier schon gut überzeugen. Obwohl er nicht zu hell geröstet wurde (*und mit leichten Röstaromen arbeitet), bietet er ein schön blumiges und komplexes Gesamtbild auf, welches mit zarten Noten und einem klaren Geschmack zu überzeugen wusste. Geschmackstechnisch überzeugen die weißen floralen Elemente vor allem durch die Präsentation von Jasmin und einem Hauch von Vanille. Ergänzt wird diese Aufnahme durch die Anknüpfung von Wacholder. Der Fruchtteil wird hier durch Pfirsich, Wildbeeren, Cranberrys und roten Trauben gekennzeichnet. Bei den Beeren stechen Heidelbeere und Erdbeere etwas deutlicher hervor.
Hierbei weist die Verkostung ein geschmeidiges Mundgefühl auf und verleiht dem süß herzhaften Kaffeegenuss eine angemessene Struktur, die etwas weinähnlich mit einem kleinen Kick Schwarztee aufgenommen wird. Insgesamt würde ich den Körper noch mit leicht bis mittelkräftig einstufen. Die Säure, die teilweise etwas spritzig daherkommen kann, ist den Zitrusfrüchten zuzuordnen. Der Abgang ist angenehm und löst sich in einem nussigen Nachgeschmack mit kleinen Schokoladenanteilen auf.

Fazit:
Insgesamt ein gut ausbalancierter Kaffee, den ich vor allem in der Chemex am liebsten verkostet habe. Im Canadiano verspricht der Kaffee mehr Natur und in der V60 ist vor allem die Teestruktur und die florale Liebe im Detail nachzuvollziehen. Ein Kaffee, den ich gerne weiterempfehle und der viel Freude beim Brühen verbreitet. Hier bietet der Röster nicht nur ein gutes Röstprofil, sondern auch einen sehr angenehmen Preis, so dass einer baldigen Verkostung nichts entgegenstehen sollte. Wenn jmd nur helle Röstungen mag, dürfte nicht ganz so anfällig für diesen Omni sein. Aber da sich der Kaffee auch sehr gut als Milchkaffee geoutet hat, sollte er im Cappu ergänzend eine starke Figur abgeben. Hier dominieren dann die süßlichen und fruchtigen Noten.

brew-advices:
Kalita 155: 15g mit einer b-r von 1:15,5 (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:50min, 20 Klicks bei der NB, 94 Grad

AP: 16g Kaffee, 220ml Wasser, Temperatur 82°, bis 100ml aufgießen und dann gently stir (cross) und auf 220ml erweitern. Bis 1:05 ziehen lassen dann langsam 35s durchdrücken, Mahlgrad 21 Klicks bei der NB.

Chemex (3-Cup): 23g Kaffee, 340ml Wasser, Wassertemperatur 94°, Durchlaufzeit 3:40min (inkl. Bloom), 25 Klicks bei der NB.
Canadiano: 14g Kaffee, 220ml Wasser, Wassertemperatur 97 Grad, Durchlaufzeit 2:55min, kein Bloom und einmaliger Aufguss, 24 Klicks bei der NB

 

His Majesty the Coffee (HMC) – Ninety Plus LOT #236, Geisha (Panama)


Angaben vom Röster
Country: Panama
Region: Volcan
Producer: Ninety Plus Geisha Estate
Arabica Variety: Geisha
Altitude: 1600 masl
Processing: natural
Roast: (Filter)

tasting notes: plum - tamarind - strawberry wine -

Kurzfassung:
Fruitiness: 8,0/10
Sweetness: 6,5/10
Acidity: 5,5/10
Body: 5,5/10
Complexity: 8,5/10
Balance: 9,5/10
Roast Flavors: 1,5/10
P/L: 8,0/10 (36,60 €/50g)

