Der tägliche Lebensmittelwahnsinn

Wieviele Fines sind da im Mahlgut? Ist die Mühle aligned?

 

Naja, dieses Firmenkonglomerat unter Führung der Allgäuer Muttergesellschaft nennt man per Definition Konzern, auch wenn er in diesem Fall nicht allzu groß ist: Käserei Champignon Hofmeister

Der Marktauftritt des „Familienbetriebs“ hat dich vermuten lassen, du bekämest ein regionales Produkt. Das ist eine Folge von Marketing, durch welches Du offensichtlich ge- und enttäuscht wurdest, nachdem Du Codes auf der Packung entschlüsselt hast, dass das Produkt anscheinend von einer Konzerntochter in einer ganz anderen Region hergestellt wurde.
So eine Detektivarbeit entfällt halt bei echten regionalen Kleinanbietern. Die produzieren und vermarkten transparent regional und verstecken sich nicht hinter einer Markenfassade und Codes.

 

Deine guten Absichten in Ehren, aber so lange das Gentech Monsanto Kraftfutter für die Tiermast auf abgeholztem Amazonasgebiet angebaut und mit Schwerölcontainerschiffen um die halbe Welt verschifft wird, kommt es auf ein paar hundert km LKW, die der fertige Käse zurücklegt, auch nicht mehr an.
Und ja, es mag Bauern geben, die fast ausschließlich eigenes Futter verfüttern. Und allen Konsumenten, die gezielt solche Produkte kaufen, zolle ich meinen Respekt. Für die grosse Masse reichen aber unsere Flächen nicht, außerdem wird's dann teurer, was die soziale Ungerechtigkeit im eigenen Land ans Licht bringen würde. Und das wollen wir ja auch nicht.
Bleiben zwei Optionen: Konsum tierischer Produkte reduzieren, oder weiter den Regenwald aufessen.

 

Danke, das ist lieb von Dir. Wenn Du jetzt von Espresso auf Caro-Kaffee umsteigst, dann sind wir ziemlich quitt.

 

Sehr guter Beitrag!
Dass es so ist, liegt aber auch am Desinteresse der Verbraucher! Bevor man also in Hoffnungslosigkeit und Lethargie versinkt sollte man diejenigen Landwirte unterstützen, die es besser machen.
Bei uns gibt es eine Milchtankstelle an der man 24/7 frische Milch aus dem Landkreis zum Preis von 1€/l in mitgebrachte Flaschen zapfen kann. Der Betrieb hat 120 Milchkühe und liegt 10km von der Tankstelle entfernt. Ich habe mit dem Landwirt gesprochen-er erzeugt 95% des Futters selber und kauft als Eiweißfutter lediglich Rapsextraktionsschrot zu. Das kommt vermutlich auch aus D. So kann es gehen!
Die Milch hat eine exzellente Qualität und ist aufgeschäumt ein Gedicht.
Die Anbauflächen reichen übrigens sehr wohl, wenn wir weniger tierische Produkte und dafür mehr Getreide selber essen. Andererseits macht totaler Verzicht auch keinen Sinn, denn es gibt ja einiges an Grenzertragsflächen, auf denen man eben keinen Ackerbau betreiben kann, die aber gut als Weideflächen dienen können. Auf deren Ertrag können wir gar nicht verzichten.

 

Keine Ahnung, ob das in den Niederlanden genauso ist, einige „große“ Marken ( wie auch der ebenfalls abgebildete Senf) werden ja aber auch international vertrieben, aber diese „Frites Saus“ hat mich gerade fatal an die ZDF- Serie erinnert, die man sich besser bei Gelegenheit mal anschauen sollte (oder auch nicht, wenn man sich nicht völlig gruseln möchte):
BesserEsser. Lege packt aus.
Da erklärt ein Lebensmitteltechniker, was in Tiefkühlprodukten, Süßigkeiten, Saucen, Fertiggerichten, Eingefrorenem, …. so wirklich alles drin (und halt eben auch nicht drin) ist und kocht diese dann gleich auch anschaulich nach. Vieles weiß man zwar inzwischen oder ahnt es schon, allerdings eine absolute Frechheit, was den Käufern da tatsächlich billigst angedreht wird (vor Allem Wasser + Chemie…..), auch in bisher eher weniger verdächtigen „Traditionsmarken“ (wie Erasco, After Eight, Haribo, …), wie etwa eben auch keine echte Mayonnaise auf McDoof- und B King- Burger, heißt dann eben auch nur Fritten- Sauce oder so ähnlich.
Oder auch wenn sowas wie der kleine Zusatz „knusprig“ etwa auf der Packung Schlemmerfilet Bourdellais erscheint, muss dann auch nur noch 50% Fisch drin sein, statt wie ansonsten 75% (wegen freiwilliger Selbstverpflichtung), überall billigste Ersatz- Fette, Stabilisatoren, Farbstoffe, Ersatzstoffe,…..widerlich und dabei oft noch gesundheitsschädigend oder gleich in im Verdacht, krebserregend zu sein.
Aber man kann etwa für ne Packung Windbeutel beim Discounter für 0,99€ halt auch nicht wirklich eine echte Patisserie- Vanille- Creme- Füllung erwarten, dann halt nur für bessere Haltbarkeit mit sehr stark gesüßter Sahne, aber die wird, muss sogar weiter verändert werden, damit sie auch eingefroren kann (und wiederum mit höchst ungesunden Inhalten des Lebensmittel- Chemie- Baukasten).

