Anfänger sucht (ersten) "guten" Kaffee

Man höre und staune: in den hintersten Winkeln eines Küchenschranks hat sich eine alte Zassenhaus Handmühle aufgetan, welche der Oma meiner Freundin gehörte. Diese habe ich so gut es ging von außen gereinigt. Für eine grobe Innenreinigung habe ich eine Ladung günstige Kaffeebohnen durchgejagt. Keine Ahnung, wie schwergängig sowas normalerweise ist, aber das Mahlgut kam mir einigermaßen homogen vor. Ich werde nochmal etwas Dinkel zur Reinigung vermahlen.

Mittlerweile habe ich auch herausgefunden, wo man den Mahlgrad einstellt. Der Kaffee ist jetzt etwa so grob wie Haushaltszucker. Die Durchlaufzeit für etwa 300ml liegt jetzt bei ca. 3 Minuten. Allerdings schmeckte der Kaffee etwas dünner. Vllt stelle ich sie doch wieder einen Hauch feiner ein, dann sollte alles perfekt passen.

Irgendwann sollte ich die Mühle mal öffnen und eine richtige Grundreinigung vornehmen und schauen, ob und wenn wo sich unter Umständen Rost gebildet hat.

Vermutlich handelt es sich um das Modell Nr. 105/106 "Record".

Jetzt bin ich doch schon mal gar nicht so schlecht aufgestellt.

Edit: Offenbar sind die Modelle Nr. 105, Nr. 106 und Nr. 106 "Record" verschiedene Modelle. Aber nur in ein paar Details, die ich nicht einordnen kann. Welches Modell es genau ist weiß ich gerade nicht. Alle Modelle sind von 1950/60

Edit Nr. 2: Offenbar ist es das Modell 105, zu erkennen am Schubladenknauf.

 

Jetzt habe ich auch den Buna Dimaa probiert und finde den richtig klasse. Das geht schon sehr in die richtige Richtung. Etwas kräftiger und weniger Säure als der Sierra Nevada. Ein toller Kaffee für den Morgen. Ich denke, dass ich auch den für mich optimalen Mahlgrad herausgekitzelt habe.

Edit: Die beworbenen Aromen von Nüssen und Kakao schmecke ich aber nicht so richtig heraus.

 

Vllt muss man echt auch einfach viel Erfahrung haben und viele Kaffeesorten in verschiedenen Röstgraden, Mahlstufen und Brühsystemen side by side probiert haben, um das direkter vergleichen zu können. Ich trinke gerade nur den Sierra Nevada und den Buna Dimmaa abwechselnd und mein Geschmackshorizont beschränkt sich auf wenige Termini, wenn ich es in Worte fassen müsste.

Da ich aktuell mit meiner Mühle durchaus zufrieden bin, wird die nächste Anschaffung wohl eine Frenchpress. Das erweitert meinen Horizont dann noch einmal. Und mit der Zeit probiere ich mich durch verschiedene Röster durch.

Im Moment ist es wie eine Reise und ich finde das aktuell recht spannend.

 

Die Definition von "wenig" im dem Zusammenhang geht mir leider ab. Wo würde eine ordentliche Handmühle da auf der Skala verortet werden. Angenommen natürlich, dass ein erforderlich grober Mahlgrad passend zur Frenchpress eingestellt wurde? Produzieren die eher viel oder wenig "Fines"?

Aeropress würde ich durchaus auch ausprobieren, keine Frage. Frenchpress war jetzt nur die erste Alternative, die mir einfiel. Danke für den Hinweis.