Niveauregler / Dampfproblem / E61

Diskutiere Niveauregler / Dampfproblem / E61 im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Community, weiß jemand, wie der „basic“ Niveauregler Gicar NRL30/1E-2C/F (9.1.40.71G) im Detail funktioniert oder hat ihn schon einmal...

  1. vairi7

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    Hallo Community,

    weiß jemand, wie der „basic“ Niveauregler Gicar NRL30/1E-2C/F (9.1.40.71G) im Detail funktioniert oder hat ihn schon einmal jemand zerlegt und das Innenleben inspiziert? Ist etwas von einer "üblichen Lebensdauer" des Teils bekannt?

    Mich würde insbesondere interessieren, wie die Hysterese definiert ist?

    Hintergrund: Ich habe eine ältere Quickmill Vetrano (also einen „stinknormalen“ E61 Zweikreiser mit einfacher Niveausonde, ohne PID oder Dualboiler), die mir in Sachen Dampf seit einiger Zeit etwas Kopfzerbrechen bereiet…

    Ich habe schon vieles gemacht und getüftelt (längere Geschichte...) - kurz und gut, der aktuelle Stand ist, dass ich eine frisch gewartete und (durchlauf-)entkalkte Maschine vor mir habe, aber der Dampf sich immer noch „seltsam“ verhält.

    Folgendes habe ich gemacht bzw. ist mMn. in Ordnung:
    • Entlüftungsventil ist gereinigt und dicht
    • Pressostat funktioniert augenscheinlich perfekt; hält den Druck im Ruhezustand stabil auf 1,3 bar (Hyterese meist zwischen 1,1-1,5 bar)
    • Niveausonde entkalkt und blitzeblank, sie ist ganz reingeschoben, d.h. Niveau müsste auf Min. / Dampfmenge auf Max. eingestellt sein
    • Die Heizung ist auch nach der Entkalkung noch ziemlich „pickelig“ (siehe Bild), funktioniert aber; evtl. durch die Korrosion/Ablagerungen in der Leistung etwas in ihrer Leistung gemindert (?!?) - werde sie bei Gelegenheit ausbauen und nochmal gründlich entkalken bzw. austauschen…
    • …und der Vollständigkeit halber: Brühgruppe gewartet, Dichtungen getauscht (Nockenwelle und Ventile waren noch ok)
    • Temperaturen ok, Brühdruck wie immer perfekt (dank Rota) und superstabil bei 9 bar, Kaffee schmeckt hervorragend :)
    Nun zum Dampfproblem:
    • Bei Dampfbezug fällt der Druck sofort auf ca. 1,0-1,1 bar und die Heizung springt an -> mMn. OK
    • Dampf ist aber tendenziell zu feucht; spratzt auch bissle
    • 10-15 Sek. nach Beginn des Dampfbezugs springt die Pumpe zum Nachfüllen an - bei Pegelabsenkung durch den feuchten Dampf schon nachvollziehbar - aber: nur ganz kurz (ca. 1 Sek.) und das wiederholt sich dann alle paar Sekunden!
    • Dadurch sinkt der Druck sukzessive auf bis zu 0,5 bar ab, und das Nachheizen kann das nicht schnell genug kompensieren
    • Dampfperformance dadurch "etwas suboptimal“
    In meiner Ursachenforschung habe ich folgendes beobachtet:
    • Der Kessel wird manchmal (komischerweise nicht immer!? - ich hasse nicht eindeutig reproduzierbare Effekte!!) ziemlich überbefüllt; jedenfalls deutlich über die Sondenschwelle (beobachtet durch die Sondenöffnung mit Endoskopkamera)
    • Kabelverbindungen Niveausonde und Kessel/Masse zum Regler durchgemessen -> ok
    • Etwas seltsam ist allerdings, dass es mir mit keinem meiner (digitalen) Multimeter gelingen will, einen zuverlässigen Widerstandswert der eingetauchten Sonde zu messen. Außerhalb der Maschine messe ich einen Wasserwiderstand deutlich unter dem Schwellwert von 300k; also an der Leitfähigkeit des Wassers kann's nicht liegen. Und an die Möglichkeit, dass sich nach der Entkalkung eine mysteriöse Isolationsschicht auf die innere Kesselwand gelegt hat, mag ich nicht ganz glauben… wahrscheinlich liegt’s einfach an meinen Messgeräten…
    • Die 300k sind ja wahrscheinlich auch deshalb extra hoch gewählt, weil die Messung ja auch bei einem verkalkten Kessel oder der Verwendung von Osmosewasser noch funktionieren sollte…?!? (Hatte schonmal mit dem Gedankten gespielt, durch Parallelschaltung eines 500k Widerstands den Meßwiderstand ein gutes Stück nach unten zu schieben ??)
    • Bezüglich der Takterei habe ich dann noch die Hysterese des Reglers gepüft, indem ich das Erreichen der Pegel-Schaltschwelle manuell simuliert habe (mittels An- und Abstecken des Sensorverbindung). Dabei habe ich eine Abschaltverzögerung von nur max. 0,5 Sekunden gemessen. Dies erscheint mir etwas kurz und wäre eine mögliche Erklärung für das Takten der Pumpe !? (Meine Erwartung wäre, dass die Sonde bestenfalls 0,5-1 cm tief im Wasser stehen sollte, damit eben ein solches Takten unterbleibt... ?!??)
    Mein Verdacht ist, dass im Gicar sowohl bei der Widerstandsmessung als auch bei der Hysterese etwas nicht ganz einwandfrei funktioniert; oftmals liegt sowas ja an der Alterung von Kondensatoren (der Regler ist ja wahrscheinlich diskret aufgebaut ?!?)

