Kaffee „Depression“

Normal, hast dich halt an die Qualität gewöhnt, dann ist das nach dem anfänglichen WOW jetzt nichts besonderes mehr.
Allerdings verstehe ich nicht, wie Du dann unter der Woche mit dem „schlechten Kapselkaffee“ leben kannst. Mit Comandante und Aeropress geht das auch dort einfach gut, sofern Du Zugriff auf einen Wasserkocher hast.

Mehr WOW gibt‘s mit Abwechselung bei den Bohnen, da gibt es extrem spannende Sachen: Ich trinke gerade diesen Filterkaffee/Brühkaffee...

 

Ich würde auch Bohnen von verschiedenen Röstereien ausprobieren, da gibt es ja inzwischen wirklich viele spannende.

Alternativ kannst du auch den Dripper verändern, also z.B. eine Kalita Wave, Origami, Kono oder April Brewer nehmen. Es sind ja inzwischen doch einige am Markt.

Oder die Brühmethode etwas verändern und eine Hario Switch oder den Clever Dripper nehmen.

Oder du veränderst die Mühle und und nimmst mal eine Scheibenmühle, das verändert auch den Geschmack.

Als letztes würde mir noch das Wasser einfallen, da gibt ja auch Flaschenwasser(Volvic, Aqua Purania) oder Third Wave Water.

Im Endeffekt ein paar neue Impulse setzen und dann kommt wieder Schwung in die Bude

Ich hatte das beim Espresso auch mal, hat dann allerdings in einer ziemlich umfangreichen Upgrade Orgie geendet

 

... ist doch okay.

Mir ging's z. B. mit Craft Beer so. 2-3 Jahre lang reingenerdet wie ein Irrer und heute freu ich mich zwar immer noch über was außergewöhnliches, wenn's mir unterkommt, greife aber genau so gern auch zu einem einfachen, anständigen Hellen, wenn's mal Zeit für ein Feierabendbier ist.

Man muss sich ja nicht bis ins hinterste Eck jedes Hasenbaus vorgraben.

 

Kaffee burn-out ?

 

Wie bei so vielen Leidenschaften. Von null auf hundert geht schnell. Mehr oder weniger bald wird die so angestrebte und endlich erreichte hundert langweilig. Und dann soll's halt weitergehen. Aber das dauert blöderweise meist länger. (Und leider kostet es sehr oft auch mehr.)

 

Ich versuche noch zu verstehen, wohin Deine Gedanken gehen. Würdest Du die Zubereitungsart wechseln wollen? Oder ist Filter auf immer gesetzt? Ist die Frustration eher aus der Methode kommend, oder ausschließlich aus dem vergleichbar gewordenen Geschmack?

Depressionen haben ja dass Problem, dass etwas zwischen Erwartung und Wahrnehmung nicht stimmt. Und der Begriff scheint recht passend. Eigentlich ist technisch alles in Ordnung und auch ein Aussenstehender kann nicht so recht begreifen, was los ist, aber das Glück ist Dir abhanden gekommen. Das scheint aber so dominant zu sein, dass Du Dich selber strafst. Häufig passiert es ja einfach, dass es dann eher eine Routine ohne Nachdenken wird. Kannst Du Dich an den Punkt erinnern, an dem die Lust verloren ging? Bist Du auch an anderen Stellen im Leben mit ständigen Wiederholungen unzufrieden?

Die Details wirst Du mit Dir selber ausmachen müssen, jedoch wären bei Geschmacksverlust andere Bohnen hilfreich und bei fehlender Zubereitungsfreude dann eher technische Überlegungen (besserer Kocher, schönerer Filter, andere Methode). Und manchmal ist es einfach so, dass man aus einem Hobby "rauswächst". Dann ist etwas Anderes spannender geworden. Eine Pause kann dann auch gut tun.

 

Was v60 angeht habe ich aktuell eine schöne neue Entdeckung gemacht: die one pour Brühmethoden von tales coffee (schaut einfach die videos von denen auf youtube an). Für mich eine Bereicherung im Geschmack und eine neue Herausforderung beim Gießen. Die hario switch werde ich außerdem noch testen. Und immer gut: andere Mühlen probieren! Ansonsten gibt es mittlerweile so viele spannende Röstereien, sodass es nie wirklich langweilig wird. Ich bin aber auch jemand, der viel Abwechslung braucht

 

Bei vielen meiner Hobbys ist das eher eine Wellenbewegung. Mal begeistert es mich für eine Zeit, dann ist es OK und irgendwann mache ich nix mehr und lagere die Sachen ein, bis irgendwas mich wieder anstachelt.
Ich kenne es von mir und anderen, dass man bei auch bei Lebensmitteln so Phasen hat (Müsli am Morgen, nur Obst zum Frühstück, Porridge, ...).
Warum nicht auch bei Kaffee? Das Leben ist Veränderung, ob man das gut findet oder nicht.
In der Erinnerung ist da noch das gute Gefühl in Kopf und Bauch, und wenn man sich die jetzige Situation anguckt, fragt man sich wo das geblieben ist.

