Alte PeDe Mühle Restauration noch sinnvoll?

Leider nix zu Gucken .

 

Ich denk mal, daß das etwas zuu "rustikal" ist . Geht mehr bei größeren Möbeln etc.
Sowas, und das hat wohl auch madman gemeint, ist besser geeignet, gibts in Schreibwaren-, Schulbedarf- und Bastelläden.

 

... je schmaler die "Klinge" ist, um so schwieriger wird meiner Meinung der 'gleichmäßige' Abtrag; zudem kippelt man dabei eher schon mal und es könnten im Bereich (Außen)-Kante Klinge kleinere - zunächst unscheinbare - Riefen entstehen.

Das in #83 gezeigte Werkzeug ist in der Tat eher für größere Flächen u. Abbeizarbeiten an Holz gedacht.... .

Hin und wieder nutze ich auch schon mal eine Rasierklinge, die ich 3-seitige mit Krepp abklebe, um Verletzungen zu vermeiden, bzw. guten Gripp zu erreichen. Auch dabei gilt eigentlich: eher (fast senkreicht) auf sich zuziehen (!) als von sich wegschaben (gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit Riefen ...oder kaum mehr reparable Beschädigungen..).

Diese alten Lacke lassen sich in der Tat meist gut auf diese Weise abziehen.
Natürlich kann man auch mit Abbeizern arbeiten - allerdings unter Brücksichtung aller Warnhinweise (!) sowie ebenso akribischer Feinarbeit (beim Auftrag).
Achtung (!!): an das 'nur' aufgeklebte Logo denken und keinesfalls mit dem Abbeizer in Berührung bringen.

Oben bei dem Deckel wäre ich weniger zimperlich, da habe ich auch schon mal maschinell geschliffen, weil das ein ganz eigenes Teil für sich ist; damit bekommt man auch den Schmodder unter der Kuppel schnell weg (auch wenn man nach dem Zusammebbau nicht mehr sieht). Die Kanten des Deckels kann man auch ganz gut mit den "Schleifschwämmen" bearbeiten ( feine Körnung). Da die im Neuzustand recht scharf sind, nehme ich hier oftmals welche, die schon viel in Nutzung waren, also keine scharfen Papierkanten mehr haben und schon ganz leicht 'stumpf' sind. So kann man sich nicht "verschleifen".

Weiterhin viel Spaß bei der Arbeit
BG Stephen

 

Da kann man auch das Reinigugswerkzeug nehmen, das oftmals mit Ceran-Kochfeldern geliefert wird. Im Prinzip ist das ja nur ein "Rasierklingenhalter"

 

@Hafensänger ...

.... joo, das ist dann die 'Mercedes-Lösung' (das Handling) , wobei zu berücksichtigen gilt, dass 'altes' Massivholz KEINE durchgehend glatte Oberfläche hat und zu breite Abziehklingen dabei dann auch nicht optimal für gleichmäßige Abnehmen sind.

 

Ich persönlich benutze dafür diverse unterschiedlich geformte Ziehklingen. Die kann man dann wenn es sein muss so hinformen wie man es braucht. Auch die "Schärfe" kann man dann so einstellen wie man sie braucht (den Grat kann man sich ja beliebig abziehen, oder ihn auch mal gang weglassen).
Allerdings hat wohl nicht jeder eine eigene Ziehklingensammlung (und Erfahrungen im Umgang damit, speziell was das Schärfen angeht). Daher ist die Idee mit der Rasierklinge ganz gut.
Für den Halter (Ceran-Reiniger) spricht das einfache Handling, für das Kreppband die Möglichkeit, dass man die Rasierklinge mit drei Fingern leicht biegen kann (oder evtl. auch schon mit dem Klebeband selber), so dass man auch nicht ebene Oberflächen gut bearbeiten kann.

Mein Opa hat für sowas übrigens gerne Glasscherben genommen. Klingt erstmal etwas komisch geht aber gut. Je nachdem ob die aus Flachglas oder einer Flasche stammen hat man auch deutlich andere Formen. Die Verletzungsgefahr ist allerdings nicht zu unterschätzen.

Eine etwas sicherer Alternative ist ein Spachtel, den man vorne scharfkantig anschleift (Feile, Wasserstein (etwa vom Küchernmesser, dann aber möglichst die Kante nehmen), ...). das kommt einer Ziehklinge im Prinzip schon recht nahe. Ich forme mir so recht häufig billige Japanspachtel für besondere Zwecke.


Grüße - Jan

 

Gutemine: Ich denke, damit kommste gut zurecht, du hast da ja einmal die von madman beschriebene (2. von rechts), und die beiden 5. und 6. von links müßten auch gut funktionieren.
Dann mal auf zu neuen Ufern und viel Erfolg .

 

@Hafensänger,

hi Jan,
kommt mir so ein wenig vor wie bei meinem Lehrherrn seinerzeit, der nicht nur aus allen möglichen Werkstoffen etwas zurecht freilte / schliff und bog für diese Art von Holzbearbeitung, sondern auch noch den aberwitzigen "Mut" (Verhalten ohne Weitsicht ) besaß, Tischfräsmesser nachzufeilen und Pi-x-Daumen dann ungefähr gleichgewichtige 'Gegenstücke' in den Fräskopf setzte.
War immer "spannend", wenn die Tischfräse angestellt wurde.
Ich kann Dir sagen, wo ich dann überwiegend war: weit wech..... irgendwo auf dem Weg in's I. OG.