Conclusion:
Ninety Plus ® Coffee ist sowohl in Panama als auch in Äthiopien ein Züchter und Produzent von sortenreiner Einzelkaffees. Man ist bestrebt, durch Prozessinnovation ein bemerkenswertes Geschmackserlebnis zu schaffen. Im Kern geht es um die Verbindung zur Natur, um beste soziale Praktiken etc.
Soweit die Theorie Das Lot #236 der José Alfredo Serie wurde vorab bei Verkostungen als „revolutionär“ und „weiblich“ bezeichnet. So weit würde ich in der Klassifizierung vielleicht nicht gehen wollen, aber der Gesamteindruck ist schon begeisternd und wohltuend. Ein wunderbarer clean cup führt einen weißen Pfirsich, Mandarinen, Pflaume, grüne Äpfel, Jackfrucht (Jaca Mole) und einem Hauch roter Beeren (u.a. Himbeeren) durch das Feld. Stets begleitet wird diese Fruchtstruktur durch helle florale Noten, die vor allem durch Jasmin und Lavendel geprägt sind. Das Bündel vereinigt sich zum Abschluss hin und geht in eine Kakaoverkostung im Nachgeschmack nieder.
Die Süße ist sehr speziell und schwer zu beschreiben..sie hat Anklänge von kandiertem Zucker, aber vor allem bietet die Röstung hier Fruchtsüße vom Feinsten; teilweise würde man in diesem Zusammenhang auch die Süße um Melonen und von eingelegter Ananas mit erfassen wollen. Die Säure ist eine Fruchtsäure, die analog dem Apfel und der Mandarine zugeordnet werden kann.
Ein wirklich toller Lot und wahrhaftig ein Ninety Plus, der seinem Namen alle Ehre macht. Leider sind die 50g nicht von Dauer und viel zu schnell aufgebraucht. Aber ich habe jeden Tropfen genossen und kann den Kaffee auch bei einem Preis von 36,60 € für 50g jedem Empfehlen, der Kaffee nicht nur trinkt, sondern lebt und zu genießen weiß. Nebenbei bietet HMC auch tolles Equipment an, welches man sich auch gerne mal mit angucken und bestellen darf E&B Lab und IMS lassen grüßen.
Von mir gibt es daher eine Empfehlung!!

@flusier hier nun der komplette Spoiler

 

So, jetzt aber wieder zurück auf den Boden der Realität

Gardelli Finca Microlindo
Röstdatum 12.11.


Comandante C40 - Quick Mill Achille
VST LM1
8,8g - 16g - 20 sec. PI - 48 sec. Bezug


Auf der Packung steht einiges, für mich erkennbar ist aber "nur" Zitrone, Orange und brauner Zucker.
Das reicht mir aber auch.
Vermutlich tut sich aber auch noch etwas, geröstet am 12.11. und heute erst die Packung geöffnet und gleich ausprobiert.
Braucht aber auf alle Fälle eine sehr lange PI und Bezugszeit, sonst kann er einen schon (über)fordern, leicht grasig/heuig/strohig. Maximaler Kontrast zu den Quijote-Röstungen die ich zuvor 1,5kg lang getrunken habe. Ist zwar ein gewaschener Kaffee, erinnert mich aber an einen Natural.

 

PANAMA la Esmeralda Geisha Natural


Rösterei: Machhörndl
Herkunft: Panama
Region: Hacienda La Esmeralda
Anbauhöhe: 1800m
Aufbereitung: Natural
Preis: 12,60€/ 125 Gramm (100,00 €/kg)


Beschreibung vom Röster:
Dunkle Beeren, Grapefruit, saftig

Bohnenbild:
Relativ hell geröstet, gleichmäßiger Farbton bisher kein Bruch

Geruch:
Das Mahlgut riecht schon sehr intensiv, hat die typischen fruchtigen Noten eines Natural aufbereiteten Kaffee’s. Insgesamt riecht er sehr viel versprechend

Geschmack:
Ich war insgesamt sehr gespannt auf diesen Kaffee. Die Geisha Varietät wird ja sehr gehypt, wodurch auch der Preis nicht gerade niedrig ausfällt. Die Beschreibung vom Röster klang auf jeden Fall sehr spannend.
Hatte mir auch das Review von Bean shaped durchgelesen und als Fan von äthiopischen Kaffees stiegen auch noch ein wenig meine Erwartungen.
Dies ist auch nicht mein erster Geisha, jedoch mein erster aus Panama.

