Ab wann spricht man von Blonding?

Diskutiere Ab wann spricht man von Blonding? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; AW: Ab wann spricht man von Blonding? @Loopo Ich hatte da die gleiche Erfahrung gemacht. Fast alle Kaffeesorten meines "Hausrösters" hatten den...

  1. #41 dunkelbier, 15.04.2013
    dunkelbier

    dunkelbier Mitglied

    Dabei seit:
    24.05.2009
    Beiträge:
    329
    Zustimmungen:
    2
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    @Loopo
    Ich hatte da die gleiche Erfahrung gemacht.
    Fast alle Kaffeesorten meines "Hausrösters" hatten den gleichen Geschmack.

    Erst der Wechsel der Kaffeesorte brachte mir das Ergebnis, was ich haben wollte.

    Die ersten 3 Sekunden Mauseschwänzchen, dann läuft es schon fast schaumig, aber schön getigert weiter, bis es nach ca. 22 Sekunden sehr hell wird.

    Bei mir ist die Oberfläche der Crema auch sehr "getigert".


    Aber im Prinzip liegt es an:
    der Mühle,
    der Temperatur
    der Sauberkeit des Gerätes
    der Bohne
    dem Mahlgrad
    der Füllmenge
    dem Sieb
    der Wasserhärte
    ...


    :)

    Was ich damit sagen will: All diese Faktoren pendeln sich im Laufe der Zeit ein. Ich meine damit nicht Tage, sonder Wochen, Monate, Jahre.

    Mit deiner Erfahrung entwickelt sich auch dein Bauchgefühl und deine Sensorik/Geschmack.

    Irgendwann merkt man, dass der Espresso eine Seele hat. Man schmeckt, wieviel Liebe und Geduld man vorher investiert hat.

    DAS ist der Unterschied zu einem Vollautomat, wo alle Parameter von Ingenieuren berechnet wurden.
     
  2. #42 Loopo, 16.04.2013
    Zuletzt bearbeitet: 16.04.2013
    Loopo

    Loopo Mitglied

    Dabei seit:
    04.03.2013
    Beiträge:
    235
    Zustimmungen:
    32
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Ack.

    Die wichtigste Erkenntnis und Umstellung der letzten Woche ist für mich ganz klar auch: Einmahlen und grobe Geschmackseinstellung mit Blonding als Stop- und Referenzpunkt, Bezugsmenge und Zeit sind erstmal nur Ergebnisgrößen (die natürlich schon halbwegs Richtung Norm gesteuert werden sollten). Aber das Ziel ist jetzt nicht mehr, die Zeit einfach direkt zu verlängern oder zu verkürzen, sondern den Blond-Punkt bei halbwegs passender Bezugsmenge unter Beachtung der Geschmacksänderungen dorthin zu steuern.

    Das fixe Festnageln auf eine ganz bestimmte Bezugszeit führt eigentlich nur zu unterschiedlichen Extraktionsstufen oder gar Verdünnungen eines voll- oder sogar überextrahierten Kaffees. Thx Jim :)

    Ich werde mir sicherlich demnächst dann eine größere Menge meiner Favoritenmischung holen und da dann mal fein tunen. Da werde ich dann sicherlich auch mal die Bezugszeit variieren (dark stop, blond stop) und vlt. mit der Temperatur spielen, wenn die Balance mal passt.

    Sehr treffend und extrem hilfreich für die Aromenfindung fand ich jedenfalls folgendes Zitat aus dem verlinkten PDF von Jim ( https://docs.google.com/viewer?srci...UHlZaElyRTlFNmtpQQ&pid=explorer&efh=false&a=v ):

    "Sweet must balance Sour plus Bitter"

    Das hat mir bzgl. des Begriffes Balance etwas die Augen geöffnet, man hat es praktisch mit zwei dominierenden Balancen zu tun.

    Ich hab's gestern selbst probiert und es haut tatsächlich hin! Hab die nächste Mischung (ja ich weiß, eigentlich nicht gut am Anfang so viel zu wechseln ;)), nämlich die kräftigere Romanicum Hausmischung nach der Regel eingestellt.

