1Zpresso K-Max vs. K-Ultra - Der bis dato detaillierteste Vergleich …

Diskutiere 1Zpresso K-Max vs. K-Ultra - Der bis dato detaillierteste Vergleich … im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; … weil ich ihn jetzt einfach selbst schreibe. Beim Umstieg von meiner zwei Jahre alten 1Zpresso JX-Pro auf eine K-Max bin ich unweigerlich immer...

  1. ZenX23

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    … weil ich ihn jetzt einfach selbst schreibe.

    Beim Umstieg von meiner zwei Jahre alten 1Zpresso JX-Pro auf eine K-Max bin ich unweigerlich immer mal wieder über die K-Ultra gestolpert. Vor allem aus dem folgenden Grund. Immer wieder habe ich die gleichen Aussagen mit dem immer gleichen Tenor gehört und gelesen. Und der klang in den meisten Fällen so:

    "Die K-Ultra ist einfach nur eine K-Max mit abgerundeten Ecken, einem faltbaren Griff und einer minimal feineren Mahlgradeinstellung."

    Es wird auch immer mal wieder gemutmaßt, dass das alles Nebenprodukte einer anderen Fertigung, einer anderen Maschine oder der Rechtsstreitigkeiten mit Comandante sind. Und 1Zpresso das alles einfach clever vermarktet. Ob das tatsächlich so ist? Keine Ahnung. Das weiß nur 1Zpresso. Was ich mit Sicherheit weiß: die K-Ultra unterscheidet sich von der K-Max - auch entgegen meiner Erwartung - in so viel mehr Bereichen, dass ich diese mit euch teilen möchte. Ob die folgenden Punkte einen Aufpreis von 50 Euro wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber vielleicht hilft meine kleine Abhandlung ja dem einen oder anderen. Auf welche Weise auch immer.


    Mahlwerk

    Das Mahlwerk unterscheidet sich in drei Bereichen von dem Mahlwerk, das bisher in der K-Serie zum Einsatz kam. Die Oberfläche, die Fräsung und der Sockel.

    Die Oberfläche des Mahlkegels ist glänzend. 1Zpresso hat mir folgendes dazu geschrieben.

    "Ja, das ist ästhetisch. Die glänzende und die matte Oberfläche sind in Bezug auf das Mahlen identisch. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft alle Mahlwerke matt machen." 1Zpresso

    Unabhängig von der Ästhetik der Oberfläche ist der Mahlkegel der K-Ultra definitiv anders gefräst. Wenn auch nur leicht. 1Zpresso spricht selbst von einem "neuen 48mm Mahlkegel Design". Wenn man sich beide Fräsungen genau ansieht, erkennt man, dass sich diese unterscheiden. Zudem wirken die Klingen der K-Ultra - sowohl auf dem Mahlkegel als auch im Mahlring - messerscharf. Ich hatte beim Drüberfahren mit dem Finger sofort Angst, dass ich mich derbe geschnitten habe. Das habe ich bei meiner K-Max nicht. Zumindest nicht in einem solchen Maße. Die Schnittkanten sind zudem noch mal ein bisschen sauberer gearbeitet, als bei meiner K-Max. Und die neue Oberfläche erinnert mich mit ihrem Muster an ein Messer aus Damast-Stahl.

    Am Ende des Beitrags mal eine kleine GIF-Animation der beiden Mahlkegel. Neben den bereits erwähnten Unterschieden erkennt man hier auch, dass auf dem Mahlkegel der K-Ultra kein zusätzlicher schwarzer Ring mehr angebracht ist, auf dem die Feder bisher auflag.

    Neben diesen Unterschieden beim Thema Fräsung besitzt die K-Ultra keinen Sockel mehr unterhalb des Mahlkegels. Und das ist großartig, wenn es um die schnelle Reinigung nach dem Mahlen geht. An den Seiten des Sockels der K-Max hat sich immer sehr viel Kaffeepulver gesammelt. Kein Wunder. Der Sockel hat denselben Radius wie der Mahlkegel. Anstatt geradewegs in den Auffangbehälter zu rieseln, kommt das Kaffeepulver bei der K-Max als erstes mit den Seiten des Sockels in Kontakt. Und bleibt dort daran kleben.