Zu Beginn dominieren die fruchtigen, beerigen, Noten, wie ich sie von (guten) Natural aufbereiteten äthiopischen Kaffees her kenne. Eine Mischung aus Himbeere und Heidelbeeren kommen hier zum Vorschein. Er ist sehr saftig.
Kurz darauf gesellen sich noch die floralen Noten, ähnlich, wie ich sie von gewaschenen äthiopischen Kaffees her kenne. Es fällt mir hier etwas schwer die floralen/ blumigen Noten zu beschreiben. Glaube zumindest, einen Hauch von Kamillentee auf der Zunge habt zu haben, mit einer (für mich) etwas würzigen Note im Hintergrund.
In Verbindung mit der zuvor beschriebenen saftigkeit und der blumig, Teeartigen Textur habe ich spontan Früchtetee im Kopf.
Die Säure ist allgegenwärtig, jedoch nie zu dominant. Würde blind auf Blutorange tippen.

Die Stärke dieses Kaffees liegt in seiner Komplexität und Vielschichtigkeit. Keine Noten treten zu dominant in den Vordergrund. Ich hatte schon fruchtigere Kaffees und auch schon Kaffees mit floraleren Noten. Aber in dieser Kombination nur selten.

Ob dieser Kaffee sein Geld wert ist, muss man doch für sich entscheiden. Für mich, einen der sowohl gewaschene als auch Naturale äthiopische Kaffees liebt, lohnt sich dieser Kaffee auf jeden Fall.


Zubereitung:
V60:
25 Gramm Kaffee, 400 ml Wasser, gefiltert 92 Grad in 2:40 min.

Chemex 03:
25 Gramm Kaffee, 350 ml Wasser, gefiltert, 94 Grad in 3:30 min.

Kalita 155:
17 Gramm Kaffee, 250 ml Wasser, gefiltert, 93 Grad in 2:20 min.

 

His Majesty the Coffee (HMC) – HARO WACHU - Ethiopia


Angaben vom Röster
Country: Ethiopia
Region: Haro Wachu, Uraga, Oromia, Guji
Producer: Cooperative
Arabica Variety: Heirloom
Altitude: 1950 - 2000 masl
Processing: fully washed
suggested for: filter

tasting notes: white peach - lemon tea - pink grapefruit

Kurzfassung:
Fruitiness: 8,0/10
Sweetness: 8,0/10
Acidity: 6,0/10
Body: 6,0/10
Complexity: 8,5/10
Balance: 9,0/10
Roast Flavors: 1,0/10
P/L: 9,0/10 (7,80 €/250g)

Conclusion:
Vor kurzem habe ich den Haro Wachu noch als Omniroast (hier: natural) verkostet. Nunmehr folgte die washed Variante von HMC. Von der Erfassung her sind sich beide Prozesse im Sinne der Nuancenerfassung und vor allem von den Aromen (Geruch) ähnlich. Der natural geht mehr in Richtung Rocko Mountain, wobei der washed da mehr seine eigene Linie zieht und vor allem dem Filterbrüher in die Hände spielt. Der Kaffee weist ebenso Nuancen um die Schönheit von zarten (weißen) floralen Elementen auf; allen voran Jasmin. Von der Präsentation der Fruchtnuancen ist diese Röstung aber stimmiger. Die Noten um Pfirsich, Trauben, Cranberrys, Apfel und Grapefruits (gegebenenfalls Blutorange?) sind detaillierter/klarer zu erschmecken und wurden
stets weich aufgenommen.
Darüber hinaus sorgt der Körper (leicht bis mittelkräftig) in Kombination mit der Süße für ein dichtes, angenehmes Mundgefühl. Die Süße würde ich hier einem dunklen, wilden Honig zuweisen, der sich für das cremige Mundgefühl mit verantwortlich zeigt. Im Vergleich zum Omniroast ist er um einiges süßer. Die Säure ist der Zitrusfrucht (Grapefruit) zuzuweisen, die präzise und lebendig wirkt. Zum Ende hin gibt es dann auch einen recht langen und geschmeidigen Abgang mit Noten um Milchschokolade und einem Hauch Karamell. Im Unterbau sind angenehme Schwarzteestrukturen wiederzufinden.
Ein tolles Gesamtpaket von 150g! und definitive eine Empfehlung wert. Am liebsten habe ich ihn dann in der Kalita verkostet, dicht gefolgt vom V60 Cone. Mir bleibt daher nur zu sagen: Try and relax!!
Für @christobal1987 (Anm.: tolle Review zum Panama Geisha *verneig*) und für Freunde der intensiveren Ethiopia eine wirkliche Empfehlung. Persönlich gefällt er mir deutlich besser als der vorher getestete Omniroast (auch wenn man sie nicht wirklich miteinander vergleichen sollte und unterschiedliche Anwendungsgebiete abdeckt)..ein wirklich guter Ethiopia, der (subjektiv gesprochen) in der Top 10 Liste der besten Ethiopia 2018 nicht fehlen sollte.