    Erstmal den noch deutlich zu bitteren Geschmack durch gröber Mahlen und somit geringere Bezugszeit Richtung sauer oder besser gesagt ausgewogen korrigiert. Dann versucht, die Süße gegenüber dem noch dominierenden sauer-bitter durch geringere Dosis hervorzuholen. Hat auch halbwegs geklappt, heute kann ich schon in die Feinheiten gehen denke ich. Jedenfalls habe ich auch bei dieser Sorte jetzt recht schnell ein schon sehr brauchbares Ergebnis in der Tasse.

    Also kurz:

    • erst bitter gegen sauer ausbalancieren durch Verschiebung des Blondpunktes zu kürzeren oder längeren Bezugszeiten durch Mahlgradanpassung
    • dann die Sweets gegen diese bitter-sauer-Töne ausbalancieren über Anpassung von Dosis und ggfls. in Kombi auch dem Mahlgrad

    Könnte umgekehrt aber auch funktionieren, denke ich jedenfalls.

    Markus


    Edit:

    Aso ja, und einen Punkt muss ich unbedingt noch anfügen: Den Blond-Punkt habe ich noch nicht abschließend gefunden. Glaube, dass ich bisher noch zu spät stoppe. Nach nochmaliger Lektüre von Jim's Definition (Stoppen, wenn der Strahl von schaumig in rein flüssig übergeht und keine Crema mehr enthält), werde ich mal probieren, früher zu stoppen und den Blondpunkt ggfls. dann durch etwas feineren Mahlgrad wieder nach hinten zu schieben.

    Jedenfalls, seit mit den letzten Sorten die Tigerstreifen auf den Plan traten und Blonding später einsetzt, ist der Übergang auch weicher und nicht mehr so klar geworden.

    Könnte sein, dass genau das ursächlich für die immer noch etwas unterrepräsentierten Aromen abseits von sauer-bitter-süß ist, da ich evtl. zu sehr verdünne hintenraus. Die Shots werden jeden Tag etwas runder und ausgewogener, ich bekomme sie auch - was mir recht wichtig ist - mittlerweile schnell in eine milde Richtung. Aber am Körper und Charakter muss und will ich sicherlich noch arbeiten.
     
  3. iJonny

    iJonny Mitglied

    Dabei seit:
    12.01.2013
    Beiträge:
    153
    Zustimmungen:
    24
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Habe ich das richtig verstanden, dass man die Grobeinstellung macht, indem man das Standartvolumen 25ml +/- durch verändern des Blondpunkts erreicht. Sprich mehr Volumen durch späteren Blondpunkt und weniger Volumen durch einen früheren Blondpunkt und es ist dabei egal ob es 22sek oder 28sek sind?.

    Danach den Geschmack durch verändern 2er Variablen Dosis und Mahlgrad anpassen?.

    Was ich noch nicht verstanden habe ist, durch welche Variable ich die Verschiebung des Blondpunkts in der Grobeinstellung erreiche?
     
  4. Loopo

    Loopo Mitglied

    Dabei seit:
    04.03.2013
    Beiträge:
    235
    Zustimmungen:
    32
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Ja und nein ... der Zusammenhang der Variablen ist recht komplex.

    Ein zeitlich späterer Blondpunkt bedeutet gemäß Al's Rule, sehr anschaulich verdeutlicht in dieser Grafik
    Good Extraction, Good Espresso - Espresso Guide • Home-Barista.com
    eher weniger Volumen in der Tasse (mehr Richtung Ristretto). Zumindest, wenn Du die Dosis gleich lässt und den zeitlichen Blondpunkt nur über den Mahlgrad verschiebst. Über diese Größe solltest Du gemäß Lektüre der obigen Links vor allem das Verhältnis sauer<->bitter einstellen können.