    Am Ende des Beitrags mal ein Foto von dem Mahlwerk der K-Ultra direkt nach dem Mahlvorgang. Ohne Zugabe von Feuchtigkeit. Dafür mit ein bisschen Klopfen am Gehäuse.


    Gewicht

    Die K-Ultra wiegt 570 Gramm. Die K-Max 600 Gramm. Beide Angaben ohne Kurbel. Da die K-Ultra - wie auch die anderen 1Zpresso Modelle - aber nach wie vor wie ein Panzer gebaut ist, empfinde ich das etwas geringere Gewicht der K-Ultra als sehr angenehm.


    Mahlgradeinstellung

    Hier gibt es vier Unterschiede. Drei ästhetische. Und einen technischen.

    Die Mahlgradeinstellung der K-Ultra ist mit 20 Mikrometer pro Klick und 100 Klicks pro Umdrehung ein bisschen feiner als die 22 Mikrometer pro Klick und 90 Klicks pro Umdrehung bei der K-Max.

    Diese neue Mahlgradeinstellung der K-Ultra mit ihren 100 Klicks pro Umdrehung hat einen angenehmen Nebeneffekt. Mir ist bewusst, dass das folgende ein bisschen neurotisch klingt. Die neue Skala von 0 bis 9 ist viel natürlicher. Dass auf der Nummernskala der K-Max nach der 8 die 0 kommt, passt nicht in mein Nummerierungsweltbild.

    Weiterhin besitzt die K-Ultra jetzt einen weißen Punkt für die Orientierung der Mahlgradeinstellung. Für mich besser zu erkennen als der dunkle, leicht spiegelnde rote Punkt der K-Max.

    Zu guter Letzt der Einstellring. Dieser ist durch das neue Design sowohl ober- als auch unterhalb durch ein abgerundetes Element eingerahmt. Sitzt und wirkt schön zentriert. Der Einstellring ist dadurch schlanker geworden. In Folge dessen sehen auch die Zahlen nicht mehr so überdimensioniert aus. Die Schriftart ist kleiner geworden. Alles sehr feine, angenehme Details.


    Griff

    Beim Griff gibt es vier Unterschiede.

    Der Griff der K-Ultra ist klappbar. Hatte erst die Befürchtung, dass durch den Mechanismus die Verbindungssteifigkeit leidet. Vollkommen unbegründet. Wirkt sehr stabil.

    Der Griff hat zudem eine neue Farbe bekommen. Das Schwarz sieht schon cool aus.

    Der jetzt dunkelbraune Holzknauf hat eine neue Form. Wirkt dadurch kleiner. Fasst sich auch so an. Könnte mir vorstellen, dass Menschen mit großen Händen den Holzknauf der K-Max bevorzugen.

    Und zu guter Letzt ist der gesamte Griff wieder etwas kürzer geworden. Beim Wechsel von der JX-Pro auf die K-Max ist mir beim ersten Kurbeln sofort der deutlich längere Griff der K-Max aufgefallen. Sind zwar nur 2 cm vom Mittelpunkt der Mühle zum Mittelpunkt des Holzknaufs. Beim Durchmesser der Kurbelbewegung ergibt das dann aber schon 4 cm. Und die merkt man. Der Griff der K-Ultra ist wieder um einen Zentimeter kürzer geworden. Gefällt mir gut.


    Design

    Normalerweise bevorzuge ich bei den meisten Gebrauchsgegenständen ein gradliniges, kantiges Design. Und auch beim Blick auf die ersten Produktfotos hat mich die K-Ultra nicht umgehauen. Aber beim Auspacken. Holla die Waldfee. Normalerweise müsste man davon ausgehen, dass beim Wechsel von einer JX-Pro auf eine K-Max dieser Wow-Effekt eintritt. Weil die beiden Handmühlen sehr unterschiedlich sind, jede für sich aus einer anderen Zeit stammt und man erst im nächsten Schritt von der K-Max hin zur K-Ultra nüchterner an die Sache rangeht.

