La Pavoni Europiccola entkalken

Leider sieht man ja nicht so viel sondern hört nur. Ich hab die Feder jetzt mal etwas auseinander gezogen und alles wieder zusammengebaut, ohne Umhüllung und Röhrchen.
Jetzt pfeift es wieder weniger, wie vor dem ersten Ausbau.
Ich denke, es ist das Überdruckventil. Ich spür auch einen leichten Luftdruck an den Öffnungen.
Bei wieviel Druck sollte es denn öffnen? Presso hab ich auf ca. 1 Bar.

 

Welche Lösung ist bei Dir verbaut? Kugel / Silikon / Unterdruckventilintegrationsdings? Federn können schwach werden, es kann aber auch einfach die falsche Feder drin sein :/

Wann mein Kügelchen unter dem Federdruck aufmacht, weiss ich nicht. Bei 1.6bar hält es auf jeden Fall noch still.

 

Kügelchen. Ich spann die Feder nochmal nach und lass es dann einfach gut sein.
Mal so ganz hypothetisch: Angenommen man murkst und beschädigt das Ventil, so dass es nicht mehr öffnet. Was würde passieren?

 

Wie willst Du es beschädigen? Die Kugel festschweißen?
Nein, im schlimmsten Fall ist halt die Feder ausgeleiert und es zischelt.
Du wirst dieses Federchen nicht so spannen können, dass es die Kugel auch bei schadhaftem Überdruck gegen die Wandung presst. Hast Du einen Pressostaten? Der schaltet ja eh auch ab.
Wenn Du ein Multi-Organversagen hast, also nicht-schaltender Presso plus festgenagelte Kugel, macht irgendwann das nächste Überdruckventil auf - ich vermute, es ist das Schauglas

 

Ja, schwer vorstellbar... War ja auch nur ein Gedankenspiel.
Ja, mein Pressostat regelt bei ca 1 bar.
Bei dir bei 1,6 bar?

 

Nur probehalber. Zum Spielen.
Normalerweise bin ich auf 1.1 bar
Bei der Maschine einer Bekannten hing mal der Presso fest und schaltete nicht mehr; deren Feder hat immerhin um die 1.8 bar gehalten, bevor sie ausblies (sofern die Anzeige in dem Bereich noch aussagekräftig ist).

 

Macht doch bei der La Pavoni nichts. Ist doch ohnehin alles verchromt unsw. Ist die La Pavoni halt ein Raumbefeuchter wenn da Dampf rauspfeift solange genug druck für Milchschaum gehalten wird ist das nebensächlich. Überall wo bei meinen zwei Maschinen etwas nicht ganz dicht ist schmiere ich die Teile dick mit Hahnfett ein.

 

Hallo zusammen!

Hat jemand von Euch den La Pavoni Premium Entkalker? Weiss jemand was da genau drin ist?

Ich habe den Durgol Entkalker zuhause, der auf Sulfaminsäure basiert - ich habe den Verdacht, dass der Pavoni Entkalker etwa die selben Inhaltsstoffe hat. Falls dem so wäre, kann ich mir den Pavoni Entkalker sparen

Danke!
Sergio

 

kannst Du.

 

Ich greife das Entkalkungsthema nochmal auf.
Habe eine stark verkalkte Europiccola von 2015 bei Kleinanzeigen erworben. Diese wurde an einem Ort mit 15°dH Wasser ein gutes Jahr intensiv mit ungefiltertem Leitungswasser betrieben. Wahnsinn wie schnell das geht. An der Heizung hängen dicke Brocken.

Habe jetzt den Kessel ohne Brühgruppe mit eingebauter Heizung und abgeschraubtem Presso zwei Stunden mit Amidosulfonsäure befüllt, 10g auf 700ml und bin mir unsicher ob ich es jetzt schon wieder auskippen soll.

Dieses Mischungsverhältnis ging für den Kolben (Messing) und das Steigrohr sehr gut. Da hab ich es über Nacht ausgebaut im Bad gelassen, auf dem Steigrohr hing auch einiges, innen auch, es war fast dicht.

@vectis, @joost, @honsl als Pavoni-Kenner:
Soll ich den Kessel samt Heizung auch über Nacht gefüllt lassen, oder nimmt da die Heizung oder die Lötstellen der Heizung Schaden?

 

Bin kein Metallurg, das kann auch falsch sein - also rein pragmatisch:

ich hab das mehrere Stunden einweichen lassen, etwas angeheizt. Wiederholt.
Nebenwirkungen die letzten 10 Jahre: keine spürbaren.
Dann mit einem Kunststoffspatel die Kalkplatten um die Heizung sanft aber bestimmt abgehebelt..
Und im schlimmsten Fall musst du halt vielleicht den Boden abbauen (vorab Dichtring besorgen), damit du an die Heizung direkt kommst.


Tipp: am Ende auch den Pstat abschrauben und alles gut ausspülen.

keine besonderen Schrauberkenntnisse nötig.

 

@joost
Super! Danke! Hatte den Presso abgeschraubt, Silikonschlauch drauf + Kabelbinder und dann den Schlauch wieder oben in den Kessel. Das Pressorohr ist jetzt nach 2 Stunden schon komplett frei, war zum Glück scheinbar nur im vorderen Teil dicht, hinten und am Presso hat man Nichts gesehen, aber viel ging vorne nicht mehr durch.

Langzeiteinschätzungen sind sowieso die besten, die Praxis widerlegt oftmals die Theorie.

Dann darf die Heizung jetzt "im Schlaf" entkalken und wenn sie morgen noch nicht strahlt gibts ne stärkere Mischung mit heißem Wasser.

Besten Dank für die direkte Hilfe!