    Aber ich denke Du hast Recht, wenn Du die Verschiebung des Blondpunktes anhand des Volumens in der Tasse festmachst. Gröber mahlen, Blondpunkt zwar früher, aber mehr Volumen in der Tasse, da der Durchfluss überproportional stärker stiegt, als die Bezugszeit bis Blonding sinkt.

    Die Dosis kommt dann als dritte Dimension zusätzlich ins Spiel und macht das ganze wesentlich unübersichtlicher. Da stecke ich grad noch mittendrin in den Versuchen ;) So wie ich es bisher verstehe, stellt man über die Dosis dann grob das Verhältnis Süße <-> sauer-bitter-Aromen ein. Aber so einfach isses dann doch auch wieder nicht meiner gestrigen Erfahrung nach, wär ja auch zu schön :)

    Und wenn's dir dann noch nicht reicht, dann kannst Du als vierte Dimension noch die Siebwahl mit einbringen. Letztere scheint mir nach Jim ebenfalls sehr einflussreich zu sein. Ist auch relativ klar, da ein durchlässigeres Sieb auf einmal ganz andere Mahlgrade und Dosierungen erfordert/zulässt, um wieder auf die gleichen Parameter zu gelangen. Denke, das könnte evlt. sogar der größte Hebel in Richtung einer ganz anderen Geschmackscharakteristik sein.
    Aber das hebe ich mir wirklich erstmal für deutlich später auf, daran rumzuspielen ...

    Gruß, Markus
     
  5. Shot

    Shot Mitglied

    Dabei seit:
    22.12.2012
    Beiträge:
    16
    Zustimmungen:
    1
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hi Loopo! Ich hab jetzt mal angefangen zu lesen aber nicht alles geschafft. Weiß also nicht,ob das schon angeklungen ist. Mir fiel auf, dass Du den Bezug gestartet hast direkt nachdem das Lämpchen aus ging, um ihn nicht zu heiss zu brühen. Es ging ja auch um Bitterkeit und so. Ich denke, dass direkt nachdem das Lämpchen aus geht die Temperatur auf maximum ist, der Presso also am heissesten gebrüht wird. Bei meiner Silvia warte ich immer je nachdem wie heiss ich brühen will eine gewisse Zeit nach erlischen des Lämpchens. Wenn ich mehrerer Grad runter will mache ich einen weiterern Leerbezug direkt nachdem das Lämpchen erloschen ist. Dann zischt es erstmal und dampft (daher glaube ich auch das es der Temperaturmaxpunkt ist). Hat es aufgehört (5-10sek) kann ich kühler brühen. Hoffentlich habe ich jetzt keine Wiederholungen gepostet weil ich nicht alles gelesen habe...

    Gruß Chris
     
  6. Loopo

    Loopo Mitglied

    Dabei seit:
    04.03.2013
    Beiträge:
    235
    Zustimmungen:
    32
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hmmm ... ehrlich gesagt, dem Temperaturthema hab ich mich noch nicht sooo umfassend gewidmet.

    Allerdings lassen doch viele der Diskussionen hier (u.a. Äußerungen altgedienter Silvia-User) darauf schließen, daß durch das Nachheizen nach Abschalten des Thermostats die Wasser-Temperatur noch mind. 30-40s weiter ansteigt.

    Dies deckt sich auch mit meinen bisherigen Erfahrungen mit meiner Silvia. Wenn ich direkt nach Lampe-Aus den Dampfhahn öffne, kommt meist noch überwiegend flüssiges Wasser raus. Eine Minute später dampft und spratzelt es dann ganz ordentlich.

    Ich vermute - aber diese Diskussion führt uns hier wieder etwas vom Pfad hin zum Tempsurfen - dass das Nachheizen des Wassers auch durch Dampf- und Überdruckbildung im Kessel begünstigt wird. Der Heizstab sollte wohl recht schnell runterfahren, nur was Dampfbildung und Überdruck bewirken, da bin ich mir nicht so sicher.

