Persönlicher Abschied vom Espresso?

Geht mir genauso. Morgens möchte ich keinen schnellen Espresso mehr, sondern genieße den Kaffee aus der AP. Auch die Menge kommt mir entgegen, daran kann ich mich ein wenig "festhalten".
Ich muss aber auch zugeben, dass ich immer weniger Mühe in die Espressozubereitung stecke, was wahrscheinlich auch am Ergebnis zu merken ist. Dadurch verstärkt sich das natürlich auch selber.
Vom Cappu bin ich auch fast ganz weg, da fehlt mir irgendwie der richtige Zeitpunkt, wann ich den trinken könnte. Mit der vielen Milch ist mir das Getränk oft einfach zu mächtig. Morgens will ich Brühkaffee und mittags passt der Cappu auch nicht mehr. Wenn nicht meine Göga noch gerne einen Cappu trinken würde, würde ich ernsthaft überlegen, mich von meinem Maschinenpark zu trennen.

 

Stimme voll zu. Aber zu spät, weg ist sie...

 

Bei mir gesellt sich nachmittags ab und an auch mal ein Tee oder Mate dazu.
Liebe halt die Abwechslung nach Lust und Laune.

 

So, ich hole den Thread wieder aus der Versenkung weil ich mich heute zu einem (für mich) großen Schritt entschieden habe.
Ich habe lange gebraucht und viel Lehrgeld durch diverse Käufe und Verkäufe bezahlt bis ich mit meiner Ausstattung vollständig zufrieden war. Nun steht eine Xenia in Verbindung mit einer Eureka Specialita in der Küche. Ein traumhaftes setup mit dem ich echt total zufrieden bin. Wieso nun der Post in diesem Thread? Seit einiger Zeit habe ich bemerkt dass mir ein Cappuccino am Morgen eigentlich viel zu wenig ist. Ich mache mir meist noch einen doppelten Espresso hinterher. Dazu unterbreche ich mein Frühstück was mir nicht gut passt. Würde lieber am Tisch sitzen bleiben und einfach nachschenken. Mein Mann steht früher auf als ich. Meist zieht er sich einen Lungo aus der kleinen Nespresso. Er hat mit dem Thema nix am Hut und ich hab mich schon erwischt wie ich lauere und ihm quasi einen cappuccino aufzwänge (auch nicht der Sinn der Sache). Also bleibt es meist bei einem Cappuccino + manchmal einen doppelten Espresso für mich. Am Abend trinken wir einen Espresso zusammen. Mehr eher nicht oder nur in großen Ausnahmen.
Das ist nur einer der Gründe weshalb ich überlege zu Brühkaffee umzusteigen. Der andere Grund ist das ganze Gehabe (nicht negativ gemeint). Ist das Sieb richtig befüllt, stimmt der Brühdruck, klappt der Milchschaum wie gewünscht etc. Vieles ist zu beachten auch wenn man eine gewisse Routine hat muss ständig nachjustiert werden. Selten klappt alles 10/10 bei so wenig Konsum sowieso schwierig.
Der Brühkaffee, den ich bisher gemacht hab (V60 mit Comandante) schmeckt mir immer. Es gibt so gut wie keinen verhagler. Auch wenn die Zeit nicht immer 100% stimmt mag ich den Kaffee sehr gerne. Meist Brühe ich mit einer App auf meiner Waage. Auch aeropress oder fp finde ich sehr schmackhaft.
Dann trinke ich leider keine normale Milch, da ich ziemlich schlechte Haut habe und die Milch sich darauf negativ auswirkt. So bin ich bei oatly barista hängen geblieben. Die ist seit 2 Wochen hier nicht mehr zu bekommen. Alternativen schmecken furchtbar. Hab heute morgen meinen cappuccino weg gekippt und mir einen American gemacht. Heute morgen dachte ich mir wie schön und unkompliziert einfach eine Tasse guter schwarzer Filterkaffee ist. Minimaler Aufwand. Kein knacken der Heizung (nervt mich auch sehr), kleiner Fußabdruck in der Küche, Investition ist minimal im Gegensatz zum Espresso.
Ich will nicht groß Jammern aber heute habe ich beschlossen die Xenia mit Mühle mal für 2 Wochen still zu legen. Hab alles Pico Bello sauber gemacht (das ewige sauber machen und ständige Kaffeemehl ist auch ein Thema) - wie jeden Sonntag und werde jetzt aufbrühen. Wenn in 14 Tagen die Tendenz Richtung Brühkaffee geht, hole ich mir eine elektrische Mühle (reine Bequemlichkeit). Nach weiteren 14 Tagen werde ich wohl daran denken das Equipment zu verkaufen. So Stand heute. Ich werde gerne weiter berichten absurde Vorstellung ist wenn die Xenia weg ist und ich UNBEDINGT Lust auf cappuccino hab, nespresso mit Milchschaum. Mal gespannt. Viele Grüße und schönen Sonntag euch allen.

