Schraube abgebrochen (Gaggia Classic)

Ja schön mittig ausbohren und versuchen in der gleichen Gewindegröße zu bleiben.
Also nur ein neues Kernloch bohren und dann Gewindeschneiden.

Ansonsten hilft Kälte, Hitze und WD40 über ein paar Tage abwechselnd.
Dann sollte sich die Schraube irgendwann drehen lassen.

 

Mhm, das ist ein dehnbarer Begriff, will sagen oder fragen: Wie warm bzw. heiß gemacht?
Solche Schrauben oder Bolzen sitzen oft infolge sogen. Kontaktkorrosion bombenfest.
Ich habe so ein Problem neulich erst nach drei Anläufen gelöst und dabei Hitze in Form einer Flamme aus einem Gasbrenner eingesetzt, und das ca. zehn Minuten lang. Dann Eisspray drauf und es liess sich lösen.
Ein normaler Föhn o.ä. reicht da meistens nicht aus.
Gut aber ist, dass da noch ein Ansatz vorhanden ist, den man dann mit einer Gripzange o.ä. noch herausdrehen kann.

Da bin ich eher skeptisch, sorry. Aber der Druck, den die vier konstruktiv verwendeten Schrauben aufbringen, sollte schon wieder vorhanden sein, denn wenn damit eine Dichtung befestigt wird, dann kann es mit drei Schrauben eventuell nicht mehr klappen. Aber vielleicht hast Du ja Glück mit der These.

Viel Erfolg.

 

Ich befürchte auch das der Stumpf da voll rein gefressen ist. laaaange mit saurem Kriechöl (WD40) bearbeiten.
Also wenn mit Wärme musst du den ganzen Block auf eine herdplatte packen , heissmachen, dann dehnt er sich auf, dann am besten mit eisspray, nur die Schraube abkühlen die zieht sich dann zusammen, dann kannst versuchen sie zu bewegen. Ich hab es bisher immer nur mit kleinen hin und her Bewegungen geschafft, die Schrauben langsam zu lösen, einfach nur Richtung öffnen zu drehen klappt meist nicht bzw. Dann reißt sie ab....

 

Helicoil (TIME-SERT soll auch taugen) ist eventuell auch eine Option, falls das nächst größere Gewinde nicht deiner Wunschvorstellung entspricht.

 

Gewinderbolzen ausbohren und das Gewinde mit Helicoil-Gewindeeinsatz reparieren.
==> hält übrigens deutlich mehr aus als das Originalgewinde.
In der Industrie werden bei Aluminium Bauteilen häufig Helicoil-Einsätze eingebaut.
Besonders wenn z.B. für Wartungsarbeiten häufig die Verschraubungen gelöst und festgezogen werden müssen.

 

Hi,

Also ich hab an dem Teil auch schon abgerissene Schrauben gehabt (in meinem Fall Kitchenaid, aber das is dasselbe Gaggia Bauteil).

Es gibt 4 Möglichkeiten
- (*) M8 Mutter drauf schweissen, Stehbolzen ist bei dir noch lang genug
- (*) ausbohren und altes Gewinde erhalten, zuerst mit nem 2 oder 3mm vorbohren, dann mit 5mm (glaube, bitte nachprüfen) ohne das Gewinde zu beschädigen soviel Bolzen entfernen als möglich, dann Rest mit Gewindebohrer entfernen
- ausbohren aber nicht voll runterbohren, der Bolzen sollte kürzer als der Gewindegang sein. dann hast evtl noch 5mm Gewinde was du mit ner längeren Schraube nutzen kannst
- Ausbohren + Helicoil

Meine Favoriten sind mit (*) markiert.

Alternativ kannst du von mir nen Brühkopf haben (ggfs. im Tausch).
PS: irgendwie fehlt bei dir das kupferne Fallrohr wie hier im Bild unten.

LG,
Chris

 

Nur wenn es nicht anders geht, würde zuerst immer versuchen das alte Gewinde zu erhalten. Problem: das Messing ist weicher und wenn man Pech hat verläuft einem der Bohrer und der Helicoil danach ist nicht mehr zentrisch und Sackloch-Helicoils sind auch nicht so toll zu händeln.