    Jedenfalls glaube ich, mit Bezugsstart direkt bei Erlöschen der Lampe wenigstens nicht zu heiß zu brühen. Ich habe auch schon kühlere Temps probiert per langem Abwarten und auch schon diversen Cooling Flushs - war bislang keine große Änderung spürbar. Deswegen habe ich das Temperaturthema für mich auch erstmal hintenangestellt.

    Lediglich überlege ich grad bei der Romanicum Hausmischung, die ich grad im Hopper habe, mal höhere Temperaturen zu probieren. Die Hausmischung wird genau wie deren milde Mischung einfach immer sehr hell, blondet recht früh und "soft"/uneindeutig und schmeckt mir einfach noch bisserl zu dünn, egal bei welcher Dosierung, Mahlgrad, etc.; Im Cafe in Rosenheim kommen die irgendwie aromatischer raus. Die Malabars reagieren da jedenfalls viel direkter auf die Parameter und halten sich dabei auch eher an Jims Gebote ;)

    Aber wie gesagt, Temperatur und Siebe kommen bei mir erst dran, wenn ich mit meinem kleinen Latinum wirklich am Ende bin ... sonst wird's definitiv zu viel auf einmal.

    Gruß, Markus
     
  7. #47 Ganzo, 18.04.2013
    Zuletzt bearbeitet: 19.04.2013
    Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hallo iJonny,


    ich vermute, daß Du das nicht ganz richtig interpretierst.


    Der Blondpunkt ist nichts was man durch Einstellung anstrebt.
    Er ergibt sich aus Deinen Einstellungen und ist ein Zeichen dafür, daß die Extraktion vollständig erfolgt ist.
    Deshalb soll man jeden Bezug bis zum Blondpunkt durchziehen.


    Auch das Volumen von 25ml ist für sich allein kein anzustrebendes Ziel.


    Was Du anstreben sollst, ist ein Volumen von 25ml in 25sek. Das erreichst Du nur über die richtige Kombination aus Dosis und Mahlgrad.


    Das folgende Beispiel soll die Zusammenhänge veranschaulichen, die Zahlen sind frei gewählt:
    Nehmen wir mal an, Du nimmst eine zu Deinem Sieb passende Dosis und beginnst mit einem bestimmten Mahlgrad (meist aus Erfahrung, sonst einfach probieren). Damit erreichst Du, nach dem Du bis zum Blondpunkt bezogen hast, z.B. eine Kombination von 35ml in 15sek. (Hast Du nicht bis zum Blondpunkt bezogen, kannst Du aus den erhaltenen Werten gar nichts schließen, weil sie dann willkürlich sind.)


    Diese 35ml/15sek bedeuten einen schnell laufenden (hoher Durchfluß), dünnen und säuerlichen Espresso (niedrige Extraktion) mit einem sehr frühen Blondpunkt und sind ein Zeichen dafür, daß Deine Kombination aus Dosis und Mahlgrad noch nicht paßt.

    Zur Korrektur mußt Du jetzt die richtige Veränderung der beiden Variablen aussuchen.
    Feiner mahlen heißt: geringerer Durchfluß und höhere Extraktion,
    höher dosieren heißt: geringerer Durchfluß


    Mit dieser Anpassung (und dem Bezug bis zur Blondphase) kommst Du jetzt z.B. auf 25ml in 20sek. Der Espresso hat jetzt fast den richtigen Durchfluß, ist aber noch leicht sauer. Die Blondphase ist später aufgetreten. Entweder schmeckt er Dir so, dann bist Du am Ziel, oder
    Du willst noch feintunen.
    Dann kannst Du jetzt die Dosis beibehalten und ein bißchen feiner mahlen (etwas weniger Durchfluß, etwas mehr Extraktion). Damit verringerst Du noch etwas die Säure, erhöhst leicht die Bezugszeit und Du hast den sweet-spot bei 25ml/25sek erreicht.


    So schnell kommt man am Anfang natürlich nicht zum Ziel. Voraussetzung sind saubere Bezüge und vor allen Dingen die richtige Diagnose nach den einzelnen Bezügen, um die richtigen Maßnahmen zu treffen.

