Wie bewahrt ihr eure Bohnen auf?

Gerne würde ich meine Vorgehensweise mit euch teilen.
In unserem Haushalt bin ich alleiniger Espresso-Trinker, daher sollte ich nur kleine Packungen bestellen, tatsächlich bestelle ich nur 1KG Packungen!
Die KG -Packung wird im Keller mit einem Clip oder dem original Verschluss dicht gemacht, wichtig ist, dass die Packung zu ist und gleichbleibende Temperatur hat.
Den maximalen Wochenbedarf packe ich in eine Dose (Air-Scape). Durch den letzten Bezug aus der der Air-Scape im Vergleich mit der aus dem Keller ist ein deutlicher Unterschied in der Lagerung zu erkennen.
Dieses Prozedere habe ich ich schon mehrere Jahre angewandt, es passt !
Empfehlenswert!

 

d.h. die Airscape taugen eigentlich nicht?

 

Was passiert täglich denn bei Bohnenentnahme?
Jedes Glas, vorsichtig geöffnet, hält mehr schützendes CO2 im Behälter wie so eine Dose, bei der die Luft in Hochgeschwindigkeit beim Öffnen auf die Bohnen strömt.

 

Ich frage nur, das Konzept der Airscape schien mir bisher schlüssig. Nun scheint das pure Gegenteil der Fall zu sein. Deshalb bin ich grad etwas verwirrt...

 

Die Air-Scape reduziert den Alterungsprozess schon deutlich, vermute jedoch die unterschiedlichen Temperaturen In der Küche gehen der Bohne an den Kragen. Wenn die Dose Schrott wäre, hätte ich sie schon entsorgt.
Die Air-Scape hat durchaus Ihre Berechtigung!

 

Ok, das tönt schon anders

 

Es ist zwar nur eine theoretische Betrachtung, die ich mangels Testequipment nicht beweisen kann, jedoch sehe ich doch Vorteile beim Airscape.
Was Bohnen altern lässt, ist die Oxidation bestimmter Inhaltsstoffe mit Sauerstoff. In einem Schraubglas wird nun in meiner Vorstellung der Sauerstoffanteil bei jeder Entnahme kontinuierlich erhöht (festes Volumen, abnehmende Bohnenmenge, also mehr Sauerstoff im Glas, schnellere Alterung je weniger Bohnen zurück bleiben).
Hingegen wird in einem Airscape Container das Volumen mit abnehmender Bohnenmenge auch reduziert (variables Volumen, also immer nur der verbleibende, kontinuierlich weniger werdende Sauerstoff zwischen den Bohnen).
Ich akzeptiere die Argumentation, dass ein Airspace Deckel für mehr Verwirbelung und damit vermutlich mehr Eintrag und Austausch von frischem Sauerstoff beim Öffnen sorgt, als es bei einem Schraubglas der Fall wäre. Diesen Effekte versuche ich zu minimieren, indem ich die 250 Gramm Tüten im Airscape belasse. Die Verwirbelung findet also beim Öffnen nicht direkt mit den Bohnen statt. Dafür kann ich bei der Vorgehensweise beim Schliessen nicht mehr ganz optimal komprimieren.
Was ich deshalb z.B. mache, wenn ich einen Teil einer 500 Gramm Packung zwischen zwei Aurscape aufteile ist, den Container für die längere Lagerdauer vor dem Verschließen mit CO2 zu flushen. Selbiges würde für ein Schraubglas im Keller auch bestens funktionieren.

Wie gesagt, ob das alles das wissenschaftlich beweisbare Optimum darstellt, sei dahingestellt. Es ist mein theoretisches Konstrukt, dass mich zufrieden sein lässt. Der Kopf muss Ruhe haben, "das Beste" getan zu haben. Vermutlich lebt es sich auch mit weniger Aufwand glücklich und geschmackvoll.

 

Ok, das ist gut argumentiert. Ich denke eben über die Airscape nach. Bisher habe ich jeweils 250g Tüten, welche ich nach jeder Bohnenentnahme mittels Löffel oben mehrmals umschlage und verschliesse. Da muss ich im Verlauf über 2-3 Wochen den Mahlgrad kontinuietlich feiner stellen (bei der Niche von z.b. anfänglich 26 bis auf 21 runter) um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Zum Glück mit der Niche unkompliziert, aber konstant der selbe Mahlgrad wäre schöner

 

Das wird von manchen ebenfalls als optimal angesehen.
Wenig Sauerstoff und kein UV Licht ist wichtig.