 

Der gewünschte Effekt ist doch, dass das Kältespray quasi schockartig eine minimale Schrumpfung des zuvor erhitzten Metalls bewirkt und sich daher der abgebrochene Bolzen o.ä. noch eher lösen lässt. Daher sollte das Spray möglichst gezielt auf das Bauteil gerichtet werden.
Spannungen werden wohl thermisch bedingt vorkommen, aber ein Verzug wohl eher nicht. Das sind doch keine Schmiedebedingungen.

 

Nun ja, mit Werkzeug sollte man natürlich umgehen können
und wenn der Bohrer verläuft, dann ist es egal ob mit oder ohne Helicoil - dann hat man immer ein Problem

 

Also, beide Schrauben sind ohne Beschädigung nun wieder draußen. @Meudeus war vorhin da und hat mein Angebot für Tausch angenommen. War tatsächlich ordentlich reinkorrodiert, trotz 150° + in Schraubstock einspannen tat sich fast nix bevors nochmal abgerissen ist, habs dann ausgebohrt.

 

Gerne, wenn noch was is schreib einfach

Reinigungsbad ist nen alter Wasserkocher ohne Deckel (kpl. Edelstahl statt Plastikwand/Glas wie neuerdings oft üblich) + Zitronensäure. Ganz billig - aber Vorsicht: nicht für Aluboiler nehmen!

Danach Wechsel von Säure zu Kaffeefettreiniger, um den Schmodder an der Dichtung zu lösen.

 

Ja, so was befürchte ich auch, seit ich an meiner Gaggia rumschraube. Schön, dass es hier geklappt hat.
Ich habe nach ca. 12 Jahren mal alle problematischen Schrauben getauscht, die Dichtungen gleich mit. Vielleicht kann man sich so vor einer abgerissenen Schraube ein wenig schützen.

 

Edelstahlschrauben + ggfs. Keramikpaste drantun, dann bekommst es immer auf.
Procycle Keramikpaste 100g von Louis Motorrad

 

Keramikpaste ist ein guter Hinweis, werde ich bei meiner nächsten Revision mal nutzen.

 

Noch besser als Keramikpaste ist,
1-2 Lagen Teflonband um das Gewinde wickeln und dann in die Gewindebohrung schrauben.

 

Hallo auch!
Ein ähnliches Problem hatte ich bei der Restaurierung meiner WMF-Filtromat mit hydraulischem Brühzylinder aus den 50er Jahren. Von den 4 Haltebolzen des Brühzylinders war eine abgerissen und von den 8 Kesselschrauben waren 6 (sechs!!) abgerissen. Auf den Bildern ist zb. eine rostige Schraube vor dem abdrehen, sowie der traurige Rest davon zu sehen. Nun muss ich sagen, dass wir früher in der Firma nur normale Eisenschrauben verwendet haben, die dann mit der Zeit im Gewinde eine "Wespentaille" bekommen haben und daher leicht abzudrehen waren. Wir Techniker haben daher bei jeder Wartung neue Kesselschrauben genommen und diese beim Eindrehen mit Siliconfett eingeschmiert. Dann hatten wir Ruhe. Ich kann mich aber erinnern, dass ich am Anfang damals viele abgerissene Schrauben ausgebohrt und neue M8-Gewinde geschnitten hatte. (Auf dem Tresen knieend und mit dem Oberkörper auf der Maschine liegend. Inclusive jeder Menge Zuschauer!)
Bei meiner Restauration neulich muss ich dazu sagen, dass der Kessel in über 60 Jahren noch nie geöffnet wurde. Daher auch 6 von 8 !
Habe die Reste etwas kleiner als M8 ausgebohrt und dann die dünnen "Gewindehülsen" rausgebröckelt. Anschließend mit M8-Gewindeschneider das M8-Gewinde nach,-/neugeschnitten. Im Baumarkt Edelstahlschrauben gekauft, wie gewohnt mit Siliconfett eingeschmiert. Fertig! Alles wieder leichtgängig und Kessel ist dicht.
Gruß, Oldtimer