Zeitmessung beim Handhebler

Diskutiere Zeitmessung beim Handhebler im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Servus, ich nutze seit ein paar Jahren Gastro Handhebler. Zuerst eine President, seit ca. einem Jahr eine eingruppige Urania. Ich hab die...

  1. #1 AugsburgV50, 23.10.2019
    AugsburgV50

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    Servus,

    ich nutze seit ein paar Jahren Gastro Handhebler.
    Zuerst eine President, seit ca. einem Jahr eine eingruppige Urania.

    Ich hab die Maschine/Mühle immer so eingestellt, dass mir das Ergebnis einfach geschmeckt hat...

    Um Durchlaufzeit, etc. hab ich mich nie gekümmert.
    Das soll sich jetzt ändern. Hab mir eine Waage mit Timer besorgt.

    Nun zu meiner Frage.

    Ab wann messe ich beim Handhebler die Durchlaufzeit? Ab dem runterdrücken des Hebels oder ab dem ersten Tropfen?

    Danke und MfG
    Mathias
     
  2. NiTo

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    Wie bei Pumpenmaschinen - die einen sagen so, die anderen so ...
     
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  3. #3 quick-lu, 23.10.2019
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    never change a running system

    Wieso willst du, dass dir dein Espresso nicht mehr schmeckt?:rolleyes::D
    Oder anders gefragt, was meinst du wird mit Waage/Timer besser/anders?
     
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  4. #4 Sansibar99, 23.10.2019
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    Die Akademisierung des Alltags

    oder

    Stillstand ist Rückschritt

    :rolleyes:
    Ich bin hoffnungslos altmodisch, analog und unwissenschaftlich!
     
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  5. #5 Ansonamun, 23.10.2019
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    Erster Tropfen der unten raus kommt, der Rest vorher ist Preinfusion.
     
  6. #6 mechanist, 23.10.2019
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    Der beste Ansatz überhaupt bei historischen Maschinen!
    Allenfalls mal den Druck und die Temperatur im Siebträger messen (Prüfsiebträger).
     
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  7. cammi

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    Regel Nr. 1! :cool:
     
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  8. #8 Bönsch, 23.10.2019
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    Warum belässt Du es nicht dabei ?
    Ich halte das auch bis heute so, auch wenn ich zwischendurch mal das Auswiegen und Timen meines Geschmacks ausprobiert habe. Letztendlich habe ich mich damit nur unnötig verrückt gemacht und besser geschmeckt hat schonmal gar nichts. Also zurück zum Bauchgefühl mit Blondingstop und dabei bleibt es jetzt auch ;)
     
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  9. #9 turriga, 23.10.2019
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    Beim Gastro- Handhebler gerade mit bodenlosen ST schön zu beobachten und für mich schon eine erste Indikation:
    den Mahlgrad gerade so einstellen, dass bei gezogenem Hebel (und damit Preinfusion durch Wassersäule auf dem Puck) eben gerade noch kein Tröpfchen Kaffee unten durch das Sieb kommt, erst mit der Expansion der Feder startet, dann ist man schon mal in einem guten Range.
    Hilfreich ist es allerdings auch, mal die Füllmenge nachzuwiegen, war bei mir lange deutlich zuviel , hat natürlich einen Einfluss auf die Durchlässigkeit im Puck, schadet sicher nicht, auch keine Raketenwissenschaft.
     
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  10. #10 Sebastiano, 23.10.2019
    Zuletzt bearbeitet: 23.10.2019
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    Na dann war doch bisher wahrscheinlich alles bestens…
    Never change a good running system – und wenn das Ergebnis in der Tasse nach eventuell langen Trial&Error-Versuchen Deinem Geschmack entspricht – wo sollte eigentlich hier ein Problem sein… Du bist dann eben jemand, für den primär der eigene Geschmack zählt und der sich keine Zeit, Gewicht oder Volumen mainstream-mäßig diktieren lässt… ;) Zumal das ganze maßgeblich mitbestimmt wird von der jeweiligen 'persönlichen & geschmacklichen Tagesform', mal von der jeweils verwendeten Bohne abgesehen – willst Du das für Dich anhand irgendeiner Maßeinheit etwa 'normieren'…? Nicht selten sind es ja gerade die aus. 'nicht normiertem Prozedere' .mehr oder weniger zufälligen oder unerwarteten Ergebnisse, die mitunter zu neuen erfreulichen Ergebnissen führen… (falls die 'Bella Maccina' mal anderer Meinung sein sollte, dann resultiert daraus eben eine Optimierung der kognitiven Erfahrungs- und Lernkurve… ;-))

