Schon wieder eine Kaufberatung Dalla Corte Studio vs. La Marzzoco Linea Mini

Du kannst dich ruhig lustig machen. Nicht jeder hat einen Goldesel im Keller und kann Geld scheißen. Ich zumindest muss für mein Geld hart arbeiten und was ich kaufe behandle ich pfleglich, um nachher auch noch etwas dafür zurück zu bekommen, falls ich es mal verkaufen sollte.

Das Teil unten „Drain Box“ mit der Metallumrandung, aber ohne die Auflage, kostet bei der Linea Mini als Ersatzteil schlappe 666,40 Euro. Ich zumindest schneide daran daher nicht rum.

 

Lustig machen? Dafür bin ich mittlerweile auch zu alt.
Du beharrst da auf "geht nicht" - doch die Vergangenheit mit LM und Custom hat gezeigt, dass, wenn die Kunden Geld am Tisch legen, doch ganz viel machbar ist.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass da so ein derartiger Kundenwunsch eines solventen Kunden um die Ecke kommt, doch ganz wahrscheinlich ist.
Ist aber trotzdem alles nur geraten - mal schauen, was da so kommt.

 

Wie passt LM, ich scheiße kein Geld, und das Gejammer von "xyz kostet aber so viele €" sinnvoll in einen Satz ohne Fragezeichen?

Wenn Du haben willst und es das nicht gibt, lerne CAD und lass irgendeinen Blechverarbeiter son Ding kanten. @iceman

 

Wenn du dich so gut mit CAD auskennst, dann kennst du sicherlich auch Bauraumuntersuchungen. Und da gibt es halt Sachen, die passen einfach nicht. Da kannst du noch so viel CAD machen.

ich kann mein Geld halt nur immer einmal ausgeben. Und das habe ich halt in die Maschine investiert. Ich weiß nicht wo das Problem ist bei dir, @Dale B. Cooper

@Lancer klar kann ich ganz viel Bespoke machen, aber die Veredler beschränken sich doch im Großteil auf den Austausch von Komponenten, quasi 1:1. Ein Holz Paddle ist ja nun mal Geometrisch nicht anders wie ein anderes Paddle, nur ein anderes Material. Bei Drehrädern an oder den Siebträgergriffen ist es ja das gleiche. Was anderes ist es jetzt, wenn du Komponenten anfassen musst. Also nehmen wir die Schale. Die muss man entweder modifizieren, dann muss der Kunde entweder dir die eigene Schale zuschicken, oder du bietest eine neue an, zu dem oben genannten Preis plus Modifikationskosten. Da wird die Luft halt schon ordentlich dünn. Und das Klientel wenig. Das lohnt sich dann für den Modifikateur auch wenig. Klar wird es den ein oder anderen geben, der das bereit ist, zu zahlen. Ich sehe da aber keinen großen Markt für.

 

Nur mal so ein Gedanke. Nachdem es inzwischen einige Mühlen mit eingebauter Waage gibt, warum macht man so etwas nicht auch bei Espressomaschinen? D. h. eine in die Tropfschale integrierte Waage. Dann könnte man den Bezug über die Menge in der Tasse steuern.

 

Wie anderswo diskutiert, hätte Marzocco _genau darauf_ das Patent. Allerdings ist das wohl bisher das Unterscheidungsmerkmal, welches die kommerziellen Maschinen von den Haushaltsmaschinen absetzt.

 

Das hat vermutlich recht wenig mit Unterscheidungsmerkmal und Abgrenzung zu tun. Mit den ganzen Spielereien wird die Käuferschicht halt immer kleiner. Die Maschine immer teurer. Eine gute GBW Mühle kostet immer noch deutlich mehr wie eine normale. Zudem ist die Technik empfindlich und vermutlich auch wartungsintensiv zumal im Gegensatz zur Mühle da auch Wasser im Spiel ist.

Gerry hat mal die Stückzahlen, die jedes Jahr von der LMLM verkauft werden, gepostet. Das war gar nicht so viel. Wenn der jetzt nur 10% davon solche Spielereien haben wollen und auch bezahlen können, dann ist es wirtschaftlich völlig unrentabel, so eine Maschine zu entwickeln.

Gastromaschinen sind deutlich teurer und werden über Jahre abgeschrieben. Oder eben halt sogar gemietet oder geleast. Das ist was ganz anderes.

 

stimmt. Ist das hier:

https://worldwide.espacenet.com/patent/search/family/045768213/publication/EP2701563A1?q=EP2701563

Echt wertvolles Patent, riesige weltweite Patentfamilie. Nicht schlecht ...

 

Okay, verstanden. Aber es wäre ja durchaus eine Billiglösung in der Form wie sie in Teilen bereits praktiziert wird denkbar. D. h. die Waage ist zwar separiert, kommuniziert aber über Bluetooth oder WLAN mit der Maschine.

Eine andere Idee zum Thema Flow-Profilen bzw. Präinfusion. Die Kaffeehersteller bieten für ihre Kaffees optimierte Flow-Profile via QR-Code an, die dann wiederum in die Maschinen eingelesen werden können.

 

Man sollte schon vermessen, was man so bastelt, besser ist das..

