Minimalinvasive Entkalkung eines DB Dampfboilers?

Diskutiere Minimalinvasive Entkalkung eines DB Dampfboilers? im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Nach knapp 3 Wochen Urlaub habe ich meiner 18 Monate lang mit weichem Wasser (2-4 dH) betriebenen Profitec Pro 300 frisches Wasser in den Kesseln...

  1. FRAC42

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    Nach knapp 3 Wochen Urlaub habe ich meiner 18 Monate lang mit weichem Wasser (2-4 dH) betriebenen Profitec Pro 300 frisches Wasser in den Kesseln gegönnt.

    Maschine also eingeschaltet, aufheizen lassen und dann den Heißwasserhahn aufgedreht bis nicht mehr raus kam. Dabei sind mir Krümel in dem ausgelassenen Wasser aufgefallen. Auch bei späterer Heißwasserentnahme landeten diese Krümel im Gefäß. Da sich die Krümel in Zitronensäure komplett auflösen ließen gehe ich von Kalk aus. Das würde auch dazu passen, dass die Maschine immer lautere Kochgeräusche beim Aufheizen macht.

    Ich denke nun daran den Dampfkessel "minimalinvasiv" zu entkalken. Dazu würde ich die Maschine vom Netz nehmen, das Überdruckventil abschrauben, dann das Wasser ablassen, und falls dabei wieder Krümel auftauchen solange Wasser durch die Öffnung des Überdruckventils einfüllen und unten auslaufen lassen bis keine Krümel mehr erscheinen. Dann Heißwasserventil zu, den Kessen randvoll mit warmer Amidosulfonsäurelösung füllen und ein paar Stunden stehen lassen. Danach die Lösung ablassen, ein paar mal mit klarem Wasser spülen, dann Überdruckventil wieder rein und die Maschine wieder in Betrieb nehmen.

    Für den Brühkessel könnte ich mir eine Durchlaufentkalkung bei abgezogener Heizung Vorstellen (falls die Elektronik nicht so schlau ist und dann ihren Dienst verweigert).

    Was haltet ihr davon? Von einer Durchlaufentkalkung des Dampfkessels halte ich für wenig, der der ja nie ganz mit Wasser gefüllt wird. Und die ganze Maschine auseinander zu bauen und alles in Entkalker zu baden erscheint mir momentan Overkill.
     
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  2. #2 ccce4, 18.09.2021
    Zuletzt bearbeitet: 18.09.2021
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    Mach das doch so, wenn Glück hast passt alles, im worst case geht zb nen MV zu, dann must halt doch voll ran. Irreversibel kaputt macht ne Durchlaufentkalkung ja nichts.
     
  3. #3 ccce4, 18.09.2021
    Zuletzt bearbeitet: 18.09.2021
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    Hab nochmals nachgesehen, die Brühgruppe dürfte den Boiler angeflanscht haben, dh. das Steigrohr geht direkt von oben im Boiler bis zur Dusche runter. Da sollte nix groß als Bröckchen runterfallen und blockieren.

    Nochwas: je nach Verkalkungen wird nicht alles weggehen bei der Methode. oft bleiben dann Reste am Kesselboden liegen oder die Heizspirale wird nicht ganz frei von Kalk. Im Dampfkessel kannst das Resultat ja begutachten und dann entscheiden
     
  4. FRAC42

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    Bei der Methode für den Dampfboiler ist ja gar kein MV im Spiel.

    Bei der kalten Durchlaufentkalkung des Brühkessels schon, wenn ich da Pech habe wird sich zeigen, ob diese Maschine so wartungsfreundlich ist wie es für mich den Anschein hat.

    Stimmt, ist ne klassische Ringbrühgruppe.
     
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  5. FRAC42

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    OK, ich habs getan, und meine Maschine hat's überlebt! Habe mir vorher aber eine Endoskopkamera gegönnt, um durch das doch recht kleine Loch des Sicherheitsventils in den Dampfkessel schauen zu können.

    0 - Öffnung.JPG

    Und hier, was die Endoskopkamera als Bild vor dem Entkalken aus dem Kessel lieferte:

    1 - Vorher.jpg

    Nicht lecker, aber auch kein Drama, denke ich.

    Genauso war's. Einfach das Wasser über den Heißwasserauslass ablaufen zu lassen war mir zu kritisch angesichts der Häuflein aus gelockertem, aber nicht aufgelöstem Kalk im Kessel. Ich habe eine Einwegspritze genommen, einen Schlauch drauf gesteckt und damit die Brühe aus dem Kessel gesaugt. Dabei habe ich vor dem Absaugen erst mit der Spritze Luft in die Suppe geblasen, um die am Boden liegenden Krümel aufzuwirbeln und dann mit der Brühe aufsaugen zu können.

