Lelit Bianca

Diskutiere Lelit Bianca im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; ...ja, ausser dass Du bei der Bianca den Strömungswiderstand mit dem Paddle soweit erhöhen kannst, dass die Durchflusszeit wiederum genug gross...

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  1. #2101 Technokrat, 10.07.2020
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    Stimmt. Man bekommt auch bei viel zu grobem Mahlgut 30 Sekunden Bezüge hin, kein Problem, einfach Paddle genügend zu machen. Der Bezug bleibt aber trotzdem, und nur darum geht es, unterextrahiert, d.h. die EY ist zu gering, mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Geschmack. Bei zu grobem Mahlgut ist einfach die effektive Diffusions-Oberfläche zu gering.
     
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  2. Abarth

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    ^Nun ja, wahrscheinlich muss man bei deutlich zu grobem Mahlgut den Bezug noch weit mehr verlängern, in Richtung Filterkaffee. Dann passt die EY wahrscheinlich auch wieder.
    Aber @Alter_Schwede62 sprach ja nicht von EY, sondern von Säure, und die kriegt man so sicher eher in den Griff oder?
     
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  3. #2103 Technokrat, 10.07.2020
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    Ich probier das mal aus. Möglich ist das.
     
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  4. frdmn

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    Ich habe eben noch ein paar Bezüge gemacht und ich finde diese bestätigen meine vorherigen Aussagen.

    Zuerst Leuchtfeuer Sandbank, mittel gerösteter Guatemala/Brasilien Blend. Selbe Parameter bis auf flow, Mahlgrad 14 mit der Niche. Beim ersten Bezug habe ich das Paddle in Ruhe gelassen auf der offenen Position. Bezugszeit 34 Sekunden. Geschmack "cremig, mild, dunkel, wenig Geschmack, keine merkbare Sauerkeit oder Bitterkeit". Beim zweiten Bezug habe ich das Paddle bis zum Erreichen des Maximaldrucks auf Position 1/2 gestellt, um einen langsameren "ramp up" zu bekommen. Dies dauert bei offenem Paddle 8-9 Sekunden, bei halb offenen Paddle 17 Sekunden. Die Bezugszeit war 30 Sekunden. Obwohl also in den ersten 17 Sekunden der Flow nur halb so hoch war, ist die selbe Menge an Espresso in kürzerer Zeit rausgekommen. Der Espresso hat nicht gut geschmeckt, er war bitter und sauer. Channeling gab es bei beiden Bezügen nicht.

    Dann habe ich den Rest meines Schön Kaffee La Cristalina, sehr hell gerösteter Kolumbier ebenfalls in zwei Bezügen verglichen. Mahlgrad hier 5, also deutlich feiner. Ohne PI würde die Maschine bei so einem Mahlgrad vermutlich dichtmachen.
    Erster Bezug mit Paddle auf 1/2 während des "ramp up", also 17 Sekunden lang. Danach voll auf, wie oben. Bezugszeit 59 Sekunden, Geschmack "fruchtig, leicht sauer, angenehm zu trinken, lecker". Zweiter Bezug mit geschlossenem Paddle gestartet, Präinfusion bis 3 Bar für die ersten 20 Sekunden, dann Paddle auf. Bezugszeit 44 Sekunden. Geschmack war schlecht, "sehr sauer und nicht genießbar".

    Je mehr Präinfusion ich anwende, desto schneller wird der flow und desto bitterer und saurer schmeckt der Espresso. Das habe ich mit dunklen, mittleren und hellen Bohnen erlebt, mit allen möglichen Bezugsdauern und Mahlgraden.
     
  5. Max1411

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    Hier hast du dann bei den Vergleichsshots den Mahlgrad nicht verändert und hast beim PI Shot jeweils viel zu schnellen Flow akzeptiert, was geschmacklich eben so auswirkt, wie beschrieben.
     
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  6. frdmn

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    Ist das denn ein viel zu schneller Flow, Bezug in 44 Sekunden?
     