*heute habe ich mal auf die große Bilderschau verzichtet

 

@bean shaped danke für den Tipp! Da werde ich mal ein Auge drauf werfen!

 

Cross Coffee - Toba (Indonesien) als Filter & Espresso Roast

Rösterei: Cross Coffee Bremen
Herkunft: Indonesien/Sumatra
Region: Provinz Dairi Regency/Sidikalang ,
Anbauhöhe: >1.200 Meter
Aufbereitung: halbgewaschen aufbereitet und sonnengetrocknet
Preis: 7,50€ / 250g

Hier im Doppelpack getestet: der Filter Roast und der Espresso Roast

Beschreibung vom Röster:
Steinobst, Melone, Schokolade

Bohnenbild:
links Filter, rechts Espresso:


Geruch:
schon beim Mahlen weht einem ein würzig, fruchtiger Duft entgegen, der zur Assoziation Melone (Richtung Galia/Honigmelone) passt. Er ist recht markant und weckt die Vorfreude auf den Kaffee, denn man findet die Aromen auch in der Tasse wieder.

Geschmack:
Auf den Kaffee kam ich über das Filter-Probierpaket von Cross Coffee und da der Filter-Roast schon sehr lecker war (als Espresso bezogen) hat mich interessiert, wie der als Espresso schmeckt und ich hab beide bestellt - hier geht es also um zwei Röstungen derselben Bohne.

Der Kaffee ist nicht umwerfend komplex, kommt aber mit einer angenehmen Süße und seiner ausgeprägten Geschmacksnote daher, die mich irgendwie nicht los lässt und auf die ich mich immer wieder freue.
Die "Melone" unterscheidet sich auch nicht sonderlich zwischen dem Filter- und dem Espresso-Roast, man kann dann aber beim Espresso dunkle Schokolade und ein wenig Röstaromen inkl Würze (die aber perfekt zum Espresso passen) "hinzubuchen", oder Vollmilchschokolade und eben keine Röstaromen und weniger Würze beim Filter-Roast genießen.
Sehr einfach zuzubereiten und nimmt auch einen nicht optimalen Mahlgrad nicht sonderlich übel.

Ich mag ihn, weil der markante Geschmack mich aus dem Alltag zieht (im Gegensatz zu einem Kaffee, der entdeckt werden will) ohne mit der Tür ins Haus zu fallen.
Der Röster schreibt "dezente Säure" und dem pflichte ich bei.

Für mich ein Kaffee, auf den ich - trotz der unglaublichen Auswahl da draußen - definitiv wieder zurück kommen werde: daher klare Empfehlung meinerseits.

Bezogen mit der Casa (9Bar), gemahlen mit ProM-E, Sieb: LM1 (kein VST)
Espresso-Roast: 10g in, 26g out in 30s
Filter-Roast: 10g in, 36g out in 26s (gleicher Mahlgrad wie der Espresso - hätte aber einen Ticken feiner sein dürfen)

 

His Majesty the Coffee (HMC) – RED DE MUJERES - Guatemala


Angaben vom Röster
Country: Guatemala
Region: San Antonio Huista, Huehuetenango
Farm: Acodihue
Arabica Variety: Pache, Bourbon, Caturra
Altitude: 1600-1850 masl
Processing: washed (organic)
Roast: Filter

tasting notes: rhubarb, cherry, pineapple


Kurzfassung:
Fruitiness: 6,0/10
Sweetness: 5,0/10
Acidity: 3,5/10
Body: 7,0/10
Complexity: 5,0/10
Balance: 5,5/10
Roast Flavors: 2,0/10
P/L: 5,0/10 (6,70 €/250g)

