[Vorstellung] 10 Filterkaffeetester gesucht

Cool, ein Bohnen-Erlkönig. Ich glaub‘, ich lass’ meine Tüte zu. In zehn Jahren ist die dann bolle was wert ... ;-)

 

@alphabet
Wie schaut's aktuell aus? Gibt es schon ein allgemeines Feedback bzw eine Auswertung zur aktuellen Röstung? Ist ja hier recht ruhig geworden
Ein status quo würde mich interessieren.

 

Ich habe jetzt ein paar versuche mit AeroPress, V60 und FrenchPress durch.
Bisher immer ein ordentlicher Kaffee. Mir fehlt noch das Feintuning in den nächsten zwei bis drei Tagen - jetzt nach der Einschulung habe ich dafür Zeit.

 

Bist du nicht zu jung für so viel Kafffee?

 

Direkt an den Kaffe-Afficionados von morgen getestet, sauber

 

Du kannst Dich wohl nicht mehr daran erinnern wie langweilig es in der Schule ist...

Der große probiert hin und wieder freiwillig einen Löffel - aber so wirklich schmecken tut ihm bisher nur ab und wann etwas Cappuccino der Mutter - zumal er noch ein paar Jahre hat um tatsächlich mal Kaffee zu trinken...

 

Ich bin leider noch gar nicht zum Probieren gekommen, habe aber eine gute Ausrede: Ich hatte für eine Woche - leihweise - eine Linea Mini neben meiner Silvia stehen, und die wollte natürlich auf Herz und Nieren getestet werden ... ;-)

 

Hier im Forum wurde freundlicherweise eine Teströstung zur Auswertung bereit gestellt. Einige limitierte "Tester" durften die nachfolgende Bohnen testen. Da es hier jedoch schön länger keine "Ansprache" mehr gab, öffne ich mal meine Erkenntnisse, in der Hoffnung, dass es für @alphabet weitergeht.
Die Präsentation erfolgt gem. altem Muster aus dem 3rd wave Bereich.
Es handelt sich um:

Whitesapace Coffee– Gakuyuini AB, KENYA (Testroast)


Angaben vom Röster:
Producer: -
Region: Kirinyaga
Cultivar: SL28
Process: Fully Washed, sundried
Altitude: 1560 masl
roast: filterroast (light)
bag: 23/100 (roasted on 17.07.2018)

tasting notes: floral, pear, nectarine, mandarin juice

brew-equipment:
kettle: Monarch Methods MK500
pour over dripper:
Aeropress:

E&B Lab Dripper:

Chemex:

Goat Story Gina:


server: Timemore, Trendglas Jena, E&B Lab
scale: Acaia Pearl, Hario
manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

Geschmack:
Der Kenianer verblüfft mit einem etwas anderen Auftreten als seine Pendants. Das Öffnen des Bags verrät noch nicht sehr viel über ein eventuelles Ergebnis in der Tasse; eher etwas zurückhaltend kommt einem eine frische florale Note entgegen. Beim Mahlen kommt dann noch ein Schuss "Würze" dazu.
Die erste Tasse verweist dann auf eine seichten, aber auch recht komplexen und ausbalancierten Kaffee. Das Ergebnis ist leicht süß und bietet Aromen um Erdbeeren, Himbeeren, Ananas, Tomate und ein einen Hauch Grapefruit. In der Unterstruktur ist nebenbei eine reife Birne zu finden, die sich dann im Abgang noch etwas mehr in den Vordergrund spielen kann. Neben diesen fruchtigen Elementen ist der Kaffee gegenüberstellend dann noch der blumige Part auszuweisen, der doch steckenweise sehr gut und intensiv wahrgenommen werden kann. Der Blumenstrauß, der von einem kleinen Kräuterton begleitet wird, würde ich um die Noten von Nelke und Fenchel beschreiben.
Der Körper ist bei dieser Röstung leicht bis mittelkräftig ausgeprägt und die (fruchtige) Säure kann den Zitrusfrüchten um Limette und Mandarine zugeordnet werden. Diese ist nicht zu spritzig und passt zu dem stimmig angelegten Gesamtkonzept der Röstung. Eine leichte Milchschokolade rundet dann diese Röstung ab. Eine Röstung, die wirklich interessant anders ist -in Anbetracht eines Vertreters aus Kenia- und ein spannendes Verhältnis bei Temperaturveränderungen aufweist. Beim Abkühlen des Kaffees kommen dann u.a. mehr die dunkleren Beerennoten zum Ausdruck. Und auch als Iced Coffee macht der Kaffee einen sehr guten Eindruck. Sehr seicht wandert das Ergebnis über die Zunge und versprüht im Rachen einen schönen Austausch von floralen und Fruchtnoten (hier: Wildbeeren). Dabei ist eine gute Fruchtteestruktur wahrzunehmen und die Säure ist wunderbar lebendig und rundet das kühle Ergebnis ab. Angenehm zum Abkühlen und Entspannen. Wer neugierig geworden ist, sollte den Röster im Auge behalten und die Röstung(en) mal testen. Da es noch keinen Online-Shop offiziell gibt, kann man den Röster ja mal anschreiben. Es kann sich lohnen.

