Röster.... Ikawa, Hottop,.. ?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgendein kommerzieller Röster ernsthaft händische vorsortiert. Was wäre das für ein immenser Aufwand.
Klar, während der Abkühlungsphase den einen oder anderen Floater aus dem Kühlsieb picken, das machen vermutlich sehr viele. Aber das ist ja keine Auslese.

 

Der Ikawa Home ist gestern eingetroffen. Heute dann mal ausgepackt und - es ist so - er ist idiotensicher in Betrieb zu nehmen. Sogar mit der App bin ich auf Anhieb klar gekommen.

Mein Plan mit den ersten Proberöstungen: ich röste zunächst möglichst lange und versuche eine Barschlampe zu rösten. Und dann schrittweise kürzer rösten mit Feintunings.
Die vorgefertigten Espresso Profile von Ikawa, "abgestimmt" auf beiliegende Rohbohnen waren - na ja - recht kurz (max. 8 Min.) und somit vielleicht mit Wohlwollen Röstgrad "City". Also eher helle bis mittlere Espressi.
Also Röstdauer per App schrittweise verlängert und Temperatur auf fast 240 Grad erhöht. Ergebnis: deutlich dunkler !

Aber dann wurde meine Strategie schlicht durchkreuzt. Ikawa hat den Home auf 12 Minuten Röstdauer limitiert. Somit ist der Röster nicht in der Lage eine richtig gemeine ital. Barschlampe zu rösten. Schon ein wenig enttäuschend. Noch ein wenig Glanz an den Bohnen wäre schon nicht schlecht gewesen.

Gut - die Bohnen werden auch so verdammt dunkel, so "full city plus", das soll ja auch ausreichen.
Nun gut, muß ich mich halt von dort in Richtung hellere Grade probieren.

Es ist halt ein Hipster-Röster und kein Kohleofen !

 

Bei kleinen Röstmengen kann ich das Vorsortieren nur empfehlen. Hatten da auch immer wieder wirklich schlimme Überraschungen!

Während der eine Röstvorgang läuft hat man auch genügend Zeit ein paar schlechte Bohnen auszusortieren. Nach dem Rösten fallen dann auch nochmal die extrem hellen Bohnen auf, die man einfach raus picken kann.

 

Ich bin generell mit meiner Ikawa sehr zufrieden. Ist gerade für den Beginn sehr intuitiv zu benutzen und optisch auch der Hammer. Sehr wertig von der Verpackung bis zum Endprodukt. Einzig störende ist das das Stromkabel aus der Seite kommt und nicht von hinten. Ich muss allerdings sagen das mit dunkle, italienische Röstungen damit bisher nicht gelungen sind. Scheint eher was für helle bis medium Röstungen oder Filterkaffee zu sein.
Zudem ist die maximale Füllmenge 50-60g pro Charge, dafür geht es fast von alleine und man kann es laufen lassen und immer mal neu auflegen.

 

Siehe dazu ein paar Beiträge weiter oben:

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Das wäre mir in der Tat zu wenig. Ist halt eine Sample Röster...

 

Ehrlich gesagt, um Rohkaffee bis zur Öligkeit zu rösten, benötigt man keinen Röster, der Röstkurven zwecks Reproduzierbarkeit speichert.
Da reicht auch der Gene o.ä.
Der Ikawa ist geeignet für Experimentierfreudige, die mit sehr vielen unterschiedlichen Rohkaffeevarianten und Röstkurven hantieren.
Daher nennt man ihn auch Probenröster

Aktuell röste ich mich gerade durch die diversen Hochland-Distrikte von Kenia.