Anfängerfragen betreffend Reinigung, Wasseraufbewahrung und Härte

• Zum Reinigen: Gelegentlich auch das Duschsieb, die Duschplatte und für Brühgruppendichtung abnehmen und die Teile selber sowie auch die damit zugänglich gewordenen Bereiche der Brühgruppe reinigen. Ich gönne meiner Maschine auch einmal im Monat Kaffeefettlöser, habe aber keine konkreten Erkenntnisse ob alle 2-3 Monate nicht auch reichen würde.
• Das Wasser im Boiler bzw. HX ist abgekocht und somit keimfrei, da sollte nichts passieren. Den Tank leere ich jedoch bei längeren Pausen, z. B. Urlaub. Bei so geringer Nutzung würde ich jedoch eher zu einer Thermoblockmaschine greifen, weil darin so gut wie kein Wasser stehen bleibt. Und wenn es Bedenken wegen Schwermetallen gibt zu einer Maschine, wo die Wasser führenden Teile aus Edelstahl sind.
• Die Wasserhärte hat nichts mit gut oder schlecht zu tun. Hartes Wasser führt schnell zu Verkalkung. Einkreiser und Thermoblöcke lassen sich recht einfach entkalken. Dampfkessel sind dagegen knifflig, einfach mit Entkalker Durchspülen geht da nicht. Für die Maschine kann das Wasser nicht weich genug sein, für den Geschmack ist eine gewisse Härte nützlich. Bei mir kommen knapp 4 dH aus der Leitung, das scheint ein guter Kompromiss zu sein. Volvic wird oft als Flaschenwasser empfohlen weil sehr weich, nicht zu teuer und gut zu bekommen. Leider muss das durch halb Europa gekarrt werden und die Plastikflaschen landen im Müll. Für die Umwelt besser ist Wasser aus der Nähe, wo zumindest die Transportwege kurz sind. Aber weich muss es sein!

 

Volvic hat 4°dH, das ist noch ein Unterschied. Mit 6° wärst Du noch gut bedient, mit 11° schon nicht mehr. Dass die Abweichungen so breit sein sollen, ist auch ungewöhnlich. Dein Wasserwerk wird Dir genau sagen, aus welcher Quelle Du bedient wirst. Einerseits brauchst Du bei 11° unnötig viele Entkalkungszyklen, was Arbeit darstellt und auch die Komponenten beansprucht, und die Komposition der Mineralien im Wasser hat auch geschmacklich Einfluss. Klar kann man Plastikflaschen ablehnen, aber die Chemie, die da ins Abwasser gespült würde, muss in einer Ökobilanz auch bedacht werden.

 

Ich putze sogar alle 2 Wochen mit Kaffeefettlöser bei 1-3 Kaffees pro Tag. Da läufts schon immer braun raus. Ohne Reinigungsmittel mach ich das alle paar Tage.

Im Tank kann lang stehendes Wasser Probleme machen. Wenn man wirklich so wenig trinkt würde ich auch zum Thermoblock und geringen Tank Füllständen gehen. Oder noch besser zu Filterkaffee.

Mal so mal so. Ich komme mit 9 °dH aus dem Hahn bei uns klar. Flaschenwasser ist ohne Auto keine Option und mit Filtern will ich mich auch noch nicht rumschlagen. Da Entkalke ich lieber etwas häufiger (2 mal pro Jahr). Wäre das wasser deutlich härter würde ich wahrscheinlich einen Festwasserfilter einbauen, aber so komm ich auch noch gut ohne klar.

 

Da habe ich mir noch keine Gedanken zu gemacht, ich nutze meine Maschine aber auch mehrfach täglich. Als ich gekauft habe hatte ich Thermoblöcke schlicht nicht auf dem Schirm. Heute wurde ich wohl eher einen Thermoblock kaufen als eine Boiler Maschine, vor allem wegen der kurzen Aufheizzeit und der besseren Energieeffizienz.

 

Was ist eigentlich mit der Frische der Bohnen bei dem Konsumverhalten? Espresso wird nur zum Espresso, wenn der Kaffee frisch gemahlen und die verwendeten Bohnen nicht zu alt sind. (2 Monate nach Röstdatum sind für mich so die absolute Grenze, da merkt man aber schon sehr den Qualitätsverlust)

 

Wie man's nimmt. Laufend entkalken ist bei einer Boilermaschine halt auch nicht schön. Ich verwende weiches Wasser und habe in den letzten 4,5 Jahren nie entkalkt. Und hoffe, dass das noch lange so bleibt.
Zu hart/zu weich wirkt sich dann auch auf den Geschmack aus (wobei der von Dir angegebene Bereich da unproblematisch ist).