    Hier mal ein Eindruck, was ich da so abgesaugt habe - mengenmäßig war dies jedoch viel mehr, es waren etliche Spülvorgänge nötig.

    2 - Dreck.JPG

    Da war auch braunes Zeug bei, welches sich in Entkalker nicht auflösen ließ. Was mag das gewesen sein?

    Wie auch immer, nach vielen Spülvorgängen, durchmischt mit einer gelegentlichen Runde Entkalker, war ich dann einigermaßen zufrieden:

    3 - Nacher.jpg

    Als alles so blank war habe ich nochmal frischen Entkalker eingefüllt und durch den Heißwasserauslauf ablaufen lassen, um auch den sauber zu bekommen.

    Verwundern tun mich die verbliebenen Flecken auf der Heizung. Die war nach dem ersten Entkalkerdurchlauf mit einer braunen Schicht bedeckt, die sich von Entkalker wenig beeindrucken ließ, aber mit einer dünnen Rundbürste oder einfach einem kräftigen Strahl Wasser aus einer Spritze weitgehend lösen lies. Das, was davon auf dem Foto noch zu sehen ist habe ich aber mit aller Geduld nicht abbekommen. Was könnte das sein?

    Hat sich's gelohnt? Ich denke schon. Besser als eine Durchlaufentkalkung ist es allemal, zudem viel Dreck ja abgesaugt werden konnte und nicht durch enge Leitungen gedrückt werden musste. Und das Sicherheitsventil abzuschrauben ist einfach ohne unerwünschte Nebenwirkungen hinzukriegen. Den Kessel komplett auszubauen, um ihn in Entkalker zu baden, wäre deutlich aufwändiger und riskanter geworden.

    Den Kessel bis zum Rand mit Entkalker und später auch Spülwasser zu füllen werde ich mir beim nächsten Mal jedoch gut überlegen. Mir scheint, dabei ist Feuchtigkeit in den Prestostaten, das Entlüftungsventil und/oder das Kapillarrohr des Manometers gelangt und hat da Unfug angerichtet, der sich scheinbar über die Zeit langsam zurückbildet, vielleicht einfach, weil dieses Wasser verdunstet. Mehr dazu im Pro 300 Thread.

    Ich werde bei Bedarf diese Methode auch beim Brühkessel versuchen. Das ganze Gekrümel, welches nach dem ersten Durchlauf anfiel, will ich nicht durch das 3-Wege Ventil und die Brühgruppe schieben.
     
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  6. #6 Spazialekocher, 27.09.2021
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    Sieht eigentlich wie Kaffeegrind aus?
     
  7. ccce4

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    Vermutlich Zeug vom Rückspülen oder nicht-kalkige Ablagerungen, was halt sonst noch in geringen Mengen im Wasser ist (Mangan, Eisen, weiß der Geier), bei meiner Dalla Corte war das grünlich und echt hartnäckig, v.a. an der Heizwendel. Hat sich mit testweise punktuell per Pipette applizierter Phosphorsäure dann überreden lassen - hab es aber dann sein lassen weil mir das Risiko zu groß war.
     
  8. FRAC42

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    Stelle gerade beim Blick auf die Explosionszeichnung mit Schrecken fest, das dies gar nicht so ausgeschlossen ist, wie ich dachte. Unangenehme Vorstellung, dass beim Rückspülen unkontrolliert Zeugs in den Dampfboiler gelangen kann.
     
  9. #9 Kellerkind, 22.02.2023
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    @FRAC42 : Der Beitrag ist zwar schon älter, aber könntest Du trotzdem aus dem Kopf noch erklären, wie das passieren kann? Ich bin bisher (ohne genauer nachzuforschen) davon ausgegangen, dass Dampfkreislauf und Brühkreislauf ab der Pumpe komplett getrennt sind.
     
  10. FRAC42

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    Die Entlüftung des Dampfkessels und der Druckabbau des Brühkessels nach einem Bezug laufen über einen gemeinsamen Schlauch zu diesem Auslasspömpel über der Tropfschale.
     
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  11. #11 Kellerkind, 22.02.2023
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    Danke!
    Dann geht es vermutlich um den rot markierten Schlauch, der zu dem gemeinsamen Auslass führt. Das Teil Nr. 13 auf der Zeichnung (unter dem Pressostat) ist sowohl Überdruckventil (unkritisch, das lässt in die andere Richtung nichts durch) als auch Anti-Vakuumventil, und wenn der Dampfkessel ausgeschaltet und damit drucklos ist könnte über diesen Weg zumindest theoretisch Kaffeeschmodder in den Dampfkessel gelangen, wenn das 3-Wege Ventil der Brühgruppe nach dem Bezug öffnet. Richtig?
     