 

Die Frage ist doch vielmehr, wieso werden diese „Nahrungsmittel“ von so vielen Menschen regelmäßig gekauft? Der Preis für solche Produkte im Supermarkt ist ja tendenziell hoch (also von wegen gesund ist zu teuer, dieses Argument gilt als widerlegt). Ganz sicher hat es mit Gewohnheiten zu tun, zudem enthalten viele dieser hochverarbeiteten Lebensmittel eine Kombination aus „high sugar, high fat“ und machen abhängig (Ausstoß von Neurotransmittern im Gehirn, Dopamin/Glutamat bspw.). Zucker im allgemeinen gilt ja schon lange als Droge…
Wen das Thema interessiert der sollte sich mal bei Arte (YT) „Unser Hirn isst, was es ist“ - Livetalk ansehen. Falls das Thema hier stört oder zu OT ist, gerne verschieben.

 

Ich muss hier mal aufräumen...

Sebastian Lege ist gelernter Koch, ungelernter TV-Moderator/"Entertainer" und selbsternannter "Food-Experte". Und sonst nix – und damit meilenweit von einem staatlich geprüften Lebensmitteltechniker entfernt. Exkl. Staatsexamen, Studium und so weiter.

Und alles, was der lustige Onkel da im Altherren- & -damen-TV vorturnt und -plappert, lässt sich auch ganz einfach mit einem kurzen Blick auf die Zutatenliste herausfinden. Dass er anschließend noch irgendwas willenlos zusammenpanscht und behauptet, dass es genauso schmeckt wie "das Original" ist natürlich absolut überzeugend!

Es wäre weitaus sinnvoller, wenn er / das ZDF mal die Rechnung aufmachen würde, was ein Produkt denn kosten würde, wenn man die

durch die dem geschätzten Auditorium angemessen erscheinende Rohstoffe ersetzen würde.

Oder, wenn mal ein gelernter Journalist die Verantwortlichen aus der Lebensmittelindustrie zu den Vorwürfen aus der Sendung interviewen würde...

Abgesehen davon, dass ich das TV-Kasperl bzw. seine Art nicht leiden kann – das ständige Glutamat-Bashing in der Sendung z.B. geht mir sowas von auf den [zensiert]!
Gegendarstellung:

[Quelle: Neurotransmitter – Wikipedia ]

Und noch ein Artikel aus Wikipedia zur Unbedenklichkeit von Glutamat: Glutamate – Wikipedia – die Studien dazu habe ich allerdings nicht überprüft.

Aber es ist natürlich für die Redaktion viel einfacher, die uralten Vorurteile zu bedienen, als sich mit den Themen ernsthaft und fundiert auseinanderzusetzen. Das bindet die Zielgruppe und überanstrengt sie nicht.

Konkret noch zum Iglo Schlemmerfilet: Dass da nur 50% Fisch drin ist, steht wo? Richtig, auf der Zutatenliste.
Und zu McD: Vor nicht allzu langer Zeit hatten die noch die Mayonnaise und das Tomatenketchup von Develey verwendet.
Zutaten der Mayo: Öl, Essig, Eigelb, Zucker, Salz, Gewürze, Zitronensaft
Zutaten Ketchup: Tomatenmark, Essig, Zucker, Salz, Gewürze

Ich kann darin nichts Schlechtes finden...

 

"Produktentwickler im Lebensmittelsegment" ist er.
Sebastian Lege – Wikipedia
Ihr tut jetzt aber hier nicht streiten bitte.

 

Sag ich doch: Koch.

