3rd Wave Röster und Röstungen

Diskutiere 3rd Wave Röster und Röstungen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Die Flying Roasters aus Berlin haben einen neuen Filterkaffee im Programm, den "Bunten Bird". Er las sich interessant und damit war er dann auch...

  1. #1741 mat76, 18.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 18.04.2018
    mat76

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    Die Flying Roasters aus Berlin haben einen neuen Filterkaffee im Programm, den "Bunten Bird". Er las sich interessant und damit war er dann auch schon gekauft. Hier nun meine Erfahrungen mit dem Kaffee in der Chemex und der V60.
    Zunächst aber mal einige Angaben zu dem Kaffee durch den Röster.

    Es handelt sich um einen
    Wie gesagt habe ich ihn in der Chemex und in der V60 getestet. Er soll sich wohl auch für die Aeropress anbieten, dies hab ich jedoch nicht ausprobiert.

    IMG_0038.jpg

    Der Beschreibung durch den Röster kann ich nur bedingt folgen, denn schon beim Öffnen des Beutels kommt einem zwar eine fruchtige Note entgegen, aber auch ein deutlich würziger Part. Diese Würze störte irgendwie und nach der Beschreibung hätte ich sie so auch nicht erwartet.

    Gestartet habe ich mit der Chemex. Die Bohnen varieren leicht in der Farbe und Größe.

    IMG_0040.jpg IMG_0042.jpg

    In der ersten Runde habe ich ihn mit einer Brührate von 1:16 gebrüht, bei 20g Eingangsgewicht und 88 °C Wassertemperatur. Gemahlen habe ich den Kaffee in beiden Brühvarianten mit meiner HG1.
    In der Tasse setzte sich der leicht fruchtige Geruch erst nach einer kurzen Abkühlzeit etwas durch, vorherrschend war die würzige Note und so schmeckte der Kaffee auf. Im Abgang kam dann noch ein bitterer Nachgeschmack dazu. Alles in allem kein wirklich schlechter Kaffee, aber eben auch nicht überzeugend. Jedoch hatte ich das Gefühl, dass die Bohne deutlich mehr Potential hat, ich es bisher aber noch nicht heraus ktizeln konnte. Daher versuchte ich es noch mal in der V60 und nutzte diesmal zur Optimierung meine neu erworbenen Kruve Filter (falls jemand diese noch nicht kennt empfehle ich diesen Fred).
    Da tat sich ein echtes "Aha"-Erlebnis auf. Bedingt durch das vermeintliche "gute" Mahlgut im Bereich zwischen 800-400 µm verschwand die Bitterkeit/Würzigkeit nahezu komplett und ein sehr schöner und bekömmlicher, ja sogar süßer Kaffee tat sich auf.

    IMG_0043.jpg

    IMG_0044.jpg

    Ganz anders als der Kaffee aus der Chemex schmeckte er nun. Die Beschreibung von Blaubeere - und darauf hatte ich mich eigentlich gefreut - fand ich aber dennoch nicht. Erdbeere war vorhanden, aber nicht die Erdbeere die ich im Sinn hatte. Ich hatte beim Lesen der Beschreibung frische Erdbeeren, die gerade vom Feld selbst gepflückt wurden im Sinn. Hier fühlte ich mich jedoch eher an eingelegte Bohleerdbeeren erinnert

    IMG_0052.jpg

    Da ich noch nicht so das "Vertrauen" in die Kruve Siebe habe, wollte ich heute Abend den Gegenbeweis antreten und nahm die Mahlgradeinstellung von heute Morgen, jedoch diesmal ohne zu sieben. Damit hatte ich zwar Größtenteils die 400-800 µm Partikel im Filter, aber eben auch einen kleinen Teil an Boulders und Fines. Und siehe da: die Würze und Bitterkeit war wieder zurück.

    IMG_0053.jpg

    So richtig Voodoo scheinen die Kruve Siebe also nicht zu sein. Ich werde es daher weiter testen.

    Aber nun zum Fazit des Bunten Bird: Ich bin zwiegespalten. Ohne die Kruve Siebe wäre ich vermutlich enttäuscht von dem Kaffee. Die Würze riecht man schon direkt beim Öffnen der Packung und diese hätte ich so nicht erwartet. Nach dem Sieben des Mahlguts tat sich ein völlig anderes Bild auf. Da ich aber vorher meine Kaffees auch nicht gesiebt habe und sie dennoch sehr lecker fand, fällt es mir schwer hier wirklich ein positives Resümee zu ziehen. Ich möchte hier noch mal @Mr. Crumble Idee mit der Gegenrezension aufnehmen. Ich würde mich freuen, wenn noch jemand diesen Kaffee brühen würde und mir seine Erfahrungen mitteilen würde. Vielleicht gibt es eine Einstellung die zu einem vermeintlich besseren Ergebnis führt?
     
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  2. #1742 Mr. Crumble, 20.04.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @mat76 gestern ist bei mir der Bunte Vogel gelandet. Ebenso wie du war ich gem. der Präsentation auf der HP schon gespannt auf den Roast. Da ich noch nicht so viele Bezüge bisher getätigt habe *es liegen auch keine Bilder vor* gibt es hierzu erstmal meine Ersteindrücke, die sich lediglich aus der V60 und der AP ergeben. In der Chemex teste ich ihn aber nochmal im Nachgang.

