Helle/Mittlere Röstung Äthiopischer Bohnen mit dem Gene

Diskutiere Helle/Mittlere Röstung Äthiopischer Bohnen mit dem Gene im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; Hallo zusammen :), seit ein paar Wochen beschäftige ich mich mit meinem gebraucht erworbenen Gene-Röster und habe jetzt fast 3 kg durch, aber...

  1. #1 Kaffeeblume, 26.10.2020
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    Hallo zusammen :), seit ein paar Wochen beschäftige ich mich mit meinem gebraucht erworbenen Gene-Röster und habe jetzt fast 3 kg durch, aber bekomme leider keine zufriedenstellenden Resultate – und hoffe nun, dass ihr mir ein paar Ratschläge geben könnt, was ich verändern sollte. Ich habe das Gefühl, dass bei meinen Röstungen grundsätzlich etwas schiefläuft, da der Einbrand meiner Bohnen meist zwischen 7 % und 10 % liegt, die Bohnen aber trotzdem schon recht dunkel sind (siehe das Foto unten). Mir fehlt aber eine Idee, woran es hängt. Der Kaffee (cupping/V60/Aeropress) ist ziemlich flach, mit „dumpfen“ Aromen, teilweise brotartigen Noten und so gut wie keiner Frucht oder Säure, aber gleichzeitig mit Röstaromen und spürbarer Bitterkeit. Von meinem Gefühl her passt das Aussehen der Bohnen irgendwie nicht mit dem ziemlich niedrigen Einbrand zusammen und schmecken tut das Ganze wie beschrieben auch nicht.

    [​IMG]

    Geröstet habe ich diesen exemplarischen Batch wie folgt (Das Röstprofil ist angelehnt an die Empfehlung von roastrebels.com und Profile von homeroasters.org):
    - Vorzeihen bei 200 °C für 5-10 Miunten, dann 222,0 g Rohkaffee einfüllen, für 4 Minuten bei 150 °C trocknen. Zieltemperatur rauf auf 242 °C bis zum Beginn des First Crack (wobei ich den nicht höre, ich orientiere mich am Häutchenflug), dann Zieltemperatur runter auf 225 °C bis zum Ende. Yellow Point war ungefähr bei 7:35 und Einsetzen des FC ca. bei 10:30, würde ich sagen. Die Röstung habe ich gegen 12:30 beendet und dann mittels Sieb/Eimer/Staubsauger gekühlt. Der Einbrand lag bei wahnsinnig niedrigen 7,8 %.

    Mein Ziel ist eigentlich eine helle bis mittlere Röstung, die ich normalerweise sehr schätze. Die Rohkaffeebohnen habe ich bei rohkaffeebohnen.com gekauft. Es sind Ethiopia Sidamo Chire Grade 1, 2200 m ü. NN, Microlot, washed, Ernte 2020.

    Warum verhalten sich die Bohnen anscheinend so merkwürdig (oder verstehe ich den Röstablauf einfach nicht?) und was kann ich tun, um überhaupt eine schmackhafte helle/mittlere Röstung zu erreichen? Wieso werden die Bohnen so schnell dunkel aber haben trotzdem einen so niedrigen Einbrand? Besten Dank für eure Hilfe schon Mal!
     
  2. #2 Tokajilover, 26.10.2020
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    ich empfehle das buch von fricke
    lege dir ein röstprofil-hand-ausfüll pdf rein, evtl magst du das

    222g halte ich für viel im gene
    yellow bei 7.35 halte ich für spät (das wären 140° BT)

    ich würde schneller, mit vollgas und versuchen um oder unter 10min zu bleiben
     

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  3. #3 Kaffeeblume, 26.10.2020
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    Vielen Dank für die Antwort Tokajilover, das Buch von Fricke habe ich gelesen, es hilft mir aber grade leider nicht weiter. Danke auch für die PDF (gute Idee :)) und das Schema von Anne Cooper.

    Bei der batch Größe hatte ich mich an den Empfehlungen der Roastrebels orientiert, wenn du meinst dass 222 g zu viel sind werde ich es aber Mal 200 g probieren.

