Aufheizzeit Zweikreiser

AW: Aufheizzeit Zweikreiser

Jetzt mal unabhängig von den Bezzies, kann mir bitte mal jemand erklären, wieso er der Meinung sein sollte, dass bei ner E61-BG Leerbezüge die Aufheizzeit verkürzen sollen??

Für mich ist das nur heißes Wasser in den Ausguss schütten. Stromspartechnisch ist das totaler Blödsinn. Und bringen tuts eh nichts.

Grüße,
Dale.

 

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Ich versuchs mal: Das Wasser ist nach ca. 8-10minuten auf Temperatur, nur der relevante Rest ist es nicht. Der Thermosiphon basiert auf reiner Wärmeleitung - es gibt ja keine Pumpe, die das Wasser im Brühkopf rotieren lässt. Somit kann mit einem Leerbezug mit heißem Wasser diesem Wärme entzogen werden - die Brühgruppe wird schneller heiß.

Ein wenig leienhaft - oder liege ich hier total daneben?

 

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Nö,

Der Thermosiphon funktioniert über Konvektion - und zwar passive. Das heiße Wasser FLIEßT. Wärmeleitung wird eher zur Erwärmung des ganzen E61-Messing-Kloppers "benötigt" - also vom warmen zum kalten Messing. Bei Zweikreisern hat man doch sehr schnell ziemlich heißes Wasser im Kessel, woraus siche die E61-Zirkulation speist. Weiß nicht, ob normales Espresso-Brüh-Wasser das ganze beschleunigen würde..

Leider finde ich den Thread nicht mehr, wo das mal jemand nachgemessen hat... Resultat war aber meiner Meinung nach: unwirksam.

Grüße,
Dale.

 

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...also, ich kann meine Erfahrungen zur Rocket Cellini Evoluzione zum Besten geben:

Von völlig kalter Maschine zum ersten Abschalten der Heizung und ca. 1 bar Kesseldruck dauert es bei mir ziemlich genau 10 Minuten.

Dieser Wert variiert aber von Maschine zu Maschine, ist bei meiner aktuellen Maschine so. Bei meinem ersten Exemplar, das wegen der Manometer-Thematik (siehe Forum) ausgetauscht wurde, hat es ziemlich genau 15 Minuten gedauert.

Natürlich ist nach 10 Minuten dann wie vielfältig geschrieben noch nicht alles komplett durchgeheizt, ich finde jedoch, dass es wirklich erstaunlich schnell geht. Wenn Du den Siebträger beim Aufheizen schon locker einspannst, stellst Du fest, wie schnell die Brühgruppe und damit natürlich auch der Siebträger warm wird.

Sehr gute Bezüge sind auf jeden Fall deutlich unter 30 Minuten ohne größere Kunstgriffe möglich. Ob das jetzt nach 15, 20 oder 25 Minuten ist, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, auch deshalb, weil es eben bei jeder Maschine etwas variiert.

Auch sonst finde ich die Cellini Evo erstaunlich temperaturstabil, auch bei längeren Zeiten zwischen zwei Bezügen. Das Überhitzungsproblem ist m.E. sehr übersichtlich... Natürlich kommt das Wasser nach längerer, eingeschalteter Standzeit direkt anders aus dem Brühkopf, als nach einem Leerbezug. Wenn der Leerbezug aber auch dann mal wegfällt oder vergessen wird, sind die Ergebnisse dennoch durchaus gut brauchbar.

Übrigens: In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht, warum Einige unbedingt die Kesseltemperatur erhöhen wollen. Ich finde die Werkseinstellung von ca. 1 bar ideal, weil dann die Maschine gerade nicht so schnell überhitzt, die Dampfpower bei der Cellini Evo aber trotzdem immer locker ausreicht. Auch für eine große Kanne auszuschäumender Milch nie ein Problem.

