Espressosaufende Radsportfreaks - wer noch?

Das ist jetzt aber ein anderes Thema ;-).
Am MTB würde ich nicht auf Scheibenbremsen verzichten wollen. Am RR werde ich mich so lange wie möglich verweigern, sie machen dort imho keinen Sinn sondern die Nachteile (Gewicht, Wartung, Zeit für Laufradwechsel) überwiegen die Vorteile (Bremsverhalten bei Nässe).
LG, blu

 

Das UCI Gewichtslimit kann man auch mit Scheiben knacken
Wartung? Verstehe ich nicht, ausser Beläge Wechsel und alle paar Jahre mal entlüften ist da nichts zu tun
Laufradwechsel ist bei sogar einfacher und auch mit mehreren Rädern möglich, sofern die Scheiben penibel ausgerichtet sind. Das sollte auch in einem Team möglich sein, was für die meisten hier eh kein Thema ist.

Das Klammern an den antiquierten Felgenbremsen scheint mir eher so ein konservatives Ding zu sein, die Szene hat sich halt über Jahrzehnte dran gewöhnt.

 

Ich hänge da irgendwo zwischen euch beiden. Am MTB ist eine gut funktionierende hydraulische Scheibenbremse schon eine feine Sache. Am Renner habe ich auch nichts dagegen, aber eine wirkliche Notwendigkeit sehe ich nicht. Im Gegenteil. Selbst bei Nässe kommt man immer dosierbar an den Punkt, wo der reifen den Grip verliert und man wieder modulieren muss.

Pack mal das Mtb mit Scheibenbremse ins Auto und drück 2-3 mal die Bremse bei ausgebauem Rad.
Alternativ, lager dein Mtb mal eine Weile am Vorderrad hängend an der Wand und teste dann deinen Druckpunkt.
Du findest für jedes der System Vor und Nachteile. Daher, antiquiert ist keins von beiden;nur anders.

VG
Jo, der auch noch hydraulische Felgenbremsen im Programm hat

 

Ist mir noch nie passiert, der Bremshebel ist tabu bei ausgebautem Rad. Aber für Leute, die damit ein Problem haben gibt es diese netten kleinen Kunststoffteile, die man zwischen die Beläge stecken kann. Die waren bisher bei jeder meiner Scheibenbremsen dabei.

Thema Nässe: Wenn die Felgenbremse mal trocken gebremst ist greift auch die, das ist richtig. Aber bis dahin bricht die Bremsleistung erstmal ein. Da hatte ich schon die ein oder andere Schrecksekunde mit der HS33 im Alltagsbetrieb. Seit ich nur noch Scheiben habe ist das Geschichte.

 

Scheibenbremse wäre ich auch gefahren, wenn der gleiche Rahmen in Scheibenbremsenausführung auch 50% reduziert gewesen wäre. Von daher habe ich dann einfach nach einem guten LRS gesucht für Felgenbremsen.
Meine Commuterschlampe und MTB sind auch Scheibe mit Hydraulik, will ich im Schlamm, Schnee und Regen auch nicht mehr missen.
Aber das Rennrad wird vorwiegend bei gutem Wetter bewegt, da wiegt das nicht so auf.

Viele Grüße
Thomas

 

Hi,
ad 1) leider wird das Gewichtslimit oft nicht geprüft und dann ist es extrem unfair. Ich mache dieses Jahr wieder zwei Bergzeitfahren und zB bei der italienischen Amateurbergmeisterschaft wird nicht gewogen, ebensowenig beim Schauinslandkönig in Freiburg. Ein Unding finde ich.
Die Topräder (Tarmac SL6 oder ähnliche) wiegen mit Scheibenbremsen 7 kg, fahren viele meiner Radkollegen. Und die Dinger kosten dann halt 10 k€ Liste (du kannst auch das BMC SLR01 nehmen usw). Ich liege für den halben Preis gewichgtsmäßig problemlos deutlich drunter.

ad 2) Bei einem Defekt habe ich das Laufrad in Sekunden gewechselt, dazu feilt man vorab an der Gabel den Sicherheitsstutzen ab. Ein Laufradwechsel bei Scheibenbremsen dauert im Vergleich Ewigkeiten; zumindest bei den mir bekannten Modelllen mit Steckachse muss diese doch erst herausgeschraubt werden.
Bei einem Sturz auf den Bremshebel bremst dieser bei Felgenbremsen idR immer noch völlig normal oder man hat es schnell gerichtet (bei verbogenem / verschobenem Hebel musst du die Zuglängendifferenz anpassen, ggf. also die Schnellverstellung der Bremse öffnen). Ist das bei Scheibenbremsen auch noch gegeben? Ich habe da keine Erfahrung, mein Mechaniker behauptet das Gegenteil.

