4:6 Brühmethode von Tetsu Kasuya

Diskutiere 4:6 Brühmethode von Tetsu Kasuya im Brühkaffee Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hi, Erstmal Glückwunsch zu dem neuen Set...ist definitiv eine Bereicherung. Ich gieße auch schon etwas länger nach Tetsu mit dem originalen...

  1. Mala21

    Mala21 Mitglied

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    Hi,
    Erstmal Glückwunsch zu dem neuen Set...ist definitiv eine Bereicherung.

    Ich gieße auch schon etwas länger nach Tetsu mit dem originalen Dripper.
    Läuft definitiv um einiges langsamer als mit dem normalen Keramik V60.
    Mahlgrad: C40-MK3 ca.28-32 Clicks. Je nach Papier. Man könnte auch noch gröber gehen.
    Papier verwende ich mal die alten, mal die neuen japanischen Filter. Finde die alten etwas besser. Ich finde, die Aromen sind klarer und differenzierter.
    Habe gestern mal den" Finca Orion washed" aus Guatemala von Onetake gebrüht.

    Papier: das Neue
    15,8 Gramm auf 250ml.
    Mahlgrad: C40 bei 29 Clicks(von komplett zu)
    Temperatur: 94 Grad
    Brühzeit: 3:40 mit 10ml Nachlauf
    45ml Bloom für 35 Sekunden
    55ml bis 1:15
    50ml bis 1:50
    50ml bis 2:30
    50ml bis 3:40

    Schöner, kräftiger und saftiger Körper.
    Etwas Teeartig (Oolong?) mit Schokolade und Pfirsich. Beim abkühlen immer fruchtiger. Mandarine/ Nektarine und eine dezente Säure kommen hinzu...sehr ausgewogen und ein wenig süß.
    Bei dieser Bohne gefällt mir die 4:6 Methode im Kasuya Dripper besser als Perger/Rao im normalen V60.
    Ich habe festgestellt, wenn mir ein Kaffee im Standard V60 nicht so zusagt, überrascht mich der schwarze Dripper fast jedesmal...
     
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  2. #82 Geschmackssinn, 04.01.2019
    Geschmackssinn

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    und hast du auch schon mal gegen getestet:
    1) klassischer V60 02 mit neuem Papier, dazu die 4:6 Methode
    2) Tetsu V60 02 genauso wie 1, mit selber Bohnentüte im Direktvergleich?

    bzw.
    3) Tetsu V60 02 mit Perger/Rao/etc?
     
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  3. Mala21

    Mala21 Mitglied

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    Ich habe anfangs im Standard V60 die 4:6 Methode gebrüht. Da hatte ich auch ganz gute Ergebnisse. Irgendwie waren die holländischen Harios dafür gut geeignet, weil man einfach gröber mahlen kann.
    Und endlich hatte ich mal eine Verwendung für das Papier ;)

    Seit ich den Kasuya Dripper besitze, habe ich weder einen Direktvergleich noch eine andere Methode in dem Teil probiert. Ich meine aber, daß die Ergebnisse der 4:6 aus dem Kasuya V60 schon besser sind.
    Ist aber mal ne gute Anregung und einen Versuch wert.
    Wenn ich die Zeit finde, werde ich berichten...
     
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  4. #84 Rippchen, 05.01.2019
    Rippchen

    Rippchen Mitglied

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    @Mala21 und @bean shaped :
    Könntet Ihr mal nachmessen, wieviel Prozent langsamer das Wasser läuft? Tetsu selber brüht beim WBC 2016 mit dem Standart V60. Ich frage mich, ob der neue Dripper signifikante Unterschiede bringt.
    Ich habe gestern im V60 02 Plastikdripper nach Tetsu gebrüht und parallel nach meiner Standartmethode im Kalita 155.
    Der Geschmack war unterschiedlich, was nicht verwundert. TDS bei 4:6 war 1,28 TDS bei Kalita 1,40. Kalita hat mir besser gemundet.
    Ich teste weiter.
     
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  5. #85 bean shaped, 05.01.2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 05.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Okay..am heutigen Morgen habe ich die Durchlaufzeiten verglichen und erstaunliche Ergebnisse erzielt. Und ja, des Pudels Kern wurde erkannt :) Die "Auflösung" nebst Fazit zum Kasuya Dripper gibt es dann am Ende der Berichterstattung.