    Bei der Diagnose achtest Du auf den Geschmack und die beiden Werte Bezugsmenge und Bezugszeit. Sie bestimmen dann die Gegenmaßnahmen.


    Hier will ich nocheinmal betonen, daß man bei der Suche nach der richtigen Einstellung die Bezugsmenge und die Bezugszeit nicht manipuliert. Sie müssen sich ergeben aus Dosis und Mahlgrad, sonst kann man sie nicht für die Diagnose verwenden.
    Ist die richtige Einstellung einmal gefunden, kann man sehr wohl mit einer Veränderung der Zeit die Balance zwischen bitter und sauer beeinflussen.


    Ich hoffe, das hilft Dir zum Verständnis und verwirrt Dich nicht eher.


    Gruß, Ganzo
     
    Milchzahn, DaBougi, Hagel und einer weiteren Person gefällt das.
  8. #48 Bluemountain2, 18.04.2013
    Bluemountain2

    Bluemountain2 Mitglied

    Dabei seit:
    30.05.2006
    Beiträge:
    1.293
    Zustimmungen:
    433
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hast du meinen Schnelltest mal ausprobiert? Sämtliche Tips auf HB basieren auf der Annahme, dass man "mechanisch" einwandfreie Shots produzieren kann. Ansonsten ist sämtliches Parameter-Tuning komplett obsolet...

    Gruss
    BM
     
  9. iJonny

    iJonny Mitglied

    Dabei seit:
    12.01.2013
    Beiträge:
    153
    Zustimmungen:
    24
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Wow - ich bin begeistert. Vielen Dank für die lange Ausführung. Das Forum ist echt klasse - jetzt habe auch ich das verstanden.

    Zu dem obrigen Zitat eine Frage: Also entweder passt das doch bei mir nicht ganz im Kopf oder du hast dich verschrieben. Den ersten Satz versteh ich - aber woher kommt im zweiten Teil der erhöhte Durchflug plötzlich? Bei gleicher Dosis und feiner mahlen verringert sich ja die Dosis - so wie du es im ersten satz geschrieben hast. Dass sich dadurch die Extraktion erhöht und ich weniger Säure habe ist mir auch klar - aber woher dann der wiederum erhöhte durchfluss kommt ist mir ein Rätsel.

    Ich danke dir für deine Hilfe,

    Grüße Jonathan
     
  10. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hallo Jonathan,


    danke für die Antwort und vor allem für den Hinweis auf den Fehler. Du hast völlig recht.
    Nach der Korrektur der Zahlen im letzten Beispiel, habe ich den Text falsch angepaßt.
    Es muß richtig lauten: "...., erhöhst leicht die Bezugszeit und Du hast ....."


    Ich freue mich, daß es Dir weiterhilft.


    Gruß, Ganzo


    P.S. den Fehler korrigiere ich gleich im Beitrag.
     
  11. Loopo

    Loopo Mitglied

    Dabei seit:
    04.03.2013
    Beiträge:
    235
    Zustimmungen:
    32
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Nicht nur den ;)

    Ich hab mit dem Tamper so ziemlich alles probiert, was mir so einfiel. Gerade, Eiern/Staub, fest, weniger fest ... hat keine erkennbaren Unterschiede im Fließverhalten und Geschmack ergeben. Ich bin mir relativ sicher mittlerweile, dass der Puck und die gleichmäßige Extraktion nicht mein (zumindest primäres) Problem ist. Mit den Malabars sehe ich auch saubere Tigerstreifen am 2er-Auslauf und der Blondpunkt passt schon ganz gut so. Nur die Romanicums sind da wohl etwas schwieriger.

    Gruß, Markus
     
  12. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hallo Loopo,

    ich habe noch einen Fehler in Pkt. 5 meines Beitrags #39 bereinigt:

    vorher: ...und an der Bezugszeit (kürzer = süßer, länger = bitterer) fein tunen

    jetzt: ...und an der Bezugszeit (kürzer = saurer, länger = bitterer) fein tunen

    Es tut mir leid, wenn es zur Verwirrung geführt hat.