In der Airscape erreichst du beides, evtl. strudelt die Luft auch nicht so schlimm, aber es kommt eben immer wieder neuer Sauerstoff durch öffnen hinzu.
In der Tüte passiert das Gleiche, auch hier könntest du über Falttechnik und vorher bewusstem entfernen überflüssiger Luft das ganze optimieren.

Stell dir das Bohnengefäß wie ein mit Flüssigstickstoff gefüllter Behälter vor, die Bohnen liegen in dem Stickstoff und du siehst sie nicht.
Öffnest du nun das Gefäss, wird es rausnebeln und dadurch dringt Luft ein, ein Austausch findet an der Oberfläche statt.

Wenn du deinen Behälter kippst, (z.B. um mit der Tüte/Dose/Glas deinen Hopper zu füllen), fällt das ansonsten unten stehende CO2 Gas aus dem Behälter raus, Luft nimmt den Platz ein, vorbei mit der antioxidativen Wirkung.

Ich lasse inzwischen meine Behälter möglichst stehen, hole mir mit einem Lot vorsichtig die Menge Bohnen raus die ich brauch und verschließe langsam den Behälter.
Ich denke ein sehr hoher schlanker Behälter voll mit CO2 (Bohnen immer im schwereren Gas, ist deutlich effektiver als eine bis zur Bohnenmarke reduzierte Airscape.
Bei Wein nutzt man auch Schutzgas um den Geschmack zu erhalten, in die Flasche wird durch den Korken Argon eingegast, das wie das CO2, oxidative Prozesse verhindert.

 

Ist wie mit Nutella.
Nichts ist so gut, wie ein frisch geöffnetes Glas. Wie ein stiller See.
Danach kann’s nur schlechter werden...

 

Ich wundere mich schon ein bisschen über das Thema der Lagerung... Da muss man relativ viel Geld (z.T. 30€ und mehr) für ein Gefäß investiert, das man genau genommen mit jedem neuen Kaffee "umsonst" mit bekommt... Wenn ich mir dann noch den geringen Preisunterschied zwischen einer 250g und einer 1kg Packung anschaue, dann erschließt sich mir wirklich nicht die Notwendigkeit so große Tüten zu kaufen. Klar, es gibt Röster bei denen 500-1000g die kleinste Einheit sind, aber das ist doch eher die Ausnahme... Wenn man 1kg erst in ein paar Wochen aufbraucht, warum greift man dann nicht direkt zu 4x250g Tütchen? Das kostet vielleicht 2€ mehr aber der Kaffee ist mit jeder neuen Tüte garantiert besser als 1x umgefüllt und danach zigfach geöffnet...

Vielleicht habe ich die individuellen Anforderungen aber auch einfach noch nicht verstanden... Es erschließt sich mir wirklich nicht, warum man für eine "Tupperdose" so viel Geld ausgeben sollte...

 

Auch wenn ich nicht zu denen gehöre, die zum Kaffee auch Tüten erhalten, kann ich deine Ansätze nachvollziehen.
Dagegen spricht bei dem einen oder anderen User evtl. der Gedanke nicht unnötig viel Verbundstoff zu kaufen, "unverpackt" als Stichwort.
2-3€/kg mehr, das sind am Jahresende ja schon wieder 2-3 neue Luxusdosen und wenn ich mir die Kilopreise bei "Black Label Coffee" z.B. anschaue, da zahlst du für das 330g Tütchen gleich mal 18€/kg mehr, viele Röster verteuern ihre kleinen Abgabemengen.
1-2kg absolut frisch kaufen und selbst eindosen oder was auch immer, finde ich da schon vernünftig.
Muss ja nicht 30€ für eine Voodoo-Dose sein

Bei mir ist das Selbströsten der Grund mir zum Frischeerhalt das geeignete Gefäß zu besorgen, ich hatte als Alternative mal 500 Ventiltüten gekauft aber 28ct/Tüte ist auf Dauer auch unnötig und es macht mehr Arbeit, die Lagerung sieht auch unschön aus.



Stellt dir das mal mit Tüten vor.

 

Selbströster hatte ich tatsächlich nicht im Kopf, vermutlich ist deren Anteil hier im Thread aber überschaubar...