    Zum Geruch kann ich anmerken, dass ich diesen als "floral, leicht fruchtig, frisch" beschreiben würde.

    Bei meinem Brew (V60) habe ich Aromen von reifen Beeren und Kakao wahrgenommen. Insgesamt ist die Struktur der Variation leicht cremig/samtig. Die Säure ist mittelkräftig bis intensiv wahrzunehmen, teilweise mit scharfen Spitzen. Beim direkten Verkosten noch nicht so bestimmend und eher leicht, aber im Nachgang dann mit ordentlich kräftigem Anstieg; merkt man deutlich im Mundbereich. Sollte ich die Fruchtnoten beschreiben, würde ich sie mit "wilden Fruchtnoten" kommentieren. Im Gegensatz zu deinem Ergebnis war bei mir eher die Blaubeere zu schmecken. Die Erdbeere hatte ich eher ganz leicht untergeordnet und zum Finish hin dann etwas deutlicher wahrnehmen können. Und: Zwischen den Zeilen erkenne ich eine Sauerkirsche. Diese
    Kirsche weist m. E. auch den Weg für die Säure auf..gerade im "Aftertaste"! Ich mag ja Kirsche ;) Jip, der Körper -wie oben leicht angedeutet- eher im mittleren Bereich..nicht zu leicht, aber auch nicht zu dicht. Ein guter Mittelweg. Spicy/Würzig hattest du noch erwähnt..mmhh, zum Anfang hin hatte ich ein leichtes Gefühl der Würze, aber nicht wirklich prägnant. Aber ich hatte einen leicht bitteren Abgang. Und das mag ich mal gar nicht *grummel* Wenn der Kaffee etwas kälter ist, dann nimmt man auch leichte Nussanklänge wahr.

    Heute morgen hatte ich ihn mit den/meinen normalen Parametern in der AP! Ergebnis?! Geschmacklich anders..weniger Blaubeere! Dafür mehr Erdbeere. Die Erdbeere, auch so wie du sie beschrieben hast,..eher eingelegte Erdbeere, ggf. Erdbeermarmelade. Insgesamt recht cremig und dicht, so dass man schon fast von einem Erdbeerbonbon sprechen könnte. Würze war bei mir nicht wirklich da, aber überzeugt hatte mich der Kaffee nun wirklich nicht. Ich finde ihn für nen 3rd wave Kaffee zu stark..zu kräftig..nicht gut ausbalanciert und nicht wirklich klar in der Tasse. Nebenbei auch leichte Bitteraromen. Ein Kaffee, der mich bisher nicht überzeugt hat und sicherlich nicht mehr überzeugen wird.

    Bei dem Fazit würde der Kaffee bei mir def. keine Empfehlung bekommen!

    Für das weitere Verfahren werde ich die gewohnten Maße bei der Chemex noch testen. In der V60 werde ich aber entgegen meiner Erwartung zu einer b-r von 1:17 übergehen. Bei 94-96 Grad. Sollte sich an der obigen Erfassung/Meinung etwas ändern, würde ich dies ergänzen.

    Mr. Crumble
     
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  3. mat76

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    @Mr. Crumble danke für Deine Einschätzung, die ja doch etwas abweicht. Ich werde ihn am WE noch mal probieren und etwas mit den Parametern spielen. Kirsche wäre toll, ich mag Kirsche auch sehr. Vielleicht ist würzig bei mir der falsche Ausdruck. Kräftig trifft es sehr gut. Und ja, kein typischer 3rd Wave Vertreter, obwohl ich ihn nach der Beschreibung dahingehend eingeordnet hätte.
     
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  4. quick-lu

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    Mal wieder eine Bestellung von einem meiner Lieblingsröster. Wie allerdings der Orange aus Peru als dunkler Filter-Röstgrad den Weg in den Warenkorb gefunden hat, ist mir ein Rätsel, der wird dann wohl eher als Espresso enden.
    DSC_0051.JPG
     
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  5. #1745 Mr. Crumble, 24.04.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Ehrlich gesagt hatte ich von Drop Coffee Roasters noch keinen Roast verkosten können; hat sich leider nie ergeben. Aber nunmehr hat es geklappt und mir liegen zwei Röstungen vor, die auch genossen werden wollen. Da der Kenianer von JB Kaffee schon lange nicht mehr existiert, fange ich direkt mit dem nachfolgend aufgeführten Roast an:

    Drop Coffee Roasters – Kamwangi, Kenya

    Angaben vom Röster:
    Producer: Kamwangi Factory
    Location: Gichugu division of the Kirinyaga district
    Varietal: SL28, SL34, K7, Ruiru 11
    Cooperative: New Ngariama Cooperative Society
    Sourced by: Nordic Approach
    Elevation: 1600-1800 masl
    Processing: Fully Washed.
    roast: omniroast (light roast)

    tasting notes: Mainly an acidity driven cup with light yet buttery body and juicy mouthfeel. The coffee has notes of acidic black berries and fresh strawberries.
    20180421_080420.jpg


