Anfänger: Kurs oder "einfach" los?

Ich möchte ja gar nicht dem Grundtenor *Barista-Kurs frühestens nach Anschaffung der Ausrüstung* widersprechen, aber ......

wenn man so gar keine Ahnung von der Materie hat, vielleicht noch nie einen Siebträger und/oder eine Mühle bedient hat, denke ich, dass so ein Einsteigerseminar doch einige Dinge klärt, klassische Anfängerfehler vermeiden hilft (und dieser Eindruck verstärkt sich, je länger ich hier im KN mitlese^^).

Ob ich nun für 80 Euro Bohnen auf der Suche nach dem richtigen Mahlgrad verballer oder einen netten Kurs mitmache - in meinen Augen ist der Kurs weniger frustrierend .

LG, coco lores

 

Mal ganz im Ernst, wenn jemand, mit einer geeigneten Mühle, 80 € an Bohnen (also mehr als 4kg!!!) vermahlen muss, um den richtigen Mahlgrad zu finden, dem hilft vermutlich auch kein Kurs mehr.
Ich schätze, dass es i. d. R. nicht "länger" als 300 - 500g brauchen sollte, bis die Grundlagen da sind. Jedenfalls mit entsprechenden Vorinfos und dem "Befolgen" der Tips, die aus dem Forum kommen werden.

 

Man sollte aber auch bedenken, dass es nicht jedem gegeben ist das geschriebene Wort in die Tat umzusetzen. Der Mensch ist nun mal visuell geprägt, und da hilft es sicher ungemein wenn man es auch mal vorgemacht bekommt.
Auch kann man mir 10 mal schreiben dass ich den Tamper gerade aufsetzen sollte, wenn ich dabei aber immer im letzten Moment das Handgelenk abknicke, kann das ein Forum nicht sehen.
Riechen/Schmecken stelle ich mir auch schwer vor schriftlich zu vermitteln.

Ich finde es total klasse dass das Forum bzw. deren User Einsteigern so viel Hilfe anbieten. Aber ob ein Kurs nun sinnvoll ist oder nicht, sollte jeder für sich selber entscheiden können.

 

Oder er findet ein unfassbar freundlichen User aus seiner Stadt (davon hab ich hier schon mal welche gesehen), die gerne mal Ihre Maschinen zeigen und helfen.

 

Wir haben damals einen Kurs (Abendkurs, ca. 3h, im Godshot in Berlin) vor dem Kauf gemacht. Hauptargumente dafür finde ich sind:
1. Elementare Fehler die sich ggf. einschleichen werden schon mal angesprochen, z.B. wirklich gerade tampern, nicht nur denken man tampert gerade, Reinigung der Maschine, etc.
2. Fragen die einem auch nach dem vielen lesen im KN vielleicht im Kopf rumschwirren können mal interaktiv mit einem guten Barista diskutiert werden (Kai-Uwe im Godshot war da für uns ein sehr kompetenter Gesprächspartner)
3. Man bekommt ein Gefühl ob Siebträger überhaupt was für einen ist, zuschauen und selber machen sind halt immer noch zwei verschiedene Dinge
4. Die Akzeptanz bei der Partnerin steigt ggf. wenn sie selber dabei mit macht, und damit ggf. auch das Budget

Als wir nach einiger Übung noch einen richtigen Barista Kurs gemacht haben (mehrere Tage, SCAE Level 1 Zertifizierung) war der Lerneffekt für mich weit geringer verglichen mit dem Kurs vor dem Kauf.

Bzgl. Kaufberatung, da gibt es so viele Facetten, ich glaube inzwischen es gibt nur richtige (oder je nach Standpunkt falsche) Lösungen. Nur richtige weil man aus fast jeder Kombi einen vernünftigen Espresso raus bekommen kann. Nur falsche weil (fast) jeder hier doch noch an ein Upgrade denkt.

 

Hi,
ich gebe selbst Barista Kurse und kann Dir mal meine Erfahrung weitergeben. (keine Angst, ich will Dir keinen verkaufen!).
Es kommen die unterschiedlichsten Leute mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Interessen, was sie lernen möchten. Manche merken auch erst im Kurs, was sie sich anschaffen möchten oder verwerfen eine bestimmte Maschine oder Mühle wieder. Auf jeden Fall schließen sich die Wissenlücken und ich kann sagen, es ist immer lustig! Gerade das Thema Milchschäumen übrigens kann man in der Theorie kaum kapieren, lernt es aber umso schneller, wenn man es gezeigt bekommt.
Ich hab selbst ganz am Anfang gute Fortschritte gemacht, viel gelesen, viele Videos geguckt, aber eine professionelle Schulung und viel Praxis haben dann einiges abgekürzt. Ich kenne keine anderen Barista-Kurse, aber meine Teilnehmer sind immer fröhlich rausgegangen und keiner hat so ausgesehen, als wären die drei Stunden Zeitverschwendung und rausgeschmissnes Geld gewesen.

Liebe Grüße,
Kenny

 

der beste kurs ist die aufmerksamkeit.

wenn die basisparameter bekannt sind und man etwas antrieb zum austesten des equipments mitbringt:

spart man sich die frustration eines einsteigerkuses, wenn man nach einer barmaschine an seinem angemessenen einsteigereinkreiser steht

und kann eher schauen, wie man mit den vorhandenen mitteln seinem persönlichen geschmack und handling gerecht wird.

wenn die partner dabei mitmachen, umso schöner.

das kann man aber auch gerne anders sehen, ist ja nichts schlechtes an einem baristakurs.

man sollte nur nicht auf die verbreitete einschätzung verfallen, ein tutorial nähme einem das selber lernen ab.

 

Hallo Seppl,

schön, dass Du jetzt das entsprechende Equipment hast und Du schon probieren konntest, damit umzugehen. Der Kaffeestaub wird Dir erhalten bleiben...
Das Perfektionieren wird nicht aufhören, fürchte ich. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Testen

LG

Michael

 

Hallo Seppl,
wie geht es Dir denn so mit deinen Maschinen und was machst du für Fortschritte?

 

Danke ,Seppl.