Ausbildungsprojekt Handmühle, mal sehen, wohin die Reise geht

Wobei interessant wäre, wie weit sich da wirklich etwas verschiebt.
Sei's drum, jetzt werde ich mal bis zum November in mich gehen, vermehrt recherchieren, Skizzen anfertigen, mich mit meinen Kollegen besprechen, evtl. den Startschuss in Form einer kleinen Info-Veranstaltung mit den Azubis abhalten. Dann bin ich erst mal anderweitig abgelenkt, dann kommt die Achille und sie wird meine volle Aufmerksamkeit verlangen (die ich ihr gerne schenken werde). Nicht, dass das alles noch stressig wird.
Auf alle Fälle hast du mir schon mal einige Anregungen geliefert, danke dafür. Ich habe mir auch schon einen Slogan ausgedacht : Präzision hat Priorität !

 

Guten Morgen @madman69,
Spannzange wäre zur Fixierung ausreichend, aber ich fürchte, man braucht zwei Hände zum spannen.
Der Königsweg wäre ja gerade eine Verstellung ohne klemmen bei gleichzeitiger spielfreiheit (da das unrealistisch ist, sage ich lieber nahezu spielfreiheit). Selbsthemmend sollte es auf alle Fälle sein.
Mir ist ein Gedanke gekommen, als ich die Skizze von @Alexsey, wie es zumindest verzugsfrei leicht zu spannen sein könnte.
Ich habe ja eine Manschette vorgeschlagen, die das radiale Spiel verringern soll, evtl. wäre es möglich, über diese Manschette zusätzlich durch einen Flansch in vertikaler Richtung Druck auszuüben, um den Mahlkegelträger zu fixieren. Evtl. sogar über einen Spanner und nicht über eine Schraube so einen Spanner, wie er z.B. auch an Skischuhe verwendet wird, ein Schnellspanner). War aber gestern vorm einschlafen, deswegen erst mal aufzeichnen.

Gruß
Ludwig

 

@madman69
jetzt weiß ich was du meinst ich war bei einem Schnellspannfutter, keine Ahnung wie ich darauf gekommen bin.
Aber generell hätte ich da Bedenken was das sauberhalten betrifft, da wären recht viele Schlitze. Und ich muß ein bisschen Rücksicht auf unsere Azubis nehmen, das würde dann schon aufwändig.

 

kannst du uns eine kleine Handskizze einscannen, wo man erkennt welche Position du meinst, ich stelle es mir so vor, dass die Überwurfmutter das kompl. obere Mahlwerk umstülpt, da wäre es zwar nicht im direkten Mahlbereich, aber mit der Zeit würde auch hier nach und nach Kaffeemehl hingelangen.

 

Zum Thema Gewindespiel habe ich mit meinem Kollegen aus der Fertigung gesprochen, er und ich sind der Meinung, es würde bei normaler Fertigung etwa 0,1mm im Gewinde zusammenkommen, er meinte allerdings, dieses Spiel könne man gegen Null reduzieren (wohlgemerkt Einzelfertigung), wie sich das dann allerdings bei eloxiertem Alu verhält, weiß ich nicht, geschmiert müsste es definitiv werden.
Das Problem, das ich bei einer Verstellung der Kegelwelle sehe, es summiert sich durch den rel. langen Hebel das Spiel das man durch die Beweglichkeit in den Lagern braucht beim Mahlwerkskegel, soll heißen, wenn man in den Lagern 0,01mm Spiel hat, kommt man beim Kegel wahrscheinlich auf 0,05mm (oder mehr).
Ob die Klemmung durch die Spannzange dem ausreichend entgegenwirkt, kann ich nicht beurteilen, schon gar nicht, wenn die Belastung beim mahlen dazukommt.

 

Ich habe mich vorerst dazu durchgerungen, den rel. einfachen Weg zu gehen und die Mahlgradverstellung prinzipiell wie die der HG one zu gestalten.
Ich werde den Mahlkonushalter allerdings aus Messing fertigen lassen und versuchen, hier das Spiel so gering wie möglich zu halten (also 0,01mm) und die Führungfläche zu vergrößern. Wie das mit der Beweglichkeit vereinbar ist, wird sich zeigen, glaube aber, dass keine großen Schwierigkeiten auftreten.
Auf eine Klemmung mit einer Rändelschraube verzichte ich vorerst, dies kann nachträglich immer noch angebracht werden. Mir geistert allerdings eine Alternativklemmung im Kopf umher die über Reibung funktionieren könnte, was allerdings zu beweisen wäre. Die Skibindung lasse ich auch vorerst sein, dafür bräuchte es einen geschlitzten Mantel und ich werden den Verdacht nicht los, dass sich dadurch die Positionierung der beiden Mahlkegelteile zueinander schwierig gestaltet (zumindest in der gewünschten Präzision).
Ich habe mir auch Gedanken zur Getriebebox gemacht, diese ist geschraubt und verstiftet was mir grundsätzlich nicht gefällt. Zum einen, je mehr verschraubte Teile desto mehr Fertigungstoleranzen. Deshalb mein Gedanke, diese Box in den stehenden Träger zu integrieren (man könnte den Gedanken weiterverfolgen und das Mahlwerksgehäuse ebenfalls herausarbeiten, quasi in einem Guss). Zum anderen neigen Stiftlöcher bei öfterer Demontage dazu, größer zu werden, wodurch wiederum die Genauigkeit leidet (deshalb auch meine Idee sowohl die Box als auch den Mahlwerksträger in Taschen zu zentrieren).
Wenn man bedenkt, dass aus 0,01mm Spiel in der Box schnell zu 0,05mm oder mehr Versatz im Mahlwerk führt, kann es gar nicht genau genug gehen.
Es wird denoch Toleranzen geben, die Mahlwelle sollte von Hand ohne komplizierte Hilfsmittel demontierbar sein, daher ist der Ansatz mit der Spannzange sehr gut, mir allerdings vorerst zu aufwändig.

