Manches muss einfach gemeldet werden...

Diskutiere Manches muss einfach gemeldet werden... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Ich brauche da nicht noch einen Staat oder ein (Bundes-)Land zur Identifikation, Du nicht. Das nehme ich Dir auch ab. Da rennen aber ne Menge...

  1. joost

    joost Mitglied

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    Du nicht. Das nehme ich Dir auch ab.
    Da rennen aber ne Menge Leute da draussen rum, die eine ganz andere Bedürfnislage haben. Und dann ist FußballClub, Kirche, Familie... schon bisschen hilfreich, aber das reicht halt noch lange nicht.

    Religion bricht aktuell vollkommen weg (zu Recht, wie ich finde), und wenn Gott keinen Führeranspruch mehr hat, kommt vielleicht ein anderer - oder wenigstens einer von Gottes Gnaden. Die Geschichte ist voll davon :p
    Nationalstolz ist halt nun mal ein mächtiges und Hirn-angemessenes (sprich: funktionierendes) Werkzeug, ich halte es für wahnsinnig und komplett ignorant, die stärksten Werkzeuge ausgerechnet den Rechten zu überlassen. Das ist Psychologie am Menschen vorbei, und die klappt nun halt mal einfach nicht. Gut gemeint ist ziemlich oft das Gegenteil von gut.


    Wenn Trump noch weiter eskaliert, sehe ich eine echte Chance, eine innere Einigung auf europäischer Ebene hin zu bekommen, also aus dem Herzen, nicht aus dem Geldbeutel.
    Optimalerweise einigt man die Menschheit gegen eine sich menschenfeindlich verändernde Umwelt, aber hierzu müsste der einzelne noch zu viel aufgeben, damit das klappt. Vielleicht erstmal Europa.

    genau.
     
  2. cbr-ps

    cbr-ps Mitglied

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    Denen wird letztendlich nichts reichen, solange sie ihr eigenes Leben nicht in den Griff kriegen. Da wird jede Fremdprojektion scheitern, weil keines der Heilsversprechen bei diesen Menschen persönlich zur substantiellen Verbesserung ihrer Situation führt, es sei denn sie gehören später ggf. zu den priviligierten Schergen einer „starken Macht“, die sich auf Kosten andere mit sinnlosen staatlichen Aufgaben profilieren können.
     
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  3. joost

    joost Mitglied

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    genau. Die Hoffnung reicht.


    Das merken sie aber erst sehr viel später, und dann ist das Kind aber schon sowas von in den Brunnen gefallen :/
    Wie immer halt. Ist ja jetzt nichts Neues.

    Aber nochmal die Kernfrage, weils glaub ich wirklich wichtig ist:
    ist es wirklich klug, die schärfsten und mächtigsten Waffen der unwillkürlichen (sprich: vollautomatischen) Meinungsmanipulation ausgerechnet den Rechten zu überlassen? Komplett?

    In meinen Augen ist das Wahnwitz. Gut gemeint vielleicht, aber Wahnwitz. In Anbetracht des psychologischen WIssens, das uns allen zur Verfügung stünde, ist das nicht nur Wahnwitz, sondern vorsätzliche Ignoranz und fahrlässige Realitätsverzerrung, was da aus Parteienlandschaft UND Medien zu vernehmen ist.
     
  4. #17844 Milchschaum, 09.12.2018
    Milchschaum

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    Deine Antwort heißt also: intelligenter und progressiver Patriotismus vs. tumber Pegida-Nationalismus?
    Das halte jetzt aber dann ich für eine schöne, aber irreale Hoffnung. Denn ein noch so moderner Patriotismus/Nationalismus wird in der globalisierten Welt kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt sein. Das kann man leider gerade in den USA beobachten.

    Ich würde die Frage daher gern rumdrehen: Wie schaffen wir es, Europa bei den Menschen emotional positiv zu besetzen? Die Leute müssten auch emotional erfassen, was das Hirn ja sicher feststellen muss: 70 Jahre des Friedens unter ehemaligen 'Erbfeinden' sind einfach nur großartig - und ein keineswegs selbstverständlicher Glücksfall in der ganzen bekannten Geschichte Europas. Das darf man einfach nicht riskieren!
     
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  5. joost

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    Es ist eine gute Idee, den Menschen dort abzuholen, wo er ist,
    und nicht dort, wo man ihn gern hätte.

    Alte Taxifahrer-Weisheit :rolleyes:

    Aber ja, Europa wäre eine Option, wenn Trump noch ein wenig unter die Arme greift. So wie Napoleon weiland den deutschen versprenkelten Fürstentümern.
     
