Digitale Maschinen: Next Generation Espresso

Ich will jetzt nicht kleinlich rüber kommen und mir ist das eigentlich auch egal, aber: hatten sich einige den Thread hier nicht gewünscht, damit ein paar Leute (mich eingeschlossen) nicht mehr im YOU Thread über Vergleiche mit anderen Maschinen diskutieren? Ich denke, in dem Fall sollten Updates zu einzelnen Maschinen auch nur in deren Threads, oder? Sonst wird’s hier echt schnell voll

 

Was ist denn aus dem spanischen Projekt mit dem 100$ China Thermoblick geworden? Wollten die nicht 1500€?
Ein Scace Test hatte ich Mal gesehen, der ja erstaunlich gut ausgefallen ist, für den billigen Unterbau...

 

Bisher? Blindgänger, wie vermutet. Das war: [Vorstellung] - Kafmasino ONE: Advanced coffee made simple


Gibt ja noch einen weiteren Kandidaten, der hier in die Annalen eingehen kann:
ZPM Espresso, der eine oder andere erinnert sich noch daran.
Interessantes Projekt: ZPM Espresso Nocturne PID ~ 400€

Aus diesem gescheiterten Projekt sollte später Decent Espresso entstehen.

Ich glaube, das wird sehr schnell sehr unübersichtlich - wenn wir jeden Piep, der an Software gedreht wird, hier veröffentlichen.
Dann gibt es zwei Decent, einen Sanremo und noch drei weitere Änderungen die hier alle drei Tage eingehen.

 

Ich würde mich über eine Maschine freuen, die mit voller und solide getesteter Funktionalität auf den Markt käme und Funktionen nicht häppchenweise nachinstalliert werden müssen.

 

Da wäre ich mir nicht so sicher, was nicht nur daran liegt, dass ich keinen Nutzer dieser Maschinen kenne. Und die Maschinen im Prinzip auch nicht wirklich.

Ganz allgemein formuliert: Wenn Dinge gut konzipiert sind und gut funktionieren, dann bedarf es keiner Verbesserung. Und das zu erreichen ist viel komplizierter, als 'operativ' nachzubessern.

Oben wurde es ja schon in meinen Augen ganz richtig gesagt: wenn der Thread geeignet sein soll, Konzepte gegenüberzustellen, dann sind (positive oder negative) Meldungen über ein neues Release eher kontraproduktiv. Es macht es für Leser schwerer verdaulich.

 

Ich glaube, das Problem wird dabei, dass für jeden eine andere Verbesserung signifikant ist. Ich habe ja ne DE1 und allein da ist das schon nicht so einfach. Für mich sind Änderungen an meinem bevorzugten Skin signifikant, andere nutzen andere Skins. Dasselbe gilt für App Extensions. Dann gibt es zusätzlich noch komplett alternative Apps und ein ganzes Ökosystem drumherum. Bestimmt gibt es Leute, für die neue Features in Visualizer oder DYE signifikant sind, für andere sind es neue BT Waagen unter iOS, whatever. Wer entscheidet das?

Dann bist du in diesem Thread aber glaube ich falsch

Ich persönlich würde umgekehrt keine Maschine kaufen, die nicht nach dem Kauf noch Funktionen bekommt, an die zum Kaufzeitpunkt noch gar niemand dachte — jedenfalls nicht, wenn es Alternativen gibt, die das bieten.

 

Stimmt, bin ich nicht. Unabhängig davon waren das, was ich an Nachbesserungen über die You bisher so gelesen habe aus meiner Sicht eher fehlende, schon weitestgehend versprochene oder wenigstens erwartbare Features für so eine Maschine dieser Preisklasse. Das als grandiosen, kundenorientierten Support zu bejubeln, finde ich etwas schräg.

 

Das sehe ich (wenig überraschend) nicht so, denn sonst entsteht kein Fortschritt. Vielleicht ist aber auch der Begriff “bedarf” irreführend. Braucht es unbedingt eine Verbesserung wenn etwas gut funktioniert? Nein, natürlich nicht, da hast du Recht. Ist sie dennoch erstrebens- und wünschenswert? Ich finde schon!

