Astoria aep jun

@haemmi:
Die Temperatur schwankt bei kurz hintereinander folgenden Bezügen um 1-2°C, bleibt aber immer auf demselben Level, den ich auch nach Stillstandszeiten habe. Insofern möchte ich anhand meiner Messungen Deiner Vermutung widersprechen daß der Thermosyphon hier schneller überhitzt. Dazu paßt auch eine Messung direkt am Rohrstutzen vor dem Thermosyphonausgang - dort bleibt die Temperatur innerhalb einer Streuung von 3°C, ausgehend von 4 Messungen in einer Stunde, mal mit und mal ohne Bezüge - diese Streuung wird dann spätestens beim Einlaufen in die Vorkammer vom Brühkopf glattgebügelt. Denn auch die Vorkammer hat eine Temperatur, die über der Wassertemperatur liegt. Bei solchen Voraussetzungen ist es dann natürlich nicht erforderlich, den Brühkopf bis nahe der Auslauftemperatur vorzuheizen. Den einzigen Negativeffekt den ich bis jetzt feststellen kann, ist die Tatsache daß die Maschine wirklich eine gute Stunde Aufheizzeit benötigt - und daß dieses Gleichgewicht nur bei geschlossenem Gehäuse funktioniert. Andersherum wird es so bei einer Kesselisolierung mit Sicherheit auch nicht mehr funktionieren.
Der Boilerflansch bringt übrigens wie schon gesagt gar nicht so viel Heizleistung zur Brühgruppe - dazwischen liegt eine dicke Teflondichtung. So messe ich direkt am Kesselflansch um die 100°C, während es direkt am Brühgruppenflansch keine 90 Grad mehr sind. Ein kontrolliertes/gewolltes Gefälle also.


Gruß
Stefan



Edited By Stefan on 1111505666

 

Ich habe Dich durchaus verstanden - allerdings würde ich die Konstruktion der Astoria nicht mehr als 'richtiges' Thermosyphonsystem bezeichnen, eher als Mischform aus Thermosyphon und vom Kessel beheizter Brühgruppe. Im Stillstand zirkuliert ja in bzw. an der Astoria-Brühgruppe kein Wasser zwischen Wärmetauscher und Brühgruppe, dies geschieht nur bei Kaffeebezug.

Gruß
Stefan

 

[quoteost_uid0]Wärmetauscher sind zudem teilweise unterschiedlich eingebaut (z.B. Cimbali schräg - Bezz senkrecht...), mal mehr, mal weniger im heissen Kesselwasser. Dementsprechend reagieren sie auch etwas anders auf Erwärmung...[/quoteost_uid0]

Eben - und da wären wir hier bei einer weiteren Variante. Bei Astoria verläuft dieser hinten waagerecht von Kesselstirnwand zu Stirnwand, gerade so hoch angebracht daß er bei halb gefülltem Kessel noch komplett unter der Wasseroberfläche liegt.


Gruß
Stefan

 

Wenns nach der strengen Lehre geht, stimme ich Luciano natürlich zu. Trotzdem finde ich, daß die Konstruktion mit der großen Vorkammer ein gewisses Alleinstellungsmerkmal ist.
Ein bissel 'Divina' hat meine Argenta übrigens ja - die Siebhaltergriffe habe ich von diesem Modell 'geklaut'...


...haptisch übrigens kein Vergleich mit den kantigen Originalen der AEP. Kurz beim Händler in die Hand genommen und ganz schnell wieder weggelegt.
Heute habe ich übrigens die etwas zu dicke Siebträgerdichtung gegen eine 0,5mm dünnere ausgetauscht, die nebenbei noch aus einer weicheren Materialmischung besteht. Man kann den Siebhalter jetzt quasi mit zwei Fingern locker einspannen und er hält dicht - einfach göttlich. Wenn ich jetzt zur Oscar wechsle, muß ich richtig 'arbeiten' - da werde ich bei der jetzt folgenden Durchsicht und Großreinigung wohl auch versuchen, ein solches Exemplar einzusetzen - Anfang April muß die Kleine nämlich wieder richtig ackern, 20 Leute wollen dann einen ganzen Tag lang von ihr versorgt werden... :laugh:


Gruß
Stefan

 

Heute ist die Astoria auf ihren endgültigen Standplatz umgezogen:

[imgost_uid0]http://img165.exs.cx/img165/4359/pict16073wa.th.jpg[/imgost_uid0]

[imgost_uid0]http://img165.exs.cx/img165/8558/pict16097bl.th.jpg[/imgost_uid0]

Vorher sah es so aus:

[imgost_uid0]http://www.arcor.de/palb/alben/35/3496035/400_3631653034616432.jpg[/imgost_uid0]


Um das Massivholz zu schonen, haben wir eine Blechplatte per doppelseitigem Klebeband auf der Arbeitsfläche fixiert. Die beiden
braunen Andrückunterlagen sind übrigens nur ein Versuch - es handelt sich dabei schlicht um Möbelgleiter zum Selbstschneiden aus feinem Nadelfilz...