    Es ist ja im Prinzip nicht zwingend schädlich, das unter löblichem Einsatz der eigenen kognitiven Fähigkeiten erzielte 'wohlschmeckende' Ergebnis in der Tasse mal mit anderweitig erwähnten technischen Parametern zu vergleichen…
    Indes – mal etwas weiter gefasst beleuchtet – wenn dieser Abgleich allerdings zu einer Zielgröße werden sollte, die eben von einer externen Entität oder gar algorithmischen oder vermeintlichen KI-Parametern als etwas erstrebenswertes dargestellt wird und es durch eine 'folgsame Masse' für viele Menschen zu einer quasi erstrebenswerten 'Norm' avanciert, die eventuell den eigenen Geschmack, die eigene Überzeugung oder das Verhalten maßgeblich beeinflusst – dann kann das ganze recht bedenklich werden…

    Bleibe standhaft… ;)

    Begleitend – und damit das ganze nicht so 'trocken' bleibt, hier vielleicht mal Barista Eddie zuschauen, der ohne Waage, ohne Timer am Gastro-Handhebler 'prozediert’… (ohne dies etwa als Richtnorm anzusehen. Mir gefällt allerdings der 'gelöffelte Tropfenfang' ab Minute 01:39… ;-))

    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  11. #11 AugsburgV50, 24.10.2019
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    Danke für die vielen und ausführlichen Antworten.

    Never change a running system Ist eigentlich auch meine Überzeugung!

    Ich will halt, wenn ich mal Langeweile hab, mal mit den Parametern rum spielen.

    Nochmal danke!
    Mfg
    Mathias
     
  12. #12 Erdbeermann, 24.10.2019
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    Ich wiege den Kaffee, 7g im flachen Sieb und bald macht das der Timer der Eureka.
    Aber Zeitmessen tu ich nie, mich interessiert nur der Strahl ausm Bodenlosen. Ist der dünn und dunkel, dann gut, ansonsten verstell ich die Mühle in die eine oder andere Richtung.

    Mit bzw ohne Preinfusion und dem Mahlgrad hat man ja schon 2 Faktoren zum spielen.
     
  13. #13 faustino, 24.10.2019
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    > Wie bei Pumpenmaschinen - die einen sagen so, die anderen so ...

    Ich kenne mich mit Handheblern nicht aus, aber wer bei Einkreisern mit Vibrationspumpe ab dem Einschalten der Pumpe zählt, muss damit rechnen, dass viel Zufall dabei ist. Die erste Phase des Bezugs (= die Vibrationspumpen-Gedenksekunden, in denen kein/kaum Druck aufgebaut wird, so dass kein/kaum Wasser in den Puck eindringt) ist bei Einkreisern zu variabel. Nach dem Entlüften befindet sich z.B. keine Luftblase im Boiler über dem Steigrohr - die nächsten Gedenksekunden werden sehr kurz ausfallen.

    Ab dem ersten Tropfen zu zählen wäre reproduzierbarer - aber nur, wenn ein bodenloser Siebträger eingesetzt wird. Wenn nicht, hängt es möglicherweise noch mehr vom Zufall ab, wann der erste Tropfen den Weg durch den Auslauf findet.

    Da der erste Tropfen nicht der Beginn der Einwirkung des Brühwassers auf den Puck ist und weil mir das Beobachten des Siebs im bodenlosen Siebträger zu umständlich ist, ist meine Lösung: Den Bezugstimer an den Druck(-sensor) koppeln und bei 1bar starten. Das ist etwa der Beginn der Infusion. Das eliminiert den Zufall nahezu vollständig und der Timer kann vollautomatisch starten.
     
  14. honsl

    honsl Mitglied

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    Da bei einem Handhebler (Open Boiler außen vor) Moment der vollständigen Hebelbetätigung das Wasser mindestens mit 1 Bar (Kesseldruck), alternativ Wasserdruck (Festwasser idR höher) oder Pumpenunterstützung (idR höher bspw. Profitec 800 oder Strega) auf den Puck einwirkt, deute ich deine Aussage in die Richtung, dass man die Zeit ab umlegen des Hebels zählen sollte? :)
     
  15. Luke85

    Luke85 Mitglied

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    Ich denke die Frage, ob man nach Geschmack oder "verwissenschaftlicht" einstellt, ist letztenendes eine des Geschmacks, deshalb nehme ich dazu nicht Stellung.