 

Wir sind in der Entscheidungsfindung inzwischen weiter. Meiner Frau gefällt die Studio definitv besser. Wir werden uns daher kurzfristig die Studio live ansehen.

Ein weiterer Punkt ist die Wartbarkeit. Bislang habe ich meine DC Mini mit Hilfe meines örtlichen Kaffemaschinenhändlers immer selbst gewartet und schon das ein oder andere Teil ausgetauscht. Insgesamt erscheint mir die Studio auch wartungsfreundlicher, weil innen einfach mehr Platz ist. Auf die Schnelle habe ich einen Marzocco-Händler in München gefunden, der allerdings nur Komplettreparaturen vornimmt. Geöffnete oder modifizierte Maschinen nimmt er laut Homepage nicht mehr. D. h. auch der Grafikus-Mod würde dann Probleme bereiten. Solange ich kein valides Wartungskonzept für die Marzocco habe, ist diese Maschine aus dem Rennen.

 

Beides sehr schöne Maschinen! Einen grundlegenden Unterschied in der Wartbarkeit sehe ich nicht - meine LM Maschinen (früher Linea Classic, jetzt Linea Mini) waren noch nie beim Händler. Solle ich irgendwann eine Komplettrevision machen lassen wollen, müsste ich vermutlich die Slayer Mod rückbauen, das ist wohl wahr. „Geöffnete Maschinen“ bin ich nicht sicher, was das heissen soll - man kann die Maschinen ja beliebig auf- und zusammenschrauben - da ist ja kein Siegel dran oder so…

 

So, inzwischen bin ich schlauer. Ich habe heute mit einem örtlichen La Marzocco Händler telefoniert. Nach seinen Angaben besteht die aktuelle Strategie von LM darin, die Home-Line und die Profi-Line von einander zu trennen. Die Profi-Line läuft weiter über die örlichen Händler, die dann auch die Wartung übernehmen. Die Home-Line wird von LM direkt vertrieben. Muss die Maschine gründlicher gewartet werden, schickt man sie auch wieder direkt zu LM. Daher ist es sehr empfehlenswert, die Versandkiste aufzubewahren. Will man Ersatzteile, läuft das auch über LM direkt. Die Micra gehört zur Home-Line und ist gewissermaßen forbidden area für die lokalen Händler.

Ich denke wenn LM das so machen will, ist das schon okay. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, inwieweit er mit diesem Service-Modell leben kann. Inwieweit LM dann bei der Fehleranalyse behilflich ist, wenn die Maschine einen Defekt hat...keine Ahnung. Es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn man selber schon etwas Erfahrung hat. Und ob LM diese Strategie langfristig beibehält, wird man sehen.

 

Ich finde es immer wieder gut, wie die Händler so tun, als würden sie die langfristige Unternehmensplanungen und -strategien der Hersteller kennen. Und dann so die Kunden eigentlich veräppeln.

Die Micra ist bisher die einzige Maschine, die nicht über die Händler vertrieben wird. Wie man daraus jetzt etwas ableiten kann, ist mir ein Rätsel.

 

Manche Hersteller kommunizieren ihre Vertriebsstrategie mit ihren Vertragshändlern. Bei einer strategischen Zusammenarbeit ist so eine enge Einbindung und Abstimmung sogar eine unbedingte Voraussetzung für den gemeinsamen Erfolg.

 

Wenn man daraus nichts ableiten kann, aus was dann sonst? Ist doch eindeutig: Für die "Home-" Linie Direktvertrieb. Völlig zweifelsfrei. Ist auch überhaupt nicht zu verurteilen.

 

Eine Ableitung aus dem "Direktvertrieb", könnte die Folge der Homeoffice Situation sein, die wie in vielen anderen Bereichen zu einer Komprimierung des Markets geführt hat. Was normalerweise in 4-6 Jahren verkauft worden wäre, ist schlichtweg in 2 Jahren verkauft worden. Fast alle Hersteller haben Ihre Produktion hochgefahren um mit Verzögerung in einer "Absatzflaute" zu landen. Der Direktvertrieb könnte ein Versuch sein den fehlenden Absatz zu kompensieren.

 

kann mir auch gut vorstellen, dass irgendein LM Dealer das nur sagt, damit der Kunde gleich höherwertiger einkauft.
Dass LM ernsthaft direkt-Vertrieb ohne Wartung bei den Händlern machen möchte, kann ich mir überhaupt gar nicht vorstellen. Das geht vielleicht bei Decent..

 

Vielleicht haben die sich das auch bei anderen Branchen abgeschaut, wie z.B. Canyon in der Fahrradbranche. Da funktioniert der Direktvertrieb sehr gut... Zumindest auf den ersten Blick!!! Gerade auf den Service bezogen, gab es da mal ordentliche Probleme eine Zeit lang, aber das spiegelt sich ja in den Umsatzzahlen nicht wider.
Wir werden sehen wohin die Reise geht...

 

LM und Canyon zielen auf freundlich gesagt komplementäre Kundenkreise in ihrem Segment.
Ich wette um ein 250g Top Espresso, dass Direktvertrieb von LM Maschinen nicht kommt.