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  12. FRAC42

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    Yep, genau so. Nicht sehr wahrscheinlich aber möglich.

    Habe übrigens vor ner Weile nochmal entkalkt und dabei keine braunen Krümel mehr im Kessel gefunden.
     
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  13. #13 Ni3mand, 09.04.2023
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    welchen Entkalker hast du benutzt?
    Und hast du mittlerweile auch mal den Brühkessel entkalkt?
     
  14. FRAC42

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    Amidosulfonsäure von Eilfix. Und nein, den Brühkessel hab ich noch nicht entkalkt. Da gibt es leider nicht einen so einfachen Zugang wie über das Sicherheitsventil des Dampfkessels.
     
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  15. #15 Ottmar, 18.04.2023
    Zuletzt bearbeitet: 18.04.2023
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    soooo,

    ich habe mich jetzt auch der Entkalkung gewidmet. Leider konnte ich das Überdruck-Ventil bei meiner pro300 nicht lösen, da es zu fest saß.

    ich habe nun die Sondeherausgeschraubt. Die wollte ich mir eh ansehen, da meine Maschine ja immer schon nach dem verdampfen von 15-20 ml Wasser im Dampf-Kessel wieder anfängt nachzufüllen.

    Die Sonde war etwas verkalt, aber nicht auffällig. Habe ich jetzt schön entkalkt. mal sehen was passiert.

    Der Kssel ist jetzt mit ca 550 ML Amidosulfonsäure gefüllt und es sprudelt munter.

    Werde dass dann so oft wiederholen, bis es nicht mehr sprudelt. Der Tip mit der großen Spritze ist wirklich sehr gut.

    Frage: an dem Gewinde der Sonde (also die große äußere 19 MM-Schraube) war eine harte bröselige weiße Paste. ich dachte erst es wäre Kalk, ist es aber nicht. hat sich jedenfalls in der Säure nicht gelöst. Ich vermute eine Dichtpaste, oder wird die Schraube ohne reingeschraubt.

    Was mache ich jetzt beim reinschrauben. Mit Teflonband umwickeln?

    Edit:
    Teflonband habe ich erstmal keins verwendet. Die Schraube scheint eine eigene Dichtung zu haben.

    Ich habe erstmal alles zusammengeschraubt und nun hält sie ca 45 Sekunden dicht. ist erstmal ok, aber ich denke das ist nicht richtig dicht.

    Was verwende ich denn nun zum Abdichten?

    Grüße
    Otti
     
  16. FRAC42

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    Hatte auch so eine Paste am Sicherheitsventil. Hab stattdessen Teflonband genommen. Dabei auf die richtige Anzahl Lagen und die Wickelrichtung achten!
     
  17. Ottmar

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    Teflonband find ich nicht so gut, weil beim Aufschrauben dann gerne kleine Stücke im Gewinde verbleiben oder nach unten in den Kessel fallen und das würde ich lieber vermeiden.

    habe mir jetzt die teure Paste gekauft und mache das dann demnächst nochmal richtig dicht.

    was spricht beim Brühkessel eigentlich gegen eine Durchlauf-Entkalkung?
     
  18. FRAC42

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    Das sich größere, nicht komplett gelöste Bröckchen in irgendwelchen Engstellen festsetzen und Probleme machen können. Das würde dann die Wartungsfreundlichkeit der Maschine auf die Probe stellen.
     
  19. Ottmar

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    mmmmmmmmmmhhhhh

    eigentlich sitzt der brühkessel doch direkt über der Dusche.

    Wenn man die Dusche abnimmt ( wird doch meistens nur durch eine zentrische Schraube gehalten, oder?) dann ist doch warscheinlich zwischen Dusche und Kesselboden nur ein Loch, oder wie ist das da technisch gelöst.

    Habe dazu leider noch keine Explosionszeichnung gesehen, aus der hervorgeht wodurch das Brühwasser in die Dusche geführt wird. Bei meiner Silvia war es einfach nur eine 4-5 MM Bohrung.
     
  20. FRAC42

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    Das Wasser wird über ein Steigrohr oben im Kessel entnommen, läuft durch dieses dünne Rohr nach unten in den Boden des Kessel, wird dort seitlich aus der Brühgruppe raus zum 3-Wege Ventil geführt, von dort zurück zur Brühgruppe und schließlich zur Dusche.

    Es gibt hier im KN einen riesigen Thread zur Maschine mit Unmengen Bildern gleich zu Anfang. Und Explosionszeichnung en findet man mit einer Internetsuche.
     
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