3rd Wave Röster und Röstungen

Diskutiere 3rd Wave Röster und Röstungen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Part II Der zweite Kolumbianer von Koppi wurde nun ausgiebig getestet, so dass nun nachfolgend berichtet werden kann. Es handelt sich um...

  1. #1761 Mr. Crumble, 04.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part II
    Der zweite Kolumbianer von Koppi wurde nun ausgiebig getestet, so dass nun nachfolgend berichtet werden kann. Es handelt sich um nachfolgend aufgeführten Colombia:

    Koppi Fine Coffee Roasters (se)– Colombia, Finca La Ensillada

    Angaben vom Röster:
    FARM: La Ensillada
    PRODUZENT: Nacy Dias
    Variety: Variedad Colombia
    PROZESS: fully washed and dried on raised beds
    Altitude: 1900 masl
    roast: filter roast (medium roast)

    Flavor notes: grapes, floral, lively acidity
    20180503_132840.jpg

    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180503_114939.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180503_125620.jpg
    Goat Story Gina:
    20180503_130229.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Ein weiterer Kaffee aus Kolumbien von den Koppi Fine Coffee Roasters aus Schweden. Und im Vergleich zum Los Alpes mit deutlich mehr Charakter und Ausdruck. Hier ist die Abstimmung der einzelnen Nuancen besser ausbalanciert und der Kaffee weist in seinen Charakterzügen schöne Entwicklungen aus hellen Trauben und Blaubeeren auf, die der Zunge durchaus schmeicheln. Verpackt werden diese Fruchtnuancen nicht nur durch eine leicht lebhafte Säure, sondern vor allem durch die floralen Elemente, die den Kaffee leicht im Mundbereich ins Lot schwingen. Vor allem sind hierbei Zitronengras und Jasmin zu nennen, die diese floralen Noten anführen und bis zum Schluss begleiten. Im Finish zeigt der Kolumbianer dann nochmal seine Präsenz und führt den Nachgeschmack mit einer leichten Würze und Pekannüssen an.
    Der Körper des La Ensillada ist mittelkräftig ausgeprägt und stärkt somit die Wahrnehmung des Kolumbianers beim Verkosten; der Kaffee wirkt somit etwas cremiger und die natürliche Süße wird unterstützt.
    Insgesamt ein Kaffee, der in allen Bereitern eine sehr solide Leistung abgegeben hat und stets eine klare Tasse ablieferte. Bevorzugt wurde bei mir eine b-r zwischen 1:16 - 1:17, so dass sich alle Nuancen besser entfalten können. Kann man testen ;*
    20180503_073850.jpg 20180503_074332.jpg 20180503_115508.jpg 20180503_125816.jpg 20180503_132441.jpg

    Fazit:
    Auch wenn ich diesen Kolumbianer im Vergleich zum Los Alpes besser fand, so hat mich diese Variante nicht ganz überzeugen können. Die Nuancen sind da, auch nett, aber weder spannend noch etwas Besonderes. Gerade im Bereich "Colombia" gibt es auf dem Kaffeemarkt durchaus bessere Alternativen, die mir persönlich besser liegen und bessere (hier: fruchtigere) Noten liefern. Auch im Bereich "floral" bin ich von Koppi etwas Anderes gewohnt. Das können sie durchaus besser. Ich komme leider zu dem Schluss, dass ich diesen Kaffee nicht empfehlen würde.

    Mr. Crumble
     

    Anhänge:

    chortya, ryk, brewno und 2 anderen gefällt das.
  2. #1762 Mr. Crumble, 04.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part III -unter dem Motto "Es geht also doch.."

    Bisher sind mir noch nicht so viele italienische Röster in den Dripper gekommen, die mich im 3rd wave (Filter)Bereich so überzeugen konnten. Nachfolgende Variation habe ja bereits von den Coffee Makers Lille verkostet, aber diese hier ist anders; sie ist deutlich besser. Es handelt sich um nachfolgenden Kaffee:

    ditta Artigianale Torrefattori Firenze 2013 - COLOMBIA ANSELMO TRUJILLO GEISHA, Finca Paraiso

    Angaben vom Röster:
    Region : Huila
    Variété : Geisha
    Producteur: Anselmo Trujillo
    Process: washed
    Altitude : 1800m
    roast: filter roast (medium -light roast)
    20180504_084102.jpg

    Tasting notes: jasmin, mango, honey

    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Chemex 3-Cup:
    20180504_085028.jpg
    AeroPress:
    20180425_151235.jpg