    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Kyuemon (Loca) Ceramic Dripper:
    20180421_075157.jpg
    Aeropress:
    20180421_064757.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180421_080721.jpg
    Kalita 155:
    20180421_080012.jpg
    Timemore Crystal Eye Dripper:
    20180421_082601.jpg
    server: Timemore, Trendglas Jena, Hario
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Vorab kann ich schonmal verraten, dass der Kaffee mich voll überzeugt hat! Ein herausragender Vertreter im Kenya Bereich. Der Kamwangi ist wunderbar fruchtig und mit einer angenehmen Süße zu genießen. Dabei hat man ein cremiges, teils syrupartiges Gefühl auf der Zunge, welches man beim Verkosten wirklich ausnutzt. Es ist ein Kaffee, der sehr komplex und breit aufgestellt ist (wobei der Schwerpunkt natürlich im Beerenbereich liegt). Man kann Äpfel, Grapefruit, Wildbeeren -um Johannesbeeren, Blaubeeren, Brombeeren- Kirschen und viele Weintrauben genießen. Insgesamt fühlt es sich ein wenig wie ein langanhaltender Beerengenuss mit einem herzhaft, leicht saftigen Abgang. Die Säure wirkt hierbei leicht im Hintergrund und unterstützt die Vielfalt der Beerennuancen und sorgt somit für ein noch dominanteres Nuancenbild des Kamwangi. Ein sehr ausbalancierter Kaffee, der stets klar in der Tasse landete. Der Kamwangi konnte in jedem Dripper und auch in der Flash-Chilled Pour Over Variante überzeugen. Von mir gibt es einen Daumen, der klar nach oben zeigt!! Unbedingt probieren! Ich liebe dieses Zeug *muahahahahaha*

    20180421_075637.jpg 20180421_080105.jpg 20180421_082720.jpg

    Fazit:
    Ähnlich wie der Kenianer von JB Kaffee konnte mich der Kaffee fesseln und überzeugen. Geschmacklich nehmen sich die beiden Röstungen nicht viel, wobei ich die Variante von Drop Coffee noch etwas (aber nicht viel) stärker einstufe. Er ist einfach noch ein bissel klarer als Ergebnis und die Nuancen sind etwas "breiter". Wer den Kenianer von JB Kaffee schon mochte, wird auch bei dieser Variante glücklich werden. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

    Mr. Crumble
     
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  6. #1746 Geschmackssinn, 25.04.2018
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    ich hab da nochmal eine Sensorische Frage.

    ich habe momentan wieder einen Espresso den ich u.a. mit folgenden Geschmack in Verbindung bringe...(ich bin mir da sehr unsicher was es genau ist, aber mir schmeckts nicht so klasse)
    = Getreide / Malz / Gerste / trockenes Gras / v.a. hinten auf der Zunge

    ist das die Bohne/Röstung, oder beziehe ich den falsch? (ST, AP, Filter, Cold Brew)
    (man riecht das manchmal auch schon an den Bohnen)

    danke schonmal!

    Tapagetalked
     
  7. mat76

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    Das kann schon vorkommen und packe ich dann immer unter "florale Note". Welche Bohne hast Du denn gerade?
     
  8. #1748 Geschmackssinn, 25.04.2018
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    Momentan geht es um den "Espresso Arabica" von CONTIGO (war ein Geschenk, geröstet 24.3.18, ist eher medium Roast)
    500g Espresso Arabica BIO ganze Bohne

    falls der sich nicht mehr großartig verändert, dann wird der nicht mein Favorit^^
     
  9. #1749 Geschmackssinn, 25.04.2018
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    JB Espresso: Äthiopien Gelana abaya Natural

    Region: Yirgacheffe
    Name der Mühle: Gelana Abaya
    Anbauhöhe: 1700 bis 1900m über Meereshöhe
    Varietäten: Mixed Heirloom
    Aufbereitung: trocken aufbereitet

    geröstet: 28.03.2018
    verkostet: ~20.4.-24.4.18
    Brühverfahren: 2xST, 1xAP, 1xFilter
    Geruch: süß, karamellig, floral, mild

    ST: (R58=92°; Sette 270W=5i mit 2Shims; Acurato 14g Sieb)

    1. Bezug:
    16,?g in/ 34g out/ 34Sek. Inkl. 5Sek PreWetting
    =saftig, süß mit angenehmer Viskosität, leichte angenehme Ahnung von Säure im Hintergrund, Karamel, etwas Nuss-Schoko vor allem im "Abgang"/Nachgeschmack. (keine klare Frucht)

    2. Bezug: (nur genippt und dann Milch drauf ~FlatWhite)
    16,7g in/ 33,3g Out/ 33Sek. Ohne PI/PW
    = Espresso: ähnlich wie 1., aber mehr rote Früchte schmeckbar.
    Mit Milch sehr schön cremig und nicht sauer, leicht nussig.

