Brühdruck einstellen am Expansionsventil der ECM Technika II

Ein Überdruckventil welches z.B. auf 9.5bar eingestellt ist, wird bereits ab 5-6bar anfangen "überzuströmen"
Das ist also völlig normal.

Den Druck aus der Menge (zurück in Tank) und (Siebbträger) abzuleiten und einzustellen, wird nicht wirklich funktionieren.
Am besten besorgst du dir ein günstiges Manometer und schraubst dieses an den Brühkanal oder Siebträger mittels Adapter an und stellst dann das OPV bei laufender Pumpe auf 9 - 9.5bar ein.

edit:
"ECM-Deutschland hat bis zur III-er Baureihe ein nicht einstellbares und für diese Preisklasse qualitativ unterirdisches Überdruckventil verbaut.
Und somit hat jede ausgelieferte Maschine einen willkürlichen Brühdruck (meistens pauschal "Vollgas").
Damit kann auch ein Barista-Weltmeister nix gescheites herausbekommen................."
Quelle: ECM Mechanika 3 Brühdruck verstellen

Da hilft wohl nur ein Umbau oder anderer Kaffee

Typisches Verhalten bei altem Kaffee, muss ja nicht immer zu hoher Brühdruck sein

 

Ich habe nochmal was ergänzt, die IIer Modelle hatten wohl noch kein gut einstellbares OPV.
Da solltest du dich mal in dem verlinkten Thema einlesen

 

Erste Maßnahme: besorg dir ein Sibträgermanometer. Billigste Variante: Im Baumarkt ein Manometer bis ca.16 bar besorge, dann an einem deiner ST den Auslauf abschrauben und das Manometer dort anschrauben. Kostenpukt bei mir ca 18€. Wahrscheinlich benötigst du ein Anpassungsstück (kurzes Rohr mit 2 verschiedenen Innen-Gewinden am Ende) um das Manometer mit dem ST-Ausgang zu verbinden. So kannst du messen, wie hoch der Maximaldruck an deiner Maschine eingestellt ist. Wohl gemerkt, nur den Maximaldruck! Alles darunter legst du fest, mit dem Mahlgrad und der Pulvermenge im Sieb.
Eine Anmerkung von mir: (ich besitze eine Technika 1) Es macht keinen Unterschied im Geschmack des Espressos, ob ich den Brühdruck auf 9,5 oder 11,5 bar eingestellt habe. Die anderen Parameter sind viel bestimmender.
Es geht auch mit den alten ECM am ExpV den Druck zu verstellen, allerdings in etwas größeren Schritten( so etwa 0,5 ba)r. Ich habe mir auch schon überlegt, ein neues ExpV zu besorgen, habe es aber gelassen, weil ... (siehe oben).

 

Ich würde eher dort mit der Ursachenforschung beginnen, auch wenn man natürlich (ich ja auch) gerne an den Schrauben dreht. Aber wie Arni sagt, ändert die Druckverstellung am Ergebnis wenig. Geschmacklich findet das "hinter dem Komma" statt, wenn sonst alles passt.

Wenn eine esspressotaugliche Mühle mir einigermaßen funktionierenden Mahlscheiben auf den "feinsten Mahlgrad" eingestellt ist, dann geht auch bei 20 bar kein Tropfen durch den Siebträger. Das ist garantiert und verbürgt.
Unabhängig vom derzeit eingestellten Druck, der praktisch kaum über 12 bar liegen kann, muss die Durchflusszeit mit dem Mahlgrad steuerbar sein, Alter der Bohnen hin oder her.

Wenn die Mühle so fein nicht mahlen kann, dann würde ich das Problem erstmal bei der Mühle oder ihren Scheiben suchen, erst danach beim Expansionsventil.
Welche Mühle ist bei dir im Einsatz?

 

Möglich. Du kannst problemlos die Scheiben soweit zusammenschrauben, dass sie auch aneinander schleifen, Der äußere Rand der Scheiben ist deswegen flach. Gerade bei abgenutzen Scheiben ist es gut möglich, dass die nur mehr was hergeben, wenn sie schleifen.
Überhaupt ist die Einstellung bei Scheibenmühlen so, dass fast alle dann im Espresso-Bereich sind, wenn man die Mahlscheiben "klingeln" hört, sie also einander berühren. Da kann nichts passieren, schon gar nicht an den Scheiben.
Sind sie zu eng zusammengeschraubt, na dann blockiert die Mühle. Man muss dann abschalten und eine Spur zurückdrehen.
Selbst wenn sie blockiert, geht nicht die Welt unter: praktisch alle Mühlen haben einen Thermoschutz, der die Mühle vorübergehend abschaltet, falls sie blockiert. Es könnte ja auch mal ein Stein in den Bohnen sein. Dann steht die Mühle uU auch.

Also: Feiner stellen, auch wenn man es hört, und das Mahlgut ausprobieren.
Wenn wirklich nichts mehr geht: Scheiben bestellen. Das ist Verbrauchsmaterial, wie Bremsklätze am Auto. Nach ein paar hundert Kilo Kaffee müssen die neu. Das kann im Hausgebrauch 3 oder 5 oder 10 Jahre brauchen, bei manchen halten die ein Leben lang.

 

Aber die Bohnensorte und -alter wären schon interessant - nur zur Sicherheit

Alte Bohnen oder Bohnen die schon ein paar Tage im Mühlenhopper verbracht haben können mindestens ein Teil der Ursache sein.

 

Sorry, ja klar.
Ich meinte das eher so: Eine funktionierende Mühle mahlt auch Kidneybohnen so, dass kein Tropfen durch den Siebträger geht, auch mit 20 bar nicht. Ich wollte den "feinsten Mahlgrad" in Frage stellen, nicht die Bedeutung der Altersfrage.

 

Welches Sieb verwendest du denn? Und reden wir von einfachem oder doppelten Espresso? Welche Menge nimmst du für welches Sieb? Was heißt "etwas zu schnell"? Schmeckt denn das Ergebnis?

Hilft zwar nichts: Ich habe die gleiche Maschine und bei mir funktioniert soweit alles

 

Die Frage hast du nicht beantwortet. Welche Kaffeebohnen benutzt du und wie alt sind sie?

An den Mahlscheiben kann es natürlich auch liegen, wenn die Mühle so alt wie die Technika ist. Hast du sie mal gereinigt?

 

Ach übrigens:
wenn es dieses Expan. Ventil sein sollte, dass kann man auch einstellen.
Dazu muss man den äußeren Sechskant rausschrauben und darunter befindet sich dann die Einstellmöglichkeit.

 

Bei meiner Technika 1 Baujahr 2001 (im wesentlichen Technik der 2er verbaut) lagen 12 Bar am Brühkopf an (Manometer in der Blindschraube der Brühgruppe vorne). Das Expansionsventil war stark verkalkt. Ich musste mir ein Spezialwerkzeug bauen um die innere Verstellschraube gangbar zu machen. Nach Demontage, zerlegen, reinigen und Zusammenbau mit etwas Fett, lässt es sich wunderbar einstellen (1/4 Umdrehung macht etwa 0,5 Bar)
Es wird ein 21er und ein 22er Schlüssel benötigt und wenn es gangbar ist, ein passender Schlitzschraubenzieher zum Justieren