Quick Mill 3135 Evolution 70 tropft/läuft nach

Liebe angehende Quickmill-Homebaristi…
Ihr habt Euch für einen Quickmill Thermoblock entschieden und rätselt über eine systemgewollte Funktion. Es wäre im Gegenteil ziemlich ungewöhnlich, falls der Siebträger nach Bezugsende nicht nachtropfen würde – denn dieses 'Nachtropfen' ist nichts anderes als der systembedingte und so gewollte Restdruck-Abbau.

Warum ist das so?
Beim Quickmill-Thermoblock erfolgt der Restdruckabbau – anders als beim E-61 Brühkopf – über den Kaffeepuck im Filtersieb und damit völlig getrennt vom Frischwasserzuleitungsssytem. Beim Bezugsende/Ausschalten der Pumpe verschließt ein Ventilstift (federgelagerter Stift in der Brühkopfhohlschraube) den Brühwasserzulauf im Brühkopf. Der Restdruck des Brühwassers aus dem Thermoblock wird über das vor dem Thermoblock liegende Magnetventil (als 'quasi' frisches Restwasser) schlagartig zurück in den Tank geleitet – und der Restdruck im Filtersieb (Caffè-Wasser) wird systembedingt langsam über den Kaffeepuck (tropfenweise) abgebaut – erfolgt somit völlig getrennt vom Brühwasserzulauf. Darum sollte das Filtersieb nach Bezugsende für 30-40 Sekunden eingespannt bleiben, danach sollte sich der Puck trocken und nahezu rückstandslos ausschlagen lassen (bei korrektem Mahlgrad und Füllmenge).

Das Prinzip des Restdruckabbaus ist also völlig anders als bei E-61 Gruppen, bei denen der Restdruck aus dem Filtersieb/Kaffeepuck zurück durch den Brühkopf – schlagartig und deutlich hörbar – in die Tropfschale entweicht. Durch diesen 'Rücklauf' wird zwangsläufig das Duschensieb, sowie ein Teil des Frischwasserkanals verunreinigt, und darum muss ein E-61-Brühkopf rückgespült werden, was beim Quickmill-Thermoblock systembedingt nicht erforderlich ist.

In den berühmtberüchtigten Quickmill-Bedienungsanleitungen wird das wohl nicht deutlich genug dargestellt, und ich hoffe das hilft nun ein wenig weiter.

Am Rande:
In den frühen Handhebler-Tagen, als Barista ein angesehener Ausbildungsberuf war, pflegte man – um eventuelle Verunreinigungen der Tasse durch nachtropfenden Caffè zu vermeiden – diese, auch bei Handheblern systembedingt entstehenden Tropfen, entweder durch 'perfektes timing' oder kunstvoll mit einem Löffel aufzufangen.
Das ist auch heute zu beobachten, zum Beispiel in diesem Handhebler-Video mit Barista Eddy Righi – ab Minute 01:40.

Gruß, Sebastiano
.

 

Danke @Sebastiano für die Informationen.
Soweit so gut, der Anstoss meines Beitrags war die Beobachtung, dass auch bei Leerbezug bzw. ohne Siebträger etwas Wasser nachläuft.
Mittlerweile hat es allerdings nachgelassen. Vermutlich sammelt sich auch noch überhalb des Duschsiebs Wasser, das nach und nach abtropft.
Grüße

 

Es ist wohl so, wie Du es vemutest. Zudem entsteht speziell bei einem Leerbezug ja kein typischer Restdruck wie bei einem Caffè-Bezug, so dass allein die Feder und nicht zusätzlicher (Rest)Druck im Filtersieb für die Schließfunktion des Ventilstiftes sorgt. Eventuell kann es unter ungünstigen Umständen so zu deutlichem Nachtropfen kommen. Indes – wo sollte bei einem Leerbezug eigentlich ein Problem bestehen? Du bestellst Wasser, und es kommt Wasser – und irgendwie sollte die Tropfschale ja auch ihrer bestimmungsgemäßen Funktion gerecht werden…

Sollte das Nachtropfen am Ende des Caffè-Bezugs unerwartete Formen annehmen, so wäre entweder der Kaffee-Mahlgrad, die Siebfüllung oder der Tamperdruck zu prüfen – oder eine Sauberkeits-, Funktions- oder Vollständigkeitsprüfung des Ventilstiftes und der Feder in der Brühkopfhohlschraube oder eine Prüfung des Magnetventils angesagt. Und ja, der kleine Ventilstift kann durch eventuelle Unachtsamkeit gern mal verloren gehen…

Gruß, Sebastiano
.

 

Servus,
ich weiß, es passt hier nicht ganz zum Thema, aber es gibt für diese Maschine kaum Beiträge hier. Vielleicht kann mir von euch einer sagen, wie sich die Maschine verhält, wenn man Milch aufgeschäumt hat. Kann man dann unmittelbar danach wieder Espressos zubereiten oder braucht es eine Weile bis die Temperatur wieder passt? Oder muss man ggf. etwas Heißwasser ziehen damit sich die Maschine schneller "beruhigt"?

Ich bin aktuell auf der Suche nach einem Ersatz für einr fast 20 Jahre alten Jura A110 - das ist auch eine Kombi aus Mühle mit Maschine. Momentan bin ich so hin- und hergerissen ob ich gleich in was "vernünftiges" investiere oder doch wieder eine Kombimaschine nehme. Für das Anforderungsprofil von 2-4 Espressi täglich und gelegentliche Cappos bzw. Latte würde schon die Quickmill sprechen. Grundsätzlich waren wir mit der alten Maschine recht zufrieden, diese produzierte recht brauchbare Espressis, sicher kein Vergleich zu wirklich professionellen Geräten. Aber immer noch wesentlich besser, was man sonst so vorgesetzt bekommt.

Würde mich über eine Antwort sehr freuen, vielleicht kann jemand auch eine Aussage treffen, wie die Ergebnisse generell mit der Maschine sind. Vorab schon mal Danke!

 

Schön, dass hier im Forum schon so ziemlich jedes Thema diskutiert wurde ;-).
Bei meiner neuen QM 3004 kommt mir das Nachtropfen auch relativ stark vor.
Ich schaffe es kaum damit einen trockenen Puck zu erzeugen.
Anbei ein Video dazu: Dropbox - VID-20210222-WA0005.mp4 - Simplify your life

Ist es bei anderen QM Besitzern auch so stark?

VG

 

Sieht in meinen Augen ganz normal aus. Ob der Puck trocken wird oder nicht ist nicht relevant.