Der Wissenschaftler, der bis auf die dritte Nachkommestelle bei der Kaffeezubereitung die Temperatur misst, bin ich aber auch nicht, will ich auch gar nicht sein, da verlasse ich mich lieber auf meine Zunge... Das ist wahrscheinlich auch eher der italienische "Approach"...;-)


Viel Spaß,

DonCaffe

 

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Ist bei mir auch genauso.
Habe mir gerade nach 40 Minuten Aufheizzeit einen Espresso zubereitet - das Beste, was ich seit langem getrunken habe!!
Espresso: Parottacaffé Gran Crema Ciao
Schlürfi0711

 

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Damit sie mit der Temperatur variieren können, Stichwort Temperatursurfen mit Leerbezug. Die Suche sollte dir dazu jede Menge Lesestoff liefern.

 

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Ich kenne jemanden, der das versteht.

Managing the Brew Temperature of HX Espresso Machines • Home-Barista.com

;-)

 

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...vielen Dank, ich kenne den Artikel, ich bin wie gesagt auch so absolut happy und super zufrieden mit dem, was da so raus kommt; die aller, aller letzten Details überlasse ich in diesem Fall gerne Anderen, da entdecke ich für mich persönlich keinen Mehrwert und verwende die rare Zeit lieber für Anderes...;-)

 

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Sorry, ich wollte Dir keine Unkenntnis unterstellen oder den Besserwisser geben.
Ich habe den Artikel erwähnt, weil dort ein aus meiner Sicht handfester Grund erwähnt wird, der eine höhere Kesseltemperatur sinnvoll macht. Nämlich dann, wenn häufig oder gelegentlich sehr viele caffès hintereinander gemacht werden. Bei einer niedrigen Kesseltemperatur muss in diesem Fall zwischen den einzelnen Bezügen eine längere Wartezeit in Kauf genommen werden, soll die Bezugstemperatur nicht absacken. Wenn (wie bei mir) dieser Fall praktisch nie vorkommt, halte ich genauso eine niedrigere Kesseltemperatur für die bessere Wahl. Müsste ich jeden Morgen fünf Cappuccinos machen, würde ich die Temperatur höher einstellen (oder eine zweigruppige Maschine kaufen...).

 

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Meines Wissens wird das Thermosyphonwasser, das die Brühgruppe erwärmt, aus dem HX gespeist und kommt nicht direkt aus dem Kessel.

 

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Macht Sinn! Sonst bräuchte die Gruppe ja auch einen Anschluss mehr... stimmt. Und überhitzen können sie so natürlich über den HX auch noch, logisch.. Wieder was verstanden..

Dementsprechend hätte Flushen in Bezug auf die Aufheizdauer genau zwei Effekte:

• Heißes Wasser fließt in den unteren Teil der BG und kann dort "heizen" --> positiv zum Verteilen
• kaltes Wasser kommt in den HX und damit auch in den Konvektionskreislauf --> weniger gut

Grüße,
Dale.

 

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• Heisses Wasser verlässt das System und damit auch sehr viel Wärme --> doppelplusungut

 

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Genau.

Wobei strenggenommen das Aufheizen kein Aufheiz- sondern ein Verteilproblem ist.. Aber durch den Verlust von heißem Wasser im HX wird damit auch die Verteilung gehemmt.. eher nicht so gut..

Saturierte Brühgruppen sind einfach geiler. Auch wenn die E61 ganz schick aussieht.

Grüße,
Dale.

 

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Das betrifft aber alle Arten von BG. Ein Leerbezug entzieht dem HX immer heißes Wasser und kaltes fließt vom Tank her nach. Darum ist ein Leerbezug nur sinnvoll, wenn das System leicht überhitzt ist und weniger sinnvoll, um die BG schneller aufzuwärmen.

Bei e-61-BG ist die Temperatur der BG ohnehin nahe bei der des HX und nicht bei der des i. d. Regel stärker aufgeheizten Kessels, an die die meisten BG angeflanscht sind.