    AP: (Sette 270W=31i 2Shims)

    16g-->255ml
    50ml/30Sek. Blooming mit rühren
    bis 105ml/ bis 1Min.
    Bis 200ml/ bis 1:30
    bis 255ml/ drücken bis 2:45

    = nussig, lieblich, etwas würzig, nicht bitte.
    Abkühlend: wird Saftiger, leichte Frucht (Pflaume, Kirsch), Nuss wird Karamellig

    Filter: (Billig V60 Selbstbau), (Sette 270W=31i 2Shims)

    16g-->250ml (geplant)
    40ml/ 30Sek. Blooming
    bis 107ml/ bis 1Min.
    Bis 154ml/ bis 1:30
    bis 255ml/ nach 4:10 Abbruch, weil Filter verstopft evtl. Noch ~30ml Rest)

    = Tee ähnlicher (rote Früchte), weniger Nuss-Schoko, weniger Karamell-Süße

    Fazit:
    Der Kaffee/Espresso ist auf Anhieb "gelungen" und konnte mich daher auch schonmal überzeugen, der Filter kommt bei mir nicht so gut weg, aber das liegt ja vor allem an der Sette (für Espresso optimiert!), könnte man durchaus wieder kaufen =)
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  10. mat76

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    Puh, ein ganz schöner Mix ohne weitere Angaben... Da ist schwer was draus zu lesen. Aber Dein Empfinden ist ja da und Geschmack ist immer etwas sehr subjektives. Also selbst wenn jemand anderes den Kaffee kennt und Deine Noten nicht rausschmeckt ist Deine Aussage nicht falsch. Daher würde ich mich an Deiner Stelle einfach voll auf Deinen Geschmack verlassen und beim Brühen die Parameter im Auge behalten. Wenn die alle passen und Du vielleicht mit der Temperatur und/oder dem Mahlgrad experimentierst/experimentiert hast und der Geschmack immer noch da ist, dann ist es einfach nicht Deine Bohne.
     
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  11. #1751 Mr. Crumble, 26.04.2018
    Mr. Crumble

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    ergänzend zu Post #1742 hier nochmal die abschließende Einschätzung (grob) zum Bunten Bird..

    Einen Vertreter aus Bärlin, dessen Name hier noch nicht so oft zu finden anzutreffen ist. Bewertungen oder gar Rezensionen zu den einzelnen Röstungen sind eher rar. Mich hatte jedoch die neue Röstung der Flying Roasters irgendwie gereizt, so dass ich einfach zulangen musste. Ob sich ein Kauf lohnt, soll nun abschließend ausgeführt werden. Es handelt sich um:

    Flying Roasters - Bunter Bird, Ethiopia

    Angaben vom Röster:
    Äthiopien, Taramesa
    natural
    roast: filter roast (medium)

    Tasting notes: Medium acidity, great fruity notes of blueberry and strawberry and nice notes of Yasmin. Very intense, creamy and sweet.
    20180424_162353.jpg


    brew equipment:
    kettle: Hario Buono
    pour over dripper:
    Loca Kyuemon ceramic filter:
    20180424_161932.jpg
    Kalita 155:
    20180424_162133.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180424_111829.jpg
    AeroPress:
    20180424_162630.jpg
    server: Chemex Mug, Timemore, Trendglas Jena
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (Nitro Blade)

    Geschmack:
    Geruchstechnisch erwartet euch erstmal eine florale, leicht fruchtige Frische. In den Bereitern folgt dann die fortführende Ausarbeitung hierzu. Ich konnte Aromen von reifen Beeren und Kakao wahrnehmen; allen voran dann Blaubeere, Johannesbeere und Erdbeere. Insgesamt ist die Struktur der Variation leicht cremig/samtig und im medium bis light roast anzusiedeln. Die Säure ist bei dem Bunten Bird mittelkräftig bis intensiv wahrzunehmen, teilweise mit scharfen Spitzen; beim direkten Verkosten noch nicht so bestimmend und eher leicht, aber im Nachgang dann mit ordentlich kräftigem Anstieg. Das merkt man dann deutlich im Mundbereich. Sollte ich hierbei die Fruchtnoten subsummieren, würde ich sie "wilden Fruchtnoten" kommentieren. Die Erdbeere entwickelt sich abhängig von der Bereitungsmethode von einer frischen Erdbeere, über eine eingelegte Erdbeere, bis hin zu einem Erdbeercremebonbon. Zwischen den Zeilen erkenne ich dazu noch eine Sauerkirsche. Diese Kirsche weist m. E. auch den Weg für die Säure auf..gerade im Aftertaste! Ich mag ja Kirsche. Wenn der Kaffee etwas abkühlt, dann nimmt man auch leichte Nussanklänge und Schokoladennoten wahr. Ein spannender Kaffee, den man mal verkosten kann. Da lohnt sich schon alleine die Entwicklung der Erdbeernote. Insgesamt finde ich den Kaffee am besten in der Aeropress. Ansonsten bei den Cone Drippern bei einer brew-ratio von 1:17 und einer Temperatur von 94 Grad Celsius.
    20180424_111725.jpg 20180424_162027.jpg 20180424_162215.jpg 20180424_162515.jpg

    Fazit:
    Mein Fazit sollte ja bekannt sein. Dieses steht schonmal als Ersterfassung hier im 3rd wave Thread. Und daran hat sich auch nichts geändert. Natürlich mag die Nuance um die Erdbeere spannend sein –gerade im Verhältnis zur Blaubeere, aber insgesamt konnte der Bunte Bird mich nicht überzeugen. Er weist doch arge Bitternoten auf, die mir partout nicht gefallen, dazu ist er nicht sonderlich klar, recht/zu kräftig und nicht ausbalanciert. Aus diesen Gründen kann ich keine Kaufempfehlung abgeben und sehe diesen Kauf als Fehlkauf!

