Amazon und seine Leiharbeiter - TV-Sendung

AW: Amazon und seine Leiharbeiter - TV-Sendung

Wer glaubte, dass Amazon zaubern kann, täuscht sich. Die Differenz zu den Preisen "normaler" Händler zahlen in diesem Fall die Leiharbeiter.
Beim Kauf von billiger Kleidung, egal wo, zahlen die Differenz die Näherinnen in Indien oder Indonesien. Das ist leider so und darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man einkauft.
Wenn man es genau betrachtet, ist ein großer Teil unseres Wohlstandes auf Kosten des wesentlich niedrigen Lebensstandards in anderen Ländern erkauft, die entweder die Rohstoffe billig liefern oder die Waren zu einem Tarif herstellen, für den hier bei uns niemand einen Finger rühren würde.

 

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Das kommt jetzt aber ziemlich undifferenziert daher. Wenn man sich ein bisschen mit Entwicklungshilfe und -politik beschäftigt hat, weiß man, dass das nicht so ist. Im Endeffekt ist es sogar so, dass es die einzige wirklich funktionierende Entwicklungshilfe ist, Arbeit in arme Länder outzusourcen.
Was passiert, wenn sehr arme Länder beginnen billigste Waren für reichere Länder herzustellen, hat man an gut am Beispiel Taiwan gesehen. Dort sind die Löhne, Einnahmen und Wohlstand gestiegen. Die Billigindustrie ist zwar weitergezogen, dafür produziert Taiwan heute auch höherwertige Waren. (HTC kommt z. B. aus Taiwan)

 

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Die Empörungskultur ist die am höchsten entwickelte bei uns. Jetzt regt man sich in den meisten Foren, egal ob Kaffee, HiFi, oder Zierfische, drei Tage lang über die untragbaren Zustände auf, spart nicht mit Erklärungsmodellen und gibt Ratschläge, was "man" tun muss.
Ändern wird das leider nichts. Die Empörungskarawane zieht weiter und nächste Woche empören wir uns über den nächsten von den Medien , die die Empörungswelle als wunderbares Quotenmittel nutzen, "enthüllte" Sauerei auf.
Solange Waren bei Amazon weniger kosten, als sie der örtliche Fachhandel beim Großhandel einkaufen kann und Amazon auch noch am Folgetag liefern kann, ist den meisten die Moral schexxxxegal, mir im übrigen auch. Diese geheuchelte Empörung, insbesondere unserer Politiker geht mir gehörig auf den Zwirn.
Das Leben hat mich (durchaus leider) diese darwinistische Sichtweise gelehrt. Auch wenn ich nun von den wohlsituierten Gutmenschen Haue und Schelte bekomme. ich stehe dazu.


Peter

 

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Über welche eigentlich? Dass Amazon fürs Weihnachtsgeschäft in der näheren Umgebung (näher als Spanien oder Rumänien!) für die gebotenen 9€/h keine Saisonkräfte findet, die also offensichtlich unter entsprechendem Aufwand dort suchen und zum Herkommen motivieren muss? Sich sogar noch um bewachte Unterkunft, Verpflegung und Bustransfers kümmert?

IMHO: Viel Lärm um nichts - einmal mehr.

 

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das erinnert mich ein bißchen an IKEA. produktion in der DDR von... billigkräften.
ich möchte mal wissen, was tschibo&Co. für die kaffeebohnen bezahlt, bei den preisen die die haben.

 

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Nur mal als Denkanstoß: Ein Leiharbeiter bekommt 9€ Stundenlohn vom Verleihunternehmen (immerhin ~1500€ im Monat also eher kein Hungerlohn für eine ungelernte Aushilfe). Es ist davon auszugehen, dass Amazon als Auftraggeber deutlich mehr als diese 9€ zahlt. Aus persönlicher Erfahrung gehe ich von 13-16€ aus.

Das Problem liegt m.E. in den Kündigungsschutzgesetzen in D. Es werden für einen bestimmten Zeitraum Mitarbeiter gesucht, die aber hochflexibel eingesetzt werden müssen (Weihnachtsgeschäft). Da diese Flexibiltät durch Gesetze ausgeschlossen wird, geht man den Weg über die Arbeitnehmerüberlassung. Bei entsprechendem Gestaltungsspielraum würden die Arbeitgeber auch den "normalen" Lohn zahlen.

