Alte Gastrühle oder neues Einstiegsmodell?

Ganz persönlich: Ich würde eine gebrauchte Gaströmühle nehmen. Du bekommst i.d.R. sehr viel mehr Mühle für sehr viel weniger Geld.
Die "Tücken" der meisten Mühlen sind meist durch den Zustand der angebotenen Geräte gegeben - es sind halt Gebrauchtwaren mit mehr oder weniger viel Abnutzung.
Bei der Modellauswahl ist und bleibt die entscheidende Frage, was in welchem Zustand zu welchem Preis angeboten wird. Interessante Modelle gibt es viele!

Ansonsten: Die Demoka M203 ist klasse, das Mahlgut sehr gut. Die Mühle selber ist halt laut und das Gehäuse (zumindest "früher") oft mäßig in der Verarbeitung. Auch hier kann ein Gebrauchtgerät interessant sein, für ca 100-120 Taler kann man ab und an Exemplare im guten Zustand bekommen.

 

Das Problem bei Gastro-Mühlen ist der tendenziell große Totraum und evtl. der Dosierer.
Kann man sich dran stören, muss man aber nicht.
Ich mag den Dosierer und pinsele abends einmal den Totraum aus. Bei meiner Cimbali junior Mühle kommt man da recht gut ran.
Die Rossi kenne ich nicht. Lässt sich aber wohl recht einfach auf Direktmahler umbauen.

Grundsätzlich kann ich nur zu einer 64mm Scheibenmühle raten, wenn man ungeduldig ist. Für 16g vergehen nur 7 sek.
Da kann die für die Filterröstung daneben stehende Graef CM80 nicht ganz mithalten. Auch von der Lautstärke ist der dicke Brummer deutlich angenehmer.
Ich habe mal schnell gemessen:

CM80: 93dB(A)
Cimbali Junior: 85dB(A)

Gruß
Heiko

 

Der Totraum ist auch dann ein Problem, wenn du die Kaffeesorte nicht oft wechselst. Dort sammelt sich nämlich altes Kaffeemehl, welches dann beim nächsten Mahlvorgang herauskommt. Du kannst ja mal mit deiner Hario abends schon den Kaffee mahlen und erst am nächsten morgen den Espresso beziehen, dann merkst du den Unterschied.
Gegenmaßnahme wäre entweder den Auswurfschacht nach jedem Mahlvorgang auszupinseln oder morgens erst ca. 10g herauszumahlen und wegzuwerfen. Alternativ kannst du natürlich auch damit leben, dass der erste Espresso des Tages etwas schlechter schmeckt.

Für den Umbau auf Direktmahler brauchst du einen Likörtrichter und einen Dremel, um diesen entsprechend zu bearbeiten. So schwierig ist das eigentlich nicht.
Schon etwas schwieriger kann es dagegen sein, die Mahlscheiben zu wechseln, wenn die alten ordentlich mit Kaffeefett festgebacken sind.
Je nach Alter der Mühle könnte noch ein neuer Kondensator fällig sein, aber die sind billig und einfach einzubauen.

 

Die Rossi kann man einfach auf diesen scheusslichen Trichter umbauen, da braucht man kein zusaetzliches Blech fuer die Motorabdeckung wie bei der Mazzer SJ.

 

scheusslich? Sieht doch nicht schlecht aus mit Metalltrichter.

 

Ich werf auch mal die LSM90 ins Rennen.
Bekommt man günstig.
Totraum ein bisserl weniger im Auswurfschacht.
(Ich habe mir einen Schaber gebastelt - womit ich das Mehl immer rausziehe, somit kaum Totraum.)
Ist aber auch leicht umzubauen.

 

Gebe lieber 200-250€ aus und kaufe eine super Jolly, die wenig benutzt sein soll und optisch auch wenig benutzt aus sieht. Ich würde immer zu einem neuen Modell mit Stecker unter dem Gehäuse tendieren. Es gibt viele Mühlen, die wirklich kaum benutzt sind. Wenn eine Mühle viel in der Gastronomie benutzt wurde sieht man das meistens. Und auch die bekommt man meistens wieder hin. Nur lohnt es sich aus meiner Sicht selten eine abgewrackte Mühle für 50-100€ weniger zu kaufen um dann Mahlscheiben Lager und Kondensator zu tauschen und das Teil neu zu lackieren...

 

Ich habe eine fiorenzato t80 von 1998. Und bin super zufrieden. klar, sie hat einen dosator. Aber der stört mich nicht. Ich würde in dem Preisrahmen immer eine alte Gastro nehmen. Die sind ziemlich umkaputtbar...

 

Guten Abend,
Könnte mal, rein theoretisch, alle Winkel und Furchen wo sich Café sammelt mit einem geeigneten Epoxidharz zu schmieren und so den Tod Raum deutlich minimieren?
Oder spricht da irgendetwas dagegen? Ich hoffe, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt!

LG, Sebastian


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Die Winkel setzen sich eh selbst zu.
(Wird überbewertet)
Der Auswurfschacht ist der größte Totraum,
u. den kann man nicht zuschmieren.
max. jedesmal mit einem Schieber auskratzen.

 

O. k., hätte mich auch gewundert wenn da jetzt keinen Fehler in meiner Denkweise gewesen wäre!
D.h. also den Durchmesser im Schacht begrenzen ist angesagt?



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Das sehe ich auch so. Ich habe zwei Dosermühlen im Einsatz. Eine Fiorenzato T80 Bj 1983 und eine Mazzer SJ Bj.2001. Beide Mühlen werden jeden Abend gründlich ausgepinselt. Der Auswurfschacht ist bei beiden schön groß und man kommt mit einem kleinen schmalen Pinsel gut zurecht.
Im Doser bleibt bei beiden eigentlich nie viel zurück. Die Fiorenzato putzt den Doser beim Rausklacken sehr sauber aus. Bei der Mazzer musste ich ein bisschen nachhelfen. Ich habe mir aus Tape kleine Wischer von unten an den Stern geklebt.
Einmal in der Woche wird mit dem Staubsauger ausgesaugt und gut ist.
Nach 5-6kg Kaffee werden beide zerlegt bzw. dann nehme ich auch mal die Mahlscheiben raus zum putzen.
Ich habe dabei bei beiden Mühlen noch nie besonders große Rückstände in den Mahlkammern vorgefunden.