Cameos historischer Espressomaschinen in italienischen Filmen

Diskutiere Cameos historischer Espressomaschinen in italienischen Filmen im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Die Sardinenbüchse leidet wohl tatsächlich etwas unter „latenter Obstipation“! :cool:

  1. #221 turriga, 09.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 09.07.2020
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    Die Sardinenbüchse leidet wohl tatsächlich etwas unter „latenter Obstipation“! :cool:
     
  2. #222 turriga, 09.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 09.07.2020
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    Hmmm, vieles ist tatsächlich sehr, sehr ähnlich, wie etwa der kugelrunde Hebelabschluß, dennoch nicht identisch zu einem der Victoria Arduino - Modelle, wirkt fast wie ein Klon aus eingruppiger Mini- und Unovat.
     
  3. #223 chanik, 10.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 11.07.2020
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    Ich ♥︎ @pootoogoo. Wenden wir uns einer seiner Filmentdeckungen des Regisseurs Alberto Lattuado zu (den wir aus #17, #66, & #216 kennen). Der Film heißt I dolci inganni (1960). Es ist eine fantastische Szene, wir sehen das Ende einer Extraktion einer meiner Meinung nach Faema (Urania?), 4-Gruppe. Aber genau um Uhr 1:10 erleben wir eine klare Vorinfusion, die zweimal durchgeführt wird, damit Wasser in den Zylinder eindringen kann, und dann eine schnelle 4-Sekunden-Extraktion, wie in dem Film I defino (#1, #108).
    Es ist magnifique, diesen Film als Referenz und Einblick in die Espresso-Extraktion von 1960 zu haben.
    .

    (Don't be confused by the girl hovering over what seems to be an expresso machine. It's a jukebox . . . they do look similar)



    i dolci inganni.jpg
     
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  4. #224 chanik, 11.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 11.07.2020
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    Zurück zu Le amiche (#220) und der dritten Espressomaschine.

    Jawohl @turriga, die Unovat-Theorie ist überzeugend, es gab wahrscheinlich Variationen dieses Modells, unsere Einheit in Le amiche zeigt keine Hinweise auf eine Plexi-Einfassung aber wenn ihr sie nebeneinander betracht, seht ihr eine bestimmte Familie.

    unovat.jpg
     
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  5. #225 chanik, 14.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 15.07.2020
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    Der heutige Film Desiderio 'e sole (Regie: Giorgio Pastina, 1954), ebenfalls aus der Sammlung von @pootoogoo, hat viel zu bieten. Eine großartige neorealistische Umgebung in einer Bar der Arbeiterklasse, die den Dampf der Espressomaschine nutzt, um einen atmosphärischen Effekt zu erzielen. Periodenradio (Musiker = Roberto Murolo), Periodenmühle. Wenn ich mich nicht irre, ist die Maschine eine seltene F. Cucchi "Ausonia" (horizontaler Brüher?). Die Plexi-Einfassung der Maschine scheint von derselben Person entworfen worden zu sein, die die Plexi-Einfassung für die Kassiererin und die Desserts entworfen hat.

    Desiderio 'e Sole - Film Completo by Film&Clips - YouTube

    desiderio e sole00.jpg

    desiderio e sole01.jpg

    Nach der Sammlung von Maltoni, sieht die Maschine oder eine Variante davon so aus:
    5668_8191_157130.jpg
    5668_8191_157131.jpg

    Nachtrag: Nach wiederholten Besichtigungen schwanke ich, vielleicht ist der Schriftzug auf der Film-Maschine "UNIVERSAL"
     
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  6. turriga

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    Schöne Details, wie die Vitrine der Dolce, der Marmor- Bartresen, das Cola Schild, der Doppelwasserhahn, der rauchende Barman, die Felsinea - Mühle ( siehe Bilder) und natürlich die Maschine, wobei die Ausonia schwer eindeutig zu identifizieren ist, der Schriftzug/Plakette zum Kunden auf jeden Fall anders gestaltet ist, auf auch wenn der Aufbau oben über der Tassenablage schon ganz wundervoll zur Vitrine passen würde.

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    Und sogar noch in Farbe;):

    [​IMG]
     
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  7. jan131

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    Hallo, sorry hätte ein Video, ist aber nicht italienisch aber trotzdem vll. sehenswert?

    Bei 6:07 ist die Stelle
    Falls nicht gewünscht dann einfach löschen..
     
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  8. #228 mechanist, 17.07.2020
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    Nur der Espresso mit der Gaggia Hebelmaschine wird ihr so nicht gelingen...., eine Luftnummer sozusagen.
     