Ich halte das ganze für weit weniger unmoralisch als dargestellt. Wesentlich unmoralischer finde ich das Verhalten von FIrmen wir Apple, die hochwertige Ware für Dumpingpreise unter dauerhaft unwürdigen Verhältnissen fertigen lassen und die gesamte Wertschöpfung für sich selbst beanspruchen. Das wurde vor einigen Tagen ebefalls berichtet dann aber als schlecht recherchiert abgetan. (Klar so ein Iphone ist ja auch so hübsch:roll

Gruß

 

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Das ist nicht ganz richtig, durch die Hartz IV Aufstockung subventioniert der reguläre Beitragszahler dieses Ausbeutermodell für jene Billig-Arbeitgeber auch noch quer, deren "Geschäftsmodell" sonst gar keinen ökonomischen Sinn macht.
Der Bundestag macht es vor, ob Schreibkräfte oder Sicherheitsangestellte. Mitarbeiter des Parlaments können nicht von ihrer Arbeit leben: Billiglöhner im Bundestag - REPORT MAINZ | SWR.de
Bei diversen Paketdiensten ist es nicht anders, die letzendlich auch vom Steuerzahler subventioniert werden, da ein aufstocken des Lohnes in vielen Fällen unvermeidlich ist.

 

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Was der einzelne Mensch mit den Informationen macht, die ihm frei Haus geliefert werden, ist eine Sache der persönlichen Entscheidung. Ich verurteile niemanden, der bei amazon bestellt oder die billigen, in Bangla Desh unter sklavenhalterischen Bedingungen hergestellten Aldi-T-Shirts kauft, das spanische Gemüse, von illegalen oder halb legalen ausgebeuteten Wanderarbeitern geerntet, und so weiter... Ich kann am Zustand der Welt leider nichts oder nur wenig ändern, aber was ich wo und zu welchem Preis kaufe, das entscheide immer noch ich selbst. Als ehemaliger Arbeitnehmer und abhängig Beschäftigter weiß ich noch, was der Begriff "Solidarität" meint, denn das ist es, was mich schon vor Jahren bewogen hat, nicht mehr bei amazon und Konsorten zu kaufen. Wenn ich dafür als "Gutmensch" belächelt werde, ist mir das doch sowas von Latte (macchiato)!

 

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Glaubst Du etwa ernsthaft, die Bedingungen, unter denen in der gleichen Gegend -zigfach teurer verkaufte Markenklamotten hergestellt werden, seien dementsprechend besser? :roll:

 

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Es war nur ein Beispiel. Ich hätte auch den teuren (besser: überteuerten) Outdoor-Anorak von Jack W. anführen können. Oder das i-Phone. Oder...oder...

 

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solange diese mentalität vorherrscht,
Saturn "Geiz ist geil" - YouTube
wirds sich nichts ändern, ob nun darüber geschrieben oder im fernsehen berichtet wird oder ob es (aus)diskutiert wird.

 

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viele andere haben leider nicht so ein forum. fragt mal eure friseurin, den mann am hochdruckreiniger in der waschstrasse, und und und ... !! was die so im monat netto haben.

 

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Da kann man aber anständigerweise anständig Trinkgeld geben.

Gruß
Plempel

 

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Wenn das so einfach wäre, müsste Bangladesch schon längst eine profitable Wirtschaft haben, denn die Billigproduktion läuft dort schon seit Jahrzehnten. Taiwan ist insofern ein Einzelfall, weil es dort von Anfang an einen funktionierenden Staat gab, der z. B. Geld in die Ausbildung steckte und so erst eine höherwertige Produktion möglich machte und außerdem die Korruption vergleichbar gering war. Das wenige Geld, das in Ländern wie z. B. Bangladesch verbleibt, fließt zum größten Teil in private Taschen, für staatliche Investitionen bleibt da nichts mehr übrig.

 

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Intressant war heute morgen bei einer Umfrage im TV auch, was die Leute gesagt haben.

Nene, da hab ich einmal was bestellt und dann nicht mehr
Nene, ich kaufe im Buchhandel

Ist wie mit der Bildzeitung.Keiner wars.

 

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Jetzt, wo Amazon schlechte Schlagzeilen macht, will keiner mehr dort bestellt haben..
Echt arm!