Mini Gaggia - Reinigung Tank und

Hallo und Willkommen im Kaffee-Netz,

die hier vorhandenen Threads zu dieser Maschine scheinst Du ja schon entdeckt zu haben.
Nun, viel ist ja nichts dran an der Mini Gaggia. Ich habe auch mal eine überholt, sie aber wieder verkauft, weil mir das Rücksaugen von Kaffeemehl in den Boiler auf die Nerven ging, zumal ich den nach einer intensiven Reinigung wieder mit einem Dichtmittel verschlossen hatte und man ihn dann nur spülen kann.
Es gibt aber auch Leute, die eine selbst angefertigte Dichtung aus einer Silikonmatte verwendet haben, und so nach Entfernen der Schrauben die obere Platte mit der Hebel-/Kolbeneinheit wieder einfacher entfernen können, so dass eine ggf. anstehende Reinigung des Boilers leichter vorzunehmen ist.

Um den Boiler, der bei meinem Exemplar innen auch recht grobe Gußspuren aufwies, richtig sauber zu bekommen, hilft meines Erachtens der Einsatz von Amidosulfonsäure (wirkt besser als Zitronensäure und greift das Aluminium nicht an) und vor allem mechanische Hilfsmittel wie eine Drahtbürste, Stahlwolle o.ä..
Es gibt auch eine Homepage, auf der man eine Anleitung zum Dichtungswechsel anhand von Fotos nachvollziehen kann:
Aplimont
und
Aplimont

Welchen Stempel möchtest Du da "irgendwie weg bekommen" ? - das ist der Kolben selbst.

Wenn Du den Kolben demontieren möchtest, der hat doch unten zwei gebohrte Löcher. In die kann man mit einem entsprechenden Werkzeug greifen (es gibt entsprechende "Stirnlochschlüssel")
Contorion: digitaler Fachhändler für Handwerk und Industrie
und damit den Kolben von der Kolbenstange abschrauben. So kommt man nach vorsichtigem Abdrehen auch an die Feder heran.

Meistens ist das aber gar nicht erforderlich, sofern die Feder nicht tatsächlich Schäden aufweist.
Das Nachrüsten mit einer zweiten Feder ist von manchen gemacht worden, aber ob es die Maschine wirklich besser macht kann ich nicht beurteilen.
Im amerikanischen Forum "Home Barista" finden sich dazu allerdings auch ganz informative Threads:
Home-Barista.com - Search

Aber es werden sich bestimmt noch Fans der Mini Gaggia hier melden. Ich gehöre leider nicht dazu.
Viel Erfolg.

 

Ja, wie ich schon geschrieben habe kann man den mit einem Stirnlochschlüssel o.ä. von der Kolbenstange abschrauben.

Das erfordert natürlich, dass man die Kolbenstange gegen ein Mitdrehen fixiert, also entweder duch den Hebel daran und damit gegenhalten, oder mit einem anderen Hilfsmittel.
Das sollte aber vorsichtig vorgenommen werden, da die Feder auch noch eine gewisse Spannung hat. Du könntest dazu auch mehrere Kabelbinder in die Federwicklungen einsetzen und festziehen, damit die Feder nicht so viel Druck ausübt. Aber da sie ja nicht wie bei der Hebelbetätigung an sich komprimiert wird, ist das nur eine geringere "Restspannung", die vorhanden ist.
Die Kabelbinder-Methode kann aber beim Wiederaufschrauben des kleinen Messingkolbens auf die Kolbenstange helfen, denn das muss ja dann wieder gegen die Federkraft geschehen.
Siehe dazu u.a. hier:
Replacing spring in commercial lever group
Auch wenn dort eine Gastro-Hebelgruppe zu sehen ist, das Anbringen der Kabelbinder ist das was ich meine.

Ich weiß jetzt aber aus der Erinnerung nicht mehr wie groß sich die erwähnte Restspannung auswirkt. Die Feder der Mini Gaggia ist nicht so stark wie bei anderen vergleichbaren Maschinen.
Hier mal noch eine bebilderte Aufarbeitung durch meinen französischen Sammlerfreund Vincent:
gaggia pierre cardin

Das ist eben Jahrzehnte alter Kaffeeschmodder, der sich wegen des erwähnten Rücksaugeffekts im Boiler angesammelt und festgebacken hat. Auf dem rauen Material sitzt das dann auch ganz toll.

Hier könntest Du mit Bürstenaufsätzen aus Messingdraht für eine Bohrmaschine weiterkommen. Die gibt es als Sets mit verschiedenen Größen in den Baumärkten. Aber darauf achten, dass es Messingdraht ist, denn stärkere oder härtere Bürsten verursachen sonst Riefen im Material des Boilers, das eine Aluminiumlegierung ist. Diese Bürstenaufsätze gibt es auch für die handlicheren Geräte wie dem Dremel oder dem Gegenstück von Proxxon, falls Dir so etwas zur Verfügung steht. Damit kommt man auch etwas besser in die Ecken.

Und wie gesagt: chemischer Einsatz durch Amidolsulfonsäure ist besser als Zitronensäure.
Diese gibt es u.a. als sogen. Domol-Schnellentkalker in einer kleinen Doppeleinheit für 49 Cents bei R....mann.
Damit lässt sich der Kaffeeschmodder auch etwas lösen.

Weiterhin viel Erfolg.

 

leider nicht genau, aber wenn Du das Thermostat bei TSE bestellt hast - die geben doch meistens einen Hinweis von wegen anderer dazu passender Artikel - in diesem Fall den Dichtring. Schau doch nochmal was man dort in diesem Zusammenhang noch listet.
Thermostat 92°C Kaffee für Mini Gaggia, Mini Moka - Mini Moka Hebelgruppe - TSE-Shop Ersatzteile für Gastronomiemaschinen und mehr

Da sehe ich allerdings, dass das dort angebotene Thermostat ein Anlegethermostat zu sein scheint. Ob Du das bei Deiner Maschine so brauchst erscheint mir zweifelhaft, denn das sieht mir aus wie das justierbare Thermostat mit der Bimetallfeder. Es gab ja mehrere Versionen der Mini-Gaggia, so dass manche Teile anders sind, u.a. auch die Heizelemente.
Meine war an sich eine Mini-Moka, aber dieselbe Maschine vom eigentlichen Hersteller Aplimont und die hatte manches Teil anders:
Aplimont
und hier anhand der Explosionszeichnungen:
https://www.orphanespresso.com/Mini-Gaggia-Schematics_ep_587-1.html

Ja, das ist richtig. Es hat so einen deutlich sichtbaren Rand, der aufgeklickt wird. Wenn Du das Duschsieb auf eine glatte Oberfläche (Arbeitsplatte o.ä.) legst, dann kannst Du es in der Mitte mit dem Daumen o.ä. eindrücken, so dass der erwähnte Rand etwas gespreizt wird. So dann auf- bzw. ansetzen und dann schnappt es fest.

Den Kessel hast Du schon schön sauber bekommen, den Rest sollte ggf. Amidosulfonsäure (Domol-Schnellentkalker von R---Mann) oder Coffee-Clean lösen. Die Amidosulfonsäure ist zwar ein Entkalker, reinigt aber auch. Manchmal hilft auch Corega-Tabs, also so ein Zeug fürs Reinigen von Zahnprothesen.

Viel Erfolg weiterhin.