Auber PID Lebensgefahr?

Moin moin,
wie auch einige Andere hier, war ich bislang nur passives Mitglied und verfolge mit großem Interesse, worüber sich hier so ausgetauscht wird.
Ich habe mir vor ein paar Monaten die Kombination aus Rocky (no doser) und Silvia gekauft und bin damit sehr zufrieden. Trotzdem fand ich auf die Dauer das Temperatursurfen mit der Silvia etwas lästig und habe mir daher das hier gut bekannte Auber PID geordert. Die "einfache" Version zur reinen Brühtemperatursteuerung ohne PI oder Steam-control. Womit ich auch bei meinem eigentlichen Anliegen angekommen wäre.
Aber nochmal kurz vorweg: Ich bin absoluter Elektro-Laie und mache mir eventuell umsonst Sorgen. Auf keinen Fall möchte ich Auber hier schlecht reden, ihnen Fahrlässigkeit vorwerfen oder ähnliches. Ich erhoffe mir bloß Aufklärung, da ich mir ernsthaft sorgen mache.
Für die Stromversorgung des Controllers greift man die Netzspannung am main switch (230 V !?) ab und führt diese über sehr sehr dünne Kabel, deren Isolierung auch nicht gerade den besten Eindruck erweckt, durch einen Spalt im Gehäuse zum Controller. Gerade diese Zuführung durch den Spalt macht mir sorgen. Das Metall ist recht scharfkantig und die Isolierung der Kabel wie gesagt sehr dünn.
Außerdem: Bei der Installationsbeschreibung von Auber wird in den Schritten C5 und E6 die Installation des Schutzleiters an der Controller-Box beschrieben.
https://www.seattlecoffeegear.com/assets/files/silvia-pid-installation-guide.pdf
Dieser Schutzleiter war bei mir nicht im Lieferumfang und ich habe ihn demzufolge nicht installiert!
Die Maschine läuft und der PID funktioniert soweit einwandfrei, aber ich habe nun ein extrem ungutes Gefühl bei der Sache. Schwierigkeiten hatte ich bei der Installation nur dadurch, dass die Beschreibung für das "Komplettpaket", also inkl. steam-control und PID gilt und ich viele Schritte weglassen musste, ohne dass explizit daruf hingewiesen wurde. Braucht man den Schutzleiter eventuell bei "meiner" Variante gar nicht? Aber ich führe doch 230 V an die Controller-Box, oder etwa nicht? Auch in der Maschine machen mir die dünnen zusätzlichen Verkabelungen sorgen, auch wenn ich da alles penibel mit Kabelbindern geordnet habe....
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar! Ich mache mir jetzt erstmal nen Espresso und hoffe, ich erlebe eure Antworten noch

 

Nene, dass mit dem ground wire hast du falsch gelesen, Irotier. Man Klemmt nur kuzfristig einen der Beiden Erdungen ab, um das mitgelieferte (in meinem Fall nicht mitgelieferte) "Controller box ground wire" an dieser Stelle anzuklemmen. Dieses verfügt über einen "piggyback connector" (so ne Art weiche), damit man die ursprüngliche Original-Erdung ebenfalls wieder anschließen kann.

Mit dem Rest hast du natürlich recht. Der Strom wird durch die Leistung des Verbrauchers bestimmt. Aber wenn an die Stelle des Verbrauchers plötzlich mein Körper tritt...? Wie gesagt, ich bin Laie. Und zur mechanischen Beanspruchung. Der Spalt ist wirklich sehr dünn, die Kabel passen gerade so durch. Wenn ich den Siebträger einspanne, den Dampfhahn bewege oder die Edelstahlfront abwische, ist da schon manchmal etwas Bewegung in der Silvia. Gerade vorne am Blech.

edit: ich war auch zu langsam!
Vielen Dank, Equinox und S.Bressau! Klar, das Gehäuse des PIDs ist durch die Klebestreifen (die im übrigen auch nicht mitgeliefert wurden...) gegen das Gehäuse der Silvia isoliert. Das könnte brennzlich werden.
Ich wollte aber ohnehin das ganze noch einmal umbauen und den Regler oben in die Tassenablage integrieren. Optisch für meinen Geschmack irgendwie schöner und außerdem kann ich im jetzigen Zustand den Dampfhahn nicht mehr frei bewegen. Dann kann ich ja auch auf den fehlenden Schutzleiter (der dann ja gar nicht mehr fehlt) pfeifen!?

 

Danke, Equinox!
Ich habe die Silvia stillgelegt und der PID ist nun schon erfolgreich in die Front (fand ich noch besser, als in die Tassenablage) integriert.
Jetzt warte ich noch auf die Lieferung Armaflex, um den Kessel zu isolieren, bevor ich dann wieder alles zusammenbaue und in Betrieb nehme. Ich hoffe nur, dass die Regelung des PID bei isoliertem Kessel genauso gut funktioniert. Vermutlich müssen die Parameter angepasst werden!?
Für mich hat sich das Projekt in jedem Fall jetzt schon gelohnt, da ich durch das Zerlegen und Zusammenbauen der Maschine einiges über Aufbau und Funktion gelernt habe.

 

Wo ich jetzt schon dabei bin, überlege ich, ob ich die von auber mitgelieferten Kabel noch alle gegen Hochtemperaturlitzen ersetzen sollte!?
https://www.conrad.de/de/hochtemper...braun-lappkabel-0050003-meterware-600329.html

Ich weiß nicht, in wie weit die "Auber-Kabel" Hitze vertragen, einen Aufdruck haben sie nicht.
Die von Rancilio werkseitig verbauten Kabel sind laut Aufdruck bis 105*C ausgelegt. Würden die denn auch dahinschmelzen bei Boilerkontakt? Das denke ich doch eher nicht, aber die Temperaturen sind ja schon noch ne Ecke höher.

Was meint ihr, ist ein Upgrade der Auber-Litzen sinnvoll, oder reicht es, die Litzen eng und geordnet zu verlegen, so dass direkter Kontakt zu den ganz heißen Bauteilen ausgeschlossen ist? Ich werde den Boiler ja ohnehin noch isolieren, so dass tendenziell etwas weniger Temperatur im Maschinenraum entsteht.

 

So, Armafelx ist heute angekommen und ich hab den Kessel isoliert und alles wieder zusammengebaut. Ich habe auch noch eine kleine Zwischenwand aus Blech zurechtgeschnitten und die ebenfalls mit Armaflex beklebt. Ich erhoffe mir davon, dass die Umgebungstemperatur des PID-Controllers deutlich gesengt wird und ich mir keine Sorgen um dessen Lebensdauer machen brauche. Der Plan scheint auch aufzugehen. Die linke Seite der Maschine ist gewohnt warm bis heiß, die rechte Seite dagegen eisekalt.
Nochmals vielen Dank für eure Hilfe!





P.s. Ja, es stimmt. Ich hab die Aussparung für den PID etwas zu tief ausgesägt