    Ich werd’ mir jetzt mal auf Verdacht nen neuen Gicar bestellen…

    Lieben Dank im Voraus für weitere Ideen / Hinweise…
     

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  2. #2 Gandalph, 04.02.2023
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    - ich würde das Problem auch bei der Elektronik vermuten. Bei einer einzelnen Sonde wird, vermute ich und weiß es nicht genau, das Nachpumpen zeitgesteuert - es wird also für eine gewisse Zeit nachgepumpt. Das funktioniert bei dir nicht wie es sollte. Da zu wenig gepumpt wird, hast du das laufende Nachpumpen beim Schäumen, und dadurch bedingt laufenden Druckabfall.
    Bei meiner 1,8 Ltr. Maschine erlebe ich es bei einem kleinen Kännchen so gut wie nie, dass die Maschine mal nachpumpt, wenn sie vorher füllte.

    lg ...
     
  3. vairi7

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    1,8 ltr. wären schön...;) die Vetrano hat nur einen 1,4 ltr. Kessel - allerdings brutto, wie ich jetzt ausgerechnet hab: 10 cm Durchmesser, 18cm hoch = 1,41 ltr., aber netto, nach Abzug des Kupfers - insbes. Deckel und Boden - bleiben da max. 1,2 - 1,3 ltr. über... und bei Sonde auf MIN habe ich grad mal 0,5 ltr. Wasser im Kessel - aber egal, als die Maschine neu war, war ja alles prima. Aber über die Jahre hat sich das dann "eingeschliffen", und ich bin dann erst wieder aufgewacht, als ich nach längerer Zeit mal wieder an den Maschinen meiner Kinder (BFC Junior und BZ99) "gedampft" hatte...
     
  4. #4 Gandalph, 04.02.2023
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    - eben, man arbeitet sich auf jede Maschine ein. Zum Nachteil kommt noch der stehende Kessel hinzu. Da liefern Liegende auch besseren Dampf. Hast du verschieden Sondenstände ausprobiert? Oder warum hast du sie so tief gesetzt?

    - aber so gesehen, andere arbeiten mit einem 0,25Ltr. Einkreiser. ;)

    lg ...
     
  5. vairi7

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    Die Sonde war ursprünglich ca. 1 cm höher, aber seit ich die Probleme hab, hab ich sie eben ganz auf MIN gestellt- aber ich hab inzwischen das Gefühl, dass es relativ egal ist, wie sie steht, weil sie eh nicht mehr richtig erkannt wird ?!?

    Mir wird grade bewusst, dass die Sonde vor der Entkalkung komischerweise am unteren Ende ca. 2 cm verkalkt gewesen war, demnach müsste die Detektion schon länger defekt und der Wasserstand zu hoch gewesen sein. Oder wächst so eine Verkalkung allmählich von unten her herauf?

    Bin gespannt, ob sich das System mit einem neuen Gicar anders verhält…
     
  6. vairi7

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    Update:
    Der neue Gicar Regler ist da und gleich eingebaut.
    Ergebnis: Keine Änderung:mad:!

    Das bedeutet andersrum: Der (alte) Regler zeigt auch nach 14 Jahren und hochgerechnet 22.000 Bezügen keinerlei Verschleißerscheinungen; er verhält sich identisch zu dem nagelneuen -> Good Quali!

    Nachdem er erstmal ausgebaut war, hab ich ihn dann gleich auch mal aufgemacht und mir das Innere angesehen:

    Wie schon vermutet, ist die Schaltung "diskret" aufgebaut: Sie besteht lediglich aus einem Printtrafo mit zwei Sekundärspannungen (15 und 20V), zwei Brückengleichrichtern, ein paar Elkos und einem Relais. Auf der Platinenrückseite sitzt die "eigentliche Logik", bestehend aus einigen SMD-Widerständen, -Dioden und -Transistoren. Also alles nichts Weltbewegendes. Und die Elkos sehen aus wie neu!

    (Wenn also jemand Bedarf an einem solchen Regler hat, bitte melden - ich hab jetzt einen über :):))

    Bei meiner Fehlersuche bin ich allerdings jetzt keinen Schritt weiter (außer der Erkenntnis, dass es an dem Regler schon mal nicht gelegen hat!:confused:)

    Der nächste Schritt wird also die Heizung sein:
    Die neue hab ich schon da, aber ich scheitere noch am fehlenden Schlagschrauber; wie zu erwarten war, sitzt die alte Heizung bombenfest!!
     

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