 

Abwarten, das dicke Ende kommt ja erst noch, sprich die neue Farbe. Mittlerweile sind wir bei der Farbplanung vom Silbermetallic abgekommen und favorisieren ein helles Blau, das mit der Wandfarbe (und zufällig auch den Walküre-Tassen) korrespondiert... :laugh:

Gruß
Stefan

 

Hallo Horst

Das Temperaturproblem hat sich quasi von selbst gelöst, nämlich seitdem ich das Gehäuse wieder geschlossen habe. Eine Seite weiter zurück habe ich das ja genauer ausgeführt - bei der Konstruktion/Dimensionierung des Wärmetauschers und dessen Zusammenspiel mit der Brühgruppe spielte hier deutlich der Faktor der isolierenden Wirkung des Gehäuses eine Rolle.
Der Espresso gelingt perfekt, sicher auch wegen der hervorragenden Temperaturkonstanz der Maschine. Die Unterschiede zwischen Ein- und Zweitassensieb sind so gering daß man sie durch stärkeres Anpressen beim Eintassensieb ausgleichen kann, ein LaMarzocco-Eintassensieb werde ich wohl auch mit dieser Maschine nicht brauchen. ::
Der Kessel hat ein Gesamtvolumen von 5l, wovon effektiv 1,7l auf den Dampfteil entfallen, der Wärmetauscher faßt im Betrieb 0,25l. Das erklärt dann auch die gut eingeschätzte Aufheizzeit von einer guten Stunde. Hierbei spielt auch wieder die nicht direkt beheizte Brühgruppe eine große Rolle.
Zu den Betriebszeiten - ich lasse die Maschine nur dann durchlaufen wenn absehbar ist, daß ich sie innerhalb von 5 Stunden brauche. Sie läuft täglich zwischen 7 und 12 Stunden am Stück, mehrmals am Tag einschalten brauchte ich sie noch nicht. Was die Sicherheit angeht - momentan drehe ich nach dem Abschalten und in meiner Abwesenheit den Wasseranschluß zu, das werde ich sicherlich noch per Magnetventil automatisieren. Da die Maschine nicht in unmittelbarer Nähe zum Wasseranschluß steht, sondern genau gegenüber, mußte ich eine mit 5m sehr lange Zuleitung legen - da bin ich doch etwas vorsichtig (das Abwasser wird in einem 5l-Kanister aufgefangen...). Weiterhin werde ich noch einen Druckminderer einplanen, der Wasserdruck hier im Haus beträgt zwar noch tolerable 6bar, aber bedingt durch die lange Leitung rappelt diese, sobald oben jemand im Bad Wasser verbraucht. ich erhoffe mir vom Druckminderer da eine gewisse entkoppelnde Wirkung - die poltergeisthaften Geräusche sind nicht jedermanns äh -fraus Sache... :laugh:


Gruß
Stefan

 

By the way - da ist ein kleines Polsterpäckchen unterwegs... ::


Gruß
Stefan

 

Ich grabe diesen alten Thread aus aktuellem Anlass nochmal aus - nach nunmehr fast 11 Jahren Betrieb wird die Maschine nämlich in Kürze nochmal komplett durchgecheckt. Was bislang alles 'verbraucht' wurde: 2 Überdruckventile, ein Entlüftungsventil, 2 Pumpenköpfe, 2 Magnetventile, 6 oder 7 Brühgruppendichtungen, 3 Duschsiebe (aktuell IMS Competition 200µm). Austausch Dampfrohr gegen Edelstahlvariante, zweimal vergebliche Kalkdiagnose - naja, bei 3°dH...
Die einzige aktuelle Verschleißerscheinung ist ein minimal leckendes Kesselstandschauglas, die letzten fünf Jahre ist nichts mehr kaputtgegangen. Der Panzer ist also in der Summe durchaus ein Sparbrötchen geblieben wenn man von dem wiederholten Pumpenmproblem in den ersten Jahren absieht. Demnächst darf der Kessel nochmal Frischluft schnuppern, ich bin gespannt...