  6. #17846 Milchschaum, 09.12.2018
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    Wenn du willst, dass die Leute ein Schiff bauen, dann wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem Meer.
    Alte Pädagogenweisheit. :cool:
     
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  7. joost

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    Finde ich sehr schön, ja. Und genau das muss auch ein Begleitprozess einer jeden zielführenden Entwicklung sein. Parallel dazu glaube ich jedoch, dass wir dazu nicht so wirklich viel Zeit haben, wenn ich mir so anschaue, was grad so an Nationalitätserwachen passiert...
    Die Politik sollte schnell abholen, sonst tuns andere.
     
  8. Barista

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    Die Idee haben schon einige gehabt, meiste endete das dann in Umerziehungslagern.
    Wenn die Menschen nicht verstehen, was gut für sie ist, muss man das denen halt BEIBRINGEN, MIT ALLER HÄRTE!
     
  9. cbr-ps

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    Es wird sie so oder so mit entsprechender Härte treffen, wenn sie es nicht kapieren. Da können die selbsernannten Patrioten noch so mit den Füßen auf den Boden stampfen, sie werden die globalen Realitäten nicht ändern. Entweder sie finden einen Weg, damit konsteuktiv umzugehen oder sie werden ähnliche schmerzliche Erfahrungen machen wie es sich in UK grad anbahnt.
    Das soll ausdrücklich kein Plädoyer für irgendeine Art der „Umerziehung“ sein, die Erkenntnis muss schon als Einsicht wachsen, ansonsten: s.o.
     
  10. joost

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    und hier schliesst sich der Kreis: Hirntechnisch kaum möglich. Zuviel Mittelhirn beteiligt, zu wenig Großhirnrinde.
    Einsicht kann über einen nennenswerten Bevölkerungsanteil hinweg frühestens dann stattfinden, wenn die Emotionen "Ja" dazu rufen.
     
  11. #17851 Augschburger, 09.12.2018
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    Mal so zwischengefragt: Warum darf ich nicht Patriot sein?

    Warum werd ich blöd angeschaut, wenn ich nördlich des Weißwurstäquators jemanden mit "Grüß Gott" begrüße und erhalte oft auch noch die vollkommen schwachsinnige Antwort "wenn ich ihn treffe" zurück?
    Soll ich mir jetzt zur Lederhose ein Barett aufsetzen und/oder beim Schwätza mit den Händen und Fingern fuchteln, um ausreichend europäisch zu wirken? Muss ich mein mir entgegenkommendes Menschlein in seiner landestypischen Art grüßen?

    Ich habe mir meinen Geburtsort und den meiner Familie nicht ausgesucht, ich fühle mich einfach wohl, so wie ich bin. Heimat gehört doch dazu. Zu mir. Und der Versuch, diese (kompatibel) zu erhalten - ohne alle Härte. ;)
    Darf ich nicht ein kleiner, unwichtiger Patriot sein, dem Schweinsbraten mit Knödel und Kraut mindestens eintausendmal besser schmeckt als wie Lammrücken in Minzsoße, oder Kuttelsuppe oder Froschschenkel? Ich habe meinen Horizont ja auch nicht verschlossen, sondern auch erweitert, z.B. mit Pizza, Pommes-Frites und Döner. Trotzdem möchte ich meine individuellen Grenzen ziehen.

    Und ich besitze auch eine Schiebermütze, allerdings habe ich da wieder gelernt, dass regional unterschiedliche Gewohnheiten durchaus ihre Berechtigung haben, egal was in Brüssel verordnet wird. Beispiel Hausfassade: In Norddeutschland sieht man oft unverputzte Klinkerwände - hier (Bayern) war das undenkbar, weil die Wand wegen der Wasseraufnahme der Ziegel im Winter durchgefroren wäre. Und wenn wir nicht das Problem mit der Klimaerwärmung hätten, dann wäre ich froh um jeden Beamten auf dem (bayerischen) Bauamt, der einen Bauantrag mit einer rohen Klinkerfassade ablehnt.

    Warum soll ich hunderte Jahre regionale Erfahrung jetzt einfach über Bord werfen?

    Ich will auch nicht unbedingt genauso weitermachen wie bisher, aber mir ein "globales" europäisches Mäntelchen überwerfen lassen müssen, geht mir dann doch zu weit. Das funktioniert nicht, m.M.n. Divergenz ist wichtig und richtig.
     
  12. #17852 cbr-ps, 09.12.2018
    Zuletzt bearbeitet: 09.12.2018
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    Hier müssten wir für die weitere Diskussion vielleicht den Begriff ein wenig schärfen. Wenn Du dein Lokalkorit magst und die aus deiner Sicht zugehörigen Sitten pflegst, spricht ja erstmal nichts dagegen. Schwierig wird es, wenn sowas dann zum alleinigen Maßstab erhoben und alles ausserhalb dessen mit Argwohn betrachtet oder gar als Bedrohung empfunden wird. Dann kommen wir ziemlich schnell zu der Art Patriotismus, die ich für kontraproduktiv halte.