 

Es steht dir natürlich völlig frei, zu Essen, was immer dir persönlich zusagen mag, ja deine Freiheit (und schließlich ja auch deine Familie der Mitesser, oder heißt das nun doch etwa Mitessenden?), wieso du dir das Mandat zum „aufräumen“ einbildest, darf dann gerne auch weiter dein Geheimnis bleiben.

 

nee:

 

Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass die Umstellung von Mayo auf "Pommes-Sauce" erfolgt ist, weil sie damit auch Veganer ansprechen wollen, nicht aus Kostengründen.

 

Mayonnaise darf sich nur nennen, was mindestens 70% Speiseöl beinhaltet, alles darunter (und auch mit billigeren Fetten) eben nicht.
Mayonnaise 20ml

Mc Donals begründetet dies durch Kundenbefragungen, die Kritiker sehen eher eine Gewinnoptimierung durch Kosteneinsparung. Laut dem ZDF- Bericht ist auf den Mc Pommes noch Mayo, auf den Burgern angeblich aber nur noch das Ersatzprodukt, in der Schweiz gibt es dort wohl aktuell gar keine Mayo mehr, bei BK hier wohl auch bei beiden Produktgruppen nicht mehr, auf Burger und Pommes nicht. Klarheit und Transparenz sieht wohl etwas anders aus.
Ich (für mich ganz persönlich) werde mir meinen etwa jährlichen Ausflug (mangels Alternativen spät in der Nacht und dann meist hungrig auf der Autobahn unterwegs) dorthin nun auch noch gänzlich abgewöhnen, da eh schon als verhältnismäßig teuer, pappig,……empfunden, dazu noch die Berge von Müll, mit Völlegefühl ohne dabei wirklich satt zu machen, dies dort also eh schon ein eher zweifelhaftes „Vergnügen“ war, aber Alles wohl auch nur persönliche Vorurteile, die wohl bestätigt werden wollen, nein müssen.

 

Das Glutamat im menschlichen Körper das im Gehirn tatsächlich als wichtigster erregender Neurotransmitter gilt dient der Kommunikation zwischen Nervenzellen und hat seinerseits komplexe Wirkungen auf andere neuronale Schaltkreise des Zentralen Nervensystems.

Immer mal wieder gibt es Berichte über das sog. „China-Restaurant-Syndrom“. Die dabei auftretenden Symptome wie Schwäche, Kopfschmerzen oder Herzrasen nach dem Verzehr von asiatischen Speisen werden dabei auf den häufig verwendeten Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat geschoben.

Als wissenschaftlich erwiesen gilt das allerdings nicht (es wurden dazu mehrere doppelblinde Studien durchgeführt und die Zusammenhänge konnten nicht belegt werden).
Glutamat ist chemisch gesehen das Salz der Glutaminsäure (nicht-essentielle Aminosäure) und körpereigener Eiweißbaustein, zudem kommt es in vielen Nahrungsmitteln vor, und zwar gebunden an Eiweißstoffe.

Die Lebensmittelindustrie stellt Glutamat aus pflanzlichen Substanzen künstlich her, es wirkt ungebunden als Geschmacksverstärker, indem es den Eigengeschmack von Nahrungsmitteln, den diese bspw. beim einfrieren einbüßen, intensiviert.
Viele Ärzte und Wissenschaftler bezeichnen Glutamat auch als Dickmacher und warnen vor übermäßigen Konsum. Als erwiesen gilt dies allerdings auch nicht. Laut diesen Meinungen würde Glutamat als Zusatzstoff massiv in den Appetitzyklus eingreifen. Die WHO oder auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht die Lage allerdings weniger dramatisch.

Ich persönlich glaube die Dosis macht das Gift. Wer schonmal verhältnismäßig viel Glutamat gegessen hat weiß mit Sicherheit dass dies nicht gut sein kann. Man fühlt sich doch eher nur noch hungriger und entwickelt ein starkes Durstgefühl (es handelt sich ja wie gesagt um Salz welches natürlich auch wieder ausgeschieden werden will).