    Die Durchlaufzeiten habe ich unter identischen Voraussetzungen durchgeführt. Lediglich der Dripper wurde getauscht.

    Durchlaufzeiten:
    hier: Hario V60-02 Kasuya Edition vs. V60-02 Hario Keramik (weiß)

    1) bei einmaliger Aufguss:

    - 20g ->300ml; b-r 1:15
    - 23 Klicks bei der Comandante NB
    - einmaliger Aufguss in 18s mit der Kettle von Starbucks

    Ergebnis:
    Kasuya: 02:15min
    Keramik: 01:45min
    20190105_084510.jpg

    2) bei Brühmethode nach Rao:
    - 20g ->320ml; b-r 1:16
    - 22 Klicks bei der Comandante NB
    - 2 Pours
    - Bloom mit 50ml für 30s, dann auf 200ml ergänzen und dann auf 320ml

    Ergebnis:
    Kasuya: 04:15min
    Keramik: 02:25min
    20190105_091742.jpg

    3) bei Brühmethode nach Tetsu (4:6):
    - 20g ->300ml; b-r 1:15
    - 29 Klicks bei der Comandante NB
    - 93 Grad

    Ergebnis:
    Kasuya: 03:32min
    Keramik: 03:28min
    20190105_084438.jpg

    Zusammenfassung:
    Nach Vergleich der Ergebnisse bei den Testverfahren wird durchaus deutlich, dass die Durchlaufzeiten bei der Kasuya Edition länger sind. Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass je feiner der Mahlgrad ist, sich die Durchlaufzeit der Kasuya Variante stark verlängert. Ebenso verhält es sich bei der Nutzung von wenigen Pours und einer entsprechend höheren Stand im Dripper.
    Nun verwundert jedoch, dass die Durchlaufzeiten bei der 4:6 Methode doch sehr ähnlich sind. Doch woran liegt es?! Und ganz ehrlich..hätte ich mir den Kasuya Dripper genauer angesehen, hätte ich mir die ganze Testerei gesparrt. Denn ist eine ganz logische Erklärung hierfür.

    Bilddoku zu den eingesetzten Drippern:
    20190105_091841.jpg 20190105_091949.jpg
    Ich habe die Bilder leider nicht so detailliert hinbekommen, aber es wird ersichtlich, dass sie sich unterscheiden. Ich wusste ja im Vorfeld, dass die Rippen geändert wurden, aber beim genauen Hingucken sieht man auch wie. Sie sind weder verengt noch aufgeplustert worden. Beim Kasuya Dripper sind die Rippen jedoch nicht bis zum Auslauf (Loch) durchgehend, sondern enden ca. 1cm vor dem Auslaufsloch (nennt man das so?). Das kann man hier besser erkennen *wenn auch nicht ideal*
    20190105_092102.jpg

    Dadurch, dass die Rippen nicht durchgehend verlaufen, kann das extrahierte Wasser/Kaffee nicht so schnell ablaufen, wie bei der Keramik Variante! Somit staut sich sich unten alles ein wenig und somit kommt man zu verlängerten Durchlaufzeiten!

    Warum passt es jedoch so gut zur 4:6 Methode, ohne groß von einer vergleichbaren Durchlaufzeit abzuweichen? Hier sind die Gießzeiten, der grobe Mahlgrad und die Anzahl der Pours entscheidend! Durch diese Variabeln kommt es weniger zum Stau im Dripper ;)

    Fazit:
    nach den vorliegenden Ergebnissen eignet sich diese Kasuya Edition wirklich für die 4:6 Methode. Aber m.E. nur für diese. Die Durchlaufzeiten werden bei anderen Brühverfahren einfach zu lang und teilweise auch überextrahiert.
    Da man mit der normalen V60-02 Variante aber ebenfalls diese Methode reproduzierend anwenden kann, muss dieser Kasuya Dripper nicht ergänzend beschafft werden! Hier liegen die Zeiten bei gleichen Parametern einfach zu dicht beieinander. Darüber hinaus wäre die normale V60-02 Variante auch für andere Brühverfahren anwendbar.