    Wie wenig weit Du mit lokalen Bräuchen sogar schon nur innerdeutsch überregional kommst, zeigt Dein "Grüß Gott" Beispiel. In deiner Region normal, in anderen wird es nicht als normal angesehen, im Extremfall nicht mal verstanden. Im Grunde kein Problem, solange Du nicht darauf bestehst, dass andere Deine lokalen Eigenarten annhemen und die anderen regionaltypischen Reaktionen akzeptierst. Wenn Du dich stur stellst (bei wichtigeren Dingen natürlich ;)), kommst Du halt überregional nicht weit und steckst in der Patriotismusfalle.
     
  13. #17853 Augschburger, 09.12.2018
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    Nönö, ich kann auch Moin moin, grazie mille und au revoir. ;)
    Und ich bestehe im Ausland auch nicht auf die Bratwurst mit Sauerkraut...
    Allerdings musste ich - nach einer Woche UK - tatsächlich am Münchner Hbf auf dem Heimweg eine Leberkässemmel fressen, um den Geschmack wieder halbwegs zu kalibrieren. War aber vom Murr, also auch nix gscheits. Aber immer noch besser als Inselfutter...

    Leben und leben lassen, sag ich immer. :)
     
  14. #17854 BasaltfeueR, 11.12.2018
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    Ich versteh nicht warum wir dauernd Mango-Pakete bekommen ... was will die Freundin denn mit dem ganzen Obst? :eek:o_O;):D
     
  15. #17855 silverhour, 11.12.2018
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    Inselfutter ist nicht gleich Inselfutter! Spätestens nach Überquerung des River Clyde wird es lecker - für ein Steak oder einen Burger aus bestem Angus Beaf lasse ich alle Leberkäs' Süddeutschlands stehen! Aber auch das Schweinefutter.... ähhh die Schlachtplatte, die einem da als Full British Breakfast vorgesetzt wird, hat ein gewisses Suchtpotential. Mit guten Zutaten zubereitet (was ehr selten vorkommt) ist es auch nicht mehr geschmacksneutral.
     
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  16. cbr-ps

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    Ich habe sowohl in Stratford-upon-Avon und Redditch sehr gut gegessen (die matschigen Sandwiches vom Catering als Projektverpflegung waren nix, das Essen in Pub und Restaurant hingegen lecker) alsauch an diversen Orten in Schottland. Wer nordhessens Weckewerk oder norddeutschen Labskaus mag, wird auch Haggis lieben ;)
    Insofern kann ich den latent schlechten Ruf des Essens in UK nicht nachvollziehen.
     
  17. plempel

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    Da bist Du zu jung dafür. :D
     
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  18. #17858 Augschburger, 11.12.2018
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    Ich konnte es mir halt nicht aussuchen, wo ich zum Essen hingehe. Mal schnell von den Pinewood Studios nach Schottland? Nope.
    Die beste Wirtschaft in der Gegend war der Red Lion in Iver Heath, die Kantine in Pinwood ist nix, ums Eck gibt's jeden Tag in irgendeiner versifften Kneipe Chickencurry mit Reis, auch nix. Sandwiches aus dem nächsten Tesco? Hotel (The Bull) in Gerrards Cross erst recht nix, irgendein Inder in Gerrards Cross - OK.
    Achjadoch, irgendwo im Wald gab's noch ein Pub (mit Quiz), müsste dieses gewesen sein: Welcome to The Jolly Woodman, da habe ich mir von der Karte "Kidney Pie" bestellt - ich habe mit Kidney die Bohnen in Verbindung gebracht. Naja, jetzt weiß ich's besser - und geschmeckt hat's auch passabel. :)
     
  19. blu

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    Ich war im August mit meinem Sohnemann in London und war von den der Lebensmittelqualität extrem angetan. Wir haben eigentlich nur einmal weniger gut gegessen, das war in einem eigentlich sorgfältig ausgewählten fish & chips Laden und dort waren wir auch nur, weil mein Sohn es sich wünschte.
    Pauschal würde ich deswegen nicht urteilen wollen, aber es hängt sicher auch stark vom Ort ab...
    LG, blu
     
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  20. #17860 silverhour, 11.12.2018
    silverhour

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    In London ist "healthy fast food" auch der totale Renner, zumindest im Umfeld von Büroflächen. In den Hipster Vierteln sind die Food Markets der kulinarische Renner - Essen aus aller Herren Länder in guter Quali zum (für dortige Verhältnisse) fairen Preis.
     
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