Einersieb - Puck bleibt an Dusche kleben

Mahlgrad hast Du ggü. dem Zweiersieb angepasst? Das ist erforderlich. Denn eigentlich ist klar, dass bei einem nicht gewünschten Ergebnis zuerst die Mühle justiert werden muss. Oder bei den Füllmenge einfach "spielen".
Schmeckt denn wenigstens, was Du produzierst? Was hast Du schon unternommen, um die Situation zu verbessern?
Da sollte es die üblichen Möglichkeiten geben, etwas zu tun. Nicht in allen Situationen ist aber die optische Erscheinung des Pucks wirklich relevant.

 

Diese Frage wurde schon gefühlte zehntausend Mal beantwortet. Es wäre also angebracht das Lesen zu beachten, bevor immer wieder die selbe Frage gestellt wird.

 

Die Schwierigkeit, mit einem Einersieb eine vernünftige Extraktion zu erreichen, kenne ich und kann da vielleicht mit meinen Erfahrungen und Beobachtungen helfen.

Die Mengenangaben von 7-9 g beim Einersieb funktionierten bei mir nie zufriedenstellend, unabhängig vom Mahlgrad. In einigen Posts wird empfohlen, dass zwischen dem getampten Kaffeemehl und dem Duschsieb ein Zwischenraum von 2 mm bleiben soll (1 Eurostück), da bei dem Bezug das Kaffeemehl aufquillt und den Raum füllt. Beim Zweiersieb passt das auch, allerdings sehe ich da beim Einersieb Probleme. Im Randbereich ist das Sieb sehr flach, vertieft sich konisch und mündet dann in den Siebbereich. Das hat zur Folge, dass der äußere Bereich fast gar nicht quellen kann. Auch ist dieser Bereich sehr instabil. Das Wasser kann deshalb von außen her das Kaffeemehl hochdrücken und sich darunter bis zum Sieb vorarbeiten. Es findet also keine richtige Extraktion statt; das Wasser spritzt aus dem Siebträger.

Damit das nicht passiert, halte ich es für wichtig, dass das Kaffemehl im Einersieb bis an das Duschsieb heranreicht. Denn nur dann bleibt der Puck stabil und das Wasser muss seinen Weg durch das Espressomehl nehmen.

Ich arbeite zumeist mit einem bodenlosen Siebträger, da er schnell offenbart, wo etwas schief läuft.

1. Versuch: Brühgruppe Faema E 61 mit Einersieb (7-9g): Füllmenge 11g. Damit der Kaffee ganz gleich verdichtet wird, verwende ich vor dem Tampen einen Distributor (vorher verteile ich das Mehl allerdings schon durch leichtes Klopfen des Siebträgers auf die Gummimatte). Nach dem Tampen bin ich in der Füllhöhe knapp unter der Rille im Sieb. Das Kaffeemehl hat keine Berührung zum Duschsieb (rein- und dann noch einmal rausgeschraubt). Die Extraktion (25 Sek.) läuft recht gut, allerdings ist das Zentrum des Strahls nicht ganz mittig. Ebenso haben sich am Anfang der Extraktion nicht ganz gleichzeitig im Randbereich die schwarzen Espressotröpfchen gebildet. Doch der Espresso schmeckt lecker, Crema (haselnussbraun) und Menge (25 ml) passt. Der Puck zeigt keine Abdrücke des Duschsiebes und hat im Randbereich kleine Löcher. Auch ist die Oberfläche rauh, etwas aufgewühlt.

2. Versuch: dieses Mal verwende ich 12g. Nach dem Tampen schließt das Mehl nun mit der Rille im Sieb ab. Beim Bezug zeigen sich ringförmig die Tröpfchen und vereinigen sich dann mittig zu einem getigerten und sämigen Fluss. Im Puck ist nun ein leichter Abdruck des Siebes zu sehen.

Farbe der Crema und Menge passen, der Espresso schmeckt lecker.

Auch bei meiner Rancilio Silvia (das war meine erste Maschine, habe nun seit vielen Jahren einen Zweikreiser von Bezzera) habe ich im Einersieb ca. 10g Espresso eingefüllt, um einen anständigen Espresso zu bekommen.

Tip: Hat man bei seinem Zweiersieb den richtigen Mahlgrad gefunden, dann würde ich diesen beim Einersieb vorerst nicht verändern, sondern versuchen, es zuerst einmal über die Kaffeemenge zu regulieren. Es macht auch nichts, wenn man merkt, dass das Kaffeemehl im Siebträger leichten Kontakt zum Duschsieb hat und dieser sich dadurch etwas schwerer eindrehen lässt. Dann bleibt das Kaffemehl zuverlässig an seinem Platz und das Wasser fließt nicht seitlich drunter durch. Ein Distributor (Leveler) finde ich hilfreich und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Bei den Barista Meisterschaften wird derlei Zubehör übrigens auch genutzt. Lasst es euch schmecken!