Kann ich als Arbeitnehmer fristlos kündigen wenn mein Gehalt >1 Monat zu spät kommt

@Holger Schmitz Du könntest evtl. Insolvenz für das Unternehmen beantragen.
Es liegt ja anscheinend Zahlungsunfähigkeit vor.

 

Als Druckmittel um aus dem Vertrag zu kommen ? Ein sehr empfehlenswerter Schritt, wenn das eigene Leben zu problemfrei und eintönig ist.

 

Im nächsten Schritt kann man dann Insolvenzgeld beantragen.

 

Ich halte es hier vollkommen mit @Barista . Einen nicht motivierten Mitarbeiter, der gehen will, nicht gehen zu lassen, ist ein völlig hoffnungsloses Unterfangen. Ich würde (als AG) noch versuchen, nicht dokumentiertes Wissen abzuziehen...eine Übergabe machen...und dann aber möglichst schnell raus aus diesem Arbeitsverhältnis.

Und ich kann mir wirklich keine Situation vorstellen, in der das Festhalten am Arbeitsverhältnis der bessere Weg sein könnte.

 

Falls der AG tatsächlich von der Insolvenz bedroht ist:

Lohnforderungen bei Insolvenz des Arbeitgebers: Bestehen sie weiter?

Also ausstehenden Lohn sofort nachweisbar einfordern.

 

.... grinsel ... dann würde er zunächst auch die Kosten des Verfahrens tragen.

 

So einfach ist das nicht. Für eine Insolvenzanmeldung durch einen Gläubiger müssen eine Reihe von Hürden genommen werden, u.a. müssen Anzeichen für eine Insolvenz glaubhaft und belastbar belegt werden, ein Zahlungsverzug (was ein zu spät bezahltes Gehalt erst einmal ist) alleine reicht nicht.

 

in meinem Bekanntenkreis wurden die Angestellten vom Insolvenzveralter vor einigen Jahren in die Verantwortung genommen, als sie 2 Monate ihr Gehalt nicht bekamen - sie mussten es, als sie es doch schließlich erhielten, in die Insolvenzmasse zurückzahlen, denn "sie hätten die Insolvenz erkennen müssen" (so das Urteil).
Am Bau war sowas (zumindest in unseren Breiten) durchaus üblich, das kann sich nur ein sesselpfurzender Lebenszeit-jobsicher-Beamter nicht vorstellen.

Pervers, oder?

 

Das klingt sehr schräg und bedarf näherer Details, um es beurteilen zu können. Wenn es um Gehältsansprüche von VOR der Insolvenzanmeldung geht, die dann NACH Insolvenzanmeldung gezahlt wurden, dann macht das aber Sinn.
Daß ein Arbeitnehmer in einer gewissen Verantwortung steht, wenn 2 Monate hintereinander kein Gehalt bezahlt wird, ist nicht verwunderlich. Nur liegen zwischen Mahnung als 1. Schritt und Antrag auf ein Insolvenverfahren noch ziemlich viele Schritte.

 

Ich hätte als Arbeitgeber grundsätzlich ein komisches Gefühl, wenn meine Mitarbeiter (aktuelle wie zukünftige) arbeitsrechtliche oder insolvenzrelevante Inhalte im Kaffee-Netz diskutieren würden.

 

Das mit dem Meinung einholen finde ich nicht schlimm.
Es werden ja keine Details genannt was den Namen der Firma betrifft.

@Holger Schmitz

Vielleicht planst Du mit der neuen Firma zum einen den Einstieg unter Einhaltung der Kündigungsfristen.
Du kannst aber fragen ob eine Zusatzklausel für einen früheren Einstieg vertraglich möglich ist.

Falls letzteres geht sprichst Du einfach mit Deinem Chef und fragst ob sie einen Aufhebungsvertrag machen.
Wenn sie finanziell Mau sind und Du nicht gerade in einer Schlüsselpisition bist, so werden sie dem alleine schon aus finanziellen Gründen zustimmen.

Vergiss nicht Deinen Resturlaub zu berücksichtigen.

Drücke mal die Daumen das alles in Deinem Sinne klappt.

 

Ich meinte es in dem Sinne, dass der AG einen Weggang in der normalen Frist eh nicht verhindern kann und daher der Wunsch nach einer gewissen Rest-Beschäftigungsdauer auch nachzuvollziehen ist.
Es ist nicht deine Pflicht dafür zu sorgen, dass deine Arbeit dokumentiert wird, aber ich empfinde es nur als fair, als AN zumindest so viel Energie aufzuwenden, dass der AG den Nachfolger einarbeiten kann und das, was der Vorgänger gemacht hat, verstehen kann. Insgesamt ist dem AG das in deinem Fall aber eh nicht so wichtig.
Insofern sehe ich kein Problem, dass du kurzfristig freigestellt wirst.