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Das mag sein, aber für mich als Leser kam es eben so rüber.
Gruß, René

 

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Zuminderst ist es das geringere Übel.

So geschieht es auch manchmal. Standard ist jedoch das die Menschenhändler direkt in die Famile gehen, dort versprechen, dass die Kinder mit Geld wieder kommen. Die Eltern erklären isch bereit. Dumm nur dass die Kinder dann ohne Geld wieder kommen, aber dafür mit kaputter Seele und kaputtem Körper.

Das ist nicht überall so. Wie gesagt. "Nur" ca. 50% der Weltweiten Kaffeernte wird so geerntet, der Rest durch unterbezahlte Erwachsene. Man weiß halt nicht ganz genau, auf welchen Plantagen nun Kinderarbeit vorherrscht. Wenn Firmen sagen "bei uns ist das verboten" haben die dennoch kein Einfluss darauf, wie die Bedingungen vor Ort sind. Die meisten Herstellen behalten da ja geheim von welchen Plantagen die die ihr Kaffee mischen. Das Meiste wir ja ohnehin auf Börsen gekauft, also gekauft, nachdem es geerntet wurde, und so hat man auch kein Einfluss auf die Bedingungen vor Ort. Das verrückte, wenn da Teams mit Kameras hingehen, werden fast immer Kinder gefunden, so dass die 50% eher noch vorsichtig geschätzt sind.

Ganz wenige sind "fair" bezahlt und Kinderarbeit ist dort verboten, bei gleichzeitige stärkerer Kontrolle.

 

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Hallo Silvaner,

so war das in der Tat nicht gemeint - wobei ich es gut finde, sämtliche moralisch-ethischen Erfindungen kritisch zu hinterfragen. Das heißt nicht, sie in die Tonne zu treten, aber es heißt, auch offen und vorurteilsfrei über alternative Gesellschaftsentwürfe nachzudenken. Es heißt, sich auch einmal in die Lage der Arbeiter vor Ort zu versetzen, deren Tradition und Lebensweise zu verstehen. Es heißt, unsere westlichen Wertmaßstäbe nicht als universell gültig zu verstehen.

Oft scheitert nämlich jeder Versuch einer Verbesserung von Lebensumständen ("Entwicklungshilfe") an eben dieser Arroganz.

Was Michi beschreibt ist ja auch eine institutionalisierte Kinderarbeit. Die Firmen beschäftigen die Kinder direkt und nehmen sie dazu aus ihren Familien heraus. Das ist nachvollziehbar schlecht für die Kinder und deshalb - und dieses Urteil zu fällen ist wichtig - abzulehnen. Ganz gleich, welche Maßstäbe man zu Grunde legen mag. Aber weiter oben habe ich eine Art der Kinderarbeit beschrieben, wie sie eben auch häufig vorkommt (Kind hilft Eltern), und diese Art der Kinderarbeit ist oft wichtig für die Bildung und Erziehung der Kinder - so wie in unserer Gesellschaft auch Kinder früh in den Haushalt eingebunden werden und in immer größere Aufgaben hineinwachsen, die sie darauf vorbereiten, einmal selbst einen Haushalt und ein Erwerbsleben zu führen.

Ist das so verständlicher?

Beste Grüße,
Bohnenheld

 

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Hallo Bohnenheld,
dass man über die Art der Entwicklungshilfe, wie sie allgemein von Ost und West praktikziert wird, ernsthaft diskutieren müßte, da bin ich ganz Deiner Meinung. Aber ich finde, das würde in einem Kaffee-Netz doch etwas zu weit führen.
Der Begriff "Kinderarbeit" ist wirklich etwas schwammig. Aber es gibt halt schon einen Unterschied, ob ein Kind zuhause hilft oder für irgendwelche Profitmaximierung von irgendwem für einen Hungerlohn arbeiten müssen, wie eben im Filmbericht von der ARD gezeigt wurde. Das hat mit "Kind hilft Eltern" nun wirklich nichts mehr zu tun, wenigstens nicht im humanistisch-erzieherischen Sinn. So wie es gezeigt wurde, kann es nur bedeuten, dass die Kinder extrem ausgebeutet werden um den bereits ausgebeuteten Eltern zu helfen. Wo da aber ein pädagogischer Ansatz zu erkennen ist, entgeht meiner Sichtweise auf die Dinge. Es ist einfach nur eine doppelte Ausbeutung.
Gruß, René

 

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Dass die Schwellen- und Entwicklungsländer die "westliche" Welt bzgl. der Gesamtwirtschaftsleistung überholen werden ist gut möglich. Ist aber in doppelter Hinsicht ein Rechenspiel mit falschen Karten. Erstens beinhalter der Begriff Schwellen- und Entwicklungsländer geschätzte 2/3 der Länder dieser Erde und 80% der Bevölkerung. Eine korrekte Vergleichsbasis müsste das pro Kopf Bruttosozialprodukt sein und nicht die absoluten Zahlen. Zweitens haben einige wenige Länder die Nase weit vorn, andere (oft rohstoffarme Länder) sind von der positiven Entwicklung völlig abgekoppelt.

Dass neue "Global Player" am Tisch der Weltpolitik und Weltwirtschaft sitzen, muss nicht negativ sein. Alleinherrschaft (die "wir" bis jetzt besaßen) ist meistens nicht sehr fruchtbar, ob in einem einzelnen Land oder im Weltmaßstab. Deshalb sehe ich für die westliche Welt kein Untergangsszenario für 2015. Dass wir schwerwiegende Probleme haben, geschenkt. Nur sollte man nicht dem Trugschluss erliegen, dass Schwellen- und Entwicklungsländer keine hätten!

Gruß, René

 

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wobei das noch nichts darüber sagt, wie das Geld verteilt ist.
Vom Reichtum profitieren meist einige wenige auf Kosten der Armen.
Die Tendenz den Wohlstand zunehmend so zu verteilen zeigt sich ja auch bei uns.

Wirtschaftspolitik wird immer noch in Form eines Kampfes geführt, in dem in der 1. Welt noch die Stärkeren sitzen, der Rest der Welt aber "nachrüstet".
Neue "Global Player" würden die Chance bringen, sich stattdessen einer Kooperation zuzuwenden.
Dies würde aber auch eine grundlegend andere Art von Unternehmensführung verlangen - weg davon, rücksichtslos möglichst grossen Profit zu erzielen indem man so optimiert, dass die Auswirkungen (Umwelt, Krankheit, ...) auf die Allgemeinheit verschoben werden.
(siehe beispielsweise "Global Marshall Plan")

 

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cafePaul, ich unterschreibe alles, was Du schreibst!
ciao, René