  9. #229 Henning S., 23.07.2020
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    Hier wäre noch ein Bild einer eingruppigen EMI von Davide:
    [​IMG]
     
  10. #230 chanik, 23.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 23.07.2020
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    Nett @Henning S. Diese Maschine ist eine Variante der im Film, beachte, wie "Davide" einen dicken horizontalen Edelstahlstreifen auf der Oberseite hat, während die Filmversion der Maschine hat an dieser Stelle einen dünnen (abgerundeten?) Streifen. Aber für alle praktischen Zwecke ist es die gleiche Maschine. Danke für Deine Beitrag. @turriga "nailed it" mit dem Diamantschild.
    it started02.jpg
     
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  11. #231 chanik, 29.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 29.07.2020
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    Eine der faszinierendsten Espressomaschinenszenen in alten italienischen Filmen—nochmals vielen Dank @pootoogoo—spielt im Film Stazione Termini von 1953 unter der Regie von Vittorio de Sica. Das ist der berühmte modernistische Bahnhof in Rom, der seinen Namen nicht vom Wort "termini" (Endstation, Ende der Linie) hat, sondern von den nahe gelegenen römischen Bädern ("Thermae") von Diokletian. Die Szene spielt sich nicht auf dem üblichen geschäftigen Bahnsteig ab, wenn ein Zug ankommt, sondern in einem intimen Teil des Bahnhofs, einem großen Café oder einer Trattoria mit riesigen Decken. Ich kann die Maschinen nicht identifizieren, es gibt tatsächlich zwei, aber eine ist definitiv eine 4-Gruppe (Faema?).

    Stazione Termini ’53 - Vittorio De Sica - Terminal Station (Full) Jennifer Jones - 終着駅 /HD_日本語字幕 - YouTube

    stazione.jpg

    Glücklicherweise habe ich einige zeitgenössische Fotos gefunden, die den Barbereich zeigen; bei genauerem Hinsehen handelt es sich tatsächlich um ein Doppelthekesystem. Es gibt auch die übliche Unterteilung in Restaurants der 1. und 2. Klasse. Es ist interessant darauf hinzuweisen, daß die historischen Fotos keine HH-Maschinen zeigen. Es scheint also, daß sich das Café bis zum Jahr 1953 ein wenig weiterentwickelt hat, mit HH-Maschinen und einigen auffälligen neonbeschichteten Beschilderungen (Campari, usw) ausgestattet wurde, ein lebendigerer Ort werden.

    PAR341823.jpg

    5cb88f4da5644e71905124d04a4265b1.jpg

    Architektur- und Geschichtsinteressierte wissen vielleicht, daß die Station 1937 erstmals von der Mussolini-Regierung vorgeschlagen wurde, 1942 fertiggestellt zu werden, aber der Krieg unterbrach diesen Plan. 1947 wurde ein Wettbewerb abgehalten, um es zu vervollständigen, und mit Hilfe einer ganzen Reihe von Architekten wurde es schließlich fertiggestellt und im Dezember 1950 eingeweiht. Das markante Rippendach des Eingangs, ein freitragendes Design, ist ein Wunder, es erinnert mich sogar an Santiago Calatravas "Oculus" in New York (das im Inneren ein Bahnhofsambiente hervorruft). Die riesigen Seitenstrukturen der Station, die von Angiolo Mazzoni del Grande entworfen wurden und 1947 fertiggestellt wurden, befindet sich wahrscheinlich dort die Caffèszene statt. Wie das Schicksal des futuristischen TWA-Terminals in New York (Eero Saarinen ) mit passendem Restaurant vermute ich, daß dieser "Caffè-Saal" in der Stazione Termini nicht überlebt, wie wir im Film sehen. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

    roma_termini.jpg

    romasparita_ld3294.jpg

    (von einer Postkarte)
    DSC07479.JPG

    Oculus
    santiago-calatrava-oculus-world-trade-center-transportation-hub-hufton-crow_dezeen_10.jpg
     
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  12. #232 chanik, 12.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 12.08.2020
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    Zum Schluss ein Beispiel für "bar hopping", eine schnelle Action-Szene, in der der Protagonist von einem Café zum anderen läuft. Der Film heißt Una vita violenta und wurden 1962 von Paolo Heusch und Brunello Rondi gedreht (mit einem Drehbuch von Pier Paolo Pasolini, der dem Film seine dunkle Atmosphäre verleiht). Die 3. grp. Maschine in der ersten Szene ist mir unbekannt, aber es ist dieselbe, die wir in #99 gesehen haben, nämlich im Le massaggiatrici - Lucio Fulci von gleichem Jahr. Bitte, Leute, helfen uns, diese zu identifizieren, vielleicht eine Rancilio? Die zweite Szene ist kurz und neblig, aber man könnte vielleicht die Ähnlichkeit mit einer Gaggia Milano sehen.