Zusatzinformation:
Das "Red de Mujeres" oder "Netzwerk von Frauen" ist eine große Gruppe weiblicher Kaffeeproduzenten, die fünf verschiedene Bereiche des Huehuetenango abdeckt. Die Gruppe besteht aus 830 Frauen, aber diese besondere Partie stammt aus der Gegend von San Antonio Huista und wird von 50 Produzenten produziert. In der gesamten Frauengemeinschaft werden 8 verschiedene Mayasprachen gesprochen, was die Vielfalt von Kultur und Sprache in dieser Region von Guatemala unterstreicht.

Alle diese Frauen waren entweder während des 36-jährigen Bürgerkriegs in Guatemala verwitwet oder sie blieben zurück, als ihre Ehemänner während der Kaffeekrise zwischen 2001 und 2004 aus dem Land flohen. Da Huehuetenango einer der am stärksten von der Krise betroffenen Regionen war, beschlossen viele ganz aufzugeben und anderswo Arbeit zu finden, und ließen ihre Familien zurück.

Mit Hilfe von ACODIHUE haben sich diese weiblichen Produzenten zusammengeschlossen, um ihren Kaffee zu vermarkten und internationale Käufer zu finden. ACODIHUE hat sie auch bei der Ausbildung in ökologischen Landbaumethoden unterstützt, von der Herstellung und Anwendung von Düngemitteln bis hin zu Rost- und Schädlingsbekämpfungsmethoden. Falcon hat begonnen, mit ACODIHUE zu arbeiten, um die Produktionsqualität weiter zu verbessern, angefangen bei Red de Mujeres.

Conclusion:
Der Kaffee aus Guatemala der RED DE MUJERES weist eine schöne Gesamtharmonie auf; klassische Noten in einem mittelschweren Körper und einem dichten Mundgefühl. Leichte Röstaromen werden durch Fruchtnuancen um Rhabarber, Zwetschge, süße Kirsche und Ananas verdrängt und zur Spitze hin werden Beerennoten (hier: Erdbeere, Brombeere und Himbeere) deutlich. Trotz der auftretenden Dichte, wirkt der Kaffee samtig weich und geschmeidig. Eine angenehme Süße umfasst diesen Bereich und hält ihn auch bis zum Ende hin fest, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die Säure, die sehr mild erscheint und stärker im Nachgeschmack spürbar ist, ist fruchtig spritziger Natur und passt ins Bild der Verkostung. Und für einen anständigen Guatemala bietet auch diese Röstung angenehme Milchschokolade als Begleiter und zum sich erliegenden Finish. Eine gute Röstung von HMC, die man durchaus austesten kann.
Ob ich ihn empfehlen würde?! Ich bin mir hier nicht sicher. Meinen Geschmack hat er nicht ganz getroffen, wobei er vor allem in der FP oder dem E&B Dripper (Permanentfilter) wirklich einen guten Eindruck hinterlassen hat. Persönlich ist er mir etwas zu kräftig und etwas zu sehr von meinen eigentlichen Vorlieben entfernt. Aber wer diese klassischen Noten eines Guatemalas bevorzugt und kein großartiges 3rd wave Gewese benötigt, kann hier bedenkenlos bei dem guten Preis zugreifen. In meinen Augen gehört dieser Roast eher zu den schwächer ausgeprägten Röstungen von HMC.