    Es war genau anders herum. Dieser Wow-Effekt, dieses Gefühl, etwas unheimlich Wertiges, für sich passendes in der Hand zu halten, dieses Habenwollen hat sich erst bei der K-Ultra eingestellt. Ganz seltsam. Vor allem, weil die K-Max bereits eine großartige Kaffeemühle ist und bleibt.


    Griffband

    Die Einprägungen auf dem Griffband - das 1Zpresso Logo und der Schriftzug - sind deutlich tiefer als bei der K-Max. Der Griffigkeit wirkt dadurch ein bisschen besser. Könnte auch Einbildung sein.


    Mahlgut & Geschmack

    Kommt tatsächlich ganz zum Schluss. Denn ich bin nicht so vermessen, beurteilen zu können, was die eine Mühle im Vergleich zur anderen an unterschiedlichen Aromen, Texturen und was weiß ich was erzeugt. Da bin ich einfach nicht Experte genug. Was ich hingegen sagen kann, ist, dass die K-Ultra bereits beim Jungfernmahlvorgang mit einer Auf-gut-Glück-Mahlgradeinstellung einen verdammt leckeren, enorm aromatischen Filterkaffee hervorgebracht hat. Mit einer Sorte, mit der ich mich verhältnismäßig gut auskenne. Und die ich regelmäßig zu Hause habe. Das macht Spaß auf mehr.


    Fazit

    Achtung! Enthält übermäßig viel persönliche Meinung und Mutmaßungen!

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass 1Zpresso die K-Ultra einzig und allein aufgrund von geänderten Produktionsbedingungen oder den Rechtsstreitigkeiten mit Comandante auf den Markt werfen musste. Sollte es dabei tatsächlich in erster Linie um den Griff und den Holzknauf gehen, okay. Warum stattet 1Zpresso seine bisherige K-Max dann nicht einfach mit dem neuen Griff aus und hängt ein "S" hinter die Modellbezeichnung? Wie bereits bei der JX-Pro, der Q2 und der JX geschehen.

    Ich halte es für wahrscheinlicher, dass sich die Produktentwickler von 1Zpresso tatsächlich bewusst hingesetzt und überlegt haben, wie sie die sehr erfolgreiche und beliebte K-Max bzw. die K-Serie auf ein neues Level heben können. Und das mit unerwartet vielen Veränderungen. Vielen ausgereiften Feinheiten. Die zugegebenermaßen sehr viel Spaß machen und diese Mühle zu der wertigsten Kaffeemühle, vielleicht sogar zu einem der wertigsten Gebrauchsgegenstände machen, den ich seit langer Zeit in der Hand gehalten habe.
     

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  2. #2 Röstgrad, 26.03.2023
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    Danke für diese Beschreibung.
     
  3. #3 matthiasgde, 27.03.2023
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    Danke :) als KMax Besitzer interessiert mich der Vergleich. Gottseidank, ich fühle mich nicht motiviert, upzugraden :D
     
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  4. #4 Röstgrad, 27.03.2023
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    Ich schon, beherrsche mich aber.

    :rolleyes:
     
  5. #5 tdhoang, 28.03.2023
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    Falls jemand gerade plant, es zukaufen. Aktuell gibt es den K-Ultra bei Amazon für 245 €.
     
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  6. #6 Röstgrad, 28.03.2023
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    Ist eine Versuchung, zumal ich dachte, für
    die Cafelat Robot eine spezielle Espresso-
    mühle zu benötigen.
    Das hat sich allerdings erledigt - die ersten
    vier Versuche zeigten, dass der Mahlgrad
    nicht feiner sein muss als für die AP.
    Die Versuchsreihe ist allerdings noch nicht
    abgeschlossen.
    :)
     
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