Edit: @cbr-ps ja, ich finde auch dass die YOU ein bisschen übereilt auf den Markt gebracht wirkt und die Software jetzt nachgereift ist/wurde. Aber natürlich drücke ich die Daumen, dass da kurzfristig noch mehr kommt und die Weiterentwicklung nachhaltig beibehalten wird.

 

Das "Problem" daran ist, dass viele "Softwares" als MVP (Minimal viable product) eingeführt werden (danke Scrum) und dann eben erst Zug um Zug um notwendige (bzw. optionale) Komponenten erweitert werden. Aber, das ist Thema für einen anderen Faden.

 

Ich finde, das ist genau das richtige Thema für den Faden. Will ich als Nutzer Teil eine Entwicklungsprozess sein und mit einem Bananenprodukt starten oder volle Funktionalität ab Kauf, für die ich letztlich viel Geld bezahlt habe?
Ich will ein fertiges Produkt. Ob der Entwickler das per Scrum oder Wasserfall realisiert, ist mir egal. Als Kunde will ich kein Teilnehmer an einem DevOps Prozess sein.

 

'Keine Weiterentwicklung' ist nicht per se falsch. 'keine Weiterentwicklung' kann einfach auch bedeuten: alles richtig gemacht und/oder mehr geht nicht. Das bedeutet dann, dass unter 'Fortschritt' ein konzeptionell großartiges Konzept verstanden werden kann.

'Weiterentwicklung' ist nicht per se richtig. Es kann auch Ausdruck eines fehlerhaften und unausgereiften Konzeptes sein, dass dann euphemitisch als flexibel, fortschrittlich oder was auch immer dargestellt wird.

Und in beiden Fällen kann es genau das Gegenteil sein.

Beides existiert in unserer Welt und was dann was ist, liegt im Auge des Betrachters.

Wie du siehst: sehe das ganz genauso wie du nur sehe ich auch eine andere Version der gleichen Sache.

 

Und eine (vermeintliche) Weiterentwicklung kann auch in die falsche bzw. unerwünschte Richtung gehen, klar. Aber der Punkt ist (für mich): läuft eine Entwicklung falsch, kann man sie korrigieren (mein neuster Laptop hat wieder ein paar Features des Vor-vor-letzten, die der Hersteller in den dazwischenliegenden Generationen gegen eine vermeintliche Verbesserung getauscht hatte). Gibt es aber gar keine (Weiter-)Entwicklung, kann es auch keinen Fortschritt geben. Ich wähle daher immer die Chance auf Verbesserung und nehme dabei gern auch temporäre Irrwege in Kauf — weiß man manchmal halt erst nachher. Die Alternative wäre ein Steinzeitleben.

 

(Höher entwickelte) Software ist aber niemals fertig. Das ist genau der Punkt. Dann willst du kein software-basiertes Produkt. Aber ich glaube die Erkenntnis hatten wir ja schon mal und ich glaube, deine Espressomaschine hat auch nicht mehr Software als ein PID, oder?

 

Sehr gut zusammengefasst.

 

> Die Druckverläufe werden insofern dadurch etwas "verfälscht" umgesetzt

Das Pressure-Profiling der Maschinen wäre mal einen Vergleich wert. Die werden sicher nicht alle gleich gut sein. Möglicherweise schlägt eine 200$-Lösung wie Gagguino eine 8000$-Maschine. Oder die 8000$-Maschine zeigt den anderen, wo der Hammer hängt. Man wird es erst wissen, wenn man sie vergleicht. Es gibt sehr unterschiedliche Realisierungen: Drehzahlregelung von Gear-Pumps, Regelung der Kraft von Vibrationspumpen, Regelung der Pausen zwischen Hüben von Vibrationspumpen, Regelung des Kolbenhubs und vermutlich noch mehr. Wie genau werden die Ziele der Anwenders jeweils erreicht? Überzeugend, halbwegs oder kaum? Wie stark flattert der Druck? Man müsste einige standardisierte Testprofile entwickeln und dann zeigen Anwender, wie gut ihre Maschinen diese realisieren. Meine Ideen dazu:

1. Ein 25s-Profil mit konstantem Druck von 1,1bar, um zu sehen, wie gut ein Preinfusionsdruck über lange Zeit gehalten wird. Diese Art von Preinfusion, lange Quellzeit, ist ein Sonderfall für die Regelungen, weil es mit besonders viel Durchfluss an der Pumpe beginnt (Leitungen/Sieb werden gefüllt), bevor eine Phase fast ohne Durchfluss folgt (Halten von 1,1bar).

2. Ein 25s-Profil mit konstantem Druck von 8,5bar, um zu sehen, wie gut ein üblicher, konstanter Brühdruck gehalten wird

4. Ein Profil mit steigenden und fallenden Segmenten, um zu sehen, wie gut komplexe Profile abgefahren werden (Trapez, Parabel)

5. Ein Profil mit Stufen alle 4s (3bar, 5bar, 7bar, 9bar). Stufen sind real nicht erreichbar oder sinnvoll, aber man kann daraus Schlüsse über die Grenzen der Dynamik der Regelung ziehen. Vergleichbar mit Slalom-Tests bei Autos.

Fairness-Bedingungen:

- Nur echte Regelkreise, die ohne menschliche Hilfe funktionieren, dürften an einem solchen Test teilnehmen. Keine empirisches Hinbiegen einer Leistungskurve durch einen Menschen, bis sich irgendwann der gewünschte Druckverlauf einstellt.

- Bei Druck-Regelungen mit einstellbaren Parametern, z.B. PID-Druckregelung mit P-, I- und D-Koeffizienten, müssten alle Testprofile mit den gleichen Einstellung abgefahren werden und diese müssten offengelegt werden. Keine Hilfe durch Menschen, die für jedes Testprofil optimale Einstellungen ermitteln.

- Möglicherweise lassen sich manche Druckprofile bei manchen Maschinen nicht direkt eingeben, je nachdem wie die Einstellung erfolgt, z.B. durch kubische Splines oder Geraden. Splines dürfen durch Geraden angenähert werden und umgekehrt.

- Alle Tests werden von Allen mit dem gleichen Kaffee, der gleichen Menge und dem gleichen Mahlgrad durchgeführt - denn es gibt Kaffee-Qualitäten und Mahlgrade, die es einer Reglung einfacher machen, so wie es Qualitäten gibt, die es einer Regelung schwieriger machen. Einheitlicher Startpunkt: 2er-Sieb (14g), 15g +- 1g Kaffee (Alter mindestens 14 Tage und maximal 3 Monate) und ein Mahlgrad, der beim klassischen 9bar-Bezug 25s +- 5s ab dem ersten Tropfen dauert. Als Bohne könnte man quijote's Dulcinea nehmen. Einfach und günstig beschaffbar und laut Anbieter "tolerant in der Zubereitung".

- Bei Nachrüst-Kits muss die Technik der nachgerüsteten Maschine in einem einwandfreien Zustand sein. Dichte Ventile, keine ausgeleierten Pumpen usw.

- Der Druckverlauf darf von der Firmware nicht geschönt werden. Wenn offensichtlich ist, dass ein Software-Filter in der Firmware zu gute Werte vortäuscht, muss der Besitzer versuchen, den echten Druckverlauf anders zu ermitteln (z.B. Manometer abfilmen).

- Die Ergebnisse werden für Vergleichbarkeit in ein einheitliches Libre Office Calc-Diagramm übertragen (15cm breit für 0-30s, 10cm hoch für 0-10bar), denn unterschiedliche Achsenskalierungen in den Apps der Maschinen würden für täuschende Eindrücke sorgen. Soll- und Ist-Kurve des Drucks sind zusammen zu zeigen.