 

Dein morgendliches Szenario kann ich gut nachvollziehen und meine Konsequenz ist dieselbe: Ich brühe mir meinen Pott Frühstückskaffee im V60 mit guten, frisch gemahlenen Bohnen. Tagsüber im HO meist noch 1-2 V60 Brews oder auch mal ein Shot aus der Aeropress, im Büro nur AP.
Das ist für mich aber kein Grund, auf den abendlichen Espresso zu verzichten. Das Equipment ist da und ich brauch das Geld eines etwaigen Verkaufs nicht, also darf es bleiben und ich freue mich, einen Espresso zu beziehen wenn ich mag. Milch oder Ersatzprodukte trinke ich gar nicht, für meine Frau gibt es gelegentlich mal einen Milchkaffee aus dem Siebträger.
So ist alles gut mit der friedlichen Koexistenz mehrerer Zubereitungsarten und ich sehe keinen Grund, auf eine zu verzichten.
Einziger Wermutstropfen: Die Espressobohnen werden leider selbst in 250g Päckchen ziemlich alt.

 

Ja das ist natürlich eine Idee. Der abendliche Espresso ist auch zwischen mir und meinem Mann ein Ritual zum "treffen wir uns an der Bar (Theke) zu einem Espresso und sprechen über den Tag". Nachteil auch dass die Bezüge noch weniger konstant sind (bei mir dann zumindest). Kommt Zeit - kommt Rat. Nur nichts überstürzen.

 

Konstanter könnte es werden, wenn Du die einzelnen Espressi auch mit der totraumfreien Handmühle mahlst. Dsnn hast Du zumindest nicht jedesmal altes Mahlgut im Siebträget.

 

Hatte eine Niche, die ich verkauft habe weil das ewige wiegen mich genervt hat. Jaja ich weiß, nicht so einfach mit mir. Gerade einen nespresso getrunken. Das wirds auf jeden Fall nicht werden. Grausig

 

Es gäbe eine Maschine, die wäre für solche Voraussetzungen wie gemacht.
Vergleichsweise günstig im Erwerb, sehr pflegeleicht, recht genügsam beim Stromverbrauch, kompakt, zeitlos, robust, keine Boiler (und damit kein abgestandenes Wasser, wenn du sie eine Zeit lang stehen läßt).
Quick Mill 0820 oder mit etwas mehr Metall 3000.
Und an's Milch aufschäumen würdest du dich sicher auch gewöhnen

Ich friere Bohnen ein, Zipp Beutel ermöglichen problemlose Entnahmen von so vielen Portionen, wie man braucht. Keine nennenswerte Qualitätseinbußen selbst über Wochen hinweg.

 

@quick-lu
Kann ich nur zustimmen. Mache ich genau so.

 

Seltsam den Tipp zu lesen, dass man sich eine "einfachere" Maschine kaufen sollte um im "Notfall" nochmal Espresso trinken zu können. Das wird den "Spaß" am Espresso sicher nicht weiter steigern und letztlich wäre es nur eine weitere Zwischenstufe beim Abschied vom Espresso...

Ich finde die Idee von Tako sehr sinnvoll. Einfach mal ein paar Wochen / Monate bewusst auf Espresso verzichten, dann merkt man schon ob es einem fehlt, oder auch nicht!
Vielleicht gibt es im Bekanntenkreis oder in einem guten Kaffeehaus ja die Möglichkeit gelegentlich mal einen Espresso zu trinken, wenn man wirklich Lust drauf hat.

Ich würde bei den Überlegungen jedenfalls nichts an der Ausstattung verändern, die ist sicher nicht das Problem!

 

So habe ich es mit meiner elektrischen Espressomühle auch gemacht. Nachdem sie über ein Jahr lang neben der Handmühle eingestaubt ist, habe ich sie verkauft.