    Gruß, Ganzo
     
  13. Loopo

    Loopo Mitglied

    Dabei seit:
    04.03.2013
    Beiträge:
    235
    Zustimmungen:
    32
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Kein Problem, habe ohnehin die von Dir verlinkten Artikel von HB dazu gelesen. Zudem ist diese kürzer=saurer-länger=bitterer-Regel ja eine der verbreitetsten, mit der man am schnellsten in Kontakt kommt, wenn man sich hierzu mal im KN näher einliest.

    Gruß, Markus
     
  14. maxxo

    maxxo Mitglied

    Dabei seit:
    01.02.2010
    Beiträge:
    249
    Zustimmungen:
    5
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Ich hätte hier nicht reinlesen dürfen, bin jetzt auch nen bißchen verwirrt. Habe es momentan so hinbekommen, dass ich mit 16g bei ungefähr bei 50ml/25sek lande. Bei näherem Hinschauen fängt aber schon bei ca 15sek das Blonding an. Bei welchem Parameter(n) würdet ihr zunächst ansetzten, um das Blonding zeitlich nach hintern zu bekommen?
     
  15. #55 plempel, 23.04.2013
    plempel

    plempel Mitglied

    Dabei seit:
    30.07.2007
    Beiträge:
    15.806
    Zustimmungen:
    16.618
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    So so, Dein Kaffee wird also nach 15 Sekunden Laufzeit heller. Würde mich jetzt nicht beunruhigen. Bin aber kein Blonding-Profi.

    Gruß
    Plempel
     
  16. maxxo

    maxxo Mitglied

    Dabei seit:
    01.02.2010
    Beiträge:
    249
    Zustimmungen:
    5
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Heller wird's schon eher, aber nach ca 15 sek ist es schon so hell, dass man da besser abbrechen sollte.
     
  17. #57 Ganzo, 23.04.2013
    Zuletzt bearbeitet: 23.04.2013
    Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Hallo maxxo,


    so wie Du es beschreibst, scheint es sich tatsächlich um frühes "blonding" zu handeln.


    Das ist ein Zeichen, daß Dein Bezug zu sehr in Richtung "lungo" geht.
    So ein Bezug ist gekennzeichnet durch:


    geringere Dosis
    gröberen Mahlgrad
    kürzere Bezugszeit
    größere Bezugsmenge
    höheren Durchfluß


    Da Dein Durchfluß 2ml/sek beträgt (50ml/25sek) ist er doppelt so groß wie normal (1ml/sek).


    Vorausgesetzt, der Espresso hat Dir bisher so geschmeckt, dann kannst Du zur Abhilfe die
    Dosis erhöhen und feiner mahlen.


    Damit bleibt die Geschmacksbalance gleich, die Konzentration steigt an,
    die Bezugsmenge wird geringer, die Bezugszeit wird länger und nähert sich so dem Normalwert.
    Damit schiebst Du den Zeitpunkt bis zum "blonding" nach hinten.


    Gruß, Ganzo
     
  18. iJonny

    iJonny Mitglied

    Dabei seit:
    12.01.2013
    Beiträge:
    153
    Zustimmungen:
    24
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Ich glaube, dass der Durchfluss stimmt. Er sagt, ja dass er dies bei einem 16gr Sieb hat. Also Doppio - da kommen die 50ml nach 25sek an sich hin. Nur nach dem Blondine Prinzip wäre es trotzdem noch zu schnell :)
     
  19. #59 Ganzo, 24.04.2013
    Zuletzt bearbeitet: 24.04.2013
    Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    @iJonny:

    Für einen "lungo" sind 50ml in 25sek aus 16gr in Ordnung (entsprechend einer Brührate von 16gr/ 50ml = 32%),
    nicht aber für einen doppelten Espresso, der eine Brührate von (im Mittel) 50% haben sollte.


    Für einen "lungo" ist auch das frühe "blonding" in Ordnung, nicht aber für einen Espresso.