    Una Vida Violenta - Una Vita Violenta - (Ita Subs Esp) - Pelicula Completa by Film&Clips - YouTube

    una vita violente01.jpg

    (Le massaggiatrici - 1962)
    le massaggiatrici.jpg

    una vita violente02.jpg
     
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  13. #233 chanik, 19.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 19.08.2020
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    Eine weitere Bahnhofszene mit "Mobilbar" (s. #217), diese nicht hektisch, begleitet von langsamer, beruhigender Musik von 1965: Luciano Salce's Slalom. Ich widme diesen Fund dem @mechanist und gebe ihm die Ehre, uns zu sagen, was dieses schicke rote Juwel ist, das fast als Schwerpunkt für die kokette Szene dient.

    www.youtube.com/watch?v=4_yr1FanjsI&t=312s
    (Ihr müsst das Video manuell stoppen, sobald es die Skipisten-Szene erreicht hat)

    slalom.jpg
     
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  14. #234 mechanist, 19.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 19.08.2020
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    Die klare Gestaltung der La Cimbali Pitagora, hier wieder mit Plexiglasreling, steht gegen die aufwändigen Fönfrisuren der Damen, die das Ergebnis eines stundenlangen Aufenthaltes im Friseursalon gewesen sein müssen. Die Art, wie die Pitagora hier für ein ganzes Weilchen in den Bildmittelpunkt gestellt ist, würde auf ein "Product Placement"
    schliessen lassen, allerdings sieht man den Markennamen nicht.
    Ein wenig irrwitzig ist die Nutzung der Maschine in einer mobilen Espressobar, denn sie braucht ja bekanntermassen einen Festwasseranschluss für die Hydraulik. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Pitagro jemals für Gasbetrieb bestellt werden konnte, jedenfalls kenne ich keine Abbildung der Maschine mit der entsprechenden Ausstattung.
    Ich bin auch der Auffassung, dass die Plexiglasreling das Design von Castiglioni beeinträchtigt, denn es verändert die Proportionen:
    pitagora_castiglioni_compasso_doro_adi.jpg
    Dies ist die Pitagora der ersten Serie 1962, die mit dem "Compasso d Oro" ausgezeichnet wurde. Diese Ausführung hat überhaupt keine Reling, die hydraulischen Zylinder sind vollständig verkleidet und unter der Tassenablage verschwunden. In der bald darauf folgenden, zweiten Serie hat Castiglioni die Tassenablage abgesenkt, wodurch eine Reling ensteht, aber Seiten- und Frontgestaltung der Maschine unverändert gelassen:
    P7180805.JPG
     
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  15. chanik

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    @mechanist: Wie immer so gut, deine Kommentare zu lesen und daraus zu lernen. Man muß über Deine Bemerkung über die Frisur der Frau lachen. Ich habe noch nie eine Pitagora mit einem Plexiglasreling gesehen—gibt es noch andere Beispiele? Andererseits sah ich im Netz eine sogenannte "Agora" mit einem Plexiglasreling (1 gr. Handhebel), nämlich die aus der Sammlung Pratt:

    agora.jpg

    Wenn man den Film genau betrachtet, scheint die Maschine nicht so breit zu sein, das heißt nicht so breit wie eine Pitagora 2 gr. hydraulisch. Es kommt mir wie ein kleines Chassis vor. Könnte es sein, daß die Filmmaschine tatsächlich eine Agora ist, eine äußerst seltene, mit hydraulischen Gruppen? Nur eine verrückte Idee.
     
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  16. #236 mechanist, 20.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 20.08.2020
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    Hier gibt es einen Restaurierungsbericht zur Agora:

    Restaurierung La Cimbali Agora / Pitagora

    und aus diesem ein Zitat von @jazzadelic:

    "Aus dem Buch Le Macchine da Caffe ergibt sich, dass die Agora 2 Jahre später als die Pitagora, also erst 1964 auf dem Markt kam. Optische Unterschiede sind zum einen die Reling für die Tassenablage, die bei der Agora aus grau getöntem Plexiglas besteht (bei Dir fehlt wohl die hintere Begrenzung, aber original scheint es zu sein) während die Reling bei der Pitagora komplett aus Edelstahl gearbeitet ist und zum anderen das obere Frontblech, welches die Dampfregeler umgibt. Das ist bei der Pitagora in der Farbe des Gehäuses (also rot oder senfgelb) lackiert und bei der Agora in dunklem Metall gehalten. "