  7. #2107 Max1411, 12.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 12.07.2020
    Max1411

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    Absolute Zahlen sagen hier wenig aus, grundsätzlich sind 44sek natürlich nicht per se verkehrt, aber dein Vergleichsshots ist schließlich 59sek gelaufen, nun hast du die PI auch noch verlängert, der tatsächliche Puckdurchfluss war also nochmal kürzer als die 44sek vermuten lassen. Inwiefern erhoffst du dir da dann eine geschmackliche Verbesserung, wenn der 1. Shot eigentlich schon eine höhere Extraktion zulässt, die Zeichen dann aber auf niedriger verstellt wurden? Im meinen Augen, ist das Ergebnis so tatsächlich vorhersehbar gewesen. Die PI dient in erster Linie dazu, dass man einen feineren Mahlgrad nutzen kann. Wenn man das eben nicht macht, ist die Auswirkung ein deutlich schnellerer Flow, wie in deinem Fall, der zu einer niedrigeren Extraktion führt. Während der PI selbst findet kaum eine Extraktion statt, daher extrahiert ein Shot mit langer PI auch nicht automatisch höher, insbesondere eben dann nicht, wenn die Parameter des eigentliche Shot dann niedrig extrahieren.

    Edit:
    Ich hätte übrigens bei deiner 2. Reihe nach Shot 1, der schließlich schon lange lief, die Temperatur erhöht. Man darf sich hier nicht täuschen lassen, die Bianca läuft locker 3° kühler als angezeigt.
     
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  8. frdmn

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    Ich habe den Mahlgrad diesmal deshalb gleich gelassen, weil Slowhand geschrieben hat, dass ich das machen soll um zu sehen was für einen Einfluss das Paddle hat. Und ein Mahlgrad von 5 bei der Niche ist sehr fein, normalerweise hat man für Espresso eher 10-15. Ich habe auch blooming shots mit Mahlgrad 0 gemacht, die schmeckten auch nicht besonders gut und die Säure ist dadurch nicht weniger geworden.

    Ich habe jeden denkbaren Parameter in jede Richtung probiert zu verändern aber egal was ich mache, irgendjemand schreibt, dass genau das komplett falsch war.
     
  9. #2109 slowhand, 13.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 13.07.2020
    slowhand

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    Nach einer knappen Woche des Austauschs meines Magnetventils kann ich bislang sagen, dass die Maschine wieder anstandslos läuft.
    Wie schon geschrieben, lässt sich das Ventil im eingebauten Zustand nicht öffnen, da das Gewinde ordentlich straff angezogen ist.
    Das geöffnete Ventil zeigt für mich keinerlei Verunreinigung:
    Lelit_MV2.jpg
    Mich wundert allerdings sehr, dass es zwischen Spule und Schaft zu deutlich sichtbaren Korrosionen gekommen ist:
    Lelit_MV1.jpg

    "Kleine Korrektur" - das obere Foto zeigt das direkt ausgebaute und feuchte Ventil.

    Hier die Version nach 1 Woche im trockenen Zustand:
    Lelit_MV3.jpg
    Da sieht man schon einen grauen Schleier.
    Könnte demnach durchaus ein Kalkproblem sein.

    Zunächst dachte ich, dass evtl. als Ursache dafür das Aufplatzen des Y-Stücks vom Schlauch für den Überdruck in Betracht kommt.
    Dagegen sprich, dass ich an den anderen Elementen im Inneren keine Spuren entdecken kann.

    Hat jemand evtl. noch eine Idee, woran das liegen kann?
     
  10. #2110 slowhand, 17.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 17.07.2020
    slowhand

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    Hab gestern Feedback von meinem Händler/Lelit Werkstatt erhalten. Das alte Magnetventil war so verkalkt, dass es im Inneren kaum noch Bewegung gab.
    Habe darauf hin mal meine Trompete ausgeschraubt und angeschaut und war doch sehr erschrocken, dass dort stärkere Ausblühungen durch Kalk zu sehen sind.
    Mein Fazit: Ich mache künftig einen großen Bogen um Purania-Wasser - zumindest das, was es bei uns zu kaufen gibt. Es ist eindeutig schädlich für die Maschine.
    Ich steige jetzt um auf Volvic.

    Hier mal noch ein Foto von der Trompete.
    Zur Erinnerung - gekauft hab ich die Maschine im Januar 2019, ca. 3.200 Bezüge und ausschließlich Purania Wasser verwendet.
    Lelit_Trompete.jpg
     
  11. honsl

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    Aus welcher Quelle war das Purania ?
     
  12. slowhand

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    CZ-39181 Veseli
     
  13. Max1411

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    20200717_184325.jpg

    Das hier ist mein nahezu nie entkalkter Wasserkocher bei 4°dh Wasser... Je nach Zusammensetzung der 4° scheint es immer noch eine Restverkalkung zu geben. Meine Bianca ist gerade 2-3° kälter als normal, wird also auch etwas Kalk im Thermosyphon haben. Einmal Durchlaufentkalkung und danach ist alles wieder gut, würde das nicht so eng sehen.
     