    That's it :)
     
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  6. #86 Geschmackssinn, 05.01.2019
    Geschmackssinn

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    Super Review, vielen Dank @bean shaped :)

    - dann muss der Tetsu V60 echt nicht sein (zumal aus Keramik).
    - ich nehme an du hast immer die gleiche Art von Filterpapier genutzt!?
    - dann kauf ich mir eher doch nur einen aus Plaste (habe Glas, das man vorheizen muss :() und dazu gibs dann mal die alten japanischen Filter. :cool:
     
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  7. Kenia

    Kenia Mitglied

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    Schade, hätte mir den schwarzen V60 gerne als Ersatz für den roten gekauft, den ich eben zerdeppert habe...
    Danke @bean shaped für den Vergleich.
     
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  8. #88 bean shaped, 05.01.2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 05.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    @Kenia leider ja. Der Dripper eignet sich leider nur eingeschränkt für andere Brühmethoden. Hier wird wirklich ein gröberer Mahlgrad und mehrere Pours vorausgesetzt (vgl Ergebnis gem. Rao). Ansonsten ist die schwarze Serie sehr nice!

    Sofern es dir um die Farbe geht, müsste Hario.uk spezielle Farben im Angebot haben. Sie hätten ein matt schwarz im Aufgebot! Hier: https://www.hario.co.uk/v60-ceramic-dripper-02-new-colours/
    Eventuell eine Alternative?!

    @Geschmackssinn ich habe bei den 4:6 Brews die Love Birds eingesetzt. Bei den anderen Vergleichen dann aber auf die neuen jap. Hario Filter gesetzt. Und wie du bei der Rao Methode siehst, auch ohne Probleme unter 3:00min.
    Und nein, der Tetsu Dripper muss nicht sein, da diese Methode auch von einem normalen V60-02 Dripper übernommen werden kann. Gegen Plastik spricht nichts. Aber vorheizen musst du diese auch.

    @all ich habe gerade gesehen, dass man die Bilder nicht vergrößern konnte. Da dies suboptimal ist, da man ggf auch etwas lesen möchte, habe ich die Bilder neu eingestellt. Dieses Versehen -welches ich mir nicht ganz erklären kann- bitte ich zu entschuldigen.
     
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  9. #89 Kenia, 05.01.2019
    Zuletzt bearbeitet: 05.01.2019
    Kenia

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    Danke für den Hinweis. Wollte bestellen, sie schicken leider nicht in die Schweiz. Ich versuche es dann nochmals, wenn sie gebrexit haben und froh sind, wenn sie noch ein kleines Land haben um Handel zu treiben...
     
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  10. #90 Rippchen, 06.01.2019
    Rippchen

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  11. Tonico

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    Bezüglich der Wartezeiten, sollte man die 45s abwarten auch wenn dass Wasser schon durchgelaufen ist? Ich denke es macht Sinn wenn in dieser Zeit das Wasser weiter eindringen kann, aber der Kaffeesatz kühlt auch stärker aus (vermutlich vernachlässigbar).

    Nach meinen Beobachtungen laufen die ersten Aufgüsse deutlich schneller durch, ich erkläre es mir damit dass das Mahlgut am Anfang weniger gesättigt ist.

    Mir ist auch aufgefallen, dass im Originalrezept die Intervalle 45, 45, 45, 45, 30 sind, während beim Rezept auf der Packung des neuen Drippers die
    Intervalle 45, 45, 40, 35, 45 sind.

    Und sollte man die Intervalle an die Kaffeemenge anpassen? Z.B. naiv bei doppelt soviel Kaffee doppelt so lange warten. Ich schätze mal eher gröber
    mahlen und dafür nur etwas länger warten. Oder bei weniger Kaffee feiner malen und etwas kürzere Intervalle.

    PS: Bin neu hier, hallo KN :)
     
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  12. #92 bean shaped, 06.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Ich sehe beim Überfliegen des Tests von Kurasu jetzt keine groben Abweichungen oder Ergebnisse. Welchen Part meinst du?
    Der Test aus Japan führt im letzten Bereich weiter aus und zieht die Auswertung der TDS Werte heran. Diese ergänzende Ausführung bestätigt aber das Ergebnis der vorliegenden Auswertung.
    Mit EK und oder Refraktometer kann ich jedoch nicht mithalten.