    Lt. Cimbali wurde die Agora nur bis 1965 gebaut, also nur sehr kurze Zeit. Ich vermute, sie war ein Zwischenmodell zeitlich zwischen Rubino und Eleva. Und hier noch ein Bild einer zweigruppigen Agora aus der Sammlung Cagliari:
    L64-r-Cimbali-Agora.jpg

    Interessant ist, dass die Agora-Hebelmaschine die "einfache" Gruppe hat, wie auch die Rubino und die Eleva. Die Hebelvariante der Pitagora hingegen hat die gesättigte Gruppe.
    die deutlich aufwändiger und vermutlich auch teurer war.
     
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  17. #237 chanik, 20.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 20.08.2020
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    Interessant @mechanist.

    Zwei Fragen bleiben für mich ...

    1) kannst Du Bilder einer Pitagora mit Plexiglasreling besorgen?

    2) sagst Du eindeutig, daß die Filmmaschine keine speziell gebaute hydrauliche Agora sein kann? (da es hydrauliche Versionen fast allen Cimbalis zu dieser Seit gibt, warum nicht eine hydrauliche Agora?) In diesem Sinn kann der Film Slalom ein wichtiger einzigartiger Zeuge sein.

    Meine Meinung: Der Agora-Restaurierungsfaden ist etwas enttäuschend.
     
  18. #238 mechanist, 20.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 20.08.2020
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    Durchaus möglich, dass es die Agora auch mit hydraulischen Gruppen gab. Um sie eindeutig als solche zu identifizieren, bräuchte manein Bild des Schildes auf der Vorderseite.
    Dort steht nämlich unter "La Cimbali" Serie Pitagora, bzw. Serie Agora. Das zweite erwähnte Merkmal der Agora, die in dunkler Farbe lackierte Blende vor den Hähnen anstelle
    der Blende in Gehäusefarbe und mit Siebdruck ist auf schwarz/weiss Bildern schlecht zu sehen. Ich kannte bisher nur Bilder der Agora mit Hebelgruppe, und auch nur Bilder der Pitagora mit Edelstahlblech-Reling. Aber vielleicht ist dieses Foto der Beleg für eine hydraulische Agora:
    agora.JPG
    (Quelle: La Cimbali Official).
    Es gab auch bei Cimbali einige modellpolitisch eher unsinnige Spielereien, wie die Rubino mit Hydraulikgruppe oder eine zweigruppige Rubino, die in Wirklichkeit eine zweigruppige Granluce in einem anderen Gehäuse war. Auch die zweigruppige Eleva, die parallel zur Pitagora als Hebelmaschine angeboten wurde gehört zu dieser Gruppe.
    Leider gibt es ja von Cimbali zwar ein tolles Museum, aber bis heute keine ordentlich recherchierte Markenmonographie, die diese Rätsel auflösen könnte.
     
  19. #239 chanik, 20.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 21.08.2020
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    Achso, Fortschritt bei dieser Detektivuntersuchung. Zwei Köpfe sind besser als einer.

    Ich habe die Vollversion Deines verlockenden Ausstellungsfotos gefunden, das von der Fiera di Milano 1963 stammt.

    fiera_1963.jpg

    Wenn man es etwas vergrößert, kann man auf beiden Einheiten im Vordergrund "Serie Agora" lesen (Agora entspricht 5 Buchstaben - Pitagora wäre 8).

    "Serie" + 5 Buchstaben
    fiera_1963_closeup.jpg

    Das gleiche (Negative, entzerrt, erhöht)
    negative+enhanced.jpg

    "Serie" + 8 Buchstaben
    LA-CIMBALI-PITAGORA-Espressomaschine.jpg

    Also die Agora war tatsächlich in hydraulischer Form erhältlich, und höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der Filmmaschine um eine Agora mit einer rot lackierten Platte auf der Vorderseite.

    Zur Zeit der Fiera von 1966 entwickelten sich die Maschinen zu Riesen und die Agora verschwand.

    fiera_1966.jpg
     
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  20. #240 mechanist, 20.08.2020
    Zuletzt bearbeitet: 21.08.2020
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    Die Pitagora war übrigens Cimbalis erste Maschine, die es wahlweise auch mit Pumpe gab, sie hiess dann "Nuovo Pitagora", trug neben dem
    TC -Logo (für termocompensati) den Zusatz "CONTINUA" und hatte im Sockel ein zweites Manometer für den Brühdruck:
    pitagora pumpe1.JPG
     
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