Unverpackt ist ein gutes Argument, aber kann man bei euch gut Bohnen im Laden kaufen? Tchibo und Co bieten das ja an, aber da hab ich lang nix mehr gekauft und ich glaube nicht, das die Qualität durch so eine Tupperdose irgendwie gesteigert wird... Gibt es bei euch lokale Kleinröster wo man die Bohnen unverpackt und direkt aus der Rösttrommel bekommt?

 

Das sollte beim jedem Kleinröster gehen, wenn du direkt bei ihm/ihr kaufst. Gerade in kleinen Betrieben gehen die fertigen Bohnen erstmal in Zwischenlagerung bevor von Hand abgewogen und eingetütet wird. Einfach mal fragen!

 

Bei uns in Köln Schamong bietet das an...
Rösterei des Jahres 2019 von Crema nominiert
Super Cafe...
Einfach 250g packets kaufen und schneller trinken, dann hat sich das Problem mit der Lagerung auch erledigt

 

Täusch dich da nicht....hier sind reichlich röstende Boardies unterwegs....die haben nur Angst vor dem mitlesenden Zoll der hier seine Arbeitszeit verbringt

Bei Kleinröstern bekommst du auf Wunsch und Abstimmung sicher direkt nach der Röstung den Kaffee auch unverpackt.
Ansonsten ist eine 1kg Tüte ja schon ein guter Weg Verpackung zu vermeiden.

 

ich finde das merkwürdig, dass in dieser frage (zumindest erschien mir das hier bisher oft so) so konzeptuell/theoretisch rangegangen wird, wo doch sehr viele unbekannte dabei sind....ich habe mich entschieden, das ganze mal empirisch anzugehen. dabei kann ich dann natürlich nur für mich sprechen. mein problem war, dass bei meinen nordic filter roasts (als espresso bezogen) für mich sehr schnell das geschmackliche optimum weg war. früher war ich in der regel noch 4-5 tage nach öffnen der packung zufrieden, mittlerweile, mit gestiegenem anspruch, bin ich oft schon am dritten tag sehr "enttäuscht" (nutella-effekt, s.o.). jetzt kann ich aber nicht bei maximal 2x18g bohnenverbrauch pro tag nach 72gramm die 250 g packung wegschmeissen.

was ich bisher probiert habe:
früher: in der tüte lassen und tüte zusammenrollen und clippen vs airscape. je nach bohne unterschiedlich. aber ich fand, die airscape war kein großer gewinn.
dann: das ganze tüte vs airscape aber gefroren. da war die aiscape mE tendenziell schlechter. aber gefrieren war deutlich besser als nicht gefrieren (und immer gefroren mahlen!) meine konsequenz: aiscape funktioniert für mich nicht gut.
next step: 250g tüte auf 3-4 döschen verteilen und einfrieren. auch nicht besser.
next: 250g auf 3 tüten verteilen und vakuumieren. jeweils nur kleine öffnung und daraus portion entnehmen, sofort vakuumieren und wieder ins gefrierfach. vs: bohnen in der (ursprungs-)tüte lassen (gefroren) und diese wiederum in eine vakuumtüte geben. da bin ich noch nicht durch mit dem experimentieren, aber meine bisherige wahrnehmung geht eher dahin, dass es besser ist, die bohnen auf 3 bags zu verteilen.

ich für mich vergleich es immer mit video-auflösung: frisch geöffnet ist 4-5K display, nach 2 tagen dann so 1080 und dann 720 und weiter bergab. bisher hat mir die aufteilung auf vakuumtüten und diese dann gefroren das 720er ergebnis über einen sehr langen zeitraum (14 tage+) konserviert. das ist bisher das beste, was ich erreichen konnte.
einzelportionen vakuum-einfrieren oder mit gasen fluten ist mir (leider) zu umständlich.

 

Ich finde des ja super cool, aber es ist mir zu teuer:

KANSO | Storage Bohnenset, 169,00 €

Günstiger habe ich es noch nicht gefunden. Hier muss man halt nur darauf achten, dass sie nicht im Tageslicht stehen. Aber da mein Espressokonsum nicht so hoch ist, wäre es für den Espresso am Abend eine gute Lösung...

 

das ding hier wird gerade bei insta durch die gassen getrieben. vielleicht lässt sich wer influenzen?

ANKOMN: The Only Vacuum Food Storage Canister You'll Ever Need

 

Da gibt es aber einige ähnliche kommerzielle Lösungen und auch sehr viel günstigere Selbstbauversionen. Recherchiere mal "Bean Cellar", unter dem Begriff läuft viel.