    Mr. Crumble
     
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  12. #1752 Mr. Crumble, 26.04.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26.04.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Die zweite Röstung aus Schweden..nach dem hervorragenden Kenianer aus diesem Haus nun nachfolgend aufgeführte Röstung in den Bereitern:

    Drop Coffee Roasters (SWE) – Carmelita, Bolivia


    Angaben vom Röster:

    Producer: Carmelita Urduvi
    Farm Name: Carmelita
    Location: Bolinda, Caranavi, Bolivia
    Colony: Copacabana
    Varietal: Caturra & Catuai
    Elevation: 1550 – 1850 MASL
    Processing: Fully washed
    roast: omniroast (light roast)

    tasting notes: Medium body with a creamy mouthfeel. Flavour notes of white grape, black tea and with a note of white flower.
    20180422_082307.jpg

    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180422_072030.jpg
    Chemex 6-Cup:
    20180424_092033.jpg
    (Loca) Kyuemon ceramic filter:
    20180422_082519.jpg
    Timemore MomoCat:
    20180422_082137.jpg
    Hario V60(01):
    20180421_153838.jpg
    server: Timemore, Trendglas Jena, Hario
    scale: Acaia Pearl
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Beim Verkosten des Carmelita fallen einem sofort die dunkle Schokolade, Melasse bzw. Zuckerrübensirup, ein freundlicher grüner Apfel und Trauben auf die Zunge. Klingt jetzt nicht sonderlich spannend und nach einer recht dunklen Röstung, aber der Röster (hier: Drop Coffee Roasters) hat die Bohnen sehr hell geröstet, was dazu führt, dass die vorher genannten Nuancen recht leicht und vollkommen ausbalanciert und klar von der Zunge aufgenommen werden. Darüber hinaus erhält der Kaffee somit auch einen schönen Unterbau an floralen Elementen, die zu der Röstung passen und diesen auch aufwerten. Ergänzend erhält der Kaffee somit eine spannende Säure, die sich wohlwollend in das Gefüge eingliedert und bis zum Finish dann die Nuancen begleitet. Über das Finish muss ich noch berichten, dass ich erstaunt war, dass man hier wunderbar klar Mandelgeschmäcker wahrnehmen konnte. Diese kommen dann aber nicht in ihrer natürlichen Stärke daher, sondern als gesalzene Nüsse. Ein wahrhaft kompositorisches Ende; mit Paukenschlag.
    Der Körper ist hier mittelkräftig ausgebildet und sorgt für ein cremig, dichtes Mundgefühl. Ein Kaffee, der auch wunderbar als Iced Coffee genossen werden kann. Auch wenn ich kein großer Freund von den Geschmacksnoten um dunke Schokolade bin, so hat mich der Kaffee gefesselt und begeistert. Eine weitere überzeugende Röstung aus Schweden. Sehr lecker und sehr klar..
    20180422_071913.jpg 20180424_092147.jpg 20180422_082651.jpg

    Fazit:
    Der Kenianer aus gleichem Haus hat mich durchaus mehr überzeugt, was aber diesen Kaffee hier nicht unter den Scheffel stellen soll *nain* Das Finish –um die gesalzenen Mandeln- ist traumhaft und die floralen Elemente passen hervorragend ins Geschmacksgefüge. Von mir gibt es daher eine Kaufempfehlung, obwohl ich nicht verschweigen will, dass die Nuancen nicht sehr umfangreich gestaltet sind. Wer damit leben kann und Spaß am kurbeln bei wirklichen hell gerösteten Bohnen hat, kann mit diesem Kaffee glücklich werden.

    Mr. Crumble
     
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  13. mat76

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    Ich war mal wieder im Nano Café und habe mir diesmal auch ihren neuen Peruaner eingesteckt:

    IMG_0085.jpg

    Angaben vom Röster:
    Herkunft: Peru
    Region: Huabal, Cajamarca
    Anbauhöhe: 1700-1900 masl
    Sorten: Caturra, Bourbon,Typica
    Aufbereitung: gewaschen
    Flavour: schwarze Johannisbeere, Pfirsich, sirupartig

    Die Röstung würde ich als mittlere Röstung sehen
    IMG_0086.jpg

    Ich habe ihn diesmal nur in der V60 zubereitet. Gemahlen habe ich ihn mit meiner HG1. Einmal habe ich wieder versucht, dass Ergebnis mit meiner Kruve zu opitmieren, aber diesmal gabs kein "Aha"-Erlebnis. Ob Kruve oder nicht, der Kaffee schmeckte in allen Fällen sehr ähnlich.

    IMG_0088.jpg

    Bei der Wassertemperatur spielte ich diesmal im Bereich von 92°C bis 85°C, wobei mir auch hier wieder die etwas kühleren Temperaturen besser gefielen. Die Brührate habe ich von Beginn 1:16 auf 1:15 reduziert, dadurch wurden die Geschmacksaromen noch mal etwas intensiver.
    Es ist ein spannender Kaffee, der nicht nur die angegebenen Fruchtnoten enthält sondern auch recht klar eine starke/herbe Note hat gepaart mit einer leichten Schokolade.