ad 3) Mit konservativ hat das bei mir nichts zu tun, ich fahre auch zwei elektronische Gruppen (halte ich für technisch überflüssig). Die Vorteile der Felgenbremse überwiegen imho. Mein MTB hat natürlich Scheibenbremsen und ich hatte zum Testen eine Woche lang ein RR mit Scheibenbremsen. Wer's haben möchte: gerne. Ich will's halt auf keinen Fall.
Ich bin btw mit dem ehemaligen Mechaniker der italienischen Nationalmannschaft befreundet (er ist schon 60). Von Scheibenbremsen am RR hält er ebenfalls nix, ich kann das nicht so weitgehend beurteilen. Auch er ist innovativ unterwegs und keinesfalls konservativ, hat aber seine klare und fundierte Meinung (er verwendet zB auch keine Klebebänder zum Kleben von Schlauchreifen usw; er verbaut auch aus Prinzip kein Sram Etap, aber alle Di2 Sachen).

LG, blu

 

also bei meiner Hybrid-Scheibenbremse gibt es unten am Bremssattel so ein Fixierschräubchen, das dreht man einfach rein und dann ist da nix mehr mit Bewegung. (weder am Griff, noch an den Bremsbacken)

also keine Gefahr beim Transport/ oder Wechsel der Räder.

(Hybrid= von Griff bis Bremssattel ist Baudenzug, die Bremse ansich ist Öldruck)

 

Überflüssig?! Finde ich schon heftig überspitzt formuliert. Gerade Di2 ist bei häufigem Schalten (zügiges Fahren im engen Watt- und Kadenzkorridor bei "hügeliger Topografie") ein wahrer Segen und sowas von robust und zuverlässig.

 

Überspitzt ja. Ich hatte in den letzten 2 Jahren zweimal Probleme:
Einmal war ich in Basel zu Gast und mein di2 Akku ging unterwegs leer. Überflüssigerweise war ich vorne dann auf dem kleinen Blatt unterwegs. Meine Schuld und ich konnte abends zum Glück ein Ladegerät für den kommenden Tag organisieren.
Diesen Februar hatte ich das Rad während meiner Abwesenheit blöd mit dem Schalthebel angelehnt. Danach war der Akku leer.
Natürlich auch meine Schuld.
Aber so richtig zuverlässig war halt die mechanische Schaltung und dort konnte man unterwegs alles irgendwie fixen.
Ein großer Vorteil der elektronischen Schaltung ist, dass man während der Fahrt den Umwerfer nicht nachjustieren muss. Funktionieren tun sie perfekt.

Mich würden Erfahrungen zur neuen SRAM Gruppe interessieren falls die jemand nutzt.
LG, Blu

 

Apropos zügiges Fahren ..

Manchmal schadet es nicht, wenn die Geschwindigkeit durch natürliche Maßnahmen wie Schalten oder Muskelkraft begrenzt wird.
Gestern waren wir mit der Familie und den Rädern an der Isar unterwegs, da gibts tatsächlich so Primaten mit dicken Geldbeutel und dünnem Hirn, die wie die bekloppten mit ihren hochgerüsteten (mutmaßlich E-) Mountainbikes die breite Schotterautobahn langbrettern und die Kinder so aus dem Weg brüllen, dass ihnen vor Schreck das Rad aus der Hand fällt (um dann rumzubrüllen, dass das Rad da auf dem Weg liegt)
Mir geht dieses Wettrüsten ziemlich auf den Sack, wenn dabei der sportliche Aspekt völlig in den Hintergrund gerät und es nur noch um schneller - weiter - höher (oder gar teurer) geht. (Ist jetzt keine Unterstellung an dich, @plärre)
Hab dabei so an die diversen Nagelbretter und sonstige Anschläge auf Radler an den Isartrails denken müssen - als Anwohner wär ich glaube ich auch komplett genervt, wenn ich nichtmal mehr an der Isar spazieren gehen könnte ohne Angst vor Körperverletzung durch solche Schwachmaten.
Das rechtfertigt natürlich umgekehrt nicht die Körperverletzung durch Nagelbretter und Co, aber es erklärt zumindest, dass Mountainbiken durchaus auch Frust erzeugen kann.

Das schlimme ist: 95% der Radler sind höflich, zuvorkommend, rücksichtsvoll. Aber die 5% „mir gehört die Welt“ machen alles kaputt und kommen damit durch.

So, genug aufgeregt. Weitermachen.

 

Mal was anderes, wieder mal von dem verrückten Schotten!