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UPDATE (6 Stunden später):
Ca. 70% der Heizspirale sind nun sauber, besonders die Zwischenräume hängen noch ziemlich voll.
Es blubbert aber nur noch sehr schwach, daher mache ich neues, etwas stärkeres Gemisch, nur für den Heizungsbereich. Zum Ablassen der Säure und zum Nachspülen ist der Schlauch am Pressorohr super, da spritzt beim Ausgießen keine Säure an ungewünschte Stellen.

250 ml (60℃), 7g Amidosulfon (Firma Eilfix)
... jetzt steigen wieder reichlich Bläßchen auf.
Denke in 4-6 Stunden sollte es nun erledigt sein, ich werde es dokumentieren.

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UPDATE (erneut 6 Stunden später)
Die Säure hat es noch nicht ganz geschafft, ist aber noch auf Grund der höheren Dosierung noch nicht gesättigt, ich gebe ihr noch Zeit.

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UPDATE (erneut 4 Stunden später)
Die Säure hat keine Kraft mehr, Sättigung ist erreicht.
Heizung ist fast frei.
Jetzt möchte ich auch noch den oberen Teil des Kessels plus die letzten Reste am Boden und an der Heizung lösen. Brühgruppe schraube ich dran, dichte sie mit einem Stück Alufolie am Stopfen ab, denn die ist schon sauber.
Nochmal 8g auf 800 ml, 60℃, in zwei Stunden leere ich es aus.
Hier ein Bild von Abdichtung und Silikonschlauch.


NACHTRAG (Abschluss der Entkalkung, 3 Stunden später)
Abdichtung mit Alufolie bei Amidosulfonsäure ist eine dumme Idee, denn die wird aufgelöst, aber ich bin mal zuversichtlich dass sie sich im Wasser gelöst hat und nicht auf dem Kessel niedergeschlagen hat.
try and error.

Ansonsten alles blitzeblank.

 

Hallo,
nach meinen Erfahrungen kann man einen Kessel durchaus über Nacht in Amidolsulfonsäure liegen lassen.
Ich hatte einen arg verkalkten Kessel einer Sama Club mit daran angelöteten Kupferrohren für die Ventile und Zuläufe zur Brühgruppe. Das Ding musste eine ganze Woche lang so behandelt werden bis der Kalkbesatz endlich abgelöst war. Da gab es keine Probleme, und das nach täglich neu angesetzter Säuremischung, da diese ja nach einigen Stunden quasi gesättigt ist. Das Heizelement musste ebenso einer solchen Intensivkur unterzogen werden und arbeitet nach wie vor einwandfrei; ebenso war es bei dem alten Pressostaten, dessen Membranseite mit Kalk zugesetzt war.
Also, nur zu und viel Erfolg


edit:
Du solltest aber den Pavoni-Kessel gelegentlich in Augenschein nehmen, denn die Chromschicht bekommt Schlieren, die man anschließend wegputzen muss.
Daher würde ich eine Pavoni an sich mit drangeflanschter Brühgruppe "stehend" mit eingefüllter Amidosulfonsäure behandeln. Die soll ja auch nur im Inneren wirken. Dann muss man sich auch keine Gedanken wegen der äußeren Verchromung machen.

 

Ja, ich entkalke stehend, allerdings im Moment ohne BG, die ist schon sauber, kommt am Ende nochmal dran, wenn der problematische untere Bereich sauber ist.

Es ist bereits abzusehen dass die Säure es spätestens bis heute Abend geschafft hat die Heizung zu befreien, siehe Verlauf Beitrag #52

Vielen Dank für den Tipp.

Hier noch ein Bild vom Silikonschlauch am Pressostatenrohr, den Beitrag #52 kann ich nicht mehr ergänzen/bearbeiten:

 

mal eine ketzerische Frage: Was passiert wenn man überhaupt nicht entkalkt? Ich möchte nämlich ungern blanke Metallflächen freilegen.

meine 1992 'La Pavoni' hat das nämlich noch nie über sich ergehen lassen müssen. Ich schütte nur gelegentlich lose Kalkteilchen aus dem Boiler.

Gut, ich gebe zu ich habe im Jahr 2015 zum ersten mal die Heizung erneuern müssen, da sie einen Masseschluss hatte. Keine Ahnung. vielleicht wurde das durch Überhitzung aufgrund der Kalkschicht verursacht.

Ansonsten aber keine Probleme. Sämtliche Röhrchen sind selbst nach 28 Jahren täglichen Betriebs noch gut durchgängig.

Das Boilerfassungsvermögen hat sich m.E. durch die Kalkschicht noch nicht wesentlich verringert

 

Siehe hier

J & S

 

Das erstaunt mich zu lesen, denn bauartbedingt ist das ganz unten befindliche Rohr der Zuleitung zum Pressostaten deutlich früher mit Kalk zugesetzt.

Viel Erfolg weiterhin.

 

moeglicherweise ist während des Heizungswechsels etwas Kalk abgefallen

 

Wie hart bzw. wahrscheinlich weich ist denn euer Leitungswasser?

Wir haben hier sehr weiches Wasser, Carbon- und Gesamthärte sehr niedrig. Da wird es jetzt nach dieser "Entkalkung nach Erwerb" auch erst mal wieder einige Jahre dauern und das was dann anfällt wird in zwei Stunden beseitigt sein.

Das hier war schon eher ein leichter Härtefall, es geht immer noch schlimmer, aber wenn das Pressostatenröhrchen erst mal komplett zu ist wird's gefährlich und ne massive Kalkblockheizung ist auch nicht ganz berechenbar.

 

Das wollte ich noch kommentieren, auch wenn es schon älter ist:
Bei der Wahl der Folie sollte man wissen was man tut (anders als ich ), denn Amidosulfonsäure kann, das weiß ich nun, Alufolie auflösen, andere Säuren können das evtl. auch.