    server: Trendglas Jena
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Italiener können nur guten Espresso zaubern? Diese Aussage hätte ich vor kurzem noch blind unterschrieben, aber dann habe ich im Café Chapter One (Berlin) diesen Roast von ditta Artigianale getestet und war hin und weg. Der Kaffee musste es sein und konnte nunmehr auch abschließend verkostet werden. Im Vorfeld kann ich schon sagen, dass diese Variation zu einer meiner Lieblingskaffees in diesem Jahr wurde. Er überzeugt mit einem sehr milden und angenehmen Mundgefühl. Es fühlt sich warm und bezaubernd an. Eine kleine Sonne, die direkt auf der Zunge aufgeht und ihre Geschmacksnoten offeriert. Es erwartet euch eine wunderbare Kombination aus einer Mango, die -bildlich gesprochen- von Honig überzogen ist. Lieblich und fruchtig zu gleich. Eine wunderbare Geschmackskomposition, die mir unheimlich liegt und mich verzaubert. Neben diesem Zauber kann man auch noch leicht florale Elemente registrieren; vor allem habe ich Jasmin, Hibiscus und Lavendel erfassen können. Die Struktur des Kaffees weist zudem noch eine teeähnliche Struktur auf, die einen Mix aus Grüntee und Früchtetee darstellt. Eine schöne Struktur, die den Fruchtnoten ergeben ist, aber dennoch in den Bereitern isoliert werden kann. Vor allem in der Chemex kommen diese Noten besser zur Geltung.
    Neben der dominanten Fruchtnote kann man die Mango -abhängig von dem Brühverfahren- auch anders erfassen; ich habe diese Mango dann als eine Kombination aus Pfirsichnektar, Apfel und einer Grapefruit (pink) erfassen können. Aber egal, ob es nun eine Mango, oder die vorherige Kombination an Früchten ist, es ist ein Traum, der sich auf der Zunge vollziehen lässt. Im Abgang zeigt der Kolumbianer dann noch eine leichte Schokonote auf, die den Kaffee dann langanhaltend zu Ende kommen lässt. Der Körper ist hierbei leicht bis mittelkräftig ausgeprägt und die Säure eher leicht ausgeprägt, so dass der Kaffee wunderbar süß/honigsüß und leicht syrupartig genossen werden kann.
    Von meiner Seite aus, die Überraschung/Entdeckung des Jahres! Ein hervorragender Roast und eine sehr geniale Rösterei, die man unbedingt im Auge behalten sollte. Unbedingt testen und lieben lernen!!!
    20180425_151352.jpg 20180504_084150.jpg

    20180504_085108.jpg 20180504_084918.jpg 20180504_084356.jpg

    Fazit:
    Das Fazit ist kaum ausbaufähig; von mir aus gibt es eine klare Kaufempfehlung, die ich wirklich allen ans Herz legen möchte. Auch wenn der Roast recht teuer ist (ca. 17,50€) lohnt sich der Kauf! Mild, süß und diese Mango mit Honig!! Ein Traum. Sofern man die Möglichkeit hat und in Berlin dann beim Chapter One vorbeikommt, kann die Röstungen dort testen und kaufen ;) Für mich ist der Roast mit das Beste, was ich dieses Jahr verkosten durfte.

    Mr. Crumble
     
    ryk, quick-lu, orangette und 5 anderen gefällt das.
  3. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.731
    Zustimmungen:
    3.139
    Das Leben geht manchmal seltsame Wege, dass durfte ich gerade 2018 mal wieder in aller Härte spüren, aber es gibt auch wirklich schöne Wendungen und von so einer möchte ich nun berichten.

    Wirklich zufällig kam es, dass @Mr. Crumble und ich ein-...die gleiche Bohne zur gleichen Zeit daheim hatten und so konnten wir völlig unabhängig voneinander unsere Meinungen zu einem Kaffee in einer Rezension und einer Gegenrezension hier in diesem Thread kundtun. Eigentlich mag ich das Wort "Gegenrzension" nicht, denn wie wir feststellen durften unterscheiden sich unsere Eindrücke nicht so sehr. Wie so oft liegt der Teufel dann aber im Detail. @Mr. Crumble kommt aus der Filterecke und ich mehr aus der Siebträgerecke. Das macht es dann doch spannend. Denn er schmeckt Dinge raus, die mir verborgen bleiben und umgekehrt. Daher möchte ich revidieren und es lieber "Zweitmeinung" nennen. Und genau zu so einer Zweitmeinung möchte ich hier kommen.

    An dieser Stelle hat @Mr. Crumble zwei Kaffees von Drop Coffee besprochen. Es sind omniroasts Kaffees und mangels Siebträger hat er mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte die Kaffees von Drop Coffee im Siebträger zu testen. Klar mag ich, sagten mir beide doch nach seiner Rezension zu. Gesagt, getan und so habe ich zuerst den Kenianer gestestet. Und um schon mal etwas vorweg zu greifen: Danke @Mr. Crumble! Was für ein - sorry - geiler Kaffee!

    Doch der Reihe nach, denn leicht hat es mir Drop Coffee nicht gemacht, im Gegenteil...
    Die Bohnen sind recht hell geröstet, aber schön gleichmäßig. Bruch habe keinen ausgemacht. Begonnen habe ich mit 18g im VST17 Sieb
    IMG_0114.jpg

    Mahlen wollte ich sie dann mit meiner Versalab und was passierte? Die Mühle blockierte nach ein paar Sekunden. Oh man, dass zweite Mal innerhalb recht kurzer Zeit. Na gut, Mühle aus, Mahlgrad auf grob, Übeltäter lockert sich, Mahlgrad wieder auf fein, Mühle an und ja es ging, aber sie quälte sich. Ergebnis sah optisch erstmal gut aus:
    IMG_0115.jpg