Fazit:
Zum Bag: *ähnelt ein wenig den Bags von Morgon Coffee*
Gewfällt mir super! Auch die gelbe Farbe finde ich toll! Meine Lieblingsfarbe Der Aufdruck zum Kaffee auch sehr gut! Die Obstsorten im Hintergrund mal etwas anderes..muss für mich aber nicht zwingend sein..da könnte man auch "Schnörkel" o.ä. nehmen. Aber nett sehen sie aus! Ggf könnte man das Bag noch etwas niedriger machen..ggf könnte man dann auch an eine Füllmenge von 150g orientieren, um sich noch mehr von anderen Röstern abzusetzen. In meinen Augen muss es ja nicht immer 250g Bags sein. Aber es unterscheidet sich schon von anderen.
<--und mit Zipper! Der ist mir echt wichtig ggf. könnte man aber noch die Farm bzw. den Farmer mit aufnehmen

Geruch:
Out of the box für nen Kenya etwas "lasch"..viele Kenya Roast haben hier mehr Aromen, die beim Öffnen freigesetzt werden..das ist eher typisch..so die beerige und süße Note..aber nicht wild. Nach dem Mahlen dann mit spicy Elementen, Frische und ein wenig floral.

Körper:
leicht bis mittelkräftiger Körper

Säure:
nicht sehr stark ausgeprägt, aber vorhanden. Nicht unangenehm..eher fruchtig mit leichter Zitronennote

Name/Logo:
Das Logo gefällt mir. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.
Zum Namen hätte ich mir ein wenig mehr Pep erwartet. Whitespace Coffee klingt für mich so passiv..da hätte ich mir mehr Mut gewünscht. Aber es gibt durchaus schlechtere Namen und Layouts. Es hat ja auch in erster Linie für den Röster eine Hauptbedeutung, die er auch irgendwie vermarkten kann. Aber aus "Space" hätte man auch etwas mehr machen können.

Insgesamt:
Als Vertreter der Kenya-Reihe würde ich wohl nicht nochmal ordern. Ein Kenya Roast müsste für mich etwas kraftvoller (etwas dunkler geröstet) daherkommen und die Beerennoten mehr betonen. Gestört hat mich lediglich, dass die Ergebnisse in der Tasse nicht ganz so klar dahergekommen sind. Aber vielleicht ist das auch (priv.)Ansichts-/Geschmackssache. Für die anvisierten 11 Euro fürs Bag würde ich ihn wohl nicht ordern. Dafür ist der Markt einfach schon viel zu breit und gut im Bereich Kenya. Am besten gefiel mir der Kaffee ab 13-15 Tagen nach Röstdatum und in der Chemex. Als Iced Coffee sicherlich auch nicht schlecht, aber dazu bin ich zeittechnisch (noch) nicht gekommen.
Aber die Röstung ist nicht schlecht und ich werde sicherlich auch andere Röstungen von Whitespace Coffee testen. Ich könnte mir hier die Vertreter aus Äthiopien gut vorstellen..mal sehen, was dann noch kommt. Trotz der kritischen Anleihen bekommt der Kaffee einen Daumen nach oben Und natürlich unterstütze ich gerne auch "neue Kaffeesterne" am Horizont