    IMG_0090.jpg

    Die Beschreibung passt schon sehr gut, ich würde noch Pflaume ergänzen, die ebenfalls durchschimmert. Direkt nach dem Brühren riecht man eine schöne dezente, aber deutlich wahrnehmbare Schokoladennote

    IMG_0093.jpg IMG_0095.jpg

    Der erste Schluck lässt einem sofort die Frucht spüren, nicht bombastisch, aber eben vorhanden. Direkt im Abgang kommt dann aber die leicht herbe Note der schwarzen Johannisbeere, erinnert auch ein wenig an einen Schwarztee. Die Johannisbeere dominiert im Abgang dann auch den Pfirsich. Das muss man mögen und ich könnte mir vorstellen, dass das nicht jeder mag. Mir war es auch fast schon zu viel. Es gesellt sich noch Pflaume dazu, die ja auch schon eine eher "starke" Frucht ist.
    Es ist kein Kaffee für zwischendurch. Es ist eher wie ein schöner Whiskey, der genossen werden möchte. Zu Beginn leicht und anmutig, zum Ende schwer und andächtig. Das zeigt sich auch schon in der Farbe, er ist für eine mittlere Röstung doch schon sehr dunkel. Wer leichte, süßlich fruchtige Kaffees bevorzugt wird hier vermutlich nicht glücklich. Wer aber eine schöne Note an Frucht, gepaart mit etwas Schwere abkann, der sollte hier voll auf seine Kosten kommen. Das Preis-Leistungsverhältnis fand ich jedenfalls super.

    IMG_0096.jpg
     
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  14. #1754 Geschmackssinn, 26.04.2018
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    ahhh, den Peruaner hab ich mir verkniffen, letzte Woche, auch noch einzupacken....

    er wurde vor Ort vor allem auch als spritzig beschrieben (?)

    ich habe den BRASIL im ST bisher 4x Bezogen (ähnliche Parameter, mit unterschiedlichen PI Varianten)
    und teilweise starke unterschiede bekommen....
    datu verfasse ich noch was bei Zeiten.

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  15. mat76

    mat76 Mitglied

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    Hm, also spritzig ist nun nicht gerade die Assoziation die ich bei diesem Kaffee hätte...
     
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  16. #1756 Mr. Crumble, 27.04.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Ich würde @mat76 zu seiner Aussage
    vollumfänglich zustimmen, denn wirklich "spritzig" ist er nicht. Der Abgang des Peru wird durch eine (süße) Zitrusfrucht begleitet. Die entsprechende Säure ist in diesem Kaffee sehr angenehm; nicht sehr zurückhaltend, aber keineswegs aufdringlich. Beim direkten Verkosten wirklich nur leicht wahrnehmbar und im Abgang und darüber hinaus noch im Mund zu spüren. Die entsprechende Säure (Zitrusfrucht) ist für diesen Kaffee durchaus passend, denn die Säure fügt sich schön in den teeähnlichen Charakterstil des Kaffees (hier: Schwarzteenoten) ein.

    @Geschmackssinn sofern dir der Yirgacheffe von NANO gefallen hat, dürfte dir dieser Kaffee ebenfalls gefallen..er bietet aber weniger florale Noten.

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  17. #1757 Geschmackssinn, 30.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 30.04.2018
    Geschmackssinn

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    Soooo, jetzt mal die Stellungnahme zum BRASIL-Cachoeirinha ausm NANO-Kaffee-Berlin.
    (Ich denke der ist hier besser rezensiert als im Espresso Thread....!?)

    Angaben vom Röster:
    Espresso | Brasil | CACHOHEIRINHA
    Producer: Bob-O-Link Natural Farmers Cachoheirinha
    Region: Cachoheirinha Valley, Caconde, Sao Paulo, Brazil
    Dry Mill: Fazenda Ambiental Fortaleza
    Varietal: Mundo Novo, Red Catuai, Ubata
    Altitude: 1200 – 1340masl
    Processing: Selective picking of ripe cherries and dried on raised beds for 14-20 days.
    Flavor: MACADAMIA | APRICOT | HONEY

    8,90/250g
    Röstgrad eher Medium (geröstet am:12.4.18), kein Bruch sichtbar
    Geruch aus der Tüte: mild, nussig

    Gemahlen/Bezogen mit: Sette270W (5i 2Shims)/R58
    Vorweg:
    ein sehr beeinflussbarer Espresso. Mahlgrad, Ratio ~1:2 und Zeit sind fast alle gleich geblieben.
    Nur durch unterschiedliche PI/PW hat sich der Geschmack extremst verändert.
    Grundparameter(+/-): 16,5g in / 32g out / 35Sek. inkl. PI/PW / 105° Boiler bzw. 92° BG

    5Sek. PW: (E61 Hebel nur halb hoch ohne Pumpe)
    etwas überextrahiert, Nadelholz bzw. ätherisches-Öl, helle Frucht (Aprikose?), etwas bitter.
    Das Nadelholzaroma hat mich an einen Saunagang erinnert und war im Espresso mehr als unwillkommen.

    Keine PI/PW:
    wenig Süße, vor allem Kirschkern, Schoko 'Aftertaste'.

    1Sek. PI, dann bis Sek.5 in PW halten, dach Bezug:
    cremig, mild, würzig, etwas: Karamel, Nuss-Schoko, nicht bitter.

    2Sek. PI, dann bis ~Sek.5 in PW halten, dach Bezug:
    weniger Würze, viel mehr blumig-lieblich, mit sehr intensiven/lieblichen Blumen/Rosen in der Nase.
    vorhin noch einmal genauso bezogen und die lieblichen Blumen waren reproduzierbar =)
    Blumen in der Nase, milde Nuss-Schokolade auf der Zunge =)

    Aeropress:
    hab ich nur einmal gemacht und da auch meinen Workflow geändert (Blooming und dann nur in 2Schritten aufgegossen) das wurde mir etwas zu wässrig.
    ansonsten: dominant milde Schokolade mit etwas Frucht im Hintergrund.
    Abkühlend dann in Richtung Schwarztee (Schwarztee mit Schoko-Karamel-Nuss)

    Fazit:
    ein angenehm milder Espresso, den man sich nach seinem Geschmack schön optimieren kann.
    Eine Röstung die auf jeden Fall zeitlos Trinkbar ist und man nicht von der Puren Geschmacksvielfalt überrannt wird.
    Wer also einen milden medium-Roast sucht, in dem die Frucht/Säure einem nicht die Konzentration klaut sondern einem die Blumen in der Nase duften, der sollte diesen Espresso gerne mal in der eigenen Maschine probieren.
    außerdem ein gutes P/L-Verhältnis für einen 'Allrounder'

    Edit: Fotos (bei diesem Bezug war 2Sek. PI, bis 10Sek. PW, hat auch geschmeckt aber bis 5Sek. PW war besser)


    [​IMG][​IMG]
     
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  18. #1758 Mr. Crumble, 02.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Ein neuer Kaffee von der Schön Spezialitätenrösterei, die natürlich in meinen Drippern landen musste. Da das Ergebnis einen recht spannenden Kaffee offenbart, scheue ich mich nicht, diesen hier vorszustellen. Es handelt sich um nachfolgenden Kaffee aus Rwanda:

    Schön Spezialitätenrösterei (EST. 2017) - Ruanda Coko


    Angaben vom Röster:
    Arabica Varietät: Bourbon
    Region: Gakenke, Sektor Coko
    Anbauhöhe: 2000 - 2300 Meter
    Erntemethode: Handgepflückt (selctive Picking)
    Aufbereitung: nass aufbereitet (fully washed), sonnengetrocknet

    Cupping Score: 87+


    Flavor Description: Raspberry, date, cane sugar, floral, sweet fruit tea, medium body
    20180502_103427.jpg

    brewing equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    AeroPress
    :
    20180425_151623.jpg
    Timemore Crystal Eye Dripper:
    20180502_102812.jpg
    Goat Story Gina:
    20180502_103256.jpg
    Kyuemon Loca ceramic Dripper:
    20180502_103804.jpg
    Chemex 6-Cup:
    20180502_104251.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180502_104820.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Hario Scale, Acaia Pearl
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Schon beim Öffnen des Bags erwarten dem Tester kleine Bohnen, die vielversprechend bereits ihre Frische und floralen Gerüche preisgeben. Eine kleine Bohne, die es wirklich in sich hat. Beim Brühen und Verkosten erwartet einen ein Meer an einer großen Blumenwiese mit atemberaubenden Nuancen; vor allem konnte ich hierbei frische Lavendel wahrnehmen. Bereits bei den ersten Proben kann man im Abgang hier bereits eine untergeordnete Teenote als Struktur erkennen. Ob diese lediglich als Schwarzteenote oder eher Fruchtteenote gewertet wird, liegt sicherlich im Auge des Verkosters. Sofern der Rwanda dann etwas abkühlt, offeriert er schöne Fruchtnoten, die man als Beeren (hier: Himbeere und Stachelbeere), Datteln, Bergamotte und eine kleine Melone auf der Zunge wahrnehmen kann. Diese Noten werden dann durch eine leichte (Zitrus)Säure begleitet, die den Kaffee angenehm unterwandern. Der Körper des Coko ist leicht bis mittelkräftig ausgeprägt und liefert ein leicht sanftiges Ergebnis, welches wohlwollend durch den Brüher aufgenommen wird. Ein eher milder Kaffee, der wirklich spannende Nuancen offeriert und wirklich viel Spaß beim Brühen bereitet. Insgesamt hat der Kaffee ein interessanten Tiefgang, der ein leichtes Zwischenspiel zwischen süß-säuerlichen Elementen präsentiert und im Abgang dann noch ergänzend Noten von einem Mandel- und Macadamia-Nussmix offenbart; nebst einer leichten Milchschokoladennuance. Das lavendelfarbene Finish erinnert ein wenig an einen herben, floralen Charakter und bestimmt somit auch den Nachgeschmack des Rwanda Coko.
    Ein schöner heller Roast, den man über den ganzen Tag verteilt genießen und ausgiebig testen kann. Eine schöne klare Tasse und spannende Nuancen, die es zu entdecken gilt. Bei diesem Preisverhältnis ein kleiner Geheimtipp! Lean back and just enjoy..
    20180502_065936.jpg 20180502_103112.jpg 20180502_103948.jpg

    Fazit:
    Der neue Kaffee von Schön Kaffee ist eine tolle Ergänzung zu dem bisherigen Sortiment und bietet entsprechend der hellen Röstung ein interessantes Geschmacksprofil, was sich in meinen Augen wirklich lohnt. Bei einem aktuellen Preis von unter 8 Euro kann ein Testen nicht verkehrt sein. Ansonsten kann man auch die neuen Testpakete ordern. Im Vergleich zu den 250g Packungen sind die neuen Test-Bags bereits im neuen Gewand erhältlich; in weiß und nunmehr mit 125g gefüllt.
    Der aktuell(st)e Roast macht wirklich Spaß beim Bereiten und bei der Nuancenfindung/-wahrnehmung. Ich mag ihn und würde diesen daher gerne empfehlen. Die entsprechenden Nuancenspielchen sollten dann aber dem Bereiter liegen. Wer es nicht zu kräftig mag und mal die floralen Töne erklingen lassen möchte, wird den Kaffee sicherlich lieben.Und dann lasst euch noch von den Früchten überraschen und..und..und..Try! Try! Try! I believe in you.

    Mr. Crumble
     
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  19. #1759 Geschmackssinn, 03.05.2018
    Geschmackssinn

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    kleine Ergänzung zum BRASIL in der Aeropress:

    mit längerer Ziehzeit (2-3min.) und häufigeren aufgiesen, ist er zu einem milden und runden Kaffee geworden der jedoch auch nichts besonderes mit bringt.

    also weiterhin im ST recht interessant, aber das wars dann auch schon...

    evtl. probiere ich mich bei der Aeropress mal etwas aus (inverted etc.)
    habe da aber noch keine wirkliche Vorstellung was das mit dem Geschmack anstellt und wie das da mit dem aufgießen läuft.
    (mein Plan war dann: 30Sek. Blooming und dann den Rest drauf, dann ab ~2min. umdrehen+ pressen)

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  20. #1760 Mr. Crumble, 04.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part I
    Neue Röstungen aus Schweden *Party* Zwei Röstungen von Koppi..zwei unterschiedliche Kolumbianer..starten wir mit dem ersten Streich. Es handelt sich um den nachfolgend aufgeführten Kaffee:

    Koppi Fine Coffee Roasters (se)– Colombia - Finca Los Alpes - ORGANIC

    Angaben vom Röster:
    FARM: Los Alpes
    PRODUZENT: Mario Lucara Aldana
    HERKUNFT: San Augustin, Tolima, Kolumbien
    PROZESS: Gewaschen, Getrocknet Hochbetten
    SORTEN: Caturra
    roast: filter roast (medium roast)

    Flavor notes: Ripe berries, Apple, Chocolate
    20180502_134347.jpg

    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180502_123729.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180502_134451.jpg
    Kalita 155:
    20180502_134839.jpg
    Goat Story Gina:
    20180502_133940.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena, Hario
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Koppi begeistert immer wieder mit gut ausbalancierten Kaffees, so dass das Ergebnis in der Tasse nicht zwingend überrascht. Es erwartet einen ein guter Kolumbianer, der nicht nur durch seine florale Struktur zu überzeugen weiß. Im Vordergrund des Kaffees stehen sich deutliche Noten von Äpfeln und von reifen (dunklen) Beeren gegenüber, die recht bestimmend den Ton angeben. Ergänzend kann man Pflaume, Wein und Kirschen untergeordnet durch die Zunge erfassen. Der Körper des Kolumbianers ist mittelkräftig ausgeprägt und weist eine sanft weiche nebst homogene Struktur auf. Die Säure ist bei diesem Los Alpes nicht sehr dominant; eher fruchtig-mild und schön dem Apfel zuzuordnen. Im Abgang ist bei dieser Varietät dann noch eine gewisse Schokoladennote festzustellen, die ich mit einer Praline vergleichen würde. Der Nachgeschmack ist lang und angenehm. Insgesamt ein milder, sehr angenehmer Kaffee, den man durchaus verkosten kann ;) Abschließend noch die Info, dass mir bei dem Los Alpes eine b-r von 1:15 am besten gefallen hat.
    20180502_123523.jpg 20180502_134049.jpg 20180502_134547.jpg 20180502_134713.jpg

    Fazit:
    Im Normalfall hätte ich bei JEDEM Koppi sofort eine Kaufempfehlung abgegeben, aber in diesem Fall würde ich lieber Abstand davon nehmen. Die Nuancen sind entsprechend der Angaben des Rösters in der Tasse wiederzufinden und natürlich noch etwas mehr, aber insgesamt ist mir der Kaffee diesmal etwas zu wenig überzeugend. Es fehlt eine knackige Note, ein entsprechend herausragender Zweig..der Kaffee ist in meinen Augen etwas fade, eher langweilig. Da gibt es in meinen Augen deutlich bessere Alternativen auf dem Markt. Bei einem Preis bei knapp unter 14 Euronen ist der Kaffee in meinen Augen deutlich zu hochpreisig. Wer sich dennoch gerne der Apfelnote hingeben möchte, der kann dies gerne tun und ggf. gegenrezensieren ;) Von mir gibt es keine Empfehlung *sry*

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