    Ich habe oft das Gefühl, dass die sklavische Orientierung an der Zeit zum Einstellen oft schlechtere Resultate bringt, das zeigen zT die Extraktionswerte, aber auch oft der Geschmack. Zwar ist der Espresso oft nach x Sekunden gut, aber er muss es nicht sein. Der beste Kompromiss zwischen stärke und Extraktion liegt allzu oft auch abseits dieser Zeitgrenzen.

    Ich behaupte, dass eine Einstellung (vielleicht sogar insbesondere bei Maschinen, die keinen konstanten Druck / Flow aufweisen) eher nach Perger zu erfolgen hat: Sich für eine Brührate entscheiden und feiner mahlen, bis es nicht mehr leckerer (=idR süßer) wird. Zur Überwachung der Brührate bedarf es einer Waage. Trotzdem auf die Zeit zu schauen kann Sinn ergeben, aber nicht zwecks Einstellung, sondern um später Abweichungen zu erkennen. Wie ich es auch bei Pressure Profiling Maschinen würde, so würde ich auch hier verfahren: nicht den Streit um den Anhaltspunkt der Bezugszeit ausfechten, sondern beide Zeiten notieren. Wenn du die Brührate auch in etwa zB 27 Sekunden ab Hebelzug erreichst, aber dieses Mal der Erste Tropfen schon deutlich früher, etwa bereits während der Preinfusion, kommt, dann deutet darauf ein Problem bzw Fehler beim Puck-prep hin.

    Für die Aufzeichnung beider Zeiten spricht mE entscheidend, dass du über die Phase vor dem Ersten tropfen den späteren Flow und die Extraktion bzw deren Gleichmäßigkeit maßgeblich beeinflussen kannst: eine längere Infusion erhöht die Löslichkeit des Pucks, sodass der Flow später schneller sein wird. So könntest du in 30 Sekunden 2 völlig verschiedene shots ziehen, einmal mit laaaaanger PI und hohem flow und vice versa. Mit beiden Phasen zu "spielen", wenn man sich auf ein Brührezet festgelegt hat, kann einen ein ganzes stück näher an eine hervorragende Extraktion bringen, die noch süßer ist, ohne überextrahiert zu sein.
     
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  16. #16 HansWurst, 24.10.2019
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    bei der Profitec dient die Pumpe ausschließlich der Kesselfüllung im Tankbetrieb und hat nichts mit der Preinfusion zu tun.
     
  17. #17 Dirk2/3, 25.10.2019
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    Meine HH reagiert deutlich empfindlich auf Mahlgrad/Menge.
    Wenn die stimmen, stimmt auch der Geschmack.
    Da kann die Bezugzeit auch länger sein.
    Es gibt auch den Fall, mit Fellini Move den Flow zu beeinflussen:
    Hebel runter, kurz warten und PI fortsetzten, oder wiederholen und beziehen.
    Hängt vom Blend ab. Dann beschleunigt sich der Bezug etwas, wenn es eher träge beginnt. Das entscheide ich individuell.
    Durch den Druckabfall beim Bezug, zum Ende hin, scheint die Überextraktion eher weniger ins Gewicht, ich warte deshalb immer bis ins Blonding hinein.
    Ebenso drücke ich oder entlaste den Hebel, wenn alle Paramenter aus dem Ruder gelaufen sind, meist bei neuen Blends am Anfang. Meist kommt immer etwas trinkbares zustande. Ich versuche eben zu retten, was zu retten ist.
    Schmeckt normalerweise besser als zu erwarten.
    Es gibt aber durchaus perfekte Espressomomente, bei denen 25 Sekunden am besten passen, ohne Eingriffe
    Genau diese Anpassungsmöglichkeiten liebe ich am Hebeln.
    Gruß
     
  18. mat76

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    Man, man, man beim Lesen dieses Threads wird der Wunsch nach einem Handhebler gerade ungesund groß
     
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  19. #19 Kaspar Hauser, 25.10.2019
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    Kauf' dir doch einen Leveler.
    Da freut sich die Zubehörindustrie.
     
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