Nach @turriga ‘s Post über high-processed food gestern habe ich eine interessante Studie gefunden die gezeigt hat dass „high sugar high fat“ (HSHF) das Belohnungssystem in unserem Gehirn umprogrammieren kann. Die Kurzversion lautet, dass man Probanden über acht Wochen einen ungesunden (HSHF) Snack gegeben hat und man über Bildgebende Verfahren (fMRT) belegen konnte, dass dadurch gesunde Lebensmittel eher abgelehnt wurden und ungesündere eher favorisiert wurden. Interessanterweise waren die Probanden in beiden Versuchsgruppen alle normalgewichtig (BMI) und haben im Verlauf der Studie auch nicht an Gewicht zugenommen. (Quelle: https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S1550-4131(23)00051-7)

Das zeigt allerdings, dass schon kleine Mengen dieser ungesunden Lebensmittel (in diesem Fall ein Milchshake) zu einem Shift an Gewohnheiten führen kann und es dann letztlich natürlich zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen kommt. Eine ungesunde Ernährung ist ja streng genommen schon ein großer Treiber heutiger Zivilisationskrankheiten wie Typ 2 Diabetes und atherosklerotischen Veränderungen (und dessen Folgeerkrankungen) bspw.
Durch zusätzlichen Bewegungsmangel sieht das ganze ja nicht besser aus.

Aber jeder kann und soll natürlich essen was ihm schmeckt und was er oder sie für richtig hält. Möchte hier niemanden belehren, eher awareness schaffen

 

Also, das ist doch alles ok so. Und wir sind alle der gleichen Meinung. Was langbein gezeigt hat finde ich gut. Wir fahren auch oft nach Holland und essen diese Sachen. Danach ist aber auch gut.

Langbein zeigt tolle Rezepte, denen ich von der Idee her gerne auch nachgehe.
Manchmal isst man das und ist sich bewusst (vorher oder nachher) das das nichts Gutes war. Aber 1 mal im Jahr Bitterballen, Kroketten,(Fleisch, Gulasch oder auch Garnelen) die Frikandel Speschial, ein Genever hinterher, das ist doch ok!

Diesen Lehrmeister Lege kann ich auch nur bis zu einem gewissen Grade folgen. Manchmal übertreibt er es…


Ich vermisse hier den tokajlover , der hier immer gut Fakten herübergebracht hat.
Ich habe viel von seinen Kommentaren gelernt.
Wahrheiten brauchen den richtigen Vermittler …


Also macht einfach weiter so!

 

Das scheint auch andersrum zu funktionieren. Achtung, nicht repräsentative „Studie“:
Früher (tm) hatte ich gelegentlich mal Appetit auf einen Burger einer der Ketten. Nach so einem „Mahl“ war ich meist sehr ernüchtert. Unangenehmes Völlegefühl für nen 10er, aber später verhältnismäßig schnell wieder Hunger, zudem war es weniger lecker als die Erwartung versprach. Nach verblasster Erinnerung musste ich aber wieder mal hin…
Seit ich konsequent zuhause frisch koche und dabei auf Convenience Produkte verzichte, bleibt der Junkfood Trieb seit Jahren aus.

 

Danke, wenigstens einer denkt mit.

Das hat schon Paracelsus im 16. Jahrhundert gewusst und ist doch bei allem so – egal wie "gesund" oder "ungesund" es eingestuft ist. Wenn man zuviel Wasser trinkt, wird man daran sterben, genauso wie bei zuwenig.
Und egal, ob das jetzt "Superfood" heißt oder sonstwie, das sind doch alles nur Sprüche und Marketingerfindungen. Irgendwann kommt einer auf die Idee, die grünen Blättchen, die beim Verarbeiten der Erdbeeren übrig bleiben, als Superfood anzupreisen.

Acht Wochen lang täglich Milchshake fällt anscheinend auch unter "Gift".

Ich doch auch.
Und BesserEsser ist jetzt m.M.n. keine Platform, auf der man seine Ernährung bauen sollte. Lieber mal sich selbst beobachten und die Zutatenlisten studieren.

Meine Erfahrung dazu: Wenn die (deutsche) Zutatenliste mehr als drei Zeilen hat, dann ist schon mal Vorsicht angebracht.

Und eins noch zum Thema Convenience und dem Spruch "sowas ess ich nicht":
Die Verbraucherzentrale schreibt:

Für mich zählt dazu auch Mehl, Fleisch und Wurscht vom MdV, Gemüse aller Art, Milch, Kaffeebohnen, ...
Einfach alles, was ich nicht selbst erzeugt habe.
Und ich find's ausgesprochen toll, wenn hier einige selber Brot backen oder wurschten oder Gemüse anbauen!

 

Deine Interpretation ist eigenwillig und ich unterstelle Dir, dass Du die allgemein übliche Interpretation kennst. Warum Du sie verbiegst - keine Ahnung…

 

Mag sein.
Wo fängt denn für Dich ein Convenience-Produkt an?