    Da maxxo das frühe "blonding" moniert, nehme ich an, daß er einen doppelten Espresso beziehen will. Der erfordert einen Durchfluß von ca. 1ml/sek und eine Brührate von ca. 50%.


    Bei 16gr wären das 32ml in 32sek mit einer Brührate von 16gr/32ml = 50%.
    Die Menge von 32ml ist ein bißchen dürftig für einen Doppelten.


    Bei einer Dosis von 20gr (ich weiß nicht, wieviel das Sieb fasst) und einer Bezugsmenge von 40ml sieht die Sache schon besser aus:


    Dosis = 20gr ..............................................vorher: 16gr
    Bezugsmenge = 40ml .............................................50ml
    Brührate = 20gr/40ml = 50% ...................................32%
    Durchfluß = 1ml/sek ...............................................2ml/sek
    Bezugszeit = 40ml / 1ml/sek = 40sek .......................25sek


    Zum Vergleich mein Vorschlag an maxxo:

    Dosis erhöhen und feiner mahlen.
    die Geschmacksbalance bleibt gleich, die Konzentration steigt an,
    die Bezugsmenge wird geringer, die Bezugszeit wird länger und und damitnähert sich die Flußrate dem Normalwert.

    Zum Nachlesen: Lungo - Wikipedia, the free encyclopedia
    Auszug:


    A normal espresso takes from 18 up to 30 seconds to pull, and fills 25 to 30 millilitres, while a lungo may take up to a minute to pull, and might fill 50 to 60 millilitres.
    Brewing

    There is no universally agreed distinction between ristretto, normale, and lungo;[2] these are instead relative terms and form a gradient. Nevertheless, a rough guide is a brewing ratio of 1:1 for ristretto, 1:2 for normale, and 1:3–1:4 for lungo – a doppio ristretto thus being 30 ml/1 oz (cream increases this volume), normale being 60 ml/2 oz, and lungo being 90–120 ml/3–4 oz. By contrast, a caffè crema will be approximately 180 ml/6 oz.

    Gruß, Ganzo
     
  20. hako

    hako Mitglied

    Dabei seit:
    16.02.2012
    Beiträge:
    385
    Zustimmungen:
    95
    AW: Ab wann spricht man von Blonding?

    Irrt dann die gesamte Espresso-Welt, die in derselben Zeit, in der sie aus dem 1er einen Espresso bezieht, aus dem 2er zwei Espressi bezieht?

    ... nachdenklicher Hako
     
Thema:

Ab wann spricht man von Blonding?

Die Seite wird geladen...

Ab wann spricht man von Blonding? - Ähnliche Themen

  1. Decaf ab wann trinkbar? (degased)

    Decaf ab wann trinkbar? (degased): Hallo zusammen, ordere seit einiger Zeit gerne Decaf denn ich im idealen "Alter" gerne einfriere. Habe leider kaum Infos zu der Dauer, wann man...
  2. [Zubehör] Suche Abtropfblech und -Wanne Rancilio Silvia...

    Suche Abtropfblech und -Wanne Rancilio Silvia...: ... für die Version V2-V4. Tank und Deckel würde ich auch noch nehmen! Danke für Angebote!
  3. Ascaso Thermoblock mit Edelstahlleitungen seit wann?

    Ascaso Thermoblock mit Edelstahlleitungen seit wann?: Hallo zusammen Weiss jemand von euch gerade seit welchem Jahr die Firma Ascaso in ihren Kaffeemaschinen den Thermoblock mit Edelstahlleitungen...
  4. Ich suche helle Röstungen... aber wann ist hell wirklich hell?

    Ich suche helle Röstungen... aber wann ist hell wirklich hell?: Ich suche natürlich nicht mehr, ich habe längst gefunden. Aber immer wieder darf ich lesen, dass dieser oder jener Röster doch eigentlich nicht...
  5. Wann entkalken?

    Wann entkalken?: Ich mach es kurz: Woran erkenne ich, dass ich meine Siebträgermaschine (Einkreiser) entkalken soll? (kann man das von außen überhaupt...