    Sollten weitere Tests erwünscht sein, dann bitte Rückinfo. Bei den o.g. internen Auswertungen handelt es sich um unparteiische Auswertungen, die im Realbetrieb nach besten Wissen und Gewissen erfolgt sind.
     
  13. #93 bean shaped, 06.01.2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 06.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    4) Na dann herzlich willkommen hier im Forum :)

    zu 1) ja, da hast du vollkommen recht. Aber auch der grobe Mahlgrad führt zu diesem relativ raschen "Durchlauf" bei den ersten beiden Pours.
    zu 2) auf dem Originalrezept sind die Intervalle 45-45-40-35-45..diese kenne ich auch von der direkten Auswertung von Kasuya. Wichtig bei den Intervallen ab Phase 3 ist jedoch, dass das Wasser komplett durchsickert, bevor der nächste Pour beginnt.
    zu 3) die Zeiten würde ich nicht anpassen, sondern lediglich den Mahlgrad anpassen. Die Zeiten, auch wenn sie nicht 100%ig gesetzt sind, sollten halbwegs eingehalten werden. Abweichungen können sich jedoch immer wg der Partikelgröße des Mahlguts ergeben..beigefügt habe ich nun eine Anpassung bei 22g :)
    20190104_203419.jpg

    Aber diese Methode ist ja noch halbwegs neu und wird hier gerade etwas intensiver beleuchtet. Mal sehen, was wir hier alles noch rausfinden :)

    Und ggf werden wir dann unsere Ideen bei Hario einreichen und einen KN Dripper entwickeln lassen :D
     
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  14. #94 Rippchen, 06.01.2019
    Rippchen

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    @bean shaped : vielleicht habe ich auch einen Denkfehler. In deinem Test steht eine Durchlaufzeit von 3:28 und 3:32. Zu den Zeiten ist das Wasser bei Dir komplett durchgelaufen bei gleichem Mahlgrad und gleicher Technik, nehme ich an.
    Bei Karusa nimmt der Barista den Dripper bei 3:30 vom Decanter bei folgendem Ergebnis: 270fg Wasser zu 180g Wasser, was ja extrem andere Durchlaufzeiten als bei dir bedeuten würde, oder habe etwas missachtet? Ich habe den Artikel auch nur kurz überflogen.
     
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  15. #95 bean shaped, 06.01.2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 07.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Denkfehler hat hier keiner gemacht und es ist immer gut, wenn soetwas hinterfragt wird. Schließlich geht es um des "Pudels Kern". Und Fehler in der Übertragung oder im Gedankenbau/Testreihe sind immer möglich.
    Insgesamt kann man feststellen, dass Kurasu den Testaufbau lediglich anders bestritten hat. Sie haben den Mahlgrad gröber gewählt, um die Differenzen der Durchlaufzeit der beiden Dripper in der Kasuya Methode klarer darzustellen. Das siehst du an den einzelnen Durchlaufintervallen, die kürzer gewählt sind! (Mahlgrad ist ja gröber, so dass es beim normalen V60-02 auch schneller läuft). Hier liegen sie bei Kurasu bei 45-30-30-30, im v.g. KN Test bei 45-45-35-45 und im Original bei 45-45-40-35. Ergänzend kommt hinzu, dass Kurasu hier den 2. Pour ebenfalls bei einem verkürzten Intervall gebrüht hat. Obwohl ich bei den Testergebnissen auch hätte eher brühen können, habe ich bei den ersten beiden Pours keine Änderung der Zeitintervalle vorgenommen.
    hier nochmal zur Verdeutlichung:
    20190105_084438.jpg

    Dieser Testaufbau widerspricht jedoch nicht dem hier vorgestellten Test. Ich habe die Differenz der Durchlaufzeiten lediglich anhand der Rao Methode nachgewiesen. Hätte Kurasu den Mahlgrad feiner gewählt, wäre in der 4:6 Methode der Unterschied nicht so extrem gewesen.
    Die Vergleichbarkeit siehst du bei den Tests auch daran, dass ich ebenfalls ein beverage Ergebnis von 270 habe ;) also ca.30g Wasser verbleiben im Kaffee. Auch hierzu verweise ich auf die oben stehende (eingefügte)Auswertung auf Papier.