    Eingespannt, Hebel hoch und dann das:
    IMG_0129.jpg

    Läuft würde ich sagen... Mittlerweile habe ich keine Scheu mehr auch echte Missgeschicke - wenn ich sie schon auf Foto festhalte - hier auch zu zeigen. Also Abbruch, Schweinerei sauber machen und noch mal ran.
    Wieder mit 18g, diesmal die Bohnen deutlich langsamer eingefüllt, Mühle quält sich hörbar, aber schafft es. Sicherheitshalber vorher noch WDT, Leveler, dann Tampern. Bezug läuft ruhiger, aber:
    IMG_0133.jpg IMG_0134.jpg
    10s sprechen dann Bände... Alle guten Dinge sind drei: Mühle feiner gestellt, diesmal 19g genommen, wieder WDT und Leveler und 34g in 19s... Ok Versalab - wir beide werden heute keine Freunde. So gab ich der HG One die Chance. 19g rein und wow, jetzt wusste ich, warum die M3 sich so quälte. Das war dann mein Fitnesstraining für den Abend und ja, ich habe angefangen zu schwitzen. Schon lange nicht mehr so harte Bohnen gehabt. Das war schon heftig. Ergebnis waren 34g in 21s. Immer noch zu schnell, aber ich wollte nun nicht mehr warten und kostete. Was soll ich sagen: WOW! Eine sehr angenehme Säure und eine unglaubliche Süße. @Mr. Crumble Beschreibung kann ich so in fast allen Punkten unterstreichen: Apfel, Beeren, Weintrauben und bei mir noch Aprikose. Dafür habe ich die Grapefriut nicht geschmeckt. Ganz am Ende kam noch eine leicht florale Note. Sehr lecker. Jetzt packte mich der Ehrgeiz und ich stellte die HG One enige Stufen feiner. Ziel war für mich: 19g rein -> 34g raus und das ganze so in 35-40s. Also noch mal gequält und geschwitzt, WDT, Leveler etc na ihr kennt das ja mittlerweile.
    IMG_0151.jpg
    Jetzt passte die Durchlaufzeit, aber er roch schon komisch... Dann der erste Schluck: Frucht? weg! Süße? fast weg, ganz wenig noch! - dafür auf einmal: Gras...Stroh... neee, das war nicht meins. Ok, Abbruch für heute.

    Beim Fahrradfahren am nächsten Tag kam mir dann die Idee es mit 21g zu versuchen, die Mühle wieder gröber zu stellen und mich von der langen Extraktion zu verabschieden und eher wieder Richtung 25s zu gehen. Und was soll ich sagen: das war die Lösung.

    IMG_0169.jpg IMG_0155.jpg IMG_0161.jpg

    Da war sie wieder! Süß und fruchtig! Aber noch mal besser, als am Vortag. Nichts neues dazu gekommen, aber alle Geschmacksnunancen noch mal intensiver. Unglaublich lecker! Für mich neben dem JB schon jetzt eines der Highlights dieses Jahr! Der musste nun auch unbedingt als Flatti probiert werden.
    IMG_0145.jpg
    Auch hier überzeugt der Kaffee auf voller Linie. Ok, die Frucht geht fast komplett in der Milch unter und die floralen Noten kommen durch, aber keineswegs unangenehm. Im Gegenteil, mit der Milch wird es ein richtig schöner süßer Genuss. Ok, muss man mögen und erinnert an die kanarische BonBon Variante. Für mich perfekt.
    Fazit:
    Wir hatten unsere Startschwieigkeiten, aber am Ende zählt nur das Ergebnis und das war sagenhaft. Daher definitiv eine Empfehlung. Versandkosten aus Schweden sind natürlich nicht ohne, aber es lohnt sich. Vielen Lieben Dank an @Mr. Crumble das Du mir diesen Kaffee gezeigt hast und ich ihn ausprobieren durfte. Nun freue ich mich auch schon auf den aus Bolivien...
     
    ryk, quick-lu, gröJ und 6 anderen gefällt das.
  4. #1764 Mr. Crumble, 04.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @mat76 der Dank gilt ganz dir! Eine abenteuerliche Reise auf die du uns hier schickst. Echt spannend zu verfolgen und fesselnd. Wahnsinn!! Und schön, dass es am Ende noch gepasst hat.
    Und ja, die Bohnen sind schon arg hell und hart. Viel Erfolg und Spaß beim Bolivia ;)

    Mr. Crumble
     
  5. #1765 Mr. Crumble, 06.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Heute verzichte ich mal auf große und ausschweifende Erläuterungen zu einem Kaffee und verweise mal auf einen Cascara, der wetterbedingt eine super Alternative zum Cold Brew/Cold Drip/Flash-Chilled Pour Over/Eiskaffee ist..geschmacklich nicht so "schwer" und sehr teeähnlich, viele florale Elemente und dennoch ausreichend Koffein ;) Here it is..

    Drop Coffee Roasters – Cascara, Finca Baquelito, Guatemala
    20180502_150956.jpg

    Angaben vom Röster:
    The farm "Baquelito" is located in Alta Verapaz, also known as Coban often. Alta Verapaz is a very 'curious' region just because it is a region that is like 'hidden' in the mountains and it rains there very often, more than in the rest of the country. This constant 'humidity' is sometimes a challenge to grow / dry coffee. However, this "Rainforest" weather often results interesting in the cup. It is usually cloudy and cool and not as hot as the rest of the country. All coffee is grown in the mountains in clay soils. Sometimes the 'lack' of sun delays the maturation process but that is often a 'good' thing. This specific coffee was grown between 1,300 and 1,450m
    20180502_150850.jpg

    tasting notes: The flavour of Cascara is reminding of rose hip and simply how a red mature coffee cherry tastes.

    Ingredients:
    90-94 degrees water
    24 gram Cascara per liter of water
    Pour the water over the cascara. Let it brew for 4 minutes. Serve.
    discription: (from the homepage of Drop Coffee)
    20180502_151426.jpg

    What is Cascara?
    This product is not roasted coffee. Caracara is the actual flesh of the coffee cherry, that has been dried and is tasty to drink as an infusion.
    Coffee is a cherry about the size of a cranberry. This is the flesh that surrounds the coffee seeds which is normally a waste product or is sometimes used as a blender in fertiliser. In history people would drink the coffee pulp as an infusion, and it still is in Yemen and some other coffee producing countries around the world.
    20180502_151100.jpg 20180502_151204.jpg 20180502_151335.jpg 20180502_151540.jpg

    Mr. Crumble
     
    Chefkoch874, Geschmackssinn, mat76 und einer weiteren Person gefällt das.
  6. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.731
    Zustimmungen:
    3.139
    Und nun komme ich zu dem weiter oben angedrohten zweiten Drop Coffee Omni Roast, dem Carmelita. @Mr. Crumble hat ihn hier schon mal in der Filterzubereitung beschrieben, daher verzichte ich auf die Angaben von dem Röster und komme gleich zu meiner Rezension.