  14. #2114 Karl Raab, 17.07.2020
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    Hatte auch schon ein erstes "Blühen" auf dem oberen Ventil meiner Rocket nach 6 Monaten und Purania (siehe Foto, größere Brocken sind schon weggekratzt). Hab das Wasser mit Teststreifen geprüft und es ist tatsächlich unter 5 Grad dH. Da man ja kein destilliertes Wasser trinken will und zu wenig Mineralien den Kaffee sauer machen kann man das wohl nicht ganz vermeiden. Werde jetzt die Glocke alle halbe Jahr mal aufmachen und die Teile kurz in Essig entkalken. War danach bei mir super sauber. Dabei kann man auch noch die Dichtungen und den Exzenter etwas mit Silikonfett fetten und das Ganze ist wieder O.K.

    Denke das durch den ständigen Durchfluß an der Glocke vorbei durch den Thermosiphon sind diese Teile auch besonders schnell verkalkt. Die Glocke ist bei mir zum Glück aus Keramik der der passiert deshalb nichts. Die unteren Ventile und der HX bez. Brühboiler dürfen deutlich besser aussehen. Vor allem der Dampfboiler sollte länger OK bleiben weil die Wassermenge, die durch den durchgeht relativ gering ist. Um den Kalk da nicht aufzukonzentrieren wechsele ich alle 2-3 Wochen das Wasser...

    IMG_4171.jpg
     
  15. slowhand

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    Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion zum Thema Wasserhärte, Wasser usw. führen, da wir uns ja im Bianca-Thread befinden.

    Dennoch 2 Anmerkungen:
    1. Jeder Werte unterhalb von den idealen 7,5 °dH ist zwar gut gegen Verkalkung, fördert aber die Korrosion.
    2. Mich stört ein gleichmäßiges Kalkbild nicht. Die sehr starken Ausblühungen an der Trompete zeigen aber, dass die Chromeschicht zu dünn ist und der Grünspan durch das darunter befindliche Grundmaterial entstanden ist. Das geht in meinen Augen so nicht.
     
  16. Max1411

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    Kann man so pauschal absolut nicht sagen.

    Echter Grünspan ist das sicher nicht, es sei denn du hattest einmal Essigsäure in die Maschine gebracht, weshalb man Espressomaschinen auch nicht mit Essigsäure entkalken darf. Ich kenne diese teils grünen Ablagerungen/Patina von vielen Maschinen, die ich schon offen hatte, an der Trompete ist das typisch.
     
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  17. slowhand

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    Hab heute mal die komplette BG zerlegt. Zum Glück sehen alle restlichen Komponenten völlig in Ordnung aus.
    DAs abgeplatzte Chrome an der Trompete habe ich mit Stahlwolle poliert und in Entkalker gelegt.
    Btw. - meine Bianca hatte bis jetzt weder Essigsäure noch Entkalker gesehen....
     
  18. Max1411

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    Dann kann's auch kein Grünspan gewesen sein, sondern einfach Patina.
     
  19. slowhand

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    Sorry, dass ich den Begriff aus dem Volksmund verwendet habe....

    Ein Patina ist ja ein gleichmäßiger Überzug. Bei mir gab es diese Ausblühungen, normal ist das jedenfalls nicht nach so kurzer Zeit.
     
  20. #2120 Karl Raab, 18.07.2020
    Karl Raab

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    Gibt es eigentlich Erkenntnisse wie die Abstufung der Verkalkung an verschiedenen Komponenten der Maschine ist. Ich hätte jetzt vermutet, das folgende Reihenfolge besteht:
    1. Glocke/Trompete und oberes Ventil, weil da ständig Wasser durch den TS durchfließt.
    2. HX bez. Brühboiler durch häufigen Wasseraustausch
    3. Unterer Teil der BG, weil nur während Bezug Wasser durchfließt
    4. Dampfboiler, weil das Wasser selten ausgetauscht wird. Allerdings ist dort auch die Heizung verbaut.

    Kann man z.B. aus dem Zustand der Glocke auf den Zustand der anderen Elemente in einer bestimmten Abstufung schließen? Z.B könnte es ja Sinn machen nur den HX/Brühboiler zu entkalken und den Dampfboiler außen vor zu lassen....
     
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