    Ich habe in meinem Versuchsaufbau also in der Rao Variante die Durchlaufdifferenz dargestellt, die Kurasu in der Kasuya Methode nachgewiesen haben. Gem. den Testergebnissen mit einem angepassten Mahlgrad -nebst den temporären Vorgaben des Originalrezeptes- wurde aber ergänzend darauf hingewiesen, dass die 4:6 Methode auch bei den normalen V60-02 funktioniert.

    Gut gemeint von Kurasu, aber nicht ganz so aussagekräftig wie die hier vorliegende Auswertung. Die Ergebnisse zu den Durchlaufzeiten der beiden Dripper, sind aber identisch.
     
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  16. Dinkel

    Dinkel Mitglied

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    Guten Morgen! :confused: :D

    Ich habe soeben die 4:6 Methode nochmal erprobt. Dazu habe ich eine helle GKC Röstungen verwendet, Damaris Obstkorb.

    200ml Wasser
    13g Kaffee

    Mit meiner Standardmethode, das heißt eben langsam aufgießen bis die richtige Menge erreicht ist schmeckt der Kaffee extrem fruchtig, saftig, süß, eben wie ein reifer Obstkorb. Je mehr er abkühlt, desto deutlicher kommt tatsächlich die angegebene Erdbeere zum Vorschein. Sehr schöner komplexer Kaffee der von heiß nach kalt sein Aromenspiel sehr harmonisch weiter entwickelt. Was mir besonders gefällt ist die süße, dicke Saftigkeit mit dem tollen samtigen Mundgefühl.

    Wie ihr seht, habe ich keinen Grund an der Zubereitungsart was zu ändern, natürlich hab ich es um der Forschung Willen trotzdem getan.

    Ich habe die gleiche Kaffee- und Wassermenge verwendet und ein gutes Stück gröber gemahlen, wie grob lässt sich jetzt schwer sagen, da ich mit einer Zassenhaus Brasil mahle.

    Aufgegossen habe ich so:

    40ml - 80ml
    40ml- 40ml

    Ich wollte den Geschmack so in eine Richtung lenken, die ich bei diesem tollen Kaffee eigentlich gar nicht anstrebe :D

    Mehr Säure, weniger saftigen Körper,wer weiß, vielleicht bekomme ich eine rieslingartige Spritzigkeit hineingezaubert.

    Nunja, das Ergebnis finde ich relativ ernüchternd. Im heißen Zustand ist im Vergleich mehr Säure vorhanden, die verabschiedet sich leider mit Abkühlen des Kaffees. Eigentlich hat sie mir gut gefallen. Der Kaffee hat deutlich weniger Körper, was ihm leider die Fülle und das samtig weiche Mundgefühl abhanden kommen lässt. Ich trinke soeben die letzten Schlückchen und vermisse die Reife der Erdbeere und die verspielte Süße die bei der vorherigen Methode der Erdbeere Platz macht und als würde Sie sich verabschieden, langsam verschwinden: „Gieße wieder so auf, dann komme ich zu dir zurück!“ :oops::p
    Nun habe ich spanische Erdbeere im Winter in der Tasse, ein bisschen Erde, naja :D

    Ich werde es wieder versuchen mit
    80ml - 40ml
    25ml - 25ml - 30ml

    So erzeuge ich womöglich mehr Süße und einen volleren Körper. Dazwischen wird aber vermutlich nochmal anders aufgegossen um meine Freundin, die Süße nochmal sicher wiedersehen zu dürfen.

    [​IMG]
    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]


    [​IMG]
     
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  17. #97 bean shaped, 07.01.2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 07.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    @Dinkel deine Methode ist interessant. Hat aber nichts mit der Variante von Tetsu zu tun. Die Kasuya Methode nutzt ja ein Verhältnis von 4:6 (bei 2 Pours für die ersten 40% und 3 Pours bei den verbleibenden 60%). Du drehst den Spieß jedoch im Mengenverhältnis zu 6:4 um und verwendest für den 2. Part auch nur 2 Pours. Darüber hinaus wären Angaben zu den Zeitintervallen/Durchlaufzeiten und die verwendete Temperatur interessant.