Wie oben bereits angesprochen ist das schon ein sehr weiter Bereich. Wo hast Du den her? Die Wasserwerke geben den normalerweise genauer an. Kann natürlich sein, dass das Wasserwerk in Großstädten wie Wien nach Bedarf aus verschiedenen Quellen mischt. 6 °dH würde ich wohl noch nehmen, 11°dH wäre mir zu hart. Ich selbst verschneide mein Wasser auf eine Härte von 3°dH.

Ich würde mal selbst einen Wassertest machen und mich nicht auf die Angaben des Wasserwerks verlassen. Vor allem, wenn die Werte evtl. schwanken, dann kann man den Test von Zeit zu Zeit wiederholen. Mit einem Tröpfchentest geht das schnell und günstig. Ich würde da zu einem KH-Test raten, weil die KH für die Kalkbildung verantwortlich ist (und nicht Gesamthärte; die KH wird in Wien vermutlich sowieso nicht extrem unter der GH liegen denke ich).
Da kannst Du z.B. so einen Test verwenden: JBL - ProAquaTest - KH Karbonathärte - Komplettset

 

@Chi_Hua_Hua ich habe die Seite gefunden, auf die Du Dich vermutlich beziehst: Wasserhärte - Qualität des Wiener Trinkwassers

Ich denke, die Angaben sind deswegen so breit, weil Wasser aus den Hochquellenleitungen (GH/KH 9/8,4 bzw. 6,8/6,8) mit Grundwasser gemischt wird (GH/KH 15,4/13,6 bzw. 17,5/13,1). Das kann sich quasi laufend ändern, ich würde mich da nicht darauf verlassen wollen. Hier die Link zu den Wasseranalysen:
Hochquellenleitungen
Wasserwerke (Grundwasser)

 

Wobei

nicht zu

führen kann.

 

@NiTo: Ja, das dachte ich mir beim Zusammenschreiben der Werte auch; die 6°dH bekommt man nur, wenn ausschließlich Wasser aus der einen Quelle verwendet und die 6,8°dH nach unten gerundet werden. Insofern sind die 6°dH sehr optimistisch. Andererseits sind die Wasseranalysen ja auch Momentaufnahmen und die Werte können schwanken. Ich denke, die Angabe von 6-11 °dH des Wasserversorgers ist schon ok, man muss aber wohl davon ausgehen, dass man die untere Grenze praktisch nie bekommt und die obere realistischer ist.

@Chi_Hua_Hua: Wie gesagt, ich würde lieber selbst nachmessen, mehrmals über Wochen.

Edit: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Mischung abhängig von der Tageszeit schwankt, je nach aktuellem Wasserbedarf…evtl. wäre Flaschenwasser oder ein Filter doch eine Überlegung wert.

 

Welche Hochquellenleitung und ob/wieviel mit Grundwasser gemischt wird, hängt in Wien stark vom Standort (Bezirk) ab.

 

(Ich kann leider erst im 2. Beitrag Links teilen)

Ein bisschen mehr Info gibt es hier:
Netz der Wasserrohre in Wien
und auch hier:
Allgemeinbefund des Wassers aus der Lobau - Qualität des Wiener Trinkwassers
Und wenn man noch mehr über die beiden Hochquellenleitungen erfahren möchte, bietet sich auch Wiki an:
I. Wiener Hochquellenleitung – Wikipedia
II. Wiener Hochquellenleitung – Wikipedia

Es heißt jedenfalls, dass zu 95% Hochquellenwasser verwendet wird...

Ich kenne jedenfalls niemanden in meinem Dunstkreis, der in Wien Flaschenwasser verwendet. Ein paar greifen zu Filtern, aber auch ohne Filter ist die Verkalkung nicht sehr stark (wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann). Die konkrete Wasserhärte mal zu messen, wäre aber klarerweise mal interessant.

 

Was da an brauner Suppe bei mir rausläuft, da ists nicht zu wenig. Der Hersteller empfiehlt bei meiner Maschine sogar wöchentliche Reinigung mit Cafiza und tägliche ohne im Heimbetrieb. Im Café dürfte täglich mit Kaffeefettlöser gereinigt werden.

Manche störts, andere nicht. Filterkaffee ist keine Option?

 

Bei mir ist auch bei nur 1 mal pro Monat das Wasser kaum verfärbt. Dürfte von Fall zu Fall verschieden sein. Einfach die Intervalle solange verkürzen bis du dein persönliches Optimum gefunden hast.

 

Dann wollen sie auch hoffentlich richtig lernen und üben Espresso zuzubereiten. Als Weihnachtsgeschenk kannst du vielleicht schonmal einen Barista Kurs raussuchen.

 

Viel Erfolg dabei, es ist nicht unbedingt einfach.