*heute dann auch ohne gr. Bildmaterial

 

Kafferostare Per Nordby- DENBI UDDO, Ethiopia


Angaben vom Röster:
COUNTRY: Ethiopia
REGION: Denbi Uddo, Shakiso, Guji
VARIETY: Heirloom
PROCESS: Washed / Våtförädlat
PRODUCER: Faysel Abdosh

Roast: Omniroast

tasting notes: Soft mouthfeel, floral, sweet citrus, bergamot

Conclusion:
Durch ein Gewinnspiel auf IG (beanbrosco) bin ich zu dieser Röstung von Kafferostare Per Nordby gekommen und musste diesen natürlich auch verkosten. Und: was verkostet wird, wird dann auch (meist) niedergeschrieben bzw. rezensiert. Demnach habe ich mich dem Denbi Uddo gewidmet und kann abschließend mitteilen, dass es sich bei der Röstung um einen typischen Omniroast handelt, der leider auch gewisse Röstaromen mitbringt. Keine sehr helle Röstung, die dann das Gefühl beim Verkosten leicht dickflüssig erscheinen lässt. Hier herrscht ein mittelschwerer Körper vor, der gewisse Schichten von dunkler Schokolade in sich vereint. Fruchtnoten sind hier vor allem Bergamotte, Steinfrüchte, Guave, Ananas und allen voran eine dominierende Orange. Begleitet werden diese Geschmacksnoten durch helle und deutlich wahrzunehmende florale Elemente. Jasmin ist hier sehr klar herauszuschmecken. Dazu gesellt sich eine moderate Zitronensäure, die sehr gut ins Gesamtbild für die Zungenerfassung passt. Leicht süß, leicht saftig und wie Marmelade wird das Mundgefühl umgarnt.
In der Chemex sind darüber hinaus noch Noten um Melone festzustellen. Hier sticht dann auch eine Grünteestruktur mehr ins Rampenlicht als bei den restlichen Bereitern.
Im Canadiano zeigt er wenig Frucht, aber dafür einen guten Körper mit viel Kakao. Und im Abgang ein ganz faszinierenden Geschmack, den ich Richtung "kandierte Dattel" einordnen würde.

Insgesamt ein Kaffee, den man über den ganzen Tag verteilt trinken kann. Wer es nicht zu hell mag, und wem die Nuancen ansprechen, der dürfte mit dem Kaffee glücklich werden Ggf wäre der Griff zum ST jedoch angebrachter als den Vergleich im Dripper zu suchen..

Persönlich war es jedoch nicht mein Fall. Zu sehr ließ sich mein Gespür durch die Röstnoten ablenken. Obwohl ich bisher viel Gutes über den Röster vernommen habe, würde ich keine Empfehlung für diesen im Filterbereich aussprechen. Da er uns schlichtweg nicht gefallen hat, haben wir diesen auch nicht als Milchkaffee getestet. Ob er sich in im ST besser schlägt, kann ich nicht sagen, will es aber auch nicht vermuten..momentan ist er eher Zierde.


brew-advices:
Hario V60-01: 14g mit einer b-r von 1:16,5 (2 Pours) und einer Durchlaufzeit von 2:35min, 22 Klicks bei der NB, 93 Grad

AP: 16g Kaffee, 220ml Wasser, Temperatur 82°, bis 80ml aufgießen und dann gently stir (cross) und auf 220ml erweitern. Bis 1:15min ziehen lassen dann langsam 30s durchdrücken, Mahlgrad 21 Klicks bei der NB.

Chemex (3-Cup): 23g Kaffee, 340ml Wasser, Wassertemperatur 94°, Durchlaufzeit 3:15min (inkl. Bloom), 27 Klicks bei der NB.

 

Hast du ihn auch als Filter probiert? Überlege gerade ob ich ihn mitbestell...

 

Nein, der wurde ausschließlich als Espresso verwendet und ist mittlerweile auch schon wieder aufgebraucht, ich bin mir aber sicher, dass du den bedenkenlos mit bestellen kannst.