    Bezüglich "Vollgas": Ich hatte das Problem, dass wenn ich die verlängerte Drying-Phase weglasse, die Bohnen im Kern noch hell, am Rand aber durchgeröstet waren. Nach meinem Verständnis setzen die chemischen Reaktionen in der Bohne erst ab dem YP ein, bis dahin handelt es sich wohl vorwiegend um pyhsikalische Reaktionen. Demnach müsste sich der Geschmack der Bohne ja durch die verlängerte Drying-Phase nicht verändern, oder? Was spricht aus deiner Sicht dagegen?
     
  4. #4 Tokajilover, 26.10.2020
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    säuren verdampfen - je länger heiss, je höher die temp. - je weniger säuren

    lange trocknung = weniger dampf für den FC (und deine Bohnen scheinen auch nicht voll gepoppt zu haben)

    damit sie innen heller bleiben (bei SHB) müsstest schon sehr schnell rösten (so was wie 6min)
     
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  5. #5 Tokajilover, 26.10.2020
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    das cooper bitte interpretieren.
    die gene hat nicht diese masse zu bohnen verhältnisse
    die gene hat nicht gusseisen als wärmeüberträger (schnell) sondern glas (langsam)
    die temp. haben immer etwas mit position etc zu tun - stimmen also nie für andere systeme
     
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  6. #6 Kaffeeblume, 26.10.2020
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    Das klingt nachvollziehbar aber dass auch Säuren verdampfen ist mir neu - aber wieso eigentlich nicht ;)

    Werde dementsprechend nachher nochmal eine schnellere Röstung mit kleinerer batch size und ohne verlängerte Drying Phase austesten und schauen, wie ich damit zurecht komme.

    Vielen Dank!
     
  7. Piezo

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    Das kann nichts werden. Beim Rösten hat man stets eine positive RoR, im Idealfall stetig abfallend bis ca 5Grad/Minute, wenns geht nicht darunter. Du erzeugst eine negative RoR was deine brotigen Aromen erklärt. Yellow sollte bei etwa 5 min erreicht werden.

    Wenn Dir der Fricke nicht liegt, dann solltest du im Internet nach anderen Quellen entsprechend suchen. Rösten nur nach vorgegebenen Profilen wird dich nicht glücklich machen. Das Ganze ist leider ein wenig komplex, mach aber Spass, wenn man mal die wichtigsten Basics intus hat ...
     
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  8. phloem

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  9. #9 Kaffeeblume, 27.10.2020
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    Danke für die Antwort :) Dass die ROR ab dem TP durchgängig Positiv aber stetig fallend sein sollte, dessen bin ich mir bewusst. Die genannten Temperaturen sind die Solltemperaturen, mit denen die Heizung auf die Bohnen pustet, also mehr oder weniger die ET, jedenfalls aber nicht die BT. Beim Gene habe ich leider keine Möglichkeit die BT zu bestimmen und bin daher mangels anderer Anhaltspunkte davon ausgegangen, dass die verschiedenen Profile die ich gefunden habe schon für eine kontinuierlich steigende aber abflachende Bohnentemperatur, also kontinuierlich fallende RoR sorgen werden. Möglicherweise hast du aber Recht und ich habe die Bohnen gebacken und daher diese komischen Aromen erzeugt. Ich werde jedenfalls noch weitere herumprobieren :)

    Ich fand die Videos von Mill city roasters und cafe impoirts mit joe marocco schön übersichtlich :)
     
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  10. #10 Kaffeeblume, 27.10.2020
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    Danke für deinen Beitrag, werde ich ausprobieren :)
     
  11. Acero

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    Keine Ahnung ob Zufall oder nicht...Aber genau beim Ethiopia Sidamo hatte ich in Kombination mit dem Gene ein sehr ähnliches Problem.

    Bohnen waren immer viel zu dunkel, oder beim nächsten Versuch viel zu wenig geröstet. Es gelang mir einfach nicht ein gutes Ergebnis zu erzielen. Dabei röstet ich mit dem Gene sehr viel, mit grundsätzlich leckeren Erfahrungen. Nur dem Sidamo bleibe ich seit dem fern. Kann einfach Pech gewesen sein, aber probier doch mal eine andere Bohne.
     
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