Ältere Bohnen mögliche Ursache für mangelhafte Einstellung?

Diskutiere Ältere Bohnen mögliche Ursache für mangelhafte Einstellung? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Zwei Tage lang habe ich mich mit meiner neuen Lelit Elizabeth durch mehr als ein Kilo Bohnen gekämpft, und obwohl ich die Standardrezepte...

  1. Kyer_

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    Zwei Tage lang habe ich mich mit meiner neuen Lelit Elizabeth durch mehr als ein Kilo Bohnen gekämpft, und obwohl ich die Standardrezepte produzieren und variieren konnte, ist mir kein wohlschmeckender Kaffee gelungen.

    (Mit Standardrezept meine ich bspw. 17 g in / 40 g out in 27 Sekunden bei 9 bar. Mit Variationen meine ich Input zwischen 17 g und 18 g, Ratio zwischen 1:1,8 und 1:2,5, Temperatur zwischen 90° und 95°, Bezugsdauer zwischen 22 und 35 Sekunden.)

    Wenn nicht eindeutig auf der saueren oder bitteren Seite wird der Espresso zumeist sowohl zu sauer als auch zu bitter - und mindere ich beides ein wenig durch Milch, so gefällt mir auch der Rest nicht, den ich schmecke. Ob das Körper, Textur oder Balance heißt, was mir fehlt, weiß ich leider nicht.

    Ich verwende übrigens eine starke Röstung mit ordentlichem Robusta-Anteil, den ich (sobald eingestellt) mit Milch als Cappuccino trinken möchte.

    In den Threads dieses Forums wird an dieser Stelle häufig das Alter der Bohnen als mögliche Ursache genannt.

    Meine Bohnen sind bereits 5 Monate alt. Aber in einer verschweißten Verpackung mit so einem kleinen Überdruckventil. Und laut Hersteller 2 Jahre lang genießbar.

    Ich verwende diese Bohnen seit 8 Jahren. Die Rösterei Trinci macht eine spezielle Mischung für eine Espresso-Bar in meiner Nähe, bei der ich diesen Kaffee kaufe. In der Europiccola hatte ich nie richtige Probleme mit dem Kaffee, auch nicht, wenn er mal älter war so wie dieser es jetzt ist.

    Kann es jetzt tatsächlich sein, dass es in der Elizabeth nicht mehr möglich ist, einen guten Kaffe aus der Bohne zu holen? Weil sie quasi zu entblößend ist? Das klingt irgendwie fast esotherisch für mich, wäre aber nach Forumsrecherche nunmehr am naheliegensten.

    Eure Ideen und Meinungen hierzu interessieren mich. Vielen Dank für eure Geduld mit der langen Post.
     
  2. Lancer

    Lancer Mitglied

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    5 Monate alte Bohnen sind zu alt. Vorgemahlene Bohnen sind nach 24 Stunden bereits tot. Du hast keine Mühle angegeben, habe ich jetzt als "Alternative" angenommen.

    Espressotauglich sind Bohnen von 2 Wochen nach Röstung bis ungefähr 12 Wochen nach Röstung.
    Danach wird es von Woche zu Woche schwieriger, reproduzierbare Bezüge zu beziehen. Hell geröstete Bohnen sind ab und zu sogar schon schneller nicht mehr zu gebrauchen, holzkohledunkle Bohnen gehen ggf. auch noch länger. Letztere habe ich aber schon seit Jahren nicht mehr provoziert.
    Physik. Bohnen gasen aus und die enthaltenen Fette und Öle sind stark flüchtig.
     
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  3. joost

    joost Mitglied

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    Im Vergleich zur Diva hat die Lelit viel größere Siebe vom Durchmesser her, die Pucks sind also dünner und reißen leichter -> Plörre. Besonders das Einer. Wenn Du da jetzt noch mit zu altem Bohnenmaterial rangehst.. die brechen beim Mahlen anders, inhomogener.. und Wasser sucht sich halt nun mal den Weg des geringsten Widerstandes. Zudem hast du nicht die Möglichkeit, ungenügenden Puckwiderstand durch Druckmodifikation zu kompensieren.

    Keine Esoterik sondern Chemie und Physik.
     
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  4. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Dank euch für die Antworten.

    Esoterisch (danke auch für die Rechtschreibkorrektur) nannte ich den Aspekt, dass ich mit der Handhebelmaschine einen brauchbaren Kaffee aus den Bohnen herauskriegte (mit allen Abstrichen der Europiccola) aber nicht aus der großen Maschine.