Sehe ich auch so, schafft nur mehr Unruhe und bedarf einer erneuten Einarbeitung, insbesondere beim EK ohne PID, wo Temperatursurfen eine neue Hürde schafft, statt es zu vereinfachen. Ich würde es einfach lassen wie es ist und gut ist, solange es finanziell nicht drückt.

 

Ich brauche überhaupt keinen Kaffee.
Kann problemlos Wochen / Monate ohne auskommen, sofern notwendig.

Koffein zeigt bei mir erst in Dosen Wirkung, wo andere bereits heftig Diarrhö haben.
Ich trinke Kaffee weil ich die Zubereitung mag, weil ich den Geruch von frisch gemahlenem Kaffee mag, den Geruch von Espresso in der Tasse, die Optik von Kaffee im Glas - die ganzen kleinen Luftblasen die sich während des Bezuges im Kaffee befinden.
Siehe hier:


Ich mag die Optik von Siebträgermaschinen, ich stehe auf repoduzierbare Ergebnisse - ich kann noch stundenlang weiter lamentieren..

Ich hatte vor vielen Jahren nen Pfau (Pavoni) - mich dann, weil ich keinen Nerv dafür mehr hatte, diese verkauft, verschiedenste KVA gehabt, haben mir auch alle geschmeckt - jetzt bin ich wieder umgestiegen.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache Espresso, weil ich Spaß dran habe, nicht weil ich es brauche oder machen muss. Also, ist die Idee von tako für mich keine sinnvolle .

 

Ich verwende mein Siebträger auch nicht jeden Tag. Deswegen würde ich ihn aber trotzdem nicht abgeben.

 

Jo!

Ich starte morgens um 6:10Uhr ausm Bett, 6:30Uhr verlasse ich das Haus, da habe ich noch keine Lust auf Kaffee/Espresso.
Dann komme ich am Dienstort um 7 Uhr an, mache mir dort eine Tasse Kaffee mit dem Handfilter und ganz schlichtem, gemahlenen Supermarktkaffee und bin erstmal zufrieden.
Nachmittags habe ich dann zuhause die Wahl, ob ich eine Tasse Kaffee mit dem Handfilter mache oder die Maschine anschmeiße und ein Espresso-Getränk trinke.
Das ist wirklich abhängig von Tageslaune und es kann vorkommen, dass ich tagelang nur Espressi trinke oder tagelang nur Filterkaffee.

Ich habe mich dabei auch von dem "Gehabe" verabschiedet…7g, 25s, … ist mir zu akademisch. Auch das ganze Getue um Tools, Distributoren, Totraum, und weiß der Geier was nicht alles. Ist alles völlig Latte, wenn am Ende des Ergebnis schmeckt. Ist wie mit jedem Hobby, man darf sich von Hype nicht packen lassen.

 

Ich bin gerade durch damit.
Habe nach vielen Jahren und vielen Maschinen und Mühlen meine letzte Maschine und Mühle (Leila Bianca und Ceado E37s) letzte Woche verkauft.
Ich habe nach etwa 15 Jahren "Espresso-Hobby" im Moment einfach keine Lust mehr gehabt.

Hier steht nun eine Mokkamaster (eigentlich zwei, nämlich eine mit Glaskanne und eine mit Thermoskanne) und eine Tchibo Mühle. Die Comandante habe ich eh noch und natürlich behalten.

Im Moment bin ich damit zufrieden und erfreue mich an einer großen und schnellen Tasse Kaffee.

Viele Grüße,
Lars

 

Hallo zusammen, auch von mir ein kurzes Update. Also ich hab ja meine xenia für knapp 4 Wochen "in Urlaubsmodus" gesetzt. So richtig Bock auf Espresso hatte ich in dieser Zeit vielleicht 2-3 mal. Jetzt läuft sie wieder. Allerdings eher für einen nachmittaglichen flat White oder einen abendlichen Espresso. Hab mir auch vorgenommen nicht immer so 120% zu sein (abwiegen, Druck prüfen und vor der Maschine lauern wie der Espresso raus läuft...). So klappts ganz entspannt. Morgens und manchmal auch Mittags gibt's v60 mit der Comandante gemahlen. Ich trinke medium gerösteten Kaffee (GKC), den ich als Omni verwende.
Ein Downdrade auf eine kleinere Maschine kommt auch mit dem minimal Konsum nicht in Frage. Die Xenia ist einfach mega und kann ja nix dafür wenn ich im Moment keine Lust auf Espresso habe. Kann sich ja wieder ändern