Also, mit den von Gutemine gezeigten Klingen kommt man auch an einigen Stellen gut klar, mit dem Ceran-Schaber, der Rasierklinge, in der Tat auch Stücken von Glasscheiben sowie der kurzen Seite einer dünnen Lackziehklinge (nach dem eigenen Anschliff / Schärfen / Präparieren..) wird das schon klappten. Da mache ich mir keine Sorgen.

Ziehen ist wichtig, das Schaben nicht unbedingt anwenden, weil eben schwerer kontrollierbar.

Jezzz müsste die PeDe aber in wenigen Tagen zu wirklich Neuem Glas kommen und auch einsatzfertig / -fähig sein.
Für Espresso wohl eher nicht, aber Filter-, FP- u. Karlsbader-Kanne-Kaffee sollte (gut) möglich sein.

Jezzz haben wir auch schon einen #93-teiligen KN-workshop zusammen hingelegt. Was soll da noch schiefgehen ?

In diesem Sinne,
Gruß vom Rhein
Stephen

 

Hi Stephen,da klinke ich mich kurz zu deiner Aussage über Einsatz groben Mahlgrad.

meine Erfahrung genau in die andere Richtung.Wenn bei den historischen Mühlen der Kegel auf einer Platte aufliegt,die mit Feder und Schraube die Höheneinstellung liefert,fehlt also folglich eine untere exakte Führung.Wenn man nun in Richtung Grob einstellt,wird der Abstand vom Kegelboden und Wellenführung oben länger und die horizontalen Kräfte höher,die auf die seitlichen Flanken des Mahlkegels übertragen werden.Der Rundlauf wird geringer (wir sagen eiern dazu).
Ich finde es sehr entscheidend die Welle unter dem Kegel zu lagern,wie man bei vielen Neubauten sehen kann.
Zassenhaus hatte eine Lösung bei ihren Moccamühlen mit einer Rundkopfschraube zu zentrieren (der Kopf fügt sich in die Kegelbohrung ein).
Bei dieser und meiner BEDE ist nur eine Führungsplatte vorhanden.
Bei der Canister war es so,das ich später das eiern mit einer zusätzlichen unteren Führung versehen habe.Nun ist die Homogenität besser und mit der Karlsbader schmeckt der Kaffee angenehmer ohne jegliche störenden Bitterstoffe.

Was denkst du ?

 

@madman69,
hi Martin,

habe direkt eben eben mal bei zwei hier hin und wieder zum Eisatz kommenden 'nicht'-Zassenhaus(Mokka)-Mühlen einen Blick reingeworfen.
Nehme also einen Teil meiner o.g. Ausführung (# 94) zurück - es kommt bei der Betrachtung / Abwendung natürlich auch auf die untere Führung an, wobei auch die obere nicht außer Acht gelassen werden darf.
Zassenhaus Mokka hat oben im Regelfall relativ wenig Spiel u. unten überwiegend oft die von Dir erwähnte Führung / Lagerung.
Gesto ist da noch einen Schritt weiter (und besser): Kugellagerführung mit minimalem Spiel oben).

Die zwei oben eingangs erwähnten Mühlen (Metabo u. Hachaus) haben innen die klassische Hebel-Federverstellung. Die Metabo hat im Metallbügel 2 Arretierungsstifte - und oben zudem ein sehr sehr geringes Führungsspiel im Deckel (ungewöhnlich wenig - fast schon besser als bei den Zasenhäusern).
Mit der Metabo (bessere Kegelführung unten) bekomme ich wunderbaren und 'gleichmäßig' groben (griesähnlichen) Mahlgrad für FP und KB hin.

Die andere (HaHa), das muss ich jetzt nach einer Schnell-Kontrolle (FP & Karlsbader) feststellen, hat in der Tat ein anderes Ergebnis im Mahlgut. Das habe ich bisher öfter auch für Filter genommen - da sehe ich im Satz und der Tasse natürlich wg. d. Filters keine (kaum) Rückstände; das Mahlgut fühlte sich aber gut für Filter an.

Test von eben auf die schnelle aus der HaHa:
FP: in der Tat auch aweng sichtbare Partikelrückstände in der Tasse.
KB: da fällt das deutlicher auf, was sich unten am Boden sammelt - schon noch Fines.

Meine Zassenhäuser & PeDe-Dienes Mühlen (allesamt 'Mokka) bringen ein "recht passables" Ergebnis für den / meinen ST; ob es competition-tauglich ist, vermag ich nicht zu sagen, bleibe da eher mal etwas zurückhaltend.

So, dann bin ich ja mal gespannt, was Gutemine aus der PeDe (nicht-Mokka) so nach der Fertigstellung rausholt.


Martin, danke für den Hinweis
beste Grüße
Stephen