Kann man eine S* Mühle zu fein einstellen und dadurch beschädigen?

Kurz gesagt: Du bildest Dir Deine Meinung ohne jegliche eigene Erfahrungen. Das dürfte auf 99% der KN User zutreffen. Der Grund für die negative Meinung liegt ja eher im Marketinggebahren der fraglichen Firma. Die Produkte kennt hier ja kaum jemand. Ist das dann objektiv?

Nun, die erzielbaren Ergebnisse muss man auch selber erfahren, um sie bewerten zu können. Ich behaupte in einem Blindtest wird niemand die Mühle wegen ihre Qualitäten negativ identifizieren können.

Haltbarkeit: Da bin ich auch kritisch bei der fraglichen Mühle, da sie subjektiv sehr labil wirkt. Meine beiden Exemplare laufen bei den neuen Besitzern immernoch und haben die 10.000 Bezüge schon lange hinter sich gelassen. Einziger Verschleiß: Der Impeller unter dem Mahlkegel. Das war Dank 3d Druck Vorlage aber kein Problem diesen zu ersetzen (auf Nachfrage bekommt man das fragliche Ersatzteil inzwischen auch aus Metall direkt vom Vertrieb.

Reparierbarkeit:
Die ist nicht schlechter als bei anderen Mühlen. Problem ist eher, dass man Ersatzteile in Europa kaum bekommt. Das sieht in den USA und Australien viel besser aus. Italienische Produkte sind da umgekehrt auf diesen Kontinenten aber genauso problematisch.

Sorry, Viel Off Topic. Aber ich denke die Eingangsfrage ist geklärt.

 

Basieren denn deine Aussagen zu den Mängeln der genannten Mühlen alle auf deinen eigenen Erfahrungen?

 

Ja, alles eigene Erfahrungen von Mühlen, die ich selber besessen habe. Eine kleine Aufstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

DeLonghi KG 59 Plastikbomber
Demoka 207
Demoka 203 (2x)
Isomac Grand Machinio
Isomac Cono Alu
Saeco Nemox Lux
2* Gastroback advanced Pro
Quickmill 040
Bezzera BB105
Compak K-3
2*Macap M4d (einmal mit stufenloser Verstellung)
Quamar Q50E
Graef CM80
Zassenhaus Emma
Mahlkönig Vario Home
Mahlkönig K30 ES
Mahlkönig K30 Vario
Mahlkönig K30 Twin
Mahlkönig ProM (leider effektiv ein Totalschaden)
Anfim Haus Self
Macap M7d
2* Cunill Tranquilo Tron
Xeoleo m450
1Zpresso JX Pro
Ceado E37s
2*Macap M2d
Demoka M207 Glashopper
Fiorenzato F4e

Maschinen mit eingebauter Mühle:
Quickmill 2835
Lelit PL42 (mit PID)

 

Ja.
Du kannst mit den zwei Verstellmöglichkeiten und zusätzlichen Unterlegscheiben die Mühle so fein stellen, dass die „Rutschkupplung“ der Mühle irgendwann auslöst.

 

Das sind durchaus zwei verschiedene Sachen, über die Du da nachdenkst. Die falschen und veralteten Bohnen werden Dir mit keinem Mahlgrad ein vernünftiges Ergebnis liefern. Das ist ein Fakt, der an sich völlig unabhängig von der Mühle besteht.
Gänzlich losgelöst davon bleibt das Problem, dass Deine Mühle bekannte Schwächen mit sichbringt. Mit den besonderen Eingriffen sollte es aber machbar sein, so fein zu mahlen, dass der Puck beim Bezug zumacht und kein Wasser mehr durchkommt. Da kratzen dann ggf. schon fast die Mahlscheiben aneinander, aber solcher Staub ist technisch mit den Umbauten machbar.
Ganz konkret bedeutet das für Dich: Du wirst mit besseren Bohnen nur einen Teil Deines vielschichtigen Problems lösen können.

Wenn die neuen Bohnen allerdings so lange zu Dir unterwegs sind, dass sie allein schon durch die Transportzeit aus dem idealen Zeitfenster fallen und genauso tot bei Dir ankommen, wie die Supermarktbohnen, war die Auswahl des Lieferanten sicher nicht ideal.

 

Aber nicht, dass die frischen Bohnen so lange unterwegs sind, dass sie dann genauso alt sind wie die aus dem Supermarkt ...

 

Die Bilder sind ganz schwer zu beurteilen (Blick durch Kristallkugel... ähm -glas). Würde aber Deine Einschätzung für richtig halten, dass der Mahlgrad noch nicht fein genug ist. Sooo viel sollte nicht mehr fehlen.

 

Ein beliebter rhetorischer Trick: " ...bekanntlich..."
Ich habe die Mühle seit Jahren. Bislang konnte ich mit der Mühle noch nahezu jede Espressobohne (auch aus Not gekaufte Supermarktbohnen) auf die erforderlichen Durchlaufparameter, also in den Bereich von ca 1ml/Sekunde bringen. Die billigen Röstungen haben halt nicht geschmeckt.

 

Aber das ist doch prima! Genau auf solche Erfahrungswerte zielte doch die Frage des TE, was er denn noch anstellen müsste, um das Gerät sinnvoll nutzen zu können. Vielleicht lässt Du ihm ein paar Hilfestellungen zukommen, dass es genauso gut klappt, wie bei Dir?

Mich musst Du nicht überzeugen

 

@benötigt: Da hast du sicher recht. Die eigentliche Ausgangsfrage des TE lautete ja:

Die Frage scheint mir mit Beitrag 35 von @SchlagRat beantwortet und deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Meine Ergänzung: Die Mühle bzw. deren Rutschkupplung kommt schon mal ihre Grenzen, wenn man sie mit hellen oder sonstigen besonders harten Bohnen füttert. Da löst dann schon mal die Rutschkupplung aus. Da ich auf klassisch italienisch gerösteten Kaffee stehe, hatte ich das Problem im letzten Jahr schätzungsweise ein einziges Mal. Da war es ein Steinchen und nach Reinigung des Mahlwerks war alles wieder OK.

Und der TE scheint mittlerweile laut Beitrag 47 selbst mit den ollen Supermarktbohnen was ordentliches aus der Kombi herauszubekommen. Brewratio und Bezugszeit stimmen. Ob es (ihm) schmeckt, muss er für sich beantworten.

 

An der Lieferkette lässt sich sicher auch noch arbeiten. Gegenüber den 4.5 Monaten zuvor aber schon eine deutliche Verbesserung.

Spannend ist dann noch, ob die nächsten Tests etwas bringen.
Was nach Bezugsende noch raustropft lässt sich auch in einem anderen Gefäß auffangen. Für die Qualität des Shots vielleicht nur eine kleine Auswirkung. Gegenüber unter Druck bezogenen Espresso ist das reine Nachtropfen durch Gravitation dann aber eher ein Wechsel auf das Filterkaffeeprinzip.

 

Genau, was Du bereits machst - Auffangbehältnis drunter. Spart das umständliche Saubermachen.

 

Oder ein Lappen / Schwammtuch etc.:
man muss nicht alles verkomplizieren.