ACHTUNG Vorwarnung!!! Bei den Stunts sitzt das Kind nicht im Wagen!

 

Jop, gebe ich dir 100% Recht.
Leider genau wie die 3 Idioten,die mit Kopfhörern und 2 Hunden gleichzeitig an den Teleskopleinen unterwegs sind...

Deppen gibt es überall, hilft nur es selbst anders zu machen und freundlich unterwegs zu sein

 

Ich gebe zu, in solchen Situationen geht mir die Freundlichkeit leider abhanden, da ist definitiv Nachholbedarf bei mir erkennbar, weil, du hast ja recht.
Aber die Kerle gestern sind davongekommen, ich hatte meine Verwünschungen erst im Hirn zu einem zusammenhängenden Satz gebaut, als sie längst über alle Berge waren.

 

Genau das haben sie geahnt! Das wollten sie nicht über sich ergehen lassen und deshalb waren sie so schnell...

 

Wunderbar.

Ja, das mit dem fest integrierten Akku kann trickreich sein. Finde da grundsätzlich die SRAM-Lösung mit den "Akkupacks" besser/flexibler. In deinen Fällen hätte man kurz den Akku vom Schaltwerk umstecken können, auf's große Blatt schalten und zurückbauen. Auch ist das Mitführen eines Reserveakkus leichter.

Ich hatte bei meinem Crosser/Gravelbike 1x einen vorzeitig gealterten Akku, der sporadisch gesponnen hat. Das rauszufinden hatte eine Weile gedauert. Aber sonst… völlig problemfrei.

Puuhh, ja… Ist schwierig geworden. Macht keinen Spaß mehr. Indoor! Ist das neue Outdoor.

 

Seeeehr geil. #mademyday

 

Ich durfte neulich einen Shimano-Akku wechseln. 110 € waren der günstigste Preis in Italien. Puh.

Fährst du die SRAM? Falls ja: Der Hauptgrund, warum ich kürzlich nicht getraut habe die (alte 11fach) Red Etap ans Rad zu bauen ist folgender: Wenn du volles Programm in einen Hügel rein fährst, dann schaltest du doch normalerweise vorne auf's kleine Blatt und hinten 2-3 Gänge runter. Aufgrund der SRAM-Schaltlogik geht das aber nicht. Stört das in der Praxis nicht wahnsinnig? [Ich denke jetzt an an typisches Rundstreckenrennen mit 1-2 richtigen "Ziehern" drin, wo man diese Situation also mehrfach pro Runde hätte]
Oder ist der Schaltvorgang vorne so langsam, dass du auch bei Nachrangigem Schalten hinten zeitgleich die gewünschte Übersetzung hinbekommst?
Grundsätzlich gefällt mit die Logik von SRAM viel besser, denn bei den winzigen Shimano-Paddles passiert es mir nicht nur im Winter, dass ich mich verschalte.

Danke und LG,
blu
ps letzten Monat fand ein Radkollege von mir in Varese Folgendes vor:

Ist zum Glück nichts ganz gravierendes passiert...

 

Ich habe gestern und heute einen Colnago Master Olymic aufgebaut, mit Dura ACE Kurbeln 1. Generation und Campa Super Record Tretlager, Ja, das geht, Campa Super Record Umwerfer vorne und hinten, Super Record Bremsen, Bremsgriffen mit schwarzen Hoods, sowie Super Record Sattelstütze, Campagnolo C-Record Naben eloxiert, C-Record Synchro II Schalthebeln, C-Record SGR-Pedalen, Chinelli Vorbau und Lenker, Sattel Regal Titan, Mavic Open Pro Felgen schwarz eloxiert, hinten 6-fach Freilauf Regina Extra America 1992.
Das besondere am Rahmen: wegen der hochgezogenen Sattelstütze kann man den Rahmen eine Nummer kleiner nehmen, hier 57cm cc.

 

…jau, tut weh. Ging mir auch so. So eine Lösung hatte ich mir dann auch schon überlegt, aber bei meinem Bastelglück dann lieber gelassen.

Nein. Konnte sie oft genug begrabbeln, aber es hat bei mir einfach nicht "klick" gemacht – irgendwie hab' ich die Schaltlogik nicht gern. Die frei programmierbaren Paddles bei Shimano liegen mir richtig gut; auch im Winter mit dicken Handschuhen. Bis auf die Batteriesache und den einmaligen Kabelverlegeaufwand bin ich mit Di2 rundum zufrieden. Toll ist auch, dass man das MTB-Schaltwerk mit Road-Komponenten mixen kann – bspw. gut für 1x bei Gravel/Crosser oder für's "Pizzablech" hinten.

Wahnsinn!