Ich will vorerst einmal Lehrgeld bezahlen und damit das nicht zu teuer wird den Kompromiss eingehen, die Konstruktion so einfach wie möglich zu halten. Wer weiß, wenn alles gut läuft, gibt es vielleicht ein weiteres Projekt bei dem dann weitere Verbesserungen/Inovationen eingebracht werden können.

Gruß
Ludwig

 

Es ist ja nicht so, dass, weil ich zuerst den vermeindlich leichteren Weg gehe, später nicht doch einige Ideen verwirklicht werden, ich denke schon, dass weitere Projekte folgen.
Ich will aber auch nicht zu viel auf einmal, man verliert zu leicht den Blick fürs Wesentliche, für mich ist bereits diese Mühle eine Entwicklungsarbeit, bei dieser wird sicher das eine oder andere Fehlteil anfallen und alles wird von den Azubis praktisch getestet werden (incl. einiger Espressi, wenn sie den einen trinken wollen).
Die erste Intention war tatsächlich rel. günstig an eine gute Handmühle zu kommen, mit der Zeit sind dann ein paar Ideen dazugestoßen und einige werden auch realisiert. Ich bin ja Espressohandmühlenbauernovize, genau wie dieses Projekt, dass wie gesagt so noch nicht bei uns im Betrieb durchgeführt wurde.
Ich muß auch ein bisschen Rücksicht auf meine Kollegen nehmen, die mit dem Thema nicht so viel anfangen können, ich will das auch wachsen lassen und wenn man zu viel auf einmal will, geht das schnell in die Hose. Ich will ihren guten Willen und ihre Hilfsbereitschaft nicht überstrapazieren.
Schritt für Schritt, weil ein Ergebnis, mit dem man arbeiten kann, will ich auf alle Fälle.

Auf alle Fälle schon mal vielen Dank für die Anregungen und Ideen! Manches ist mir erst durch diese aufgefallen.

Grß
Ludwig

 

Ich wollte mal ein kleines Update geben.
So wie es aussieht wird die Mühle von einem Auszubildenden Fachrichtung techn. Produktdesigner (früher techn. Zeichner) konstruiert und detailliert (in Absprache mit mir und seines Ausbilders).
Die anderen Azubis Fachrichtung Feinwerkmechanik übernehmen dann die Fertigung zu gegebener Zeit.
Das Ganze wird sich über mehrere Monate ziehen also vor dem Frühjahr ist erst mal nicht mit Ergebnissen zu rechnen. Dafür habe ich schon mal die Schrägkugellager für die Mahlkegelwelle und die RiKuLa für das Handrad organisiert.
Die Kunststoffkegelräder werden so nicht funktionieren (haben eine eingegossene Form und können nicht derart umgearbeitet werden, dass sie vernünftig einsetzbar sind), hier suche ich nach Alternativen.

Gruß
Ludwig

 

Hallo @Alexsey
auf den Shop bin ich auch schon gestoßen:

So was in der Art wird es werden, allerdings bin ich preislich noch am Schwanken, sind doch etwas teurer in kleinen Stückzahlen.

 

Hallo,
nach langer Pause geht es hier mal wieder etwas vorwärts, wenn auch mit kleinen Schritten

So sieht der Stand bis heute aus.


Die äußere Form ist nicht die finale Version, wir werden hier noch einiges verfeinern, es fehlen auch noch einige Teile, die nach und nach ergänzt werden.
Vor allem die Fixierung der Mahlgradverstellung macht mir noch Kopfzerbrechen, hier schwebt mir eine Hebellösung vor, wie ich sie vor Kurzem bei der "Konkurrenz" gesehen habe.
Aber alles in allem bin ich sehr zufrieden.
Falls sich jemand wundert, weshalb die Mühle so farbig ist, das hat nur mit der Konstruktion zu tun (verschiedene Layer), der Grundkörper wird aus einem Stück gearbeitet, in einer Aufspannung, um die Toleranzen so gering als möglich zu halten.
Die grüne Grundplatte ist natürlich ein separates Bauteil, die Welle, die beiden Trichter und die Aufnahme des Mahlkegels ebenfalls. Der Rest ist aus einem Teil.