... und dann sind wir beim zweiten Absatz von @benötigt.

Meine Erfahrung: Mach Dir keinen Stress und probiere einfach was Dir gut tut.

 

Bohnensorte und/oder Röster mal wechseln. Mache ich nur zu gerne - mal was anderes ausprobieren. Und dann gibt es halt mal den, dann den Kaffee. Mal was schokoladiges, dann was fruchtiges.

Fürs Büro würde ich den Clever Dripper nehmen, das ist völlig unkompliziert.

Oder noch mehr Selbstfolterung betreiben: 08/15 - Industriekaffee aufbrühen, löslichen Kaffee nehmen, Senseo-Kaffee trinken...

 

Wow Effekte zeugen von Überraschung. Wenn ich 100 m unter 10 Sekunden laufen könnte (kann ich nicht annährend), wäre das mega wow! Wenn ich 3 Jahre lang Woche für Woche dieses Niveau halte, ist der Überraschungseffekt irgendwann weg. Und damit auch das Wow!

Dagegen hilft nur Abwechslung, ein paar Tipps kamen ja schon. Hast du dich schon mal durch die verschiedenen Kaffeeanbauregionen durchgearbeitet? Den Unterschied zwischen einem Yirgacheffe und einem Kenianer bewusst wahrgenommen? Beides tendenziell Fruchtbomben, aber beide auf ihre individuelle Art. Oder Blends vs. Single Origin, Mittel- vs. Südamerika, Sumatra vs. Papua-Neuguinea verglichen?

Alternativ vergleiche ähnliche Bohnen, aber von unterschiedlichen Röstern. Ich bin gerade auf dem Kenia Trip und habe mittlerweile Bohnen aus Kenia von 3ten Röster in der Mühle.

 

Solltest du auf der Suche nach Gold noch ein paar Kilometer tiefer in den Kaninchenbaum hoppeln wollen: Schau mal bei den ganz harten Fällen im Unterforum Vom Rohkaffee zum Selbströster vorbei, die haben sich da alle verirrt und finden den Weg nicht mehr raus. Die nehmen dich sicherlich gerne auf.

 

bei kaffee depression fahr ich einfach zur familie und trink ein paar tage prodomo aus der kaffeemaschine, danach bin ich bei mir zuhause wieder im 7. kaffeehimmel.

 

Die Abwechslung machts, Reset der Geschmacksknospen:

- exklusive Grüntees, fermentiert oder unfermentiert
- 1a Früchtetees, mit frischen Früchten veffeinert
- kräftige Friesentees, original mit Kandis und Sahne
- feine Pralinées als extra

 

Gerade eben erst wieder über den Thread gestolpert und dann bemerkt, dass "Gänsefüßchen" im Titel sind.
Ich habe ja auch schon meinen mehr oder weniger zielführenden Beitrag geleistet.
Nachdem ich aber gestern von einem recht schlimmen Fall in der Familie hören musste, möchte ich darauf hinweisen, dass Depression eine immer ernster zu nehmende Krankheit sein kann. Ich bin sicher, dass erkennen hier auch alle an.
Ich bin in meinem Umfeld eher für absolute political incorrectness berüchtigt und für einen dummen Spruch riskiere ich manchmal Kopf und Kragen. Aber hier ist mir das einfach ein Bedürfnis! Also bitte weiter Gänsefüßchen benutzen.

 

Was für eine fiese Aufzählung an schrecklichen Brühgetränken, bäh

Dann doch lieber einen ehrlichen, hochwertigen Darjeeling oder Assam ohne Fremdaromen

 

Ich rate dir einfach über den tellerand hinaus zu schauen und Kaffee bei anderen Röstern zu beziehen. Die Aeropress ist auch eine sinnvolle Erweiterung.

 

Tee entdecken? Oder mal Bohnen selbst rösten in einer gebrauchten 40€ Vitair-Heißluftfriteuse? Röstunfälle wegschütten und gelungene Röstungen feiern? ...

 

Ich sehe ein, dass du ein echtes Problem hast. Da musst du vermutlich professionelle Hilfe hinzuziehen ...

Das ist dann doch etwas zuviel Maso ...