 

Ich hatte hier etwas den Faden verloren *sry* Aktuell gibt es ja bereits den Thread zu den subjektiv am besten empfundenen Kaffee 2018. Um aber eine richtige Hitliste erstellen zu können, bedarf es m.E. mehr an Informationen und einen einheitlichen Bewertungsgrad. Sofern es hierfür Interesse geben sollte, so könnte man ab dem neuen Jahr gerne einen neuen Reiter etablieren, den ich dann auch direkt beim Namen nennen würde "Coffee Cupping Forms and Scoring". Hiermit hätten wir ein gleichgelagertes System, welches selbsterklärend ist. Bei Fragen zu den einzelnen Begriffen dient die Definition der SCA. Hier bedarf es daher keine neue Gebrauchsanweisung. (vgl. Protocols & Best Practices — Specialty Coffee Association Punkt Individual Component Scores). m.E. wäre dies die beste Vergleichsmöglichkeit, aber in einem souveränen Thread.
Inwiefern wir die Formulare der SCA online stellen dürften, weiß ich nicht. Für Mitglieder stehen sie ja zur freien Verfügung, aber ob sie hier eingestellt werden dürfen?! ich denke eher nicht. Persönlich nutze ich hierfür eine App (Catador) für mein Smartphone. Gibt hier sicher noch andere und bessere Alternativen.
Obwohl die Röstungen vergleichsweise nicht so frisch sind -wie beim offiziellen Cupping- sollte hier eine Vergleichbarkeit für unsere Bewertung möglich sein. Daher kann dieser Thread auch ganz normal weiterleben und die Inhalte wie gewohnt gefüllt werden.
Nur so als Idee..

 

Du röstet selbst und kannst eine Cupping Röstung nach den Vorgaben der SCAA erstellen und innerhalb des vorgegebenen Zeitraums an Hand des Wissens eines SCAA Cupping Judge beurteilen?
Wenn du eine Qualitätsröstung in Richtung pour over, also in erster Linie light roasts,welche in der Regel um einiges leichter geröstet wird als Agtron Gourmet 63 beurteilst,nach welchen Kriterien auch immer,dann ist das Cupping Formular was genau zu dieser Beurteilung erstellt wurde sinnlos,da mach mal besser mit den Sternchen weiter.
Evtl. findest du ja einen engagierten Heimröster mit Gewerbeschein welcher dir diese Röstung herstellt.

Das Protokoll soll in erster Linie dazu dienen die Arbeit und den Aufwand all derer darzustellen die es braucht bis die Rohware bei einem hoffentlich geeigneten Röstmeister landet,der macht dann mehr oder weniger was draus,verpackt es schön und verkauft dann zu horrenden Preisen.

 

@Neil.Pryde Ja, mit deinen Aussagen wirst du Recht behalten. So ein System wäre jedoch in Hinblick auf diese "Hitliste" ideal, da auch die Begrifflichkeiten durch die SCA klar definiert sind. Somit gibt es wenig Spielraum für Interpretationen. Aber die Ergebnisse würden nicht ganz so repräsentativ sein, da die Beurteilungen zu unterschiedlich in den einzelnen Bereichen ausfallen würden. Das wird das größte Problem sein. Den Rahmen als solches finde ich jedoch nicht ganz sinnlos. Es gibt ja auch ähnliche Bewertungssyteme..vielleicht findet man da einen Konsenz, um eine KN-eigene Hitliste zu erstellen. Denn die Idee als solches finde ich gut. Leicht ist so eine Umsetzung jedoch nicht.

Grundsätzlich darf man aber auch nicht vergessen, dass das Forum und auch dieser Thread für alle Amateure des Kaffees genutzt und gefüllt werden soll. Ich liebe alle Rezensionen hier. Egal, ob kurz oder lang, aufgeplustert oder aufs Geringste reduziert. Und dabei soll es auch bleiben..die Messlatte soll nicht zu hoch sein, denn jede Meinung zählt und interessiert. Da soll nicht die Meinung vorherrschen, dass nur "sensorisch Interessierte" hier posten dürfen oder sollen. Sollte es so rübergekommen sein, bitte ich dies zu entschuldigen.

 

Beurteilungen auf einen möglichst gleichen Nenner zu bringen und somit eine Grundlage zu schaffen, abseits der übrigen einfliessenden Faktoren,dürfte das kleinste Problem sein.
Für die Anzahl derer welche sich in dem Faden dauerhaft beteiligen möchte sich sich ein großzügiger Sponsor bereit erklären für jeden ein Cupping Judge Course und Exam springen zu lassen, etwa in der Art und Weise wie hin und wieder an anderer Stelle zu lesen ist, die ersten 10 die laut HIER schreiben sind dabei, gratis zieht immer.