    @Lancer: Auf dem Youtube-Kanal von James Hoffmann habe ich in der Zwischenzeit ergänzend zu Deinem Kommentar gelernt, dass sich bei dunkleren Röstungen die Aromen noch schneller verabschieden als bei leichten bis mittelstarken Röstungen.

    Ich frage mich aber, wie gravierend der Effekt ist. Es würde mich ja auch freuen, wenn der Kaffee schuld ist und nicht ich. Realistischer wäre aber wohl Letzteres...
     
  5. joost

    joost Mitglied

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    Oder die Mühle. Oder beides. Womit mahlst du?
    Und am Ende bist eh Du schuld, denn es bist du, der Bohnen und Mühle auswählt.
     
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  6. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Das stimmt.

    Ich mahle mit einer ebenfalls neuen Eureka Mignon Specialià.Bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, der Elizabeth mal den Auswurf der alten kleinen Lelit Fred zu füttern. Das sollte ich morgen mal machen.
     
  7. Eric00

    Eric00 Mitglied

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    Fütter lieber die Elisabeth mit rostjungen Bohnen aus der Specialita. Bringt dich eher zu einem guten Ergebnis, vor allem wenn du bereits über ein Kilo verballert hast. Da wird ein Mühlendowngrade wohl nichts bringen.

    Faustregel wurde ja schon genannt:
    Wenn du aktuell Probleme hast, bleib lieber am unteren Ende des Zeitraums. Irgendwas gemäßigt dunkles zwischen 2 und 4 Wochen nach Röstdatum und du kannst die Bohnen bei Bezugsproblemen ausschließen.
     
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  8. joost

    joost Mitglied

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    .. oder die Pavoni
     
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  9. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Die ist leider defekt, wodurch es überhaupt ins Rollen gebracht wurde, dass ich mich mit anderen Maschinen beschäftigt habe...
     
  10. #10 mr.smith, 06.10.2022
    mr.smith

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    Wirkliche „Defekte“ gibts an der Pavoni nicht.
    Nur Problemchen die man aber leicht wieder reparieren kann.
     
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  11. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Ich hoffe, dass ich sie an einem ruhigen Winterwochenende reparieren und fortan als Reisemaschine verwenden kann.
     
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  12. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Um den Faden sauber zu vernähen, noch kurze Notiz, wie es weitergegangen ist.

    Mit der alten kleinen Mühle von Lelit hat der Kaffee tatsächlich etwas besser geschmeckt - bzw. muss man eher sagen: er hat weniger schlecht geschmeckt. Denn insgesamt war weniger Geschmack da, und dadurch auch weniger "alte Bohne"(?).

    Eurem Rat folgend habe ich dann frisch gerösteten Kaffee besorgt. Dieser ließ sich dann mit drei Bezügen super einstellen und bei weiterem Probieren aus Neugierde konnte ich dann erfahren, dass er ein ziemlich breites Fenster hat, innerhalb dessen man wohlschmeckenden Espresso erhält und innerhalb dessen man auf seinen persönlichen Geschmack noch ein bisschen feintunen kann.

    Jetzt kann ich mich mit dem neuen Setup erstmalig auf den Morgen freuen. Nochmals danke für eure Ratschläge.
     
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  13. Lancer

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    Klassisches:
    Told you so! :D

    Schön, dass die Vorfreude jetzt wieder da ist.
     
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  14. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Ja, das war ein Volltreffer:)
     
  15. joost

    joost Mitglied

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    Mach doch spaßeshalber mal eine Querverkostung Lelitmühle (Lelit PL043?) gegen Eureka. Ich habe hier eine ähnliche Möglichkeit, nämlich eine Ascaso i1-mini versus Eureka spec. Deine Lelit dürfte mit der Ascaso-i2-mini halbwegs baugleich sein, innerlich.
    Spannenderweise gibts Bohnen, die aus der ollen Ascaso einfach besser schmecken.
     
  16. Kyer_

    Kyer_ Mitglied

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    Das habe ich ausprobiert und in der Tat (und wie oben schon kurz erwähnt) brachte es eine Verbesserung mit der Lelit Fred, allerdings schmeckte der Kaffee aus der neuen Maschine damit immernoch nicht gut. (Anders als mit der Europiccola.)

    Nebenbei bemerkt: Obwohl wir jetzt mit den frischen Bohnen sehr guten Kaffee herstellen können, trauern wir dem alten Kaffee aus der Europiccola noch nach. Gut möglich, dass ich die Europiccola schneller reparieren muss und die Elizabeth zeitnah wieder abstoße.
     
  17. #17 mr.smith, 10.10.2022
    mr.smith

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    Tja die Pavoni ist halt besonders „merkwürdig“ !!!
    :D
     
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