    Ansonsten würde es bei der 4:6 Methode und dem Guatemala von GKC in etwa so aussehen:
    13,5 g für 200ml, 88 Grad [analog dann 50-30 für mehr Säure]

    30 ml
    50 ml
    -------
    40 ml
    40 ml
    40 ml

    @all wie schaut es bei euch (weiterhin) mit der Auswertung der Cups aus. Die von @Dinkel beschriebene Darstellung kann ich so nämlich nicht bestätigen [Anmerkung: ich hatte bisher aber nur einen Sidamo (washed) und einen weiteren Ethiopia (natural) als Testbohnen]. Insgesamt kann ich aber sagen, dass die Methode mit 50-70 (im ersten Abschnitt) bei dem natural wunderbar funktioniert. Im Ergebnis deutlich weniger herbe Noten als in der Rao Methode, dabei ist der Körper seidiger/cremiger und voller (hier:liegt wahrscheinlich an den höheren Extraktionswerten?). Insgesamt deutlich süßer, sehr fruchtig, klar, wenn auch nicht ganz so detailreich wie in der Rao Methode. Der Sidamo (washed) war hingegen nicht so überragend wie der Natural. Hier war das Mundgefühl zwar auch dichter, aber hier gefiel mir der Körper nicht so gut; irgendwie zu aufdringlich. Das lag aber sicherlich auch an der Bohne, da sie nicht sehr komplex und fruchtig ist.
     
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  18. Dinkel

    Dinkel Mitglied

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    Hehe :rolleyes::oops:
    Da hab ich mich wohl am frühen Morgen vertan :D

    Naja, die ein oder andere Erkenntnis kann ich wohl ernten, dass es nicht so richtig geschmeckt hat lag wohl an meiner Methode, die ganzen Brühmeister denken sich wohl was bei Ihren Rezepten und ich sollte es nochmal versuchen! Das mach ich dann mal heute Nachmittag so wie du es beschrieben hast!

    Es heißt doch, dass man die Intensität bzw. Fülle des Körpers damit verändern kann, dass man die zweite „Portion“ in beliebig viele Aufgüsse aufteilt, da hab ich dann eben nur zwei mal aufgegossen, statt drei Mal um einen leichten, weniger vollen Körper zu erzeugen. Oder hab ich da auch wieder was falsch verstanden?! :eek:

    Und klar, hab da ein paar Infos vergessen, die Temperatur lag bei mir bei 92 Grad und die Durchlaufzeit betrug genau 3:00 Minuten bis kein Wasser mehr im Filter zu sehen war. Ist aber relativ unaussagwkräftig, da ich da nunmal was verdreht habe :p

    Also sag ich mal bis heute Nachmittsg zu einem neuen Versuch!
     
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  19. #99 Rippchen, 08.01.2019
    Zuletzt bearbeitet: 08.01.2019
    Rippchen

    Rippchen Mitglied

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    @Dinkel : das ist auch so. Der zweite Teil (also die 60%) können noch mal gesondert aufgeteilt werden. Tetsu sagt, dass damit die Stärke des Kaffees beeinflusst wird. Also Basic mit drei Pours, higher strength mit vier Pours und lower dementsprechend mit zwei Pours. Ich habe es bisher nur mit den drei Pours probiert, kann zum Ergebnis also nichts sagen.
     
  20. #100 bean shaped, 08.01.2019
    bean shaped

    bean shaped Gast

    Ja, sollten lediglich zwei Pours im zweiten Abschnitt gemacht werden, wird das Ergebnis (hier: Körper) dichter. "Stärker" wird er mE aber nicht @Rippchen Hier wird sich die Extraktionszeit im unteren Bereich des Drippers -durch Stau- nur erhöhen, so dass die Durchlaufzeiten länger werden. Somit steigt der Extraktionswert.
    Bei den relativ geringen Einsatz von Mahlgut von @Dinkel wird die Aussagekraft jedoch nicht so klar definiert sein. Besser ist der Vergleich bei dieser Methode immer mit mehr Kaffeemehl.
    Aber ich stimme @Rippchen zu. Die Methode funktioniert am besten mit den 3 Pours im zweiten Segment.

    Sollte jmd Gefallen an der Methode und vor allem am Ergebnis von Kasuya 4:6 gefunden haben, kann ich nur auf die Aeropress Variante von ihm verweisen. Ein grandioses Rezept, was noch mehr Dichte und vor allem Süße in den Cup zaubert. Aber hierfür müssten wir wohl einen neuen Thread aufmachen..
    --sry, für OT-- aber den Hinweis wollte ich noch loswerden.
     
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