Anfängerbitte um Einschätzung: Gebrauchte Graef CM800

Das Hauptproblem der Graefs ist der Plastikmechanismus des Mahlwerks. Da können Näschen abbrechen, dann wird's teuer.
Guck mal nach gebrauchten Demoka 203, die sind wesentlich hochwertiger und stabiler gebaut, alles Metall.

 

Gebrauchte Handmühlen gibt es teils auch "günstig", für knapp 100€ bekommt man mit ein wenig Glück eine Feld47 oder Ähnliche. Die sind gebaut wie Panzer, da kann eig. auch nichts kaputt gehen und die liefern exzellentes Mahlgut! (sofern auch für Espresso geeignet, musst du schauen, es gibt auch Modelle von Herstellern wie Kinu/1zpresso mit Pour-Over-Mahlwerk!)

 

Meine erste Mühle war auch eine Graef CM800. Hab dann schnell eine andere gekauft da die Mahlgradverstellung einfach nicht gut genug war um alles aus der Bohne rauszuholen.
Ich hab dann relativ günstig eine SanMarco SM90. Die gibts manchmal schon ab 50€ auf Kleinanzeigen. Was das Mahlgut angeht ist die super. Bedienung sowie Totraum als Dosiermahler ist natürlich echt bescheiden. Aber man bekommt für wenig geld sehr gutes mahlgut.

 

Definitiv keine Graef 800, auch für den Preis nicht, aus den bereits genannten Gründen. In der Bucht bekommst Du im Moment eine gebrauchte Demoka 205 für knapp 30€ bis zu 125€. Selbst wenn die Scheiben nichts mehr sein sollten, bekommst Du für knapp 30€ Ersatz. Die Demoka hat mir zu meinen Anfangszeiten sehr gute Dienste geleistet und ist heute noch bei einem Boardie in Betrieb.

 

Deine Ausgangsfrage ist vielschichtig und was die Graef angeht, hast Du hier bisher ein ziemlich einheitliches Feedback bekommen.
Eine Frage bei so einer Anschaffung muss für Dich auch sein: Warum werden wohl so viele Mühlen dieses Typs so schnell wieder verkauft? Was Du als Gebrauchtangebot gefunden hast, ist auch nicht sooo überwältigrnd. Findest Du öfter.

Meine andere Frage an Dich wäre allerdings noch: Was für anderes Equipment planst Du denn? Es sollte einfach im Zusammenspiel passen.
Dein Ansatz ist sicher nachvollziehbar, nicht mit Top-Equipment einsteigen zu können oder wollen. Trotzdem muss es schon eine sinnvolle Grundausstattung sein, weil es sonst daneben geht. Vorhersehbaren Frust solltest Du Dir einfach ersparen.

 

Die Espressomaschine verdient auch ein "Wow".
Ich kannte sie überhaupt nicht, aber der Preis lässt vermuten, dass die Lebensdauer endlich ist.

Die AeroPress ist keine Espressomaschine, zaubert aber leckere Getränke. Wenn Du hier im Forum forschst, wirst Du da auch Rezepte und zahlreiche Hinweise finden. Eine gute Option, den Geschmack zu entwickeln. Allerdings nicht zwangsweise eine Vorbereitung auf Espresso, da die Extraktion komplett anders ist. Der Unterschied wird immer in den geeigneten Bohnen und Mühlen liegen.
Auch was die Eignung einer Demoka für die AeroPress angeht, werden andere Dir konkrete Hinweise geben können. Mit der Comandante wäre es auf jeden Fall kein Thema. Die Kinu wird hingegen als Espressomühle gepriesen und da wäre ich dann schon nicht sicher, wie die für AeroPress geht.
Eine ganz andere Option könnte auch sein, für die AeroPress nur mit einer durchaus guten und günstigen Tchibo Mühle zu arbeiten. Sind nur um die EUR 70 Kosten und sollte passen. Aber die ist definitiv nichts für Espresso, auch wenn damit geworben wird.

 

Ich bin in Sachen Brühkaffee totaler Banause und nehm einfach dieselbe Mühle und dieselben Bohnen wie für Espresso. Das klappt technisch einwandfrei, weil es anders als beim drucklosen Aufbrühen zu keinem "Stau" kommt.
Schneller Mahlgradwechsel geht mit der Demoka nicht. Wenn sie nicht ausreicht, dann statt anderer Mühle lieber dazu noch eine Tchibo oder Baratza Encore, sind beide gebraucht sehr günstig.

 

Aus meiner Sicht nicht so sehr, das Experimentieren mit unzureichendem Equipment halte ich für Zeitverschwendung mit Frustpotential und am Ende gibst Du in Summe mehr Geld aus, als wenn Du gleich mit einigermaßen brauchbarem Material an den Start gehst.
Ausnahme Aeropress, die ist wirklich Klasse, im wahrsten Sinne des Wortes preiswert, nicht billig.

 

Nicht nur die Lebensdauer denke ich!

Die untere Preisgrenze für einen Siebträger, bei dem sowas wie Espresso rauskommt, sind so 600 bis 800. €.

Für 80€ würde ich glaube schön Essen gehen.

 

Das war dann doch nur der Gegenwert von Schnellimbiss mit zwei Bier...

 

In der Schweiz auf jeden Fall …

 

Diese Maschine macht keinen Espresso. Es ist eine Schümlimaschine. Andere Extraktion, anderes Getränk.

 

Wo lebst du denn, dass für Einsteiger Espresso Maschinen 600 Euro veranschlagt werden.

 

Vermutlich bei einem Qualitätsanspruch, für den das gilt.

 

Halte ich grundsätzlich für einen Anfänger für ein falsches Signal, da bei den Einsteigermaschinen meiner Meinung
nach das erlernen der Skills zählt und im Endeffekt die Italienischen Chrombomber auch nicht das beste QM haben..
Da aber jedem das seine. Die Aussage, dass Espresso erst ab 600Euro anfängt ist aber nichts desto trotz falsch.

 

Das geht aber deutlich leichter und frustärmer, wenn man sich auf die Kernthemen konzentrieren kann, statt sich auch noch mit Unzulänglichkeiten billigster Technik auseinandersetzen zu müssen.

So stehen eben unterschiedliche Meinungen nebeneinander, ist so in einer pluralistischen Gesellschaft...

 

Überzeug mich gerne vom Gegenteil, erzähl mir, wo Technik Schrott bei dir anfängt und aufhört. Wir sind hier ja hier im Forum um den Horizont täglich zu
erweitern. Mit der Delonghi Lidl Maschine sind wir uns einig.. Aber zu sagen unter 600 ist nichts möglich, ist nicht richtig.