Robusta versus Arabica

Ich fahre durch die Bank am bestes mit Mischungen mit 20-40% Robustaanteil. Ich mag diese herbe, erdige Note. Meiner Meinung nach macht das den Kaffee vielschichtiger. Reine Arabicas sind mir meistens entweder zu mild oder zu fruchtig, was ich schnell als sauer empfinde. Gerade mit heller gerösteten Arabicas, die ja gerade hart im Trend liegen, kann ich leider kaum was anfangen. Bei mehr als 40% Robusta wird's mir allerdings teilweise etwas zu herb. Natürlich kommt es auch immer auf die genaue Bohne und die Röstung an, aber das sind so meine Richtwerte.

 

Es sind durchaus sehr gute 100%ige Robustas im Umlauf.
Der Gran Crasso wurde hier bereits genannt. Der Reinstoff von röstArt ist sehr schokoladig und überhaupt nicht so herb und erdig. Good Karma hat die Wildblume, die geht sehr Richtung geröstete Erdnüsse mit wildem Honig; ein wenig erdigen Geschmack kann man ihr nicht absprechen aber der hält sich dezent im Hintergrund. Das nussig-süße dominiert.

Die letzteren beiden habe ich selbst probiert. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die besonders auf den Magen schlagen oder zu viel Koffein haben. Da kenne ich einige hellere Arabicas, die weniger "bekömmlich" sind.

Was mich zudem wundert, ist dass dieses "100% Arabica=100% Qualität"-Argument marketingtechnisch speziell den Vollautomatenbenutzer anspricht. Dieser aber ist eigentlich fast immer mit einem ordentlichen Robustaanteil besser bedient, da VAs dazu tendieren bei helleren Arabicas nur saure Plörre zu extrahieren und gerade die Robustas mit ihren tendenziell kräftigeren Aromen es vermögen, die miesen Extraktionsleistungen der VAs auszugleichen und einen vollmundigen VA-"Espresso" abzugeben.

 

Mir stößt bei diesem Statement immer auf, dass ich ein Wort vermisse wie - im allgemeinen, oder typischerweise.
Aber nach offiziellen Qualitätskriterien (Punkte) ist es anscheinend wirklich richtig (fast immer).
Ich habe dabei anscheinend das Problem (oder Glück) dass ich anscheinend einen "schlechten" Geschmack habe und so machen full-Robusta wirklich genießen kann.

 

Du meinst, dass "Arabica" im allgemeinen schon ein Qualitätsmerkmal ist?
Nein, finde ich gar nicht. Punktemäßig gut bewertete Kaffees sind vermutlich idR Arabicas, mag sein.
Aber daraus kann man doch nicht den Umkehrschluss ziehen, dass ein Arabica immer gut ist.
Das Wort Arabica an sich sagt doch erstmal nix aus.

"100% Arabica" als Qualitätsversprechen taugt in etwa so viel wie "100% Rotwein". Nämlich gar nix.
Ich trinke jedenfalls lieber einen handwerklich gut gemachten, ausgewählten Robusta als einen Industriell gerösteten Arabica.

 

Genau so ist es. Und genau so war das hier - von allen KommentörInnen - gemeint. Da sind wir uns doch einig. Aber Firmen wie Melitta, Jacobs oder ähnliche tun so, als sei das was tolles, wenn man "100% Arabica" in die Tüte füllt - und viele Menschen da draußen glauben das.

 

Nein, genau da widerspreche ich immer und mache Front dagegen.
Dabei taucht das nicht nur in der Werbung auf, sondern leider auch in in fast allen ansonsten guten Fersehbeiträgen.

Mit dem Rest von deinem Text hast du genau das beschrieben, was ich eigentlich sagen wollte, aber offensichtlich nicht so richtig hingekriegt habe.

 

...und noch schlimmer: auch in Baristakursen einiger Kleinröstereien wird so ein Schmu pauschal verbreitet.

 

Habt ihr vielleicht mal ein paar Röster bei denen ich reine Robusta bekomme? Supremo kenne ich schon.

 

Z.B. Quijote, Good Karma Coffee fallen mir auf die Schnelle ein.

 

Meine Hitliste:
1. Quijote El Gran Crasso
2. Mokaflor Dolce&Forte

5. Baum Cessaro


10. Good Karma Wildblume

Gibt aber noch etliche mehr, schau/suche mal im Fred "Ich trinke grade diesen Espresso"

 

Hallelulja von KFE

 

Caffe New York Java sortenrein.
Für Freunde von dunkel gerösteten Bohnen und anständigem Robusta-Anteil ist Quarta-Caffe aus Lecce eine Empfehlung wert.
Genauso wie Nannini etrusca

 

Hier wird Robusta separat vom Arabica verkauft. Der Kunde darf sich das dann nach eigenem Geschmack mischen...

 

Also wir haben immer den 100% Robusta vom Van Dyck in Köln in einer Mühle. Einfach genail das zeug gerade wenn man Cappu oder sonstiges macht. Aber auch als Doppio schmeckt mir diese Crema Bombe einfach super. Hier noch der Link .

Ansonsten haben wir auch andere 100% Robusta Bohnen versucht allerdings meistens aus kleineren Rösterrein ums Eck die keinen Online Versand anbieten. Wir finden die crema die aus einer solchen Bohne kommt einfach genial und auch der Herbe geschmack passt super zum Flensburger welches ich gerne Trinke

 

Hi, ist zwar ein alter Thread, aber uns bewegt hier die Frage nach mehr oder weniger Säure. Man liest vielerorts, auch hier: "der Gehalt der Chlorogensäure ist ebenfalls etwa doppelt so hoch."
Doch hier im Tread ist zu lesen:
"Mir ist dabei aufgefallen, dass dieser weniger Säure hat, als ein Arabica."
"Robusta hat zu aller erst mal mehr Koffein als Arabica. Er schmeckt erdiger, muffiger und hat tatsächlich weniger Säure,"
Was davon stimmt denn jetzt ? Oder liegt die Wahrheit weit tiefer?
Danke für die Antworten vorab-

 

Ja. Chlorogensäure wird einerseits beim Rösten abgebaut (je länger geöstet wird, desto weniger CS), anderseits haben Canephoras mehr Bitternoten (was der Säure entgegen wirkt).

 

Robusta Espresso

Eine schöne Bohne. Macht auch im Cappucino eine gute Figur

 

Fotos?

 

Habe leider nur den Napoli von Mirella da. Das Foto reich ich gerne nach

 

Moin! Ich als absoluter Kaffee-Neuling suche zur Zeit Kaffeebohnen mit "wenig" Koffeingehalt und mildem Geschmack (nicht so bitter). Zum Vergleich: Ich hatte heute Mittag einen "Café Crème" gemacht. 14g auf 140ml, Kaffeebohnen: Joerges Gorilla Super Bar Crema (70 % Arabica-Bohnen, 30 % Robusta-Bohnen). Danach war ich ganz schön flattrig.

Ich habe gelesen, dass hellere Bohnen für Café Crème besser geeignet sind. Allerdings trinke ich auch gerne Cappuccino, wo dann eher dunklere besser sind, weil Expresso? Gibt es da Bohnen die für beide ein gutes Mittelding sind?

Danke!