    Wie schon der Kenianer hat mich auch dieser hier etwas an Nerven gekostet von der Beschreibung her eine Mischung aus 3rd Wave und klassisch habe ich mich zunächste von der Beschreibung verleiten lassen und mich eher an ein klassisches Rezept halten wollen: 16g in - 32g out in 25-30s, also eine klassische 1:2 Brührate. Die hellen Bohnen habe ich dabei völlig ignoriert.
    IMG_0174.jpg
    Das sollte sich rächen. Zwar blockierte die Mühle nicht, aber leicht hatte sie es auch diesmal nicht. Und obwohl das Mahlgut gut aussahe, ahnte ich schon, dass das nix wird.
    IMG_0176.jpg
    Und so war es auch, erster Schuss ging überall hin, nur nicht ins Shotglas. Also gar nicht erst lange experementiert, sondern gleich auf 21g. Einstellung einen Tick feiner, als beim Kenianer und der Shot lief. Nicht perfekt, aber er lief.
    IMG_0178.jpg
    Er ist wirklich eine Mischung aus 3rd Wave und einem klassischen Expresso. Zu Beginn kommen Haselnuss und Schokolade im Mund an, die dann aber in einem sanften, schönen fruchtigen Unterbau übergehen. Weintraube passt und während @Mr. Crumble Mandel am Ende wahr nahm, tendiere ich mehr zu Haselnuss. Darüber liesse sich sicherlich vortrefflich streiten, aber warum. Einig sind wir uns bei einem nussigen Ende :).
    Mit Milch ist es dann ein ganz klassicher Vertreter. Das war zu erwarten, denn die Säure ist hier wirklich nur ganz sanft und mild im Espresso vorhanden. Das bügelt die Milch sofort aus.
    IMG_0183.jpg
    (irgendwie habe ih es versäumt diesmal ein Bild vom Flatti zu machen).
    Im Vergleich zu @Mr. Crumble kommt meine Rezension etwas flacher rüber? Ja, dass ist auch so gewollt. Es ist defintiv kein schlechter Kaffee, aber mich konnte er auch nicht so begeistern. Dazu sind mir einfach zu wenige echte "Highlights" vorhanden. Er ist ok, aber irgendwie auch nix besonderes. Vielleicht bin ich auch einfach noch zu sehr von dem Kenianer geflasht und werde dem Carmelita nicht ganz gerecht. Auf der anderen Seite ist er aber mit seiner Mischung aus Traube und Schkolade/Nuss nun auch kein allerwelts Kaffee. Würde man mich daher nach einer Kaufempfehlung fragen, würde ich mit einem ganz klaren "jein" antworten.
     
    trapoco, Chefkoch874, Geschmackssinn und 2 anderen gefällt das.
  7. #1767 Mr. Crumble, 06.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Nein, die Rezension ist überhaupt nicht "flacher" und eine wunderbare Ergänzung zu den einzelnen Werten aus dem Filterbereich. Vielen Dank daher für diese Vervollständigung. Ich bin etwas erstaunt, dass die Aromen zwischen den einzelnen Zubereitungsmethoden von Filter und ST so wenig differenzieren. Hätte da ggf. mit anderen Schwerpunkten oder Nuancenverteilungen gerechnet.
    Unsere Ergebnisse um das "jein" sind aber halbwegs identisch. Mein Fazit lautete:
    "Der Kenianer aus gleichem Haus hat mich durchaus mehr überzeugt, was aber diesen Kaffee hier nicht unter den Scheffel stellen soll *nain* Das Finish –um die gesalzenen Mandeln- ist traumhaft und die floralen Elemente passen hervorragend ins Geschmacksgefüge. Von mir gibt es daher eine Kaufempfehlung, obwohl ich nicht verschweigen will, dass die Nuancen nicht sehr umfangreich gestaltet sind. Wer damit leben kann und Spaß am kurbeln bei wirklichen hell gerösteten Bohnen hat, kann mit diesem Kaffee glücklich werden.."
    Vielen Dank @mat76 für deine Zweitmeinung (ehemals Gegenrezension) *verneig* Wunderbar geschrieben und dokumentiert!!

    Mr. Crumble
     
  8. #1768 Geschmackssinn, 09.05.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.095
    alter Falter,
    ich muss mal kurz einen Spoiler zur anstehenden Rezension (mit vorangehenden Tests) bringen :eek:
    es geht um den "Nicaragua El Penon" aus dem "Kaffee Haus" in Lübeck.

    Im Urlaub hatte ich den in der Aeropress mal versucht mit Leitungswasser (konnte nicht warten^^)
    und da hat er mich auf die Schnelle nicht richtig überzeugt, jedoch konnte man eindeutig den Apfel schmecken/riechen.

    und jetzt kommts:
    Ich hab den jetzt mal mit meiner R58 gemacht mit theoretisch schlechten Parametern, weil erster Versuch...
    ABER
    ein sowas von dominanter Honiggeschmack (blumiger, intensiver, grober Honig) der hängt mir seit gut 10Minuten immer noch in der Nase!
    etwas milde+ unterstützende Säure war da und es war ein cremiges Mundgefühl =)

    Parameter waren: 16,3g-->42,1g (in 19Sekunden ohne extra PI/PW) bei 92°/105°; Blonding hat begonnen

    Ich bin ja sowas von gespannt auf die nächsten Versuche =)))))))))

    Edit:
    im späten Nachklang würde ich die Säure neu bewerten (war mir nicht so sicher):
    = milder, saurer Apfellikör
     
    ryk und Mr. Crumble gefällt das.
  9. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.731
    Zustimmungen:
    3.139
    Anfang Dezember letzten Jahres hat @Mr. Crumble hier diese beide 5 Elephant Kaffees gegebüber gestellt und verglichen. Als ich das letzte Mal wieder bei den 5 Elephants war gab es nur den shade dried und diesen wollte ich für die Arbeit in der Aeropress probieren, nahm ihn aber über die Feiertage auch mal mit nach Hause, um ihn in der V60 zu testen. Hier die Resultate.

    Angaben des Rösters:
    Producer: Salum Ramadhan
    Region: Kayanza
    Variety: Red Bourbon
    Process: Depulped, dry fermented, washed then soaked & dryed on raised beds in the shade
    Harvest: June
    Elevation: 2000m
    Flavor: Star fruit, maple syrup, bitter lemon finish

    IMG_0186.jpg

    Im Prinzip wird sich das Fazit von mir und @Mr. Crumble ähneln, nur in der Begeisterung nicht ganz ;). Das liegt einzig und allein aber daran, dass der Kaffee eigentlich recht genau die Beschreibung des Rösters getroffen hat, mir aber im Nachgang klar geworden ist: Sternfrucht und Ahornsirup sind nicht so 100% meins. Ich möchte daher nicht ungerecht erscheinen, aber eine Rezension ist immer natürlich eine sehr subjektive Meinung, egal wie objektiv man versucht dabei zu sein. Denn letztendlich ist der entscheidenste Faktor der persönliche Geschmack.

    Gestest habe ich den Kaffee mit der Aeropress und in der V60. Beginnen möchte ich mit der Aeropress. 16g gemahlen in der Commandate C40 MKIII. Temperatur des Wasser war 85°C. Nach einigen Tests hat sich dieses für mich dieses Rezept bei der Aeropress als das "geschmackvollste" erwiesen: normale Brühzubereitung in der AP, 50g Wasser, 45s warten, dann auf 220g aufgegossen, viermal gerührt, nochmal 30s ziehen lassen, dann in 30s durchpressen.
    So kam für die meisten Aromen in die Tasse. Wunderbar kam die Sternfrucht raus, mit ihrer milden, aber wahrnehmbaren Säure. Die leicht bittere Note könnte von ihr oder der Bitterlemon kommen, ich tippe auf letzteres. Im Abgang war dann deultlich der Ahronsirup zu schmecken, dieses leicht herb karamelige, wie manch einer es zu Pancakes kennt.

    In der V60 zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die Unterschiede sind marginal. Auch hier habe ich wieder 16g verwendet.
    IMG_0188.jpg

    Gemahlen habe ihn hier in der HG One.
    IMG_0197.jpg
    Ich habe hier zwei Durchgänge probiert. Erster Durchgang mit einer Brührate von 1:15, das zweite Mal eine 1:16. Die geschmackliche Unterschiede waren aber auch hier eher marginal. Beide Male habe ich mit einer Temperartur von 88°C gearbeitet. Eher hatte der Mahlgrad seine Auswirkung gezeigt.
    Während ich in der ersten Runde eine recht schnellen Lauf von 2:47 hatte, habe in der zweiten Runde den Mahlgrad etwas feiner gestellt und habe so die Brühzeit um eine Minute verlängert. In der ersten Runde war der Kaffee klar und rund, für mich aber auch etwas langweilig. In der zweiten Runde waren alle Aromen enger zusammen und einfach "mehr" vorherrschend. Das gefiel mir besser.
    IMG_0199.jpg

    Insgesamt ein schöner Kaffee mit einem leichten Körper und angenehm, aber mir mit zu wenig Spitzen bzw. den Spitzen an den "falschen" Stellen. Die Sternfrucht hätte ich mir dominater gewünscht, die Bitterlemon und den Ahornsirup noch leichter. Aber wie ich Eingangs erwähnte ist das alles reine Geschmackssache.
    IMG_0203.jpg
     
    Geschmackssinn, gröJ, orangette und 3 anderen gefällt das.
  10. #1770 Mr. Crumble, 11.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @mat76 es ist zwar die gleiche Bohne, kann aber auch vom älteren Röstprofil abweichen!? Mittlerweile hat FE ja sein Röstteam ausgetauscht. Aber vielleicht gönne ich mir die Bohne nochmal und teste erneut. Die entsprechende alte Rezension ist beim wiederholten Lesen nicht wirklich gut und gefällt mir nicht. Da ist mir deine Review lieber!

    Mr. Crumble
     
    mat76 gefällt das.
  11. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.731
    Zustimmungen:
    3.139
    Kaffee No. 2 den ich heute hier besprechen möchte wurde ebenfalls hier schon mal besprochen: der Ethiopa Banko von April Coffee. Auf diesen habe ich mich besonders gefreut und vielleicht waren die Erwartungen zu hoch. Doch der Reihe nach:

    Producer: Banko Station
    Location: Jirimtiti, Gedeb
    Elevation: 1800 - 2000 meters
    Flavor: Blueberry & Chocolate

    Oh man, was habe ich mich auf diese Bohne gefreut! Beschreibung Blaubeere! Ich liebe Blaubeere! Die Bohne aus Ethopien! Ethopien habe ich bisher eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht. Anbauhöhe 1800-2000 Meter, das klingt auch gut, sollte einen schönen Körper haben. Tüte auf... wow volles Blaubeeraroma! Die Spannung steigt...
    Zubereitet in der V60, damit möglichst alles mitkommt. Die Chemex macht ja doch alles ein wenig glatter, ich will mehr Spitzen. Bohnebild zeigt ein leicht unterschiedliche Röstungen von hellen und dunkleren Bohnen. Okay, dass irrtiert etwas, aber die Schokolade muss ja von irgendwoher kommen.
    IMG_0213.jpg
    Wie gesagt, zubereitet in der V60, mit 18g, gemahlen in der HG One, 88°C Wassertemperartur, Brührate 1:16, Brühzeit 3:20.
    IMG_0215.jpg
    Beim Brühen verschwindet der intensive Blaubeergeruch sehr schnell und die Schokolade ist vorherrschend. Das dämpft die Erwartung ganz schön.
    IMG_0217.jpg
    Tja und letzendlich spiegelt der Geruch auch den Geschmack aus der Tasse wieder - leider. Kein schlechter Kaffee, aber die Erwartungen kann er nicht erfüllen. ja, die Beeren sind noch da, aber bei weitem nicht so stark wie ich es erwartet hätte. Ich habe auch nix gegen Schokolade, aber hier stört sie dann doch etwas. Der Kaffee wird mir zu Gehaltvoll, keine Leichte, keine Spitzen. Und gerade aus Ethopien bin ich eher schöne fruchtige Teekaffees gewohnt. Das fehlt hier leider völlig.
    IMG_0224.jpg
    Ein netter, aber auch langweiliger Kaffee ist es geworden. Gefühlt habe ich den Eindruck, dass die Röster von April Coffee versucht haben es beiden Lagern - 3rd Wave und den klassichen Anhängern - recht zu machen. So was kann in die Hose gehen und für mich ist es das hier. Ich werde noch etwas mit den Parametern spielen, aber ich glaube ich habe schon alles rausgeholt was geht. Dieser Kaffee bietet nicht mehr Potential. Schade.
    IMG_0225.jpg
     
    Chefkoch874, trapoco, gröJ und 2 anderen gefällt das.
  12. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.731
    Zustimmungen:
    3.139
    Ich glaube nicht, dass das was mit dem Röstteam zu tun hat. So sehr unähnlich sind unsere Beschreibungen nicht. Ich glaube hier liegt es wirklich eher an den geschmacklichen Noten, die dir mehr liegen als mir. Es ist kein schlechter Kaffee (siehe April eins drüber), aber ich musste einfach feststellen: Ahronsirup ist nicht meins. Konnte es auch direkt vergleichen, weil ich noch ne Flasche hier hatte und gekostet habe. Pur ist das einfach nur bäh.
     
    Mr. Crumble gefällt das.
  13. #1773 Mr. Crumble, 11.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Für mich wäre hier der Bu1 von Hermetic Coffee Roasters (HH) die beste Alternative! Ist ein sehr heller Espresso, der mE besser im Filterbrew schmeckt als im ST. Aber wenn beide Optionen genutzt werden können, führt kein Weg am Bu1 vorbei. Demnächst werde ich diesen wieder ordern, da sie wohl ab nächster Woche einen neuen Filterkaffee präsentieren wollen. Da muss ich zugreifen :) könnte gerne ein Bag mehr bestellen und weiterleiten oder ein Teil der eigenen Bohnen abgeben. Bei Bedarf dann gerne PN ;)

    Mr. Crumble
     
    Geschmackssinn, orangette und mat76 gefällt das.
  14. DaBougi

    DaBougi Mitglied

    Dabei seit:
    14.01.2017
    Beiträge:
    3.818
    Zustimmungen:
    4.727
    Super Krümel...meine Lieferung von Woodgrouse ist noch nicht mal da, und dann machst du mir sooo den Mund wässrig....eine Bohne mit der Charakteristik suche ich schon länger :)
     
    orangette und Mr. Crumble gefällt das.
  15. #1775 Mr. Crumble, 11.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    War aber ein Kaffee von HRL ;)
    Hot Roasted Love - Coocoa de Huila, Colombia

    Mr. Crumble
     
  16. DaBougi

    DaBougi Mitglied

    Dabei seit:
    14.01.2017
    Beiträge:
    3.818
    Zustimmungen:
    4.727
    Ja, ist mir klar. War nur dahingehend, dass ich gerade erst Kaffee bestellt hab der noch nicht mal da ist. Kein kausaler Zusammenhang beabsichtigt

    Ist aber perfekt, siehe Prismo Thread.
    HRL hat ihn im Programm :)
     
    Mr. Crumble gefällt das.
  17. #1777 Mr. Crumble, 18.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    DAC -Part I

    Ein neuer spannender Roast aus UK. Aus London kommt doch eine recht spannende Kaffeebox, die natürlich gleich geöffnet wurde, um nachfolgend aufgeführten Kaffee zu verkosten:

    Dark Arts Coffee - Goat, Colombia
    20180518_153524.jpg


    Angaben vom Röster:
    Colombia, Finca El Jordan
    Variety: Caturra, Colombia, Castilla
    Process: Washed
    Altitutde: 1500 - 1900 MASL
    roast: filter roast (medium)

    tasting notes: In the cup expect an effervescent blackcurrent acidity, prunes and maple syrup sweetness
    20180518_153050.jpg


    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper), Timemore Fish Kettle
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180515_182921.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180518_153235.jpg
    Trinity Origin Decanter:
    20180518_152412.jpg
    Goat Story Gina:
    20180518_152055.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena, Chemex Mug
    scale: Acaia Pearl, Hario
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB), Timemore NANO

    Geschmack:
    Kaffee zu rösten ist nicht zwingend dunkle Kunst, aber es ist schon eine besondere Leidenschaft mit Liebe zur Bohne. Das schmeckt man auch hier bei dieser Präsentation des Kolumbianers von den Dark Arts Roasters. Es erwartet euch ein schöner Mix aus Cranberry und frischen Erdbeeren, angenehm süß und seidig auf der Zunge. Ergänzend kann man auch Granatapfel, Grapefruit und einen Hauch von Himbeere herausschmecken. Recht komplex, aber nicht ganz so leicht zu überschauen, was sich da alles auf der Zunge tummelt. Ein wenig untergeordnet, verläuft eine deutliche Linie von Zitrone. Die Süße erinnert mich ein wenig an eine Kombination aus Wildhonig und Karamell. Diese Noten sorgen dann auch für ein dichtes Gefühl des Körpers. Die Säure ist sehr angenehm und begleitend. Keine wilden Spitzen, die man ertragen muss und die den Geschmack des Kolumbianers negativ beeinflusst.
    Insgesamt eine wirklich gelungene Röstung, die einen in der Tasse erreicht und für einen langen Nachgeschmack sorgt. Da lohnt sich definitiv ein Kauf und ein weiterer Blick im Shop des Rösters aus London. Bei mir hat der Röster gepunktet und ich werde demnächst wieder dort ordern!
    20180515_183418.jpg 20180518_152530.jpg 20180518_152616.jpg

    Fazit:
    Vom Bild sind die UK-Röstungen in meinen Augen recht ähnlich angelegt. Sie sind nicht sehr hell geröstet, aber haben dennoch einen gewissen Charme. Die Nuancen sind nicht immer zwingend leicht herauszuschmecken, aber dennoch gibt es von mir hier eine Kaufempfehlung, obwohl es deutlich bessere Röstungen aus Kolumbien gibt. Ein Versuch ist diese Röstung bzw. dieser Röstung def. Wert. Try it and find out.. Das einzige, was ich bemängeln würde, ist der Punkt, dass Dark Arts Coffee keine Zipper Bags nutzt.

    Mr. Crumble
     
    Chefkoch874, gröJ und mat76 gefällt das.
  18. #1778 Mr. Crumble, 18.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    DAC -Part II

    Ein Peru von den Dark Arts Coffee Roasters aus London, der wohl ein breites Publikum finden wird. Warum dies so sein kann/mag, wird nun nachfolgender Bericht klären. Es handelt sich um nachfolgend aufgeführten:

    Dark Arts Coffee - THELEMA - Peru

    Angaben vom Röster:
    Peru, San Jose Lourdes
    Varietal - Bourbon, Caturra, Typica
    Process - Washed
    Altitude - masl 1700-2100
    roast: filter roast (medium to light)

    tasting notes: More-ish milk chocolate mouthfeel, with walnut, floral notes and plum acidity

    brew equipment:
    kettle: Timemore Fish Kettle
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180518_153825.jpg
    Chemex 6-Cup:
    20180518_172531.jpg
    Trinity Origin Decanter:
    20180518_172306.jpg
    December Dripper:
    20180518_171903.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Acaia Pearl, Hario
    manual coffee grinder: Timemore Nano

    Geschmack:
    Ein durchaus lohnenswerter Kaffee, der nicht nur Refinery Coffee (Berlin) begeistert, sondern -in meinen Augen- auch eine breite Zustimmung bei der Käuferschaft genießen wird. Insgesamt ist es eine Mixtur aus saftigen, süßen und herben Elementen, die den Kaffeegenuss des Thelema auszeichnen. Man wirbt bei dem Kaffee gerne mit Schokolade und Kirsche, aber der Peruaner hat in meinen Augen noch weitere spannende Noten, die der Kaffee offeriert bzw. offerieren kann. Zum einen sollten sich noch Orange, Zitrone und rote Trauben hervorzaubern lassen und neben der Schokoladennote konnte ich auch noch Nussnuancen entdecken (hier: Walnuss). Die Struktur des Kaffees hat auch einen leichten Hang zu floralen Elementen, die sich um eine kleine Vanilleschote rollen. Der Körper ist hier recht dicht ausgeprägt und das geschmeidige Mundgefühl wird dann noch ergänzend durch die Süße von Rohrzucker bzw. braunen Zucker verstärkt. Man kann den Kaffee nehmen wie man will..als gute Kombination von Schokolade und Kirsche oder dann doch etwas mehr ausanalysieren und die komplexen Seiten des Kaffees testen. Ich bleibe bei meiner Einschätzung zum Einstieg und bin davon überzeugt, dass der Kaffee begeistern wird. Keine dunkle Kunst, aber durchaus Kunst an den Bohnen. Danke dafür an Dark Arts Coffee (uk).
    20180518_154112.jpg 20180518_172016.jpg 20180518_172123.jpg 20180518_172432.jpg 20180518_172602.jpg

    Fazit:
    Ein wirklich guter Filterkaffee, der nicht die ganz klassischen Nuancen eines Peruaners aufweist und eher etwas heller in die Tasse kommt. Mehr als nur eine positive Überraschung. Der Kaffee hat mir wirklich gut gefallen, vor allem in der AP, so dass ich hier eine Kaufempfehlung abgebe! Wer sich hier an der Geschmacksbeschreibung wiederfindet, wird seinen Spaß haben und den Kaffee in vollen Zügen genießen können.

    Mr. Crumble
     
    Desad, Chefkoch874, chortya und 3 anderen gefällt das.
  19. #1779 Mr. Crumble, 18.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    DAC - Part III

    Ein weiterer Kaffee von den Dark Arts Coffee Roasters aus London. Bei dem nachfolgend aufgeführten Kaffee aus Tanzania handelt es sich um nachfolgende Röstung:

    Dark Arts Coffee - MAGICK - Tanzania


    Angaben vom Röster:
    Tanzania, Mbeya
    Variety: Bourbon
    Process: Washed
    Altitude: 1600-1790 MASL
    roast: filter roast (medium)

    tasting notes: Expect notes of Tangy rhubarb acidity, nectarines, and a compote texture.


    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Kalita 155:
    20180518_173034.jpg
    Phin Filter:
    20180518_173321.jpg
    Timemore Woody with Timemore MomoCat:
    20180518_172713.jpg
    Loca Ceramic Dripper:
    20180518_173221.jpg

    server: Timemore,Hario
    scale: Acaia Pearl, Hario
    manual coffee grinder: Timemore Nano

    Geschmack:
    Bohnen aus Tanzania können so verschieden als Röstung wirken, so dass man nicht immer vorher wissen kann, was einen erwarten mag. Und so ist es mir auch bei dem Magick ergangen. Dieser wirkt nicht ganz so komplex wie der Ilomba. Aber es handelt sich hier um einen Kaffee, der sich im Laufe der Zeit noch etwas festigt und runder wird. Das Ergebnis in der Tasse spricht dann aber Bände. Ihr könnt euch auf einen mittel- bis vollmundigen Kaffee einstellen, der geschmacklich eine Mixtur aus Johannisbeere, Grapefruit, Dattel und Rhabarber darbietet. Im Abgang habe ich darüber hinaus –neben dieser Kompott Note- dann auch noch eine reife Birne erfasst. Die Kompott Note ist bei einem dezenten Finish dann wirklich lustig und nicht ganz leicht zu beschreiben. Ich würde diesen als einen sahnigen Aufstrich um Pfirsich und Nektarine deklarieren wollen. Charakteristisch empfinde ich bei dem Magick die untergeordnete Teestruktur (hier: Schwarztee), die mit einem leichten Honig angereichert ist. Bei diesem Profil ist ebenfalls eine leichte Würze festzustellen, die dem Ergebnis aber keinen Abbruch tut. Wieder ein sehr interessanter Kaffee, der wunderbar ins Tagesgeschäft passt und den Tag angenehm verlaufen lässt. Einfach brühen und mal gucken, was ihr dem Kaffee entnehmen könnt. Auf eine Rückmeldung diesbezüglich oder eure Erfahrung hinsichtlich der Nuancen wäre ich gespannt!
    20180518_172820.jpg 20180518_172914.jpg 20180518_173124.jpg 20180518_173402.jpg 20180518_173544.jpg

    Fazit:
    Von den ganzen Dark Arts Coffee Röstungen finde ich diesen am anspruchvollsten und er ist wirklich sehr flexibel und man kann bei den unterschiedlichen Brühmethoden wirklich unterschiedliche (Geschmacks)Klänge erzeugen. Von floral bis würzig über Tee zu den Früchten. Noch bin ich mit dem Roast noch nicht ganz so ganz klargekommen und ich weiß nicht, ob wir uns wirklich vertragen, aber man wird sicher interessiert an diesen Roast herangehen und sicher nicht enttäuscht werden! Von mir gibt es daher eine eingeschränkte Kaufempfehlung! Aber lediglich, weil ich noch nicht so recht mit dem Kaffee auf einer Linie schwimme. Vielleicht macht ihr es besser?! We will see..Schwach oder schlecht ist der Kaffee def. nicht!!

    Mr. Crumble
     
    Desad, Chefkoch874, chortya und 3 anderen gefällt das.
  20. #1780 dergitarrist, 19.05.2018
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.845
    Zustimmungen:
    2.635
    Den hab ich mir vor zwei Wochen auch mal aus London mitgenommen (erhältlich bei Flat White). Schmecke nicht so viel Komplexität heraus wie du, finde ihn insgesamt aber auch ziemlich fein und die Röstung ganz gut getroffen – die UK-Szene ist traditionell heftig durch die Australienszene geprägt, daher verwundert es nicht, dass die Röstungen etwas dunkler sind als von den eher skandinavisch geprägten Kollegen.

    Das Branding ist nicht direkt meins und ja, die Beutel nerven... und ich weiß auch nicht, ob wir jetzt alle Kaffees zusätzlich in Kartonkisten packen müssen.
     
    Desad, gröJ und Mr. Crumble gefällt das.
Thema:

3rd Wave Röster und Röstungen

Die Seite wird geladen...

3rd Wave Röster und Röstungen - Ähnliche Themen

  1. 4th Wave Röster und Röstungen

    4th Wave Röster und Röstungen: Na dann bin ich meiner Zeit mal ganz weit voraus und fang das Thema hier schon an. :lol: Bei Olga Home » Die Kaffee - Privatrösterei hab ich...
  2. 3rd Wave Röstereien Italien und Sardinien

    3rd Wave Röstereien Italien und Sardinien: Hallo zusammen, Kennt jemand 3rd Wave Röstereien in Italien und im speziellen in Sardinien? Ich kann nicht soviel Kaffee mitnehmen wie ich...
  3. Third Wave Enthusiast(en) für angehendes Rösterei-Projekt in der Zentralschweiz gesucht

    Third Wave Enthusiast(en) für angehendes Rösterei-Projekt in der Zentralschweiz gesucht: Hallo zusammen Ich weiss nicht genau, wo ich meinen Post am besten publizieren soll und versuche es deshalb nun einfach mal in der Sparte...
  4. 3rd Wave Röster in Deutschland

    3rd Wave Röster in Deutschland: Hallo an alle Freunde der fruchtigen Bohnen, durch diesen Thread http://www.kaffee-netz.de/threads/3rd-wave-roester-in-berlin.89253/ ist mir...
  5. (3rd-Wave) Röster in Berlin?

    (3rd-Wave) Röster in Berlin?: Liebe Berliner, ich wollte mal die 3rd-Wave Röstereien in Berlin sammeln. Da mich